Weil's nur bedingt in den Auskotz-thread gehört, aber gar nicht in den Flüchtlingsthread, und sich die Diskussion ohnehin hierher verlagert hat:
Calimero+aaron schrieb:
Ich bin noch immer davon überzeugt, dass ein Klima der Gewalt - egal, in welchem Land - epigenetische Auswirkungen auf die Menschen hat. Aber du kannst mir gerne das Gegenteil beweisen.
Tja. Das ist aber die Sache bei der Wissenschaft:
Es ist nicht an mir, deine Theorie zu widerlegen.
Es ist an dir, sie zu verifizieren
Aber interessant, wie furios du gleich reagiert hast. Da hab ich mit meinen salzigen Fingerleins wohl weit tiefer in die Wunde gegriffen als gedacht.
Calimero+aaron schrieb:
Erstens tue ich es manchmal recht wohl und zweitens - so meine Sichtweise eben die meine ist - warum soll ich sie anpassen? Nur um "mit den Wölfen mitzuheulen"? Ich versuche zu erklären, warum ich zu dieser Sichtweise kam/komme, warum meine Sichtweise von der vieler anderer Leute abweicht.
Quod.
Erat.
Demonstrandum.
„Meine Sichtweise ist prinzipiell richtig. Wenn ich sie anpassen muss, dann nur weil ich dem Gruppenzwang nicht entkommen kann.“
Ich hoffe doch sehr, du hast die nötige Entwicklung durchgemacht, um heute nicht mehr exakt das selbe Weltbild zu haben wie als du, Hausnummer, Dreißig warst - ohne, dass dich jemand dazu gezwungen hätte. Ansonsten mein herzliches Beileid.
Calimero+aaron schrieb:
Warum es ein Aufbrechen verkrusteter Denkweisen sein könnte - weg vom Gedanken der Einzelschuld, überhaupt weg von "Schuld". Hin zu einer gegenseitigen Verantwortung.
Ach du Scheiße … du glaubst wirklich, du erzählst der Welt etwas Neues, wenn du schreibst dass diverse Umstände einen Menschen prägen und seinen kriminellen Werdegang positiv beeinflussen können ...
Hast du die letzten zwanzig Jahre unter einem Stein verbracht?
Das weiß doch jeder. Der Unterschied ist der, dass der Großteil der Leute eine Trennlinie ziehen (kann) zwischen Erklären und Entschuldigen. Für dich scheint dieser eminent wichtige Unterschied bestenfalls schwammig umrissen zu sein.
Nebenbei bemerkt entgeht dir in deiner „alles arme Hascherl“-Analyse völlig, dass das Leben nicht Gestüt Rosenberg im Wendy-Heftl ist wo wir uns alle liebhaben wollen und Bussis verteilen, wo jeder das exakt idente Moralverständnis hat (geschweige denn ein allgemeingültiges Moralverständnis existiert), wo's für jedes Aua ein Pflaster gibt, für jedes Problem eine deppeneinfache Lösung.
Wenn du das nicht ertragen kannst, bitte, leb weiter in deiner Illusion, das steht dir frei. Aber erwarte nicht von mir, dass ich still und leise daneben stehe und dich (aus falsch verstandener Toleranz womöglich) deinen geistigen Durchfall durch das WWW quaken lasse. Ich bin Gott sei Dank so frei, dem Kaiser sagen zu dürfen, wenn er nackt durch die Straßen stolziert.
Und wenn du glaubst, mit Liebstreicheln allein ist es getan, dann nur zu, meld dich in Stein als Besucherin für den Fritzl an und versuch dein Glück
newt schrieb:
vl gibt es das eh nicht, den nur alle hassenden. vl ist eher das außergewöhnlich, nur für uns viel unvorstellbarer dass alles in einem menschen vereint sein kann, das beste wie das abgrundtief schlechteste
Wow. Noch so 'ne Erkenntnis des Jahrhunderts.
Calimero+aaron schrieb:
Ja. Und irgendwelche Ereignisse bringen dann dieses abgrundtiefe Schlechteste zum Vorschein. Warum? Und - warum beim einen Menschen nicht, aber beim anderen schon?
Warum gelingt es diesen Menschen, trotzdem, bei anderen Gelegenheiten - wieder ein normaler, guter Mensch zu sein?
Abzüglich (vermutlich) einiger weniger Ausnahmen halten sich Menschen stets für Gut.
Wenn sie etwas Schlechtes tun, haben sie zumeist eine Rechtfertigung parat durch die das Schlechte zur guten Tat wird.
So wie du deine These, Menschen aus bestimmten Ländern wären eher gewalttätig als andere, damit schönredest, dass das halt "epigenetisch" ist, dass sie "nichts dafür können", und dass du das "nicht wertest".
Calimero+aaron schrieb:
Ja. Das ist das "ES", von dem ich immer schrieb.
Aha. Tage hat's gebraucht, um „ES“ als Gruppendynamik zu identifizieren.
Aber lediglich Sekunden, um von Gruppendynamik, zu Manipulation, zur Abschaffung des freien Willens überzugehen.
Genau das find ich so amüsant wie erzürnend: du redest in der Sprache des vernebelten Esoterikers über die Wissenschaft. Wie der Blinde von der Farbe. Jedes Sandkorn das dir begegnet drückst du in deinen windschiefen Elfenbeinturm, der hoch oben über den Wolken bereits bedrohlich hin und her schwankt.
Dunning-Kruger Effekt. Bilderbuchexempel. Echt wahr.
Calimero+aaron schrieb:
Wenn ich erkenne, dass Menschen so sind, wie sie sind - aus verschiedenen Gründen - dass sie manipulierbar sind, dass auch manche von ihnen zu Fanatismus neigen - bis zu den Endkonsequenzen (auch Islamismus ist so etwas), dann kann ich - ohne persönliche Schuldzuweisung - gegensteuern. Strategien entwickeln, damit auch diese Menschen mit ihren Veranlagungen umgehen können.
Oho! So höret und staunet! Sie ERKENNT! Sie STEUERT GEGEN! Sie ENTWICKELT STRATEGIEN! Überreicht der Frau den Nobelpreis!
Belüg dich doch nicht selbst: Du sitzt fett und selbstherrlich in deinen vier Wänden und theoretisierst fade vor dich hin (zu allem Übel kommst du dann auch noch auf haarsträubende Ergebnisse, derer Implikationen du dir anscheinend nicht einmal bewusst bist).
Was genau hast du jemals mit deinen tollen Erkenntnissen getan? Außer dir dafür selber auf die Schulter zu klopfen und sie dann ins Wuff-Forum zu posten?
Eben. Gar nichts.