felipe
Super Knochen
ja...das Gießkannenprinzip der Vorverurteilung und der Verurteilung...ein einfaches Weltbild...wo man leicht in Feind und Freund einteilen kann und der Schuldige gleich bei der Hand ist, für das eigene nicht so tolle Leben...
vorg
was die Türkei und Erdogan betrifft...4.8 Milliarden Euro wurden in die Türkei gepumpt..von der EU...damit der Staat sich besser demokratisieren kann..Erdogan hat wohl eher seinen Spitzelstaat damit ausgebaut und seine Anhängertruppen ....
Das stimmt wohl, dass das, was in der Türkei seit längerem - und jetzt beschleunigt - passiert alles andere ist, als die vorgebliche Stabilisierung der Demokratie. - Allerdings sollte sich die europäische Außenpolitik gut überlegen, wie sinnvoll es ist, ein ganzes Land, große Teile der Bevölkerung zum Feindbild zu erklären. - Nichts hilft Nationalisten mehr als ein Feind von außen (deshalb pflegen ja auch hiesige Nationalisten so gerne ihre Feindbilder).
Erdogan steht mit dem Rücken zur Wand (auch wenn das nicht so den Anschein hat, und der Rücken ihm gerade jetzt durch den Putsch gestärkt wurde) - und ich denke er weiß das auch: die Annäherung an Russland, an Israel, ja sogar Assad. (Die Piloten, die damals die russische Maschine abgeschossen hatten, wurden jetzt als Putschisten verhaftet - eine Konzession an Russland?). Die Meldung über mögliche Atombomben gestern hat ungute Erinnerungen geweckt - niemand kann so etwas wie den Irakkrieg für die Türkei wollen (hoffentlich) - und wird womöglich auch propagandistisch ausgeschlachtet werden. Ein möglichst rationaler und abgeklärter Umgang wäre - anstelle von Hysterisierung - m. E. angebracht.
Es sollte alles versucht werden, zu verhindern, dass die Türkei in ein inneres oder äußeres Kriegsgeschehen verwickelt wird (oder ein solches aus sich selbst heraus beginnt). Angesichts dieser Möglichkeiten, tritt die Häme gegen einen unliebsamen Diktator in den Hintergrund.