Kann mich Mario in diesen Punkten nur anschließen und möchte hinzufügen, daß sich der hohe Proteinwert oft auch negativ im Verhalten des Hundes (Hund wird hibbeliger, neigt schneller zu Überreaktionen usw.) zeigt. Nicht umsonst wird von vielen Fachleuten bei Problemverhalten dazu geraten, als unterstützende Maßnahme für die Verhaltenskorrektur den Proteinwert des Futters zu reduzieren.
Und bei so manchen Hunden merkt man eine Verhaltensänderung durch höhere Proteinwerte im Futter schon innerhalb weniger Tage.
Jemand, der mit Hunden arbeitet, hat da natürlich andere und weitreichendere Erfahrungen, als der ONH. Egal, ob das jetzt im sportlichen Bereich ist, oder als DHF.
LG, Andy
Hallo Andi!
Ich zitiere dir diesen Beitrag von vorheriger Seite nochmals, weil es durchaus interessant ist:
Hallo Mario,es ist bekannt, daß der Grundbedarf eines Hundes an verdaulichem Protein relativ gleich bleibt, also bei höheren Leistungsanforderungen nicht proportional mit dem Energiebedarf steigt. Deshalb müssen Leistungshunde auch nicht Unmengen an Protein futtern.Umgekehrt sinkt aber der Proteinbedarf bei Ruhestand oder im Alter auch nicht proportional mit dem Energieverbrauch ab.Deshalb ist es durchaus möglich, daß ein älterer Hund bei geringerer Futtermenge zur Bedarfsdeckung einen höheren Proteingehalt braucht, als ein Hund, der "voll im Saft" steht.Diesen Futtermitteln, die mit 18 bis 20 % vRP für Senioren (oder Haushunde) werben, und dann noch massenhaft Getreide enthalten, stehe ich deshalb extrem skeptisch gegenüber. In diesen Fällen ist nämlich weniger die Menge des Proteins das Problem, sondern seine Qualität. Schwerverdauliches, minderwertiges Protein aus Soja, Bohnen, Getreide wird nicht im Dünndarm verdaut, wo es keine Probleme bereitet, sondern erst im Dickdarm unter Bildung schädlicher/giftiger Stoffwechselprodukte, die über die Leber und Niere entgiftet werden müssen.Und deren langfristige Belastung und Überforderung zeigt sich dann im Fell: Juckreiz, struppig, schütter, glanzlos etc..Es kann kein Weg sein, die Menge des minderwertigen Proteins bis auf das absolute Überlebensminimum runterzureduzieren, sondern alters- und belastungsangepaßt muß die Qualität erhöht werden. Und höchste praececale (Dünndarm-) Verdaulichkeit hat nunmal Fleisch, Ei, Milchprodukte, Fisch.Mein alter Rüde bekommt z.B. trotz Ruhestand 90 % der Fleischportion meines jungen Leistungsrüden und ist in prima Verfassung. Der Unterschied in den Rationen betrifft im Wesentlichen die Energie, die beim Jungen um ca. 30 % höher liegt und durch Fettzugabe geregelt wird.Wenn ein Futter also mit 25 % RP nicht vertragen wird, ist nicht der hohe Proteingehalt schuld, sondern das bei alten Hunden zurückgehende Kompensationsvermögen für schlechte Eiweißqualität. Grüße von Susanne+Claudio
und auch das nochmal
soviel zum hohen Protein:
aus einem anderen Forum schrieb:Orijen
[FONT=verdana, arial, helvetica]Hallo zusammen,
ja, ich habe Erfahrungen mit Orijen, welches mein Hund jetzt seit zwei Monaten bekommt.
Da mein Hund einem französischen Tierheim entstammt, musste er natürlich erst einmal aufgenaut werden. Zunächst habe ich Timberwolf gefüttert. War ich sehr zufrieden mit. Nur hat mich das Orijen Konzept überzeugt. Viele schreckt der hohe Proteingehalt ab, was ich nicht nachvollziehen kann. Viel problemtischer sind hohe Anteile an Kohlenhydraten. Diese führen zu einer überhöhten Insulinausschüttung und führen zu einer vermehrten Fettspeicherung - nicht nur bei Hunden. Mein früherer Hund, den ich 15 Jahre lang hatte, wurde ab dem Zeitpunkt dick, wo er light-Futter bekam. ittlerweile kenne ich einige Hundebesitzer, die ihren hunden Light-Futter geben und sich wundern, dass diese fett werden.
Was ich beobachtet habe ist folgendes: Zunächst einmal wurde mein extrem temperamentvoller Hund, nach dem Futterwechsel auf Orijen, für etwa eine Woche untypisch ruhig - also das Gengenteil von dem, was man erwartet, wenn man etwas von 40% Protein hört. Die Ruhephase dürfte wohl auf den niedrigen Insulinspiegel und die damit nicht mehr in diesem Maße auftretenden Blutzuckerschwankungen zurückuführen sein.
Die Anzahl der Haufen, die er pro Tag absetzt, hat sich von 5 auf drei reduziert.
Fast vom ersten Tag an trank er nicht mehr die Mengen Wasser wie vorher.
Er ist längst nicht mehr so nervös wie vorher, denn das kommt nicht vom Protein, sondern von hohen Dosierungen an Kohlenhydraten in Verbindung mit hohen Proteindosen. (Ist übrigens bei uns genauso. )
Nach dem täglichen "Rumtoben" - Ball apportieren, schwimmen und was es sonst so gibt, hechelt er nicht mehr annähernd so lange wie vorher. Er regeneriert deutlich schneller und hat auch noch mehr Kondition.
Ganz davon abgesehen ist Orijen eins der ganz wenigen Futter, die er überhaupt gerne frisst. Das Fell glänzt und er verliert auch weniger Haare, was ich ganz deutlich beim täglichen Bürsten merke.
Wer glaubt, dass sein Hund von Orijen - wegen dem hohen Eiweißanteil - hibbelig wird, der soll es einfach ausprobieren, denn das Gegenteil wird der Fall sein.
Mir fällt überhaupt keine evolutionäre Begründung dafür ein meinen Hund schwerpunktmäßig mit Kohlenhydraten zu ernähren. Natürlich ist der Hund kein Wolf mehr, aber: Er ist immer noch 100 Mal mehr Wolf als Kuh.
Es ist doch ein ganz schlechtes Argument, dass der Hund kein echter Wolf mehr ist und daher weniger Protein braucht. Eine Reduktion von Protein und Fett führt zwangsläufig zu einer Erhöhung des Kohlenhydratanteils. Zu welcher Epoche soll denn diese evolutionäre Anpassung an Kohlenhydrate erfolgt sein??
Natürlich ist Orijen nur ein Teil des Speiseplans. Ansonsten gibt es Rohes Rindfleisch, Pansen, Luftröhren, etc.
Gruß
Tresal[/FONT]