THC verstärkt die Brechreiz hemmenden Wirkungen von Ondansetron in einer Tierstudie
Die 5-HT3-Antagonisten wie Ondansetron gelten als die wirksamsten Medikamente zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Krebs-Chemotherapie. Es ist bekannt, dass die natürlichen Cannabinoide THC und CBD (Cannabidiol) diese Symptome ebenfalls hemmen. Die relativen und kombinierten Wirkungen dieser Substanzen bei der Unterdrückung des durch Cisplatin ausgelösten Erbrechens wurde an Spitzmäusen untersucht. Cisplatin ist ein Chemotherapeutikum, das starkes Erbrechen verursacht.
Forscher der Wilfrid Laurier Universität in Waterloo, Kanada, zeigten, dass sowohl Ondansetron als auch THC das durch Cisplatin induzierte Erbrechen und Würgen bei Spitzmäusen unterdrückten. Zudem unterdrückte die kombinierte Gabe von Dosen beider Substanzen, die jeweils allein unwirksam waren, vollständig Erbrechen und Würgen. CBD verursachte eine zweiphasige Wirkung mit einer Unterdrückung des Erbrechens durch niedrige und eine Verstärkung durch hohe Dosen.
In zwei früheren klinischen Studien durch Artim und DiBella (1983) sowie Lane und Kollegen (1991) verstärkte THC die Brechreiz hemmenden Wirkungen von Prochlorperazin bei Patienten, die eine Chemotherapie erhielten. Die neue Tierstudie zeigt, dass Cannabinoide helfen können, Übelkeit und Erbrechen zu unterdrücken, die nicht durch 5-HT3-Antagonisten allein kontrolliert werden können.
(Quelle: Kwiatkowska M, Parker LA, Burton P, Mechoulam R. A comparative analysis of the potential of cannabinoids and ondansetron to suppress cisplatin-induced emesis in the Suncus murinus (house musk shrew). Psychopharmacology (Berl) 2004 Jan 22, [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])