Wir haben auch unmengen an Erfahrungen mit der Vet. Med. - die leider auch nicht besonders positiv sind.
Seit 2006 müssen wir einige Notfälle auf der Vet. behandeln lassen, da andere Kliniken die Tiere stationär nicht aufnehmen wollen - besonders bei Parvo Fällen ist die Vet. Med. leider die einzige Anlaufstelle im Großraum Wien.
Gut, natürlich ist es verständlich das Parvo Tiere nicht in normalen Kliniken eingestellt werden (Infektionsdruck, Ansteckung, Quarantäne, etc.)
Was mir besonders auf die Nerven geht und das immer wieder (es war noch NIE anders) ist:
1. sofort muss man eine Anzahlung leisten und das obwohl die Vet. uns mittlerweile kennt, wir nie eine Rechnung nicht bezahlt haben und wenn ich um 03:00 Uhr morgens eine Pflegestelle auf die Vet. schick mit einem aktuten Parvo Ausbruch dann hat die Pflegestelle nun mal oft keine 200 Euro Anzahlung mit... einfach nur mühsam. Jetzt muss sich dann jemand von uns in Auto schmeissen und entweder direkt hinfahren und/oder die Pflegestelle muss es sich irgendwo organisieren, bevor auch nur ein Handgriff getan wird um dem Tier zu helfen.
Ich verstehe, dass es wichtig ist, dass die Klinik ihr Geld bekommt, aber bitte wenn ich quasi eh Stammkunde bin und bekannt wie ein bunter Hund bin, Tierschutzrabatt von höchster Stelle erhalte und wir außerdem noch Tiere von der Vet. zur Vermittlung aufnehmen... kann man wohl bis am nächsten Tag warten mit Anzahlung etc.
2. Die Organisation im allgemeinen ist ein einziges Drama... da weiß die rechte Hand net was die linke macht, es wird null abgesprochen untereinander - tatsächlich haben sie mal ein Kitten von uns "verloren" (wurde mir auch genauso kommuniziert) - es hat mich 14 Std. gekostet rauszufinden, dass das Kitten von der internen auf die chirurgische Abteilung verlegt wurde und niemand konnte mir sagen wieso...
Was ein Parvo Kitten auf der Chirurgie zu suchen hat, wußte niemand, aber die Panik war dann groß bzgl. Ansteckung etc.
Das niemand jemals zurück ruft, egal wie oft man es versucht und egal wie dringend es ist, ist auch ein Fakt, über den ich mich mittlerweile gar nicht mehr aufrege. Ich rufe einfach täglich 15 mal an bis ich den zuständigen irgendwann (aber nur wenns genehm ist) erreichen kann.
WENN (!!!) man dann mal einen behandelnden Arzt an der Strippe hat, dann sind die sehr nett, geben gut Auskunft und erscheinen mir auch, in den meisten Fällen, kompetent.
Armleuchter gibt es überall - auch auf der Vet.Med. nicht zu knapp - man muss halt hoffen und beten an einen Guten zu geraten! Wie in jeder Klinik.
Preislich ein Wahnsinn - gerade wenn man einen Parvo Fall hat und quasi keine andere Wahl hat als auf der Vet. behandeln zu lassen - sprich es bleibt einem nix anderes übrig als in den saueren Apfel zu beissen. Trotz Tierschutzrabatt reicht ein Parvo Fall bei uns aus um ein riesen Loch in die Kasse zu reissen von dem wir uns das ganze Jahr nicht mehr erholen.
Wir haben für einen Parvo Fall im Jahr 2009 mal sage und schreibe 4.800 Euro abgelegt... Mutterkatze plus Kitten - alle erkrankt. Ich hab ernsthaft nachgesehn ob die nicht für einen Elefanten statt für Katzen gerechnet haben...
Für alle andere Notfälle fahren wir in die TK Breitensee - die sind super nett, sehr entgegen kommend, wenn ich Anrufe kommt immer: " ahh begrüße Sie, selbstverständlich kann ich Ihnen gleich etwas sagen, ich hole mir nur schnell das Krankenblatt/Akte" - da geht alles per Rechnung, keine Anzahlung, blabla - die sind einfach ein bisserl organisierter und flotter als die Vet.
Selbst um 03:00 Uhr morgens ist irgendein OA da und nicht nur Assistenten und Studenten die meistens ohnehin mit Notfällen überfordert sind und sich nur mit Standart Sachen auskennen... ich habe doch ernsthaft mal auf der Vet. einem Studenten der völlig allein dort saß erklären müssen was Phlegmone sind und wie man sie behandelt.
Verständlich, das das Vertrauen dann ein bisserl erschüttert ist...