Di, 11.5.2010, 20.15 Uhr - Universum - Auf den Hund gekommen

das waren rhetorische fragen :p

worauf ich allerdings keine wirkliche antwort hab, ist wie damit umgehen?

Da drauf wirst du niemals eine zufriedenstellende antwort finden !!!

Beispiel;

Was sehe ich als aussenstehender der die Mitzi net kennt;
Singelfrau, Wohnung und 3 Hunde, zwei davon "rennmaschienen" !
Als "SOHE" (is neu , soll heissen; Sogenannter Hunde Experte :D) könnte ich nun auf die idee kommen, du und deine lebensumstände sind nicht geeingnet in der wohnung 2 "rennmaschienen" zu halten, erdferkel geht "grad noch" , aber "rennmaschienen" gehören zumindest in einen (riesen)garten (am besten in einen mit angeschlossener Hunderennbahn).

Wäre es nun zufriedenstellend für dich oder deine wuffs sie dir abzunehmen und woanders unterzubringen ?

Genau diese frage wirfst du selber gerade auf, mich würde nun DEINE antwort dazu interressieren :).

Ist zwar jetzt net ernst gemeint, aber versuche dich mal dahin zu versetzen als wäre sie es und eine antwort zu geben die ohne ".. aber ich gehe eh .... jeden tag" ..sprich eine antwort die ohne "allerwelts ausreden" auskommt. Wirst sehen is net sooo einfach :o auf die frage nach "artgerechter auslastung" zu antworten.
 
jein - schuld sind durchaus auch die züchter, egal welcher fraktion - warum werden rasseeigenheiten verschwiegen? warum werden hunde aus arbeitslinien an leute vergeben, denen der weg vom fernsehr zum kühlschrank schon zu weit ist - bloß weil man keine geeigneten abnehmer mehr findet, weil man an der "berechtigten nachfrage vorbeiproduziert" hat? warum wird jeder zweite hundehalter züchter, obwohl er der rasse seiner wahl damit keinen gefallen tut?

..ebenso "jain" ... wustest du das Hündinnen die zuchtzulassungen verlieren können wenn die nach dessen erteilung nicht nach min. XY jahren einen wurf haben ?

Sprich mal ne beispiels rechung;
Nehmen wir mal "husky" her , sie hat (wenn ichs noch im kopf hab) einen Kennel mit 20 Hunden, 3/4 schätze ich mal als Hündinnen, also 15Hündinnen.
Von den Retrievern weiss ich , sie verlieren nach 3 jahren die zulassung (keinen schimmer ob das bei Huskys auch so ist) ...macht im mittel also bei dem beispiel (wennste dich net komplett stressen willst) pro jahr 5 würfe a`6junge = 30junge Huskys nur um die zuchtzulassung net zu verlieren und egal ob "der markt" grad 30hunde aufnehmen kann ..und das jahr für jahr von einem Kennel.

(rechung hinkt an bisserl, weil ich glaube die verlierst die zuchtzulassung nur wenn du nicht min. einen wurf nach xy jahren hast , jedoch weiss ich nix von folgenden,.. will damit nur sagen, das welpen oft nicht wegen "hoher nachfrage" zustande kommen)
 
Da drauf wirst du niemals eine zufriedenstellende antwort finden !!!

Beispiel;

Was sehe ich als aussenstehender der die Mitzi net kennt;
Singelfrau, Wohnung und 3 Hunde, zwei davon "rennmaschienen" !
Als "SOHE" (is neu , soll heissen; Sogenannter Hunde Experte :D) könnte ich nun auf die idee kommen, du und deine lebensumstände sind nicht geeingnet in der wohnung 2 "rennmaschienen" zu halten, erdferkel geht "grad noch" , aber "rennmaschienen" gehören zumindest in einen (riesen)garten (am besten in einen mit angeschlossener Hunderennbahn).

Wäre es nun zufriedenstellend für dich oder deine wuffs sie dir abzunehmen und woanders unterzubringen ?

Genau diese frage wirfst du selber gerade auf, mich würde nun DEINE antwort dazu interressieren :).

Ist zwar jetzt net ernst gemeint, aber versuche dich mal dahin zu versetzen als wäre sie es und eine antwort zu geben die ohne ".. aber ich gehe eh .... jeden tag" ..sprich eine antwort die ohne "allerwelts ausreden" auskommt. Wirst sehen is net sooo einfach :o auf die frage nach "artgerechter auslastung" zu antworten.

tja, ich mach mich gern in windhund- und in soka-kreisen unbeliebt, denn ich halte beide hundetypen für maximal mittelmäßig "massentauglich" und seh deren haltung mit durchwegs gemischten gefühlen. nein, moment - eigentlich halte ich überhaupt keine hunderasse für "massentauglich" und ich empfehle auch niemandem irgendwelche rassen, sondern bin gnadenlos pessimistisch. will man die negativen seiten von was hören, fragt man am besten die mitzi. deshalb hab ich auch meine pflegehunde immer so lang, ich erwähne selbst die minimalste macke. :D

ich betrachte in einigen punkten übrigens die kampfwalze als den anspruchsvolleren hund - die ist nämlich ein dauerläufer, während die windhunde ihre wirklichen rennphasen nur alle 2 bis 3 tage haben. allerdings laufen die dann deutlich mehr, als die popagierten "denen reichen 10 minuten komplett" - sie laufen halt im gegensatz zum erdferkel nicht am stück. allerdings brauchen sie dazu auch enorm viel platz und sicheres gelände.

am land, besonders in wildreichen gebieten hast du mit einem solchen hund womöglich ein massives problem - meine haben beide jagderfahrung bzw. sind street wise - ich halte nichts von antijagdtraining. ich hab hochspezialisierte jadhunde, ihnen das zu nehmen, käme für mich einer amputation gleich. einen hund sein leben lang an der leine zu halten, damit er nicht jagt, empfinde ich als tierquälerei. ich lasse sie natürlich nicht jagen, aber ich unternehme auch nichts gegen diesen trieb.

in einem garten wären sie weg - ein zaun unter 1,80m, besser noch 2 meter stellt für sie eine beeinträchtigung, aber kein hindernis dar. der große haut erwiesenermaßen aus dem größten garten ab und geht strawanzen, die semmelblonde dürre steht ihm da nicht in viel nach.

ein bekannter von mir hat mal eine sehr provokante, aber nicht uninteressante these aufgestellt: die meisten windhundarten stammen aus steppengebieten, wüsten, jedenfalls ebenen - mitteleuropäische waldlandschaft ist nicht ihr terrain. ein windhund der im wienerwald hetzt, bricht sich womöglich das genick. die geschwindigkeit ist auf ebenen ausgelegt, nicht auf dichtverbautes gebiet oder hügelige waldlandschaften.

der große ist mir ein einziges mal abgehauen, um wirklich zu jagen - und ich hab ihn nie zuvor "glücklicher" gesehen. der war völlig high, geil auf hasentöten, hat vor anstrengung und aufregung gedampft - hilft nix, dafür sind diese hunde gemacht.

so dekorativ sie sich am sofa machen und so umgänglich sie im alltag sind - hetzen ist ihr lebenselexir. auch wenn das zumindest in rescue-kreisen sehr umstritten ist - und rennbahnfan bin ich selber keiner - beim coursing kann man diesen hunden geben, was sie von zeit zu zeit brauchen. coursing steht zwar immer mal wieder zur debatte, ich behelf mir aber immer noch mit windhunde in der gruppe laufen lassen, da fetzen sie nämlich auch (und ein windhund allein langweilt sich ohne konkurrenz auch bald zu tode), oder nachtläufen, die finden die fast so spannend, wie jagen.

erdferkel dagegen ist ein ganzkörperhund und "braucht" körperliche anstrengung. die schwimmt in der donau im bugwasser von schiffen (auch wenn mir jedesmal ganz anders wird), die wirft sich mit vollem einsatz in den schlamm. sie ist in einigen dingen extrem hartnäckig, und würde über stunden einem ball nachlaufen oder nachschwimmen. dieses bedürfnis nach körpereinsatz deck ich - behaupt ich mal - durch meine seltsame hundekombination gut ab.

das stafftier ist schrittmacher für die windhunde, hält sie immer auf trab (wenn sie nicht rasen, sind die nämlich eher bequem) und verausgabt sich gleichzeitig beim laufen mit den großen, weil sie nicht für diese geschwindigkeit ausgelegt ist - dafür dürft sie wiens bestrainierter rennstaff sein.

hätte sie diese auslastung nicht, wär sie vermutlich ein bisserl ein grantscherm. sie baut stress/aggression in erster linie über bewegung ab - die beiden so ansich völlig unterschiedlichen hundetypen ergänzen sich zur überraschung aller kritiker teilweise ziemlich super - da brauch ich alter faulsack nur daneben stehen und mich freuen, wie sie sich gegenseitig müde machen.

ich würd meine hundehaltung gewiss nicht als den top-wahnsinns-idealzustand bezeichnen. ich hab aber das, was viele nicht haben - zeit, eine wohnung, die praktisch im windhundtauglichen grünen am stadtrand liegt und außerdem mach ich mir gern das leben schwer. allerdings würd ich sagen, ghör ich mittlerweile zu den "vollzeithundehaltern". ich leb von hunden, ich leb mit hunden und ich beschäftige ansonsten mit wenig anderem - ich wage zu behaupten, trotz der womöglich schiefen optik meiner konstellation, haben alle meine hunde deutlich mehr auslauf und abwechslung, sowohl als der durchschnittsstadthund, als auch der durchschnittslandhund.

die windhunde etwa haben bei mir sehr wahrscheinlich um längen mehr auslastung, als in ihrem "alten leben", zumindest die dürrekatastrophe stammt aus zwingerhaltung. recht viel mehr als ein paar jagden hat die nicht gesehen.

übrigens lebt vermutlich der großteil der "hauptberuflichen rennmaschinen" weltweit im zwinger oder in käfigen. das ist bei hunden für den professionellen rennbahn- oder den privaten jagdeinsatz fast schon standard. insofern kann man natürlich fragen - ob die von mir und anderen betriebene haltungsform nicht die artgerechtere ist, sofern ein adäquater jagdersatz geboten wird? agillity z.b. finden windhunde sicher auch ganz witzig, eine nette nebenherbeschäftigung, aber kein "normaler" hundesport ist für windhunde wirklich ein ersatz für`s hetzen. wer das behauptet, belügt sich selbst.


so, was damma jetzt?


(mah! wo ist hier die taste für "kurz halten" ?)
 
so, und worauf ich, glaub ich, irgendwann mal vor 200 seiten eigentlich hinauswollte.

dass viele hunderassen für viele menschen/lebensumstände nicht geeignet sind, da simma uns wohl einig. wirklich daran ändern, dass sich leut dennoch hunde halten, die nicht zu ihnen passen, wird man schwerlich können - aber man kann versuchen, mal tacheles zu reden, über allerhand hündische eigenschaften, auch auf die gefahr hin, dass es ein paar damen hysterisch aus den hauspatscherln haut, was ihr hund außer bussigeben eigentlich noch so alles könnt.

mir geht nämlich auch dieses permanente hunde verniedlichen unendlich auf den geist. hunde sind super, ungeachtet ihrer rasse, aber hund sind nicht nur süß und hunde sind nicht nur lieb.
 
ein bekannter von mir hat mal eine sehr provokante, aber nicht uninteressante these aufgestellt: die meisten windhundarten stammen aus steppengebieten, wüsten, jedenfalls ebenen - mitteleuropäische waldlandschaft ist nicht ihr terrain. ein windhund der im wienerwald hetzt, bricht sich womöglich das genick. die geschwindigkeit ist auf ebenen ausgelegt, nicht auf dichtverbautes gebiet oder hügelige waldlandschaften.

..is keine these, is tatsache, noch heute sind die ursprünglichen windhundrassen bei den beduinen stämmen im mittleren osten zu finden, wo sie zur hasenjagt gezüchtet wurden.

übrigens lebt vermutlich der großteil der "hauptberuflichen rennmaschinen" weltweit im zwinger oder in käfigen. das ist bei hunden für den professionellen rennbahn- oder den privaten jagdeinsatz fast schon standard. insofern kann man natürlich fragen - ob die von mir und anderen betriebene haltungsform nicht die artgerechtere ist, sofern ein adäquater jagdersatz geboten wird? agillity z.b. finden windhunde sicher auch ganz witzig, eine nette nebenherbeschäftigung, aber kein "normaler" hundesport ist für windhunde wirklich ein ersatz für`s hetzen. wer das behauptet, belügt sich selbst.


so, was damma jetzt?


(mah! wo ist hier die taste für "kurz halten" ?)

..hm,.. Lotto spielen, sich n 5ha wiesengrundstück kaufen, einzäunen wie nen tennisplatz und noch 5 dazunehmen :D

Spass beiseite , du hast türlich absolut recht, grad mal Sporthunde kommen an den von Hunden gebrauchte bewegung heran und das wohl auch nur wenn sie zu zweit und mit garten gehalten werden.

Nur gibts eben zur "suboptimalen tatsache" kaum optionen ;) !

Näher als mit "Balli aus n see holen" wird mein Goldi der Entenjagt in den Highlands auch nie kommen ! :D
 
Spass beiseite , du hast türlich absolut recht, grad mal Sporthunde kommen an den von Hunden gebrauchte bewegung heran und das wohl auch nur wenn sie zu zweit und mit garten gehalten werden.

wir werden immer offtopicer, falls hier noch irgendwas überhaupt in topic ist. worum ging`s eigentlich? :D

jedenfalls - auch wenn sich hier bald themen für 50 threads ansammeln - wieviel bewegung braucht ein hund am tag? wieviele stunden zusätzliche beschäftigung braucht ein hund am tag?
 
aber wenn ich mich umschau liegen alle im moment selig schaubend um mich herum......aus langeweile? selbst wenn wach ist keiner verhaltenskreativ, macht loecher in die wiese oder bellt die luft an.......irgendwas macht man richtig.
 
aber wenn ich mich umschau liegen alle im moment selig schaubend um mich herum......aus langeweile? selbst wenn wach ist keiner verhaltenskreativ, macht loecher in die wiese oder bellt die luft an.......irgendwas macht man richtig.

der höhepunkt meines heutigen nachmittages war bisher "wer darf in die box?" ansonsten liegt hier bei mir auch alles groggy herum und lutscht an kauknochen.
 
aber wenn ich mich umschau liegen alle im moment selig schaubend um mich herum......aus langeweile? selbst wenn wach ist keiner verhaltenskreativ, macht loecher in die wiese oder bellt die luft an.......irgendwas macht man richtig.

..jo das klingt genauso :)


TanteMitzi schrieb:
der höhepunkt meines heutigen nachmittages war bisher "wer darf in die box?" ansonsten liegt hier bei mir auch alles groggy herum und lutscht an kauknochen.

...klingt hier auch so, wobei wenn ich mich an deinen beitrag "schuh massaker" erinnere, kommen mir da zweifel :p

Jedoch, dazu (weil ma grad so schön OT sind :D ) n tipp von mir;
Kannst du "schuh massaker" in einen zeitkontex stellen ?

Mein "alte" DSH Hündin war ein TH Hund und hat zB nach Wochenenden, wo man halt immer zusammen war, anfang der normalen arbeitswoche gerne "der garten gestalltung" gewidmet :(.
Hat ne weile gedauert bis uns der zusammenhang von Wochenende und zerstörung aufgefallen ist, war wohl trotzverhalten wegen dem erneuten "alleine lassens".
 
...klingt hier auch so, wobei wenn ich mich an deinen beitrag "schuh massaker" erinnere, kommen mir da zweifel :p

Jedoch, dazu (weil ma grad so schön OT sind :D ) n tipp von mir;
Kannst du "schuh massaker" in einen zeitkontex stellen ?

Mein "alte" DSH Hündin war ein TH Hund und hat zB nach Wochenenden, wo man halt immer zusammen war, anfang der normalen arbeitswoche gerne "der garten gestalltung" gewidmet :(.
Hat ne weile gedauert bis uns der zusammenhang von Wochenende und zerstörung aufgefallen ist, war wohl trotzverhalten wegen dem erneuten "alleine lassens".

gehns, herr netzdrache, des hier wird ein immer privaterer plausch. war ursprünglich mal ein universum-thread, bevor ich über aggressive hunde diskutieren wollt.

zur schuhzerstörung hab ich natürlich schon längst wieder die ausgeklügeltsten theorien. allerdings, auch mitzi-hunde müssen mal alleine bleiben. deshalb hat die dürrekatastrophe eine box gekriegt, die regen anklang bei allen mittieren findet.
 
.....
Hat ne weile gedauert bis uns der zusammenhang von Wochenende und zerstörung aufgefallen ist, war wohl trotzverhalten wegen dem erneuten "alleine lassens".

Kenn ich auch so ähnlich - aber eher nach längeren Phasen, Urlaube, Arbeitspausen, große Ferien etc....- und als Trotz würde ich es nicht bezeichnen, nur vorübergehende Verzweiflung darüber, dass sich der Zustand schon wieder verschlechtern hat müssen, wo es doch soooo schön war, mit seinen Menschen immer zusammen zu sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
dass aggressionspotential sei es innerartlich/gegenüber mitmenschen oder welche art von aggression auch immer zu einem teil vererbt ist (und dann die sozialisierung und erlebnisse eine große rolle spielen, was sich daraus entwickelt) halte ich auch für absolut sicher.
was ich zb interessant fand war, dass ich deutsch drahthaar als (außerhalb der jagd) als extrem chillige, wesensstarke, unwachsame hunde kenne. zu den dds in meiner umgebung hättest dich immer ungfragt und völlig fremd in den garten setzen können, so meine erfahrung. ich nehme an das die dds meiner kindheit von den jägern untereinander ausgetauscht wurden, nach jagdlichen kriterien gezüchtet wurde, aber dass da nicht so extremes zuchtgeschehen und engagement dahinter war. ich mutmaße also, dass die drahtwascheln im ort alle a bisserl verwandt miteinander waren.
nun erzählte mir aber ein arbeitskollege, dass deutsch drahthaar recht happige hunde wären, schwer territorial, guter schutztrieb, da hättest nicht unverletzt ungewollt eindringen können.
der kollege ist in einem anderen bundesland aufgewachsen.
ich mutmaße also, dass bei denen die jäger (sehr dünn besiedelte gegend) halt auch gerne einen wachsamen hund hatten während bei uns (im dd-viertel dicht bewohnt, die jäger haben häufig betriebe mit viel kundenkontakt, saisonarbeitern gehabt) also nix mannscharfes brauchen können. jetzt könnte man auch sagen die softi-dds meiner gegend waren halt mehr parteienverkehr gewohnt aber es gab auch andere jagdhunde, die ungustln waren. die wurden, wenn jagdlich erfolgreich, deswegen nicht erschossen, sondern halt im zwinger verwahrt.
also lokale ausprägung einer rasse bei bedingter inzucht möglich oder topfen?
 
dass aggressionspotential sei es innerartlich/gegenüber mitmenschen oder welche art von aggression auch immer zu einem teil vererbt ist (und dann die sozialisierung und erlebnisse eine große rolle spielen, was sich daraus entwickelt) halte ich auch für absolut sicher.
was ich zb interessant fand war, dass ich deutsch drahthaar als (außerhalb der jagd) als extrem chillige, wesensstarke, unwachsame hunde kenne. zu den dds in meiner umgebung hättest dich immer ungfragt und völlig fremd in den garten setzen können, so meine erfahrung. ich nehme an das die dds meiner kindheit von den jägern untereinander ausgetauscht wurden, nach jagdlichen kriterien gezüchtet wurde, aber dass da nicht so extremes zuchtgeschehen und engagement dahinter war. ich mutmaße also, dass die drahtwascheln im ort alle a bisserl verwandt miteinander waren.
nun erzählte mir aber ein arbeitskollege, dass deutsch drahthaar recht happige hunde wären, schwer territorial, guter schutztrieb, da hättest nicht unverletzt ungewollt eindringen können.
der kollege ist in einem anderen bundesland aufgewachsen.
ich mutmaße also, dass bei denen die jäger (sehr dünn besiedelte gegend) halt auch gerne einen wachsamen hund hatten während bei uns (im dd-viertel dicht bewohnt, die jäger haben häufig betriebe mit viel kundenkontakt, saisonarbeitern gehabt) also nix mannscharfes brauchen können. jetzt könnte man auch sagen die softi-dds meiner gegend waren halt mehr parteienverkehr gewohnt aber es gab auch andere jagdhunde, die ungustln waren. die wurden, wenn jagdlich erfolgreich, deswegen nicht erschossen, sondern halt im zwinger verwahrt.
also lokale ausprägung einer rasse bei bedingter inzucht möglich oder topfen?

Das klingt gar nicht wie Topfen :D sondern sogar sehr logisch! Auch sehr interessant, übrigens!

LG
Ulli
 
also lokale ausprägung einer rasse bei bedingter inzucht möglich oder topfen?

Kein Topfen, man lese sich nur etwas in die Entwicklung der dt. dogge ein, da gab es in der DDR-Zucht gezielte selektion auf "Schärfe" wohingegen in der BRD mehr und mehr gutmütige, teilweise leider sogar ängstliche Doggen aufgekommen sind.
 
dass aggressionspotential sei es innerartlich/gegenüber mitmenschen oder welche art von aggression auch immer zu einem teil vererbt ist (und dann die sozialisierung und erlebnisse eine große rolle spielen, was sich daraus entwickelt) halte ich auch für absolut sicher.
was ich zb interessant fand war, dass ich deutsch drahthaar als (außerhalb der jagd) als extrem chillige, wesensstarke, unwachsame hunde kenne. zu den dds in meiner umgebung hättest dich immer ungfragt und völlig fremd in den garten setzen können, so meine erfahrung. ich nehme an das die dds meiner kindheit von den jägern untereinander ausgetauscht wurden, nach jagdlichen kriterien gezüchtet wurde, aber dass da nicht so extremes zuchtgeschehen und engagement dahinter war. ich mutmaße also, dass die drahtwascheln im ort alle a bisserl verwandt miteinander waren.
nun erzählte mir aber ein arbeitskollege, dass deutsch drahthaar recht happige hunde wären, schwer territorial, guter schutztrieb, da hättest nicht unverletzt ungewollt eindringen können.
der kollege ist in einem anderen bundesland aufgewachsen.
ich mutmaße also, dass bei denen die jäger (sehr dünn besiedelte gegend) halt auch gerne einen wachsamen hund hatten während bei uns (im dd-viertel dicht bewohnt, die jäger haben häufig betriebe mit viel kundenkontakt, saisonarbeitern gehabt) also nix mannscharfes brauchen können. jetzt könnte man auch sagen die softi-dds meiner gegend waren halt mehr parteienverkehr gewohnt aber es gab auch andere jagdhunde, die ungustln waren. die wurden, wenn jagdlich erfolgreich, deswegen nicht erschossen, sondern halt im zwinger verwahrt.
also lokale ausprägung einer rasse bei bedingter inzucht möglich oder topfen?

hunderassen ansich sind ja nichts starres, sondern eigentlich relativ flexibel.

irgendjemand beschließt, entweder einen schon bestehenden landschlag/einen lokalen hundetyp geziehlt zu züchten und vereinheitlichen oder versucht, hunde zu züchten, die für das von ihm favorisierte einsatzgebiet besser geeignet sind als andere, bereits bestehende hunderassen oder oder oder.

also fängt einer zu züchten an, alleine wird er nicht weit kommen. er braucht andere züchter um genügend nachzuchtgenerationen zu haben, bevor eine neue rasse sich im phänotyp wirklich ähnelt und auch eine gewisse vorhersagbarkeit des wesens/ der eigenschaften einstellt.

so, dann hat man also hunde die sich optisch ähneln/für die gleichen dinge eignen - und man hat bereits mehrere züchter. damit die einheitlichkeit weiter bestehen bleibt, braucht es standards, sonst sehen die hunde von züchter a bald wieder anders aus, als von züchter b und verändern sich auch wieder weg von dem, wo sie "hingezüchtet" wurden.

jeder züchter hat aber wieder andere vorstellungen davon, wie er den standard erreicht. innerhalb jeder rasse ist jeder hund einerseits ein individuum, andererseits auch das "produkt" der zuchtbestrebungen des jeweiligen züchters.

teilweise lässt sich ja bei rassehunden erkennen/erahnen, von welchem züchter diese hunde stammen. jeder hat ein bisschen ein anderes bild davon, wie seine rasse zu sein hat, jeder interpretiert den zuchtstandard anders. hund von züchter a kann sich deutlich von hund von züchter b unterscheiden.

heutzutage spalten sich rassen ja häufig auch in arbeits- und showlinien auf. die reinen showlinien verlieren nach und nach die ursprünglichen fähigkeiten. manchmal stellt sich die frage, in wie weit arbeits- und showlinie überhaupt noch die selbe rasse sind.

der pitbull etwa ist im prinzip die arbeitslinie, der amstaff die showlinie. ganz streng genommen wären sie aber immer noch die selbe rasse, weil keine anderen hunde eingekreuzt wurden, es haben sich nur einige kleinigkeiten im standard/zuchtziel geändert. und mittlerweile bestehen durchaus große unterschiede zwischen diesen hunden, sie werden auch als eigenständige rassen geführt.

zu den ursprünglichen züchtern gesellt sich bald eine reihe von "hobyzüchtern", die nicht innerhalb des standards züchtet, sondern rein nach optischen kritierien.

es gibt innerhalb von rassen dann also liniengezogene hunde und - gerade bei moderassen - deutlich mehr outcrosses und hunde, die rein nach optischen kriterien gezüchtet wurden. diese können sich im wesen erheblich voneinander unterscheiden.

die meisten - um beim beispiel zu bleiben - pitbulls und amstaffs, die man so zu sehen bekommt, haben mit den ausgangslinien nicht mehr viel gemein, diese tiere sind zwar untereinander näher verwandt als mit anderen hunden und ähneln sich optisch stark, wie weit man aber davon sprechen kann, dass sie noch der selben rasse entsprechen ist aber durchaus fraglich.

es gibt theorien, die das rassekonzept in der hundezucht ansich ziemlich in frage stellen und die frage in den raum werfen, ob es nicht sinnvoller ist, von hundetypen, als von rassen zu sprechen?!

bei liniengezogenen hunden lässt sich noch eher vorhersagen, wie sie sie werden/sein könnten, bei der größeren zahl der nicht liniengezogenen hunde, wird das schon deutlich schwieriger. zusätzlich zu all der züchterei spielt auch die umgebung in der ein hund groß wird eine maßgebliche rolle, wie er sich entwickelt.

im prinzip lassen sich auf eignung, wesen usw. selbst innerhalb einer rasse nur tendenzen beschreiben. je größer der bestand einer rasse, je mehr züchter, umso "ungenauer" wird`s.

je mehr hunde einer rasse "einfach so" gezüchtet werden, umso mehr verwischen die ursprünglichen eigenschaften, bilden sich neue heraus.

diese züchterei ist u.a. auch ein hin- und herschieben, zwischen hundetypen. alle spitzartigen etwa haben ähnliche ursprünge, mal hat man die eine rasse daraus gezüchtet, mal eine andere, mal beide so entstandenen rassen gekreuzt. und das über womöglich hunderte jahre hinweg. mal hat man diese eigenschaft forciert, mal die andere.

rassehundezucht im heutigen sinne gibt es ja erst seit rund 100, 120 jahren. davor war eher die gebrauchseigenschaft vorrangig, denn das einheitliche optische erscheinungsbild.

in wahrheit ist es ansich wohl unsinnig, eigenschaften rein auf die rasse zu beziehen, weil die in sich wesensmäßig durchaus sehr stark varieren können, zumindest wenn der bestand dieser rasse sehr groß ist, rassen mit kleiner population sind in sich vermutlich homogener. die größere rolle als die rasse spielt wohl der typus hund, der oder mit dem gezüchtet wurde. die einteilung in hundekategorien ist also wohl nicht ganz verkehrt.

die gruppe der herdenschutzhunde etwa hat insgesamt gesehen oft mehr gemeinsamkeiten, als einzeltiere der jeweiligen herdenschutzhunderassen im direkten vergleich.

die von dir angesprochenen dds und die mannschärfe. auch das kommt einerseits darauf an, woher diese hunde stammen, wie sie aufgewachsen sind, von der erwartungshaltung des besitzers und auf die situation. du hast vermutlich aber auch niemals probiert, den rucksack des besitzers eines freundlichen dds zu klauen, dann hätt es unter umständen sein können, dass der nicht mehr freundlich ist.

die wenigsten hunde sind ja bissige psychos, auch wenn sie etwa eine tendenz zur mannschärfe mit sich bringen, sie sind es allerdings womöglich in bestimmten momenten.

unser extrem wachsamer chow-chow-schäfermischling war der supertollste, netteste hund den ich mir bis zu dem zeitpunkt vorstellen konnte. es hat in 16 jahren mit ihr keine einzige unangenehme situation gegeben. allerdings ist auch wahrscheinlich niemals jemand in unserer abwesenheit über den gartenzaun geklettert, das hätte unter umständen auch blöd ausgehen können.

die allermeisten hunde sind ja in 99% aller situationen absolut umgänglich, es kommt allerdings sehr stark auf die rasse/ bzw. halt eher auch den hundetypus an, in welchen situationen sie es nicht sind.

da seh ich ein problem, dass halt viele menschen nicht wissen, in welchen situationen ihr hund nicht freundlich sei könnte. da spielt nämlich dann das ursprüngliche einsatzgebiet eine große rolle - und nicht alle eigenschaften lassen sich wirklich durch erziehung verändern.
 
es gibt theorien, die das rassekonzept in der hundezucht ansich ziemlich in frage stellen und die frage in den raum werfen, ob es nicht sinnvoller ist, von hundetypen, als von rassen zu sprechen?!
Das klingt sehr interessant - hast du dazu irgendein Stichwort zu dem ich googleln könnte? (Oder Autor, etc.)
Thx im Vornhinein!:)
 
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