Für mich gehört es zur selbstverständlichen Pflicht von JEDEM Hundehalter, dass der Hund in Alltagssituationen zuverlässig hört. Dazu gehört, dass der Hund schön "Fuss" laufen kann! Dazu gehört eben auch, dass der Hund keine Panik kriegt, wenn er zwischen Fahrrad und HH ist oder wenn ein Auto hupend um die Kurve quietscht! Dazu gehört, dass der Hund angeleint alleine gelassen werden kann, ohne dass er zähnefletschend auf alles los geht, was sich näher als 3 Meter an ihn heranwagt!
und genau da schrammts an der realität vorbei...
fuss: was bringt mir das schönste fuss, wenn der hund dann komplett aus der rolle fällt wenn er auf einmal rechts statt links gehen soll? ein ordentliches leine gehen auf beiden seiten brauch ich im alltag - seis weil ich zwei hunde führe, weil auf der einen seite die straße ist, etc pp. ich kenn einige hunde, die dann komplett unsicher werden und gar nicht mehr weiter gehen. das gilt auch fürs agility - ich hab einige wirklich supergute hunde gesehen, die genau dann das problem bekommen, wenn sie auf der anderen seite geführt werden sollen.
radfahrer: ich lasse meinen hund nie, obwohl sie radfahrer ignoriert, zwischen mir und und demjenigen. wieso auch?
auto: das versteh ich net ganz.
alleine anleinen: würde ich niemals machen. ich hätte einfach viel zu viel angst, dass mir mein hund gestohlen/getreten etc. wird.
das heisst nicht, dass eine schöne unterordnung für den hugo ist. aber die prioritäten werden einfach bei verschiedenen hundehaltern auch verschiedenen gesetzt. einerseits wegen dem halter an sich, andererseits aber auch wegen den hunden.
Ich könnte Jasko vermutlich sogar an einem auf Zug gestellten dünnen Schnürchen anbinden und alleine lassen! - Ich habe ihm beigebracht, dass vorbei gehende und fahrende Menschen/Hunde/Auto/Fahrräder etc. nicht interessant sind.....
Und einem Hund ist es grundsätzlich völlig egal, ob er von klein auf die Vorsitzposition "richtig" (also schön gerade) oder irgendwie lernt. Manchmal scheint mir, dass sowohl Hundehalter als auch Trainer gerne das "der läuft eh keine Prüfung - aber im Alltag funktioniert er" als Ausrede brauchen! Aber für den Menschen ist es eben einfacher.....
Warum habt ihr alle so panische Angst vor einer Prüfung? Sind eure Hunde nicht alltagstauglich genug ausgebildet, diese zu bestehen? Mit einem vernünftig sozialisierten und grundlegend ausgebildeten Hund dürfte diese kein Problem darstellen!
es is weniger eine ausrede als mehr fakt, dass ich mit meinem hund nun mal im alltag lebe. prüfungen waren einfach nie mein ziel. für mich sind korrektes ausführen von kommandos nach bgh einfach zeitverschwendung, weil es mich einfach nicht interessiert. sie soll herkommen, wenn ich sie rufe, sie soll an beiden seiten schön locker an der leine gehen, sie soll warten, wenn ich es ihr sage, alleine bleiben, wenn es sein muss und sich hinlegen/hinsetzten wenn es verlangt ist. und nein: eine prüfung nach bgh würden wir nicht bestehen. und jetzt? das sagt noch rein gar nichts über den gehorsam oder die alltagstauglichkeit meines hundes aus. für mich gibt es einige zusätzliche kommandos die mir für unseren umgang wichtiger erscheinen..ein paar beispiele:
pfote - kontrollieren von pfoten..vorne von selber. hinten wird jeweils die gehoben, die ich antippe
ohren - kopf ruhig halten, damit ich in die ohren schauen kann.
anleinen - sich seitlich vor mich stellen, dass ich die leine einhängen kann (reine bequemlichkeit)
einparken - zwischen die beine setzen / stellen (zb in den öffis)
rauf, runter, lass es, decke, schau, warte, geh weiter, geh zurück, nimms mit, brings her, etc pp..
das jemand sich einfach gegen eine prüfung wehrt oder auch diese nicht bestehen würde, heisst also nicht per se, dass er deswenigen weniger mit dem hund macht.
abgesehen davon gibt es nun mal einige halter, die den hund eben nicht von klein auf haben, sondern aus zweiter, dritter, vierter hand. auch hier können sich die prioritäten, was wann wie gelernt wird, verschieben.
lg
fiona