Ich finds traurig wie wenig auf das Gesamtbild geschaut wird.
Bei einem Schildi gelten die "normalen" alleinbleib-Tipps nicht! Da ist nix mit "der gewöhnt sich schon noch dran" oder "beruhigt sich von selber". Er ist in der Stresssituation so gefangen dass er nicht mehr von selber rauskommt bzw. sich im Gegenteil, noch um einiges mehr reinschraubt.
Eshetu hatte mit 10 Monaten einen SD Schub und konnte plötzlich statt 4h nur mehr max. 5 Minuten alleine bleiben. Sobald er gemerkt hat dass ich WIRKLICH die Wohnung verlasse (und er hat ein irrsinnig gutes Gespür dafür entwickelt) war er am durchdrehen. Er lag dann auf seinem Platz, hat vor sich hingejammert und das hat sich dann zu einem Wolfsheulen gesteigert wenn ich ihn nicht unterbrochen habe.
Selbst heute, auch wenn er "nur" bei meinen Eltern ist, also nicht mal wirklich alleine, kann ich ihm einen Knochen usw. hinlegen - er rührt ihn erst an wenn ich wieder das Haus betrete (und dann mit Genuß), obwohl er ansonsten während meine Abwesenheit "ganz normal" und ruhig ist, aber soviel Stress, dass er nichts fressen kann, ist es allemal.
Auch jetzt muss ich ich immer, wenn ich wieder auftauche, zuerst mal 10-15 Minuten Entspannungsübungen mit ihm machen bevor ich irgendwas anderes tun kann (Schuhe ausziehen zB oder jemanden begrüßen) um ihn wieder runterzukriegen, weil er sich vor lauter Wiedersehensfreude nochmal hochschraubt und von selber nicht mehr runterkommt.
Alle, die hier normale Tipps geben - vergesst es bei einem SD-Hund, sie helfen nicht (und seid froh dass ihr nicht so ein Nervenbündel zuhause habt

)
Und Stress fördert natürlich zusätzlich zu seiner falsch eingestellten Therapie den Harndrang.
Die SD ist ein kompliziertes Thema und als "normaler" Hundebesitzer merkt man auch gar nicht worauf diese blöde Drüse eigentlich alles Einfluss hat, erst wenn sie nicht mehr ordentlich funktioniert und mann eben DAS GESAMTBILD betrachtet, sieht man die Zusammenhänge - das ist faszinierend und beängstigend zugleich
Als ich jetzt zB ABSICHTLICH die Dosis erhöht hab und in die Überdosis gerutscht bin mit ihm hat er plötzlich nichtmal mehr im Auto allein bleiben können sondern mir hinterhergejammert sobald ich sein Blickfeld verlassen hab - genau dieselben Symptome wie vor der Medikamentengabe.
Bei Bandit liegt mit 95%iger Wahrscheinlichkeit eine Unterdosierung vor und solang Tina ihn nicht ordentlich einstellt (was durchaus mühsam ist und man wirklich gezielt Tagebuch führen muss um zu sehen wann sich welche Verhalten bzw. Symptome wie Harndrang, Markierverhalten, Hecheln, Ruhepuls, Atemfrequenz, Hautzustand usw) braucht man sich gar keine Gedanken um das Futter oder alleine-bleiben machen.
lg Nina