Danke für die aufmunternden Worte
Also die Ausrede, dass ich noch nicht soviele Jahre Hundehaltung vorzuweisen habe, gilt leider nicht - ich habe seit 18 Jahren Hunde und sie sind fast rund um die Uhr um mich herum.
Natürlich erkenne ich Grundlegendes in Sachen Körperhaltung, Calming Signals etc - aber eben keine Feinheiten.
Also ich sehe an Roxys nach vorne geklappten Ohren und Schwanz und Sheilas plötzlichem Langsam-Werden und dem steifen Gang, dass ein Hund kommen muss. Das ist ja auch mehr als offensichtlich.
Ich weiß, dass es Zeit dafür ist, den Ball zum Rumschleppen rauszurücken, wenn Roxy beim Spazierengehen unvermittelt stehenbleibt und mich fast schon anklagend ansieht. Aber auch das ist ja kein Kunststück - denn soviele Möglichkeiten gibt es in diesem Fall ja nicht.
Also ich nehme Schwarz und Weiß wahr - aber die ganzen Grautöne, auf die´s ja eigentlich ankommt, bleiben mir verborgen. Suri ist da eben das beste Beispiel - jetzt habe ich sie seit 8 Monaten und weiß immer noch nicht, was das Hunger-G´schau und was der beeil-dich-oder-ich-mach-dir-hinter-den-Couchtisch-Blick ist.
Es ist schon klar, dass jeder Hund das anders anzeigt - aber nach über einem halben Jahr sollte das doch schon zu erkennen sein.
Wenn ich so darüber nachdenke, dieses "blinde Verstehen" kenne ich nur von meinem Jamie - ihn hatte ich jahrelang alleine und irgendwie kannte ich jede Regung, jeden Blick und umgekehrt war es genauso. Aber das ist nach 16 Jahren wohl einfach nur logisch.
Roxy und Sheila habe ich aber auch schon 4 Jahre lang - das sollte doch genauso ausreichen?
Bei Sheila habe ich das Gefühl, es ist nicht so schlimm wenn ich Fehler mache. Sie hat dieses grenzenlose Urvertrauen in mich und so einen intensiven, warmen Blick der mir zu sagen scheint, dass egal was passiert, es ist nur wichtig dass sie bei mir sein kann.
Bei der Roxy hingegen.. das ist mein Hund mit 7 Siegeln und ich gäbe sonstwas dafür, sie besser verstehen zu können. Sie, die distanzierte Einzelgängerin, hat sich in den letzten Monaten extrem verändert, sucht ständig meine Nähe, den Augenkontakt, fordert nachdrücklich Kuscheleinheiten ein.
Aber sie sieht mich manchmal immer noch so kreuzunglücklich an und stoßseufzt, dass ich heulen könnte - sie wirkt so resigniert, als ob sie mir was mitteilen möchte und ich bin einfach zu verbohrt, um es zu verstehen..