besserwisserischmodus ein
Meloxicam: die Bindung macht den Unterschied
Weltweit wurden seit der Markteinführung im Jahr 1995 über 70 Millionen Menschen mit dem bevorzugten COX-2-Hemmer Meloxicam (Movalis®) behandelt. In Österreich ist das Medikament zur Therapie von schmerzhaften Schüben bei Osteoarthrose, chronischer Polyarthritis und Morbus Bechterew zugelassen. Eine große deutsche Studie an über 13.000 Patienten, die die Therapie mit Meloxicam in der täglichen Praxis untersuchte, brachte überzeugende Ergebnisse.
Einsatz in der Praxis
Die Studie von Zeidler et al1 hatte zum Ziel, Daten über die Verschreibungsgewohnheiten sowie Wirksamkeit und Verträglichkeit in den zugelassenen
Indikationen für Meloxicam zu erhalten. In die Kohortenstudie wurden Patienten eingeschlossen, die an einer der rheumatischen Erkrankungen, für die das Medikament zugelassen ist, erkrankt waren. Wie in der täglichen Praxis auch zeigte rund ein Viertel der Studienteilnehmer Symptome anderer schmerzhafter entzündlicher Erkrankungen. Rund die Hälfte der Patienten war über 60 Jahre alt und etwas mehr als 50% hatten bereits negative Erfahrungen mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) gemacht. Dabei standen vor allem eine unzureichende Wirksamkeit sowie gastrointestinale Nebenwirkungen im Mittelpunkt. Etwa 12% litten unter NSAR-Therapie unter Nebenwirkungen im gastrointestinalen Trakt, knapp 9% erhielten zusätzlich zur NSAR-Therapie hochdosiertes Aspirin.
Ausgezeichnete Beurteilung
Die Studie lief über 12 Wochen. 85% der Studienteilnehmer gaben an, dass die Wirksamkeit von Meloxicam sehr zufriedenstellend bzw. zufriedenstellend sei. Im Detail verbesserte sich bei 70% der Patienten die Beweglichkeit, bei 84% reduzierte sich der Bewegungsschmerz, und mehr als 60% bemerkten einen Rückgang der Entzündungsreaktionen.
Schmerzen verursachen nicht selten Schlaflosigkeit, und auch hier zeigte die Arbeit von Zeidler et al deutliche Verbesserungen für Meloxicam-Patienten. Rund 70% der Studienteilnehmer gaben an, besser zu schlafen, die gleiche Anzahl konnte die Haushaltsführung wieder besser bewältigen und 67% gingen wieder alleine einkaufen. Fast 80% der Patienten wurden schmerzfrei.
Insgesamt verbesserte sich für 70% der Patienten die Lebensqualität, 64% der Studienteilnehmer waren davon überzeugt, dass sie ihre Erkrankung mit Hilfe einer Meloxicam-Therapie besser bewältigen können.
Bewährte Alternative
Aufgrund der besseren gastrointestinalen Verträglichkeit gelten COX-2-Hemmer für Patienten mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises als bevorzugte Alternative zu herkömmlichen NSAR. Nach der Rücknahme des hochselektiven COX-2-Hemmers Rofecoxib aufgrund eines erhöhten Auftretens von kardiovaskulären Ereignissen Ende 2004 kam es unter Betroffenen und Ärzten zu Verunsicherungen bezüglich der zukünftigen Anwendung von COX-2-Hemmern. Die kardiovaskulären Nebenwirkungen von Meloxicam liegen – das zeigen alle bisher durchgeführten Studien – auf NSAR-Niveau. Dies ist auf die chemische Struktur des Arzneimittels zurückzuführen, die sich von hochselektiven Coxiben unterscheidet: Meloxicam ist chemisch gesehen ein Oxicam und hemmt COX-2 bevorzugt, d.h. bei 80%iger COX-2-Hemmung wird COX-1 zu 20% gehemmt. Daher wird auch die Balance zwischen Prostazyklin und Thromboxan nicht gestört. Die Plättchenaggregation und die Blutungszeit bleiben unter Meloxicam unbeeinträchtigt.
besserwisserischmodus aus
lg
Tina