Sali
Super Knochen
Die Naivitaet mancher hier finde ich bedenklich. Vielleicht gibt dieser Artikel ein wenig Aufschluss, was das Tragen eines Kopftuches in Wirklichkeit bedeutet. Es ist nunmal, egal ob im Koran urspruenglich so verfasst oder auch nicht, ein religioeses und v.a. politisches Symbol, ein Symbol der Abgrenzung.
http://www.welt.de/debatte/kommenta...-das-Kopftuch-die-Integration-verhindert.html
Nicht das "Stueck Stoff" an sich ist es, der problematisch zu sehen ist, sondern die damit verbundenen Werte, die mMn eben nicht mit denen einer sekulaeren Gesellschaft vereinbar sind.
Stutzig macht mich auch, wie so manch einer hier die Benachteiligung der Frauen in jenen Laendern als "ok" ansehen. Die moralische Einteilung der Frau in "rein" und "unrein", die Doppelmoral die sich dahinter verbirgt und und und. Einigen sei wirklich mal anzuraten hinter der Multi Kulti Fassade zu schauen.......oder sich einmal mit Frauenrechtsgruppen in den jeweiligen Laendern zu befassen, welchen Repressalien diese erduldigen muessen, weil sie sich eben fuer mehr Rechte der Frauen und jungen Maedchen einsetzen. Es ist doch wohl eher unwahrscheinlich, dass jene Bevoelkerungsgruppen aus der Tuerkei, die eben nicht zur "modernen" laizistischen Gesellschaft der Tuerkei gehoeren, sich hier ansiedeln, nicht integrieren und gleichzeitig dieses Gedankengut hier nicht ausueben. So naiv kann man doch bitte nicht sein? Ich verstehe die Einstellung manch einer hier wirklich nicht.
Der Artikel ist sicherlich interessant, zumal er von einer Verfasserin stammt, die offenkundig weiß, wovon sie schreibt. Man muss allerdings dann gleich allgemein sagen, dass religiöse Symbole im Alltagsleben nichts zu suchen haben - damit könnte ich durchaus leben. Ja, ich weiß schon, Jahrhunderte christlicher Geschichte sollen nicht verdrängt werden, das gilt dann aber nicht nur für die kulturelle Seite, sondern auch für die Scheußlichkeiten, die v.a. die römisch-katholische Kirche zu verantworten hat.
Niemand, zumindest nicht der denkende Teil von uns, wird die Probleme, die Frauen in anderen Gesellschaftsformen haben, verleugnen. Für diesen Thread ist jedoch v.a. das Problem jener Frauen relevant, die aus solch anderen Gesellschaftsformen stammen, aber bei uns leben. Bzw. um genereller zu sein, aller jener Menschen, die aus anderen Kulturkreisen stammen und bei uns leben.
Es lässt sich in diesem Zusammenhang die Feststellung nicht vermeiden, dass die Hoffnung, verschiedene Kulturkreise würden sozusagen automatisch zusammenwachsen, sich in keiner Weise erfüllt hat. Oder, um es anders, wie z.B. Frau Merkel, auszudrücken: Multikulti ist gescheitert! Unsere Regierenden sind gut beraten, aus dieser Erkenntnis Schlussfolgerungen zu ziehen; die wesentlichste müsste mAn. sein: Zuwanderungs- und Integrationspolitik dürfen nicht Anhängsel eines Sicherheitsapparates sein, sondern sind eigenständige Aufgabenbereiche. An dieser Stelle sei nur am Rande bemerkt, dass Asylfragen mit Zuwanderung nichts zu tun haben. Zuwanderer sucht man sich nach den Bedürfnissen des eigenen Arbeitsmarktes aus, Asyl ist ein an das Vorliegen genau spezifizierter Voraussetzungen gebundenes Recht. Und Fragen der Religionsausübung haben mit Asylpolitik aber schon gar nichts gemein; mit Zuwanderung allerdings z.T. schon. Z.T. deshalb, weil sich, wie bereits gesagt, ein vernünftiger Staat die Zuwanderer aussucht, die er brauchen kann. Tut er das nicht, wirds, wie wir sehen, ein Problem. Dass diese Fragen in der Diskussion immer wieder vermantscht werden, liegt natürlich im Sinne der FPÖ; da lässt es sich schön gegen alle hetzen!
Zentrales Interesse sind natürlich die Deutschkenntnisse von Zuwanderern und bereits hier ansäßiger Ausländer. Diejenigen, die keine Bereitschaft zeigen, diese Kenntnisse zu erwerben oder - schlimmer noch - ihre Kinder daran hindern, müssten durch Lenkungsmaßnahmen zu einem Umdenken veranlasst werden. Weder ist hier der Platz noch traue ich mir die Fähigkeit zu, eine Integrationspolitik für Österreich zu entwerfen, da sind andere aufgerufen; allerdings nicht die Scharlatane ohne Berührungsängste zu Rechtsradikalen und Neonazikreise mit ihren einfachen Rezepten.
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