Diagnose Epilepsie

Hallo zusammen,

leider muss ich mich seit einigen Monaten auch mit dieser Thematik befassen.

Seither habe ich viel gehört und gelesen, so dass ich selbst schon nicht mehr alles richtig einordnen kann.
Die Angst vor dem Status Epilepticus ist immer da - jedes Geräusch lässt mich aufschrecken und unruhig werden - echtes "Fliegenschnappen" lässt mich erst einmal erstarren.

3 Tierärzte, 1 Heilpraktikerin und nun seit 5 Monaten die Tierklinik haben noch nicht den von mir erhofften Erfolg gebracht - die Anfallshäufigkeit liegt aber nun bei 14 Tagen bis 4 Wochen - im Vergleich zu 4 Anfällen in 2 Wochen noch zu Beginn der Therapie. Allerdings erhält sie auch eine hohe Dosis Phenobarbital und Kaliumbromid - mit regelmäßigen Blut- und Spiegeluntersuchungen.

Eine Regelmäßigkeit, die zu den Anfällen führen könnte, kann ich noch nicht erkennen - 90% der Anfälle treten kurz vor dem Aufstehen, bzw. kurz nach dem 1. ungefähr 5- minütigen Spaziergang auf.

Die Anfälle selbst laufen immer nach dem selben Schema ab: nur in der Wohnung, in die Luft springen, auf die Seite fallen und krampfen und speicheln (ca. 1- 2 Min.) dann noch 5 Minuten Benommenheit und danach, erst einmal, als wäre nichts gewesen.

Das war nun mein kurzer Erfahrungsbericht.

Gruß von

Hundundich - Martin
 
Ingrid, Aarons Schwester erhält noch keine Medikamente. Sie hat hie und da einen Anfall. Führe bitte einmal ein Anfalltagebuch - dann siehst du, wie oft er einen Anfall hat und was unter Umständen Auslöser (da gibt es viele) sein könnte. Stress ist es auf jeden Fall, auch das Wetter.

Martin, wenn es dir hilft, schau einmal ins "Epilepsie-Netzwerk". Dort findest du alles über Epilepsie bei Hunden, samt Ratschlägen und Erfahrungsaustausch und ganz, ganz viel Wissenswertes.

Martin, noch etwas...wann fütterst du? Schau einmal, ob sie nicht unterzuckert - auch das kann ein Auslöser für Anfälle sein.
 
trojan hatte bisher nur vier anfälle,bei ihm ist immer stress der auslöser.der letzte anfall war vor vier tagen,da hat er eine katze oder einen marder gesehen,er ist zur tür gesprungen,hat gebellt und geknurrt,dann ist er krampfend zusammengebrochen.
 
Hallo an alle,
hallo Calimero+aaron,

die Unterzuckerung wäre eine interessante These - die 3 Blutbilder seit November haben zwar keine Auffälligkeiten gezeigt; aber, was könnte das mit der Fütterung zu tun haben? Die meisten Anfälle sind bisher nach der Nachtruhe aufgetreten. Ich weiß, dass sie, wenn ich bereits im Bett liege, noch die Reste aus ihrem Napf kratzt. Dann ist das Futter aber auch weg.

Sie war bis zu ihrer Epilepsie eine eher schlechte Fresserin - mit 125 mg Phenobarbital/ Tag kann ich sie an manchen Tagen nicht mehr satt kriegen (in 8 Monaten von 8,5 auf über 12 Kg). Normalerweise erhält sie morgens ihre Schale Nassfutter incl. Reis. Wegen der Wärme der letzten Tage erhält sie morgens etwas Trocken- und nachmittags Dosenfutter.

Das Epilepsie-Netzwerk werde ich nutzen - aber ich habe in den letzten Monaten viel gehört und gelesen und laufe Gefahr, mich dadurch noch unruhiger zu machen.
Ich muss nun der Ärztin der Tierklinik vertrauen.

Gruß

Hundundich - Martin
 
Martin, wie oft fütterst du?
Mein Aaron erhält bis zu sieben Mal am Tag Futter. Bzw. mit Gutsis usw. dazwischen ja noch viel, viel öfter. (trotzdem ist er nicht dick)
Aber ich muss sogar oft ganz zeitig am frühen Morgen (4 Uhr, 1/2 5 Uhr) aufstehen und ihm ein Stück Banane geben, da ich schon das verdächtige Schlecken höre. Nach der Banane schläft er weiter. Tue ich das nicht, habe ich das Nüchternerbrechen. Bei Blutbildern, die in der Früh gemacht werden sollen und wo er nüchtern sein soll, gab es schon öfter einen Anfall - weil er zu lange nüchtern war und mir der TA erklärte, dass auch eine Unterzuckerung hier Schuld sein könne. Auch die löse Anfälle aus.

Ingrid....wie oft im Jahr hat Trojan nun einen Anfall? (so ungefähr) Häufen sie sich mehr oder nicht?
 
gibt es hier jemanden der einen epilepsiehund hat der keine medikamente braucht weil die anfälle zu selten sind?

Ja hier, seit 8 Jahren - wir kommen ganz gut mit Stesolid über die Runden (bei mir ist aber immer wer zu Hause).
Anfangs hatte sie Anfälle 4-5x im Jahr, wenn sie gestresst war, mittlerweile haben sich diese auf 2 Wochen vor der Läufigkeit eingependelt.
Also haben wir glücklicher Weise nurmehr 2x im Jahr Anfälle.
 
wir sind auch immer zuhause,er hat bisher vier anfälle gehabt,der abstand war anfangs 3 monate,dann vier,und jetzt sieben monate.stesolid habe ich zuhause,habe es aber noch nie verwendet.seine anfälle dauern ca. ein bis zwei minuten,danach ist er wieder putzmunter.
wie spielt sich das bei deiner hündin ab?
 
Naja, die Krämpfe sind tlw. schon sehr stark, dass es mit dem Stesolid etwas schwer wird (man mag den Hund ja nicht verletzen).
Danach ist sie einen halben Tag erschöpft und will eigentlich nur kuscheln.
Sonst waren die Anfälle so zwischen 2-5 Minuten - aber halt grauslich
 
Hallo an alle,
hallo Calimero + Aaron,

das Futter war lange Zeit ein Experiment - da musste ich viel ausprobieren.
Habe ihr Känguru Dosenfutter bestellt - die letzten Dosen habe ich dann dem Tierheim gebracht.
Nun bekommt sie etwas Trockenfutter (Bosch Landente) und ca. 200 g Animonda Dosenfutter und mindestens 100 g Reis.

Unterzuckerung war bisher nie ein Thema, da die letzten 3 Blutwerte unauffällig waren. Ich gehe gleich los und kaufe Bananen und habe ihr gerade eine Löffelspitze Honig gegeben. Das hat schon mal geklappt.

Ich wäre froh, wenn wir von der hohen Dosierung Phenobarbital und Kaliumbromid runterkommen könnten.

Danke für den Hinweis.

Gruß

Hundundich - Martin
 
was ist denn der auslöser bei ihr? beim trojan ist es immer ein äußeres ereignis,zweimal ein starker plötzlicher lärm,einmal eine rauferei mit einem rüden,(deshalb wurde er dann kastriert),und vor ein paar tagen war es eine katze die vorbeigelaufen ist wie er im tiefschlaf war.
ich überlege ob es sinnvoll ist seine schilddrüse untersuchen zu lassen.hast du irgendeine untersuchung machen lassen?
 
was ist denn der auslöser bei ihr? beim trojan ist es immer ein äußeres ereignis,zweimal ein starker plötzlicher lärm,einmal eine rauferei mit einem rüden,(deshalb wurde er dann kastriert),und vor ein paar tagen war es eine katze die vorbeigelaufen ist wie er im tiefschlaf war.
ich überlege ob es sinnvoll ist seine schilddrüse untersuchen zu lassen.hast du irgendeine untersuchung machen lassen?

Bei ihr wars einfach Aufregung, meistens sogar positive, die sie überfordert haben dürfte - ich hab mich davon aber nicht irritieren lassen, oder sie geschont, wenn ich wusste, wir machen was, was furchtbar aufregend ist, hab ich sicherheitshalber Stesolid dabeigehabt.
Aber wie gesagt, seit ein paar Jahren hängen die Anfälle nurmehr mit der Läufigkeit zusammen.
Ich hab sie halt deswegen nie kastrieren lassen, weil sie dann tlw. eh OPs hatte, wegen bösartigen Tumoren und wegen der Pankreatitis eh schon relativ geschwächt war.
Und jetzt ist sie mit 14 sowieso schon zu alt
 
wow,ist ja ein schönes alter :)
ich hab mich anfangs bemüht jeden stress vom trojan fernzuhalten,aber das geht sowieso nicht.ich möchte ihn nicht unter einen glassturz stellen.und ich kann nicht alles von ihm fernhalten was ein auslöser sein könnte.da würde ich wahnsinnig werden,und der hund auch.:o
gibst du das stesolid gleich am anfang des anfalls,oder wartest du ob es sich von allein beruhigt?
 
Ich gebe es sobald sie zu krampfen anfängt.
Ich seh das auch so - lieber ein ausgefülltes Hundeleben, bevor ich den Hund ewig lang unter den Glassturz stelle und sie gar kein Leben hat.
 
und sie hatte erst mit sechs jahren den ersten anfall? der trojan war 18 monate beim ersten anfall.ist dein hund das bild vom avatar? ein schäferhund?
 
und sie hatte erst mit sechs jahren den ersten anfall? der trojan war 18 monate beim ersten anfall.ist dein hund das bild vom avatar? ein schäferhund?

Ist zwar auch mein Hund, aber Epilepsie hat meine Älteste Border Collie/Münsterländer Mix.
Ja die Anfälle kamen erst sehr spät, wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass sie nicht eventuell schon ganz leichte vorher hatte, die ich einfach nicht bemerkt hatte.
Das erste Mal hatte ich es bemerkt, dass sie in der Früh nur schlapp war und nichtmal auf die Couch kam, da hatte ich meine Mutter gebeten, während ich arbeiten bin, auf sie zu schauen (damals hatte ich nur einen Hund und noch keine rundum Betreuung, während ich arbeiten war).
Dass es Epilepsie ist, haben wir erst drei Anfälle später bemerkt.

Man muss aber dazu sagen, dass sie wirklich bei fast allen Krankheiten aufgezeigt hat.
Da sie sich aber dadurch nicht unterkriegen lässt und allen Umständen zum Trotz alles überlebt hat, lasse ich mich davon auch nicht narrisch machen ;)


Das ist die Maus
 
vor zwei Jahren aufgenommen, ihre Hose ist ein bissal grauer geworden, ansonsten sieht sie auch heute noch so aus ;)
 
Dazu:

lieber ein ausgefülltes Hundeleben, bevor ich den Hund ewig lang unter den Glassturz stelle und sie gar kein Leben hat.

möchte ich heute etwas schreiben...


Dieses "ausgefüllte Hundeleben" gibt es aber nur in manchen Momenten. Wo es dem Hund gut geht.
Ich weiß nicht, ob es an der Erkrankung selbst liegt oder an den Medikamenten - wenn du einen Hund hast, der wie ein Uralt-Opa dahinschleicht, minutenlang nur am Platz steht und schaut, der wie dement wirkt (nicht immer!), dann ist es egal, was du tust.
Martin hat geschrieben, dass er von der hohen Antiepileptika Gabe herunterkommen möchte....ist heikel.
Auf der einen Seite hast du recht wohl die Auswirkungen der Antiepileptika - besonders, wenn mehr als ein Medikament gegeben wird und das noch in hoher Dosierung. Du hast nicht mehr den Hund, den du einmal hattest. (das kannst du immer wieder lesen, ich sauge mir das nicht aus den Fingern)
Auf der anderen Seite... ich habe nun eben wegen dieser Nebenwirkungen versucht, bei Aaron nur ein winziges Stückchen vom Phenobarbital (er erhält eine halbe Tablette in der Früh und eine am Abend, samt der dreimaligen Levetiracetamgabe am Tag) wegzulassen - der Effekt war, dass er nach 14 Tagen gekrampft hat, nun aber schon nach wenigen Tagen danach und das an zwei Tagen hintereinander. Also wieder die normale Dosis von einer halben Tablette und einen - manchmal - "Zombie"-Hund.

Zu Chimneys Aussage möchte ich noch etwas schreiben... sie hat eh dazugeschrieben, dass ein "normaler" Hund nicht unterzuckert...

Viele Epi-Hunde sind eben nicht "normal". Jeder Stress - und ein leerer Magen kann Stress sein - lt. meinem TA also "Unterzuckerung" (wer weiß, welche Faktoren bei einem Epi Hund bezüglich Stoffwechsel noch mitspielen?) kann einen Anfall auslösen. "Gesund" sind Epi-Hunde auch nicht. Bei vielen gibt es mehr Symptome, dass es nicht normal abläuft - hier gehören Allergien, Magen-Darmprobleme usw. dazu.
 
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