behandeln wir unsere hunde wirklich noch wie hunde?

ich weiss nicht, ich finde solche threads arten dann immer in ein "wer sich jetzt wohl weniger gedanken um den hund macht" und damit der beste hh hier im thread ist, aus. :o

startet man den selben thread mit dem titel "warum denken manche hundehalter nicht nach", werden ebenso viele posts, vermutlich von den selben schreibern, kommen, wer sich wann eh immer gedanken macht und wie gut nicht das ist.

für mich stellt sich die ähnliche frage, wie für andrea: wie behandelt man einen hund als hund? - denn sprichwörtlich gesehen ist "jemanden wie einen hund behandeln" nicht unbedingt positiv behaftet. :o

:) So hatte ich es nicht aufgefasst.

Für mich war es auch kein Aufruf zu weniger denken, zu weniger Wissen aneignen.

Ich glaub auch nicht, dass die HH, die hier ehrlich erzählen, dass dieses oder jenes ohne großes Grübeln getan wurde, einiges auch einfach mal nach Gefühl, jetzt schnellstens beweisen müssen, dass sie sich i.S. Hund auf dem Laufenden halten und ihr Wissen erweitern.

Für mich sind das 2 Seiten einer Sache.

Sondern eher mal drüber nachzudenken, dass man auch alles zerreden kann, auf eine fast schon abstrakte Ebene heben kann, tagelan nachgrübeln kann, welche/r "Fachfrau/mann diese oder jene Richtungs vertritt...und das alles, weil der Hund z.B. mal bellt.
 
Wie behandelt man einen Hund als Hund?

- indem ich mit ihm nicht den Speiseplan diskutiere
- indem ich mit ihm nicht das Fernsehprogramm aussuche
- indem ich mit ihm nicht die Gassirunde bespreche
- indem ich ihn nicht wählen lasse ob er Sitz machen soll oder nicht
- indem ich ihn nicht um Entschuldigung bitte, wenn er mal 2 Stunden
alleine bleiben muß
- indem ich ihm nicht meinen Platz in meinem Bett anbiete


- indem ich ihn so füttere wie ich es für mich richtig und gut halte
- indem ich ihn für mich passend bewege und gassiführe
- indem ich ihm klare Regeln aufstelle
- indem ich ihm vermittle, dass er sich auf mich verlassen kann
- indem ich ihn nicht den ganzen Tag vollquassle
- indem ich zuerst in meinem Bett Platz nehme :o:D
- indem ich ihn in meinen Alltag in unser gemeinsames Leben integriere,
ihn aber nicht die Hauptrolle spielen lasse

hmm für mich beantwortet das nicht die frage, wie man einen hund als hund behandelt, sondern ob, wie und wann sich der hund nach dir richten soll.

vielleicht behandelt ja sogar eher derjenige seinen hund als hund, der ihn einfach machen lässt und nicht den eigenen stempel und willen aufdrückt (was nicht heisst, dass ich das befürworte - rein im fragetechnischem sinn).

ganz ehrlich: was schadets dem hund wenn frau müller dem waldidackel den speiseplan vorliest? ich brauch gar net bis zur frau müller schauen - ich sag selber zu meinem hund: hmm magst heut lieber hendl oder kalb? schon kalb oder? isst sie etwas nicht, kauf ich es nicht mehr. - ich zweifle halt daran, dass das meinen hund weniger hund macht.
 
wie behandele ich einen hund als einen hund?

ich versuche mich jetz einfach mal an diese frage heranzutasten...

also zunächst versuche ich einen hund als lebewesen zu behandeln, d.h. ihn mit respekt zu behandeln.
doch wie behandel ich ihn wie einen hund?
hm...
ich versuche, mit ihnen so zu kommunizieren, dass sie es verstehen können...heisst für mich, viel über körpersprache, mimik und gestik aber auch stimme zu arbeiten...(dabei mein ich jetz weniger kommandos als mehr die klangfarbe meiner stimme...mal hell und quietschig, mal dunkel und streng)

ich versuche ihre fähigkeiten zu nutzen und zu fördern, um sie nicht abstumpfen zu lassen...aber gleichzeitig keinen hochleistungssportler aus ihnen zu machen...

ich versuche sie in meine familie zu integrieren, und sie gesellschaftstauglich zu machen, ohne dabei ihre hündischen eigenheiten außer acht zu lassen...also einen kompromiss zwischen meiner menschlichen welt, und der hündischen welt zu finden

sicher vermenschliche ich sie hin und wieder...und doch versuche ich da gewisse grenzen zu beachten...

ob ich damit die frage wirklich beantwortet habe, weiß ich nicht, aber vielleicht ist es eine annäherung?
 
ob ich damit die frage wirklich beantwortet habe, weiß ich nicht,

ich glaube fast sowas kann man nicht beantworten, bzw. nicht allgemein sondern nur für sich selber.

Im endeffekt ist es ja eh egal wie weit man einen hund vermenschlicht oder nicht - hauptsache es kommt ein gscheida hund dabei raus :o
 
ich glaube fast sowas kann man nicht beantworten, bzw. nicht allgemein sondern nur für sich selber.

Im endeffekt ist es ja eh egal wie weit man einen hund vermenschlicht oder nicht - hauptsache es kommt ein gscheida hund dabei raus :o

Und auch das ist reine Ansichtssache. Für mich ist ein gscheiter Hund vielleicht was anderes, als für Dich. Weil, mein Leben ist anders als Deines, mein Hund ist anders, ich bin anders. Somit stelle ich andere Ansprüche an meinen Hund, als z.B. Du.

Und genau DAS ist der Streitpunkt bei Gesprächen zwischen HH. Jeder meint, seine Methode ist die Beste und sein Hund am besten erzogen. Man kann aber eben nicht alles pauschal 1:1 an jedem Hund anwenden. Ich erziehe meine Hunde grundsätzlich gleich. Sprich, sie haben alle die gleichen Regeln und Befehle zu befolgen. Trotzdem ist ihre Erziehung wieder komplett unterschiedlich, nämlich darin, WIE ich sie erziehe. Wenn ich den Addi im Nacken packen tät, wie Aurelie, um ihn von was wegzuziehen, dann würde der sich tot brüllen. Datt kann er eben nicht ab. Bei ihm reicht ein scharfes "NEIN!" oder "Aus!", watt bei Aurelie überhaupt keine Punkte bringt. Sie sind eben unterschiedlich.
 
hmm für mich beantwortet das nicht die frage, wie man einen hund als hund behandelt, sondern ob, wie und wann sich der hund nach dir richten soll.
sehe nicht unbedingt so, denn wenn ich dem Hund nicht den Speiseplan vorlese, das Fernsehprogramm diskutiere, die Wanderroute bespreche behandlich ich ihn gemäß seinen Fähigkeiten das Gesagte als Hund zu verstehen.
Er hat einfach nicht das Verständnis für meine Worte - eben weil er ein Hund ist.

vielleicht behandelt ja sogar eher derjenige seinen hund als hund, der ihn einfach machen lässt und nicht den eigenen stempel und willen aufdrückt (was nicht heisst, dass ich das befürworte - rein im fragetechnischem sinn).
Dann lebt dieser Hund aber nicht mit uns, sondern ist völlig auf sich allein gestellt.
Mit Hund Hund sein lassen meine ich, dass wir uns darauf besinnen was ein Hund wirklich versteht.
Wir drücken den Hunden unsere Denkweise und unsere Gefühlswelt auf und dabei kann Hund nicht mehr Hund bleiben.

ganz ehrlich: was schadets dem hund wenn frau müller dem waldidackel den speiseplan vorliest? ich brauch gar net bis zur frau müller schauen - ich sag selber zu meinem hund: hmm magst heut lieber hendl oder kalb? schon kalb oder? isst sie etwas nicht, kauf ich es nicht mehr. - ich zweifle halt daran, dass das meinen hund weniger hund macht

Natürlich schadets ihm nicht und es macht auch nicht weniger Hund aus ihm, aber er verstehts ganz einfach nicht.
Wir sollten unsere Hunde soweit Hund sein lassen, soweit sie es verstehen, kapieren und befolgen können..
 
Und auch das ist reine Ansichtssache. Für mich ist ein gscheiter Hund vielleicht was anderes, als für Dich. Weil, mein Leben ist anders als Deines, mein Hund ist anders, ich bin anders. Somit stelle ich andere Ansprüche an meinen Hund, als z.B. Du.
und genau deshalb hab ich "gscheida hund" nicht definiert :D
 
ja ich müll meinen hund zu und ihr gefällts wohl.
darf ich fragen woher du das weißt??

Naja, auch Menschenkinder sollten nicht wie rohe eier behandelt werden sondern ihre klaren Grenzen bekommen. Die Probleme die man beim Individuum durch in-Watte-packen auslöst sind bei Welpe und Menschenkind- auf die jeweilige Welt bezogen- imho gar nicht so verschieden.
genau das ist es. bei menschenkinder sind wir aber oft noch strenger als bei hunden. und DAS ist das problem.

wie schon oft geschrieben leitet uns oft unser instinkt. bzw würde er uns leiten, wenn wir nicht darüber nachdenken würden, ob wir unserem hund dami tnicht nen schaden zuführen. ich hab das mal ganz gut beobachten können. mutter mit kind und einem hund am hundeplatz. mutter geht mit dem hund, mit leckerlie und pipapo hund geht "einigermassen" gut mit. dann durfte das kind auch mal, und das kind hat wirklich rein aus dem instinkt heraus "geführt" und hund ging auf einmal ganz gut. natürlich gab es auch leckerlies, keine frage. aber genau an dem beispiel hat man gesehen, das wir erwachsenen einfach schon zuviel nachdenken.

was ich vorallem auch nicht "mag" ist dieses "hunde verhalten sich wie wölfe, etc" gerede. wer kennt einen hund, der sich noch wie ein wolf verhält?? unsere hunde haben über jahrtausende gelernt sich dem menschen anzupassen. angefangen von ihrem verhalten bis hin zum fressen. klar, sie stammen vom wolf ab, dennoch sind sie grundverschieden
 
Vielleicht behandeln wir unsere Hunde anders als vor 20 Jahren weil der heutige Wissensstand ein anderer ist. Ich hoffe ja doch, dass sich die Menscheheit weiterentwickelt hat und auch die Hundehalter.

Natürlich tun wir das! Aber das ist lediglich ein Zeichen dafür, dass der homo sapiens gegen allem Anschein doch lernfähig ist. Was sich aber in keinerlei Hinsicht geändert hat ist das Grundprinzip für jedes Zusammenleben Mensch/Hund: Das Aufzeigen klarer Grenzen, innerhalb derer sich unser vierbeiniger Freund zu halten hat. Wie das zu erreichen ist, dafür gibt es - im Gegensatz zu dem, was uns viele weismachen wollen - keine Patentrezepte. Es gibt viele Methoden - und ich meine ausschließlich solche, die nicht tierschutzrelevant sind -, es gibt unzählige unterschiedliche Charaktere sowohl beim Menschen als auch beim Hund. Wir sind also mit einer fast unendlichen Anzahl von Möglichkeiten konfrontiert. Die Kunst ist es, welche Methode die für die jeweilige konkrete Hund/Menschbeziehung zielführendeste ist. Das ist übrigens der Grund dafür, dass ich mich auch nach 40 Jahren mit Hunden mit "guten" Ratschlägen zurückhalte. Natürlich tauscht man sich mit anderen erfahrenen Hundeführern aus, aber die Entscheidung, was zu tun ist, hat man selbst zu treffen und auch die Konsequenzen dafür zu tragen.
Im übrigen stelle ich erfreut fest, dass dieser Thread bisher nicht im hier üblichen Gezänk gelandet ist und auch noch keine MissionarInnen unterwegs sind. Möge dem so bleiben!
 
Ich persönlich glaube, dass es unter den Menschen zu einer Art Wettkampf "wer hat den bravsten und besten Hund?" gekommen ist. Deshalb muss mein Hund dies und jenes können. Deshalb wird mein Hund gebarft, weil das is ja so gesund und ich gehör dann dazu zu den besten Hundehaltern, deshalb wird mein Hund nur alle 3 Jahre geimpft, weil ich hab ja gehört, dass dies besser ist, deshalb muss mein Hund mit allem und jeden verträglich sein, weil sonst fällt er ja auf als "böser Hund", deshalb muss mein Hund perfekt Fuß gehen können, weil das schaut ja super aus bei den andren. Dummytraining, HuSchu 3x die Woche, nebenbei noch eine Familienfeier, Agility, Rettungshundearbeit, Treffen mit Hundefreunden usw. - der perfekt Hundehalter :o

Und wie Fioni schon sagte, hätte man den Titel anders gewählt, würden wieder viele versuchen ins vorgegebene Schema zu passen. Das sind einfach wir Menschen... wir (wollen/versuchen/müssen) passen uns an andre an und versuchen alle andren zu übertrumpfen...

nur mal so als kleiner Gedankenanstoß...
 
Das sind einfach wir Menschen... wir (wollen/versuchen/müssen) passen uns an andre an und versuchen alle andren zu übertrumpfen...

nur mal so als kleiner Gedankenanstoß...
Würde es nicht in der Natur des Menschen liegen - immer "besser" sein zu wollen
würden wir heute noch versuchen Feuer zu machen - besser gesagt
wir würden es nicht versuchen .... :rolleyes:
 
Ich persönlich glaube, dass es unter den Menschen zu einer Art Wettkampf "wer hat den bravsten und besten Hund?" gekommen ist. Deshalb muss mein Hund dies und jenes können. Deshalb wird mein Hund gebarft, weil das is ja so gesund und ich gehör dann dazu zu den besten Hundehaltern, deshalb wird mein Hund nur alle 3 Jahre geimpft, weil ich hab ja gehört, dass dies besser ist, deshalb muss mein Hund mit allem und jeden verträglich sein, weil sonst fällt er ja auf als "böser Hund", deshalb muss mein Hund perfekt Fuß gehen können, weil das schaut ja super aus bei den andren. Dummytraining, HuSchu 3x die Woche, nebenbei noch eine Familienfeier, Agility, Rettungshundearbeit, Treffen mit Hundefreunden usw. - der perfekt Hundehalter :o

Und wie Fioni schon sagte, hätte man den Titel anders gewählt, würden wieder viele versuchen ins vorgegebene Schema zu passen. Das sind einfach wir Menschen... wir (wollen/versuchen/müssen) passen uns an andre an und versuchen alle andren zu übertrumpfen...

nur mal so als kleiner Gedankenanstoß...

:D Vielleicht ist das nicht ganz von der Hand zu weisen...;) ...diese Art von Konkurrenzdenken erlebte ich früher in HuSchu.

Aber ich erlebe schon HH, wos nicht um das Übertrumpfen anderer, um besser Aussehen usw geht, sondern um die Grundüberlegung, wie lebe ich mit dem Hund, in welchem Umfeld, was ist dafür zielführend, was brauch ich gemeinsam mit dem Hund an Können. Und wofür interessiert sich der Hund, was macht ihm Spass etc .
 
darf ich fragen woher du das weißt??

nachdem sie mich meist anstrahlt und mir ihre aufmerksamkeit freiwillig widmet geh ich mal davon aus. sie hätte genauso gut die möglichkeit sich umzudrehen und zu gehen ;).

wie gesagt ich habe zu anfang mal den rat einer huschu angenommen und nur kommandos ausgesprochen. sie hatte daran überhaupt kein interesse auch ich kam mir dabei blöd vor meinem hund nur "fuss, hier usw" zu sagen.
sie geniesst es auch wenn ich sie zb streichle und mit ihr leise sprech :).
hm zb babys kann auch eine ruhige, sanfte stimme beruhigen - warum soll es einem hund schaden?

hm jetzt wo ich drüber nachdenke, vielleicht regt dieses "vermehrte" sinnlose reden auch den hund an um seine infos rauszufiltern (asta tuts auf jeden fall). genauso wenn sie zb. einfach herumläuft und ich eine typische körperhaltung (zb aus der huschu von damals fürs hier) einnehme dann schaltet sie genauso, dass ich etwas von ihr möchte.
ich finde man sollte hunde nicht für dumm abstempeln, genauso wenn behauptet wird, dass sich ein hund nur für kurze dinge sachen merkt.
meine weiss noch immer die kommandos von früher und sie weiss ganz genau, dass sie 2 tage zuvor das bockerl hinter diesem baum hingelegt hat. tja und dass ich mal vor jahren aus faulheit (wollt das spielzeug nicht in die wohnung rauftragen aber auch nimma zum spaziergang mitnehmen) nur 1 x (!) ins postkasterl gelegt hab weiss sie bis heute noch. sehr oft geht sie nun prüfend zum postkasterl.
 
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