Kann es eventuell sein - und jetzt versuche ich das halbwegs hinzukriegen ohne dass gleich wieder Mißverständnisse aufkommen - dass durch die letzten Jahre wo nur mehr gutschigutschi Methode angesagt war und jeder für jedes Fehlverhalten von Hund eine plausible Erklärung hatte bis ihm der Hund einfach über den Kopf wuchs , weil man ja immer lieb und verständnisvoll sein muss und nur loben und nie "bestrafen" wird jetzt durch einen CM die Rechnung präsentiert bekommen ? Dadurch dass ich mich gegenüber meinen Hunden grundsätzlich vom ersten Tag an immer so präsentiert habe: alles geht, alles ist möglich sofern es mit unserem Zusammenleben kompatibel ist ! Ich frag mich immer wie es Menschen soweit kommen lassen, dass sie einen CM brauchen, überhaupt wenn sie den Hund womöglich schon vom Welpenalter an haben ? Ein Beispiel: der Hund fliegt schlicht und ergreifend beim ersten Knurren vom Bett, von der Couch
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube zu verstehen, was Du meinst.
Ich würd's einmal so ausdrücken:
Die Tatsache, daß man erkannt hat, daß Hunde nicht generell ständig danach streben, ihren Menschen zu "dominieren", hat bei manchen Menschen zu der Meinung geführt, daß es ausreicht, seinem Hund Zuneigung entgegenzubringen, dann paßt schon alles. (Sätze, wie "Na, wann ma die Viecherln net bös macht, dann sind's doch eh ganz lieb", kann man in jeder HuZu dann und wann hören).
Nur ganz so einfach ist die Sache halt auch wieder nicht. Ja, es gibt diesen fast schon "selbsterziehenden" Typ von Hunden, der von Anfang an, ruhig, freundlich und offen mit seiner Umwelt "im Reinen" ist und auch ohne Erziehung oder irgendwelche "kynologischen Kenntnisse" des Halters, nie wirklich "Probleme" macht. Hunde, die einfach zufrieden sind, wenn ihnen emotionale Wärme, Spiel und Bewegung geboten wird - und gut ist's.
Aber es gibt auch Hunde, die mehr von ihrem Menschen brauchen als NUR Zuneigung, Hunde die, die Möglichkeit haben müssen, sich an ihrem Menschen zu orientieren, die darauf angewiesen sind, daß ihr Mensch "klare Strukturen" ins Hundeleben bringt, denen ihr Mensch zeigen muß wie mit manchen Situationen umzugehen ist etc. - mit anderen Worten: Hunde, die einen Menschen brauchen, der "Führungsqualitäten" hat, weil sie heillos damit überfordert sind, ständig selbst entscheiden zu dürfen/müssen. Wenn so ein Hund, dann auf einen Halter trifft, der meint "Wenn ich den Kerl nur lieb hab, dann ist er glücklich und brav", dann kann das - u.U. auch ernsthafte Probleme ergeben.
Nur frag ich mich halt, was Anhänger von C.M.&Co. unter "Führungsqualität" verstehen. Führungsqualität hat NICHTS mit Gewalt, Einschüchterung, "klein halten", würgen und in die Ecke drängen zu tun. Führungsqualität schließt es aus ein Stachelhalsband zu brauchen.
Dafür hat Führungsqualität sehr viel mit Authetizität, emotionaler Wärme und Reife, Klarheit und Verständnis und auch mit Wissen zu tun.
Liebe Grüße, Conny