ist es wichtig seinen Hund zu "verstehen"...

@chess
Den Kopf wegdrehen bedeutet ja auch dass sich ein Hund in der momentanen Situation unwohl fühlt. Evt fühlte sich die andere Hündin durch die Enge auf der Brücke eingeengt.. Sie zeigt ihr unwohl sein, deine Hündin macht ihr keinen Platz, bzw weicht ihr nicht aus. Also geht die andere Hündin durch ihre Unsicherheit nach vorne.. Aber eine Expertin bin ich also auch nicht..

unwohl fühlten sich wohl beide....sie hätte nicht frontal auf uns zu müssen.
ich hab mich geländerseitig gehalten und sie hat dann auch die seite gewechselt, sie wollte ursprünglich halt einfach kontakt aufnehmen denk ich.


Zum Thema allgemein. Ich verstehe meinen Hund nicht im eigentlichen Sinne, aber ich kann seine Signale lesen. Und ich finde dies etwas extrem wichtiges. Jeder Halter sollte sich mit seinem Hund auseinandersetzen und ihn beobachten wie er wann reagiert und wie er es zeigt. Erstens ist es unheimlich interessant zum zweiten auch wichtig in extremsituationen..

ich wollt aber weniger auf diese spezielle situation eingehen, sondern auf meine allgemeinen fragen zu cs wie geschrieben.
 
auch ich befinde mich nach 7 jahren mit meiner hündin auf diesem standpunkt wieder:o...und trotzdem...mich ärgerts das ich so einiges nicht mal ansatzweise versteh...mal was aus der praxis:

ist schon sehr lange her, mir aber wegen nichterklärbarkeit in erinnerung geblieben.

ich geh mit meiner hündin (angeleint) über eine brücke, eine andere hündin (besitzer sehr weit hinten) kommt frontal auf uns zu.
mangels ausweichmöglichkeit bin ich stehen geblieben, die andere hündin näherte sich ruhig aber in selbstbewußter haltung bis sie ca. einen halben meter frontal vor meinem hund stehen blieb.
mein hund fixiert sie im gesicht andere hündin erwidert den blick ein paar sekunden und dreht dann komplett den kopf weg.
beide hunde zeigen keine signale wie hochgezogene lefzen oder knurren, nur die rute haben beide hoch.
mir fällt schon ein stein vom herzen, als die hündin meinem hund wieder ins gesicht schaut und in der selben sekunde voll angreift.

meinungen/vermutungen wieso das ganze so verlaufen ist?

weshalb cs trotz gegenteiliger gemütslage bei diesem hund?
wieso kombiniert ein hund cs und agression?
sind cs in dieser kombination überhaupt beschwichtigung oder haben sie in dem moment ganz andere bedeutung?

fachleut, wo seids???:)

Hi - ich versuche mal meine Idee dazu einzubringen :)

Ist zwar keine "Fachberatung" und ohne dabei gewesen zu sein ist es fröhliches ins Blaue raten für mich - aber ....

Kopf zur Seite und dabei starr mit hoher Rute - das ist für mich kein klares CS - eher die Frage vom anderen Hund läßt Du mich vorbei durch ein angedeutetes CS - Dein Hund hat in dem Fall nicht nicht reagiert sondern gesagt noch näher und ich greife an (wie Du schreibst starrer Blick, steif, Rute oben) - außerdem darfst Du nicht vergessen Du hinter Deinem Hund bist auch ein Faktor der die Situation beeinflußt (und ich weiß nicht was Du in dem Moment ausgestrahlt hast)

Der "Fehler" war - Engstelle - Stehenbleiben

In so einem Fall sollte man unbedingt deeskalieren v.a. wenn der andere Hundebesitzer meilenweit entfernt ist. Du hast eigentlich nur 2 Möglichkeiten - entweder Hund auf die andere Seite wechseln und ruhig vorbeigehen oder Hund wenden und weggehen.... Zweiteres ist einfacher und sicherer.

Ich würde wenn Du den Fall hinterfragst nicht nur auf CS reduzieren

Ich würde das gesamte Verhalten der Hunde analysieren
 
trotzdem danke für deine meinung.

vielleicht fällt dazu noch wem was ein:
sind cs in dieser kombination überhaupt beschwichtigung oder haben sie in dem moment ganz andere bedeutung?
 
;) Die Kehrseite des Internets. Ein Zuviel an Informationen lässt einem glatt das Bauchgefühl verloren gehen. Man muss nicht alles und jedes interpretieren können. Man kann gewisse Dinge auch einfach akzeptieren.
sorry, für das o.t.
Man kann auch (zum Glück!) nicht in jedes Hunde(und Menschen-)gehirn reinschauen und alles mit CS oder Büchern erklären.
Abgesehen davon, stehen bleiben in solchen und ähnlichen Situationen, ist nie sehr gut, besser selbstbewusst weitergehen. Erspart dem eigenen Hund und dem anderen Stressreaktion.
lg Heidi
p.s. ich würde mich maßlos selbst überschätzen, würde ich sagen, dass ich alle Signale meines Hundes auch als solches erkenne.
 
@chess - gerne :)

Ich verstehe auch nicht alles ;) aber jeden Tag etwas mehr .... Was ich aber gelernt habe ist: Signale treten selten einzeln wie im Lehrbuch auf sondern in Kombination und als HB ist man natürlich auch ein Faktor der die Situation bestimmt - nicht nur durch die Handlungen die man setzt auch durch das was man ausstrahlt.

Ich fürchte es ist ähnlich wie beim Kampfsport ;) üben üben üben - wenn man in eine Extremsituation kommt ist oft keine Zeit zum Denken - die Reaktion muss aus der Erfahrung und dem Bauch kommen.

Aber wenn man in keiner Extremsituation ist dann ist es eine gute Gelegenheit um zu üben.
 
;) Die Kehrseite des Internets. Ein Zuviel an Informationen lässt einem glatt das Bauchgefühl verloren gehen. Man muss nicht alles und jedes interpretieren können. Man kann gewisse Dinge auch einfach akzeptieren.
sorry, für das o.t.
Man kann auch (zum Glück!) nicht in jedes Hunde(und Menschen-)gehirn reinschauen und alles mit CS oder Büchern erklären.
Abgesehen davon, stehen bleiben in solchen und ähnlichen Situationen, ist nie sehr gut, besser selbstbewusst weitergehen. Erspart dem eigenen Hund und dem anderen Stressreaktion.
lg Heidi
p.s. ich würde mich maßlos selbst überschätzen, würde ich sagen, dass ich alle Signale meines Hundes auch als solches erkenne.

Aber Du hast Dich damit beschäftigt - eine Kombination aus Bauchgefühl und Wissen ist doch nicht schlecht :)

Alles werden wir nie erklären können - wäre ja langweilig - aber wenn wir die Neugier haben und Spaß daran werden wir das lernen was wir brauchen - damit Hund und wir glücklich sind .....

Es gibt nicht die Perfekte Mutter, den perfekten Partner, den perfekten Hund - aber es gibt glückliche Beziehungen wenn wir mit-und aneinander arbeiten ...
 
mir fällt schon ein stein vom herzen, als die hündin meinem hund wieder ins gesicht schaut und in der selben sekunde voll angreift. meinungen/vermutungen wieso das ganze so verlaufen ist?
Im fett gedruckten liegt der Schlüssel. Du hast gedacht, die Situation wäre bereinigt und hast Dich entspannt. Diese - vielleicht nur winzige Änderung Deiner Körperspannung können beide Hunde wahrnehmen. Vielleicht hat sich auch Deine Hündin ein wenig in ihrer Stimmungslage entspannt (Stimmungsübertragung), oder ihre Aufmerksamkeit war kurz von der anderen Hündin abgelenkt. Und dieser Moment wars. Vielleicht hat die andere Hündin diese Entspannung als Schwäche gedeutet und ihren Vorteil gesucht.
weshalb cs trotz gegenteiliger gemütslage bei diesem hund?
Das ist das, was ich ja schon die ganze Zeit schreib. CS sind keine Antiaggressionssignale! CS dienen nicht nur der Vermeidung von Aggression, sie sind vielmehr Ausdruck eines inneren Konflikts, der so oder so gelöst werden kann. Sie können der "Selbstbeschwichtigung" bzw. der Selbstberuhigung dienen, sind oft Übersprungshandlungen. So, wie Du Dich z.B. in angespannten Situationen vielleicht an der Nase reibst oder am Kopf kratzt.

Die wörtl. Übersetzung vom Calming Signals wäre ja "Beruhigungssignale", der Begriff Beschwichtigungssignale als Übersetzung von CS ist definitiv falsch.
wieso kombiniert ein hund cs und agression?
Die Auslöser von Aggression sind vielfältig. Ein meist sehr unterschätzter Auslöser von Aggression ist erlerntes Verhalten. Hund hat gerlernt, daß ihn Aggression weiterbringt, daß er sich nach einer aggressiven Interaktion besser fühlt usw. usf. Vorher hat sich die Hündin einfach in einem Konflikt befunden, (soll ich angreifen oder soll ich nicht), dann hat sie eine Entscheidung gefällt. Warum auch immer.

LG, Andy
 
Das ist das, was ich ja schon die ganze Zeit schreib. CS sind keine Antiaggressionssignale! CS dienen nicht nur der Vermeidung von Aggression, sie sind vielmehr Ausdruck eines inneren Konflikts, der so oder so gelöst werden kann. Sie können der "Selbstbeschwichtigung" bzw. der Selbstberuhigung dienen, sind oft Übersprungshandlungen. So, wie Du Dich z.B. in angespannten Situationen vielleicht an der Nase reibst oder am Kopf kratzt.

Danke, Andy!:)
Man könnte sogar sagen, je mehr CS ein Hund zeigen muss, desto grösser ist die Gefahr einer (aggressiven) Eskalation.
Man darf ja nicht glauben, dass der Hund sich sagt "ich zeige jetzt einmal schön CS, der andere wirds schon verstehen und mich nicht verprügeln". Es ist einfach ein Ausdrucksverhalten, dass vollkommen unbewusst und unbeabsichtigt gezeigt wird, aber einen Rückschluss auf die Befindlichkeit des Individuums zulässt (wie menschliche Körpersprache auch). Starke CS gemeinsam mit der gesamten übrigen Körperhaltung weisen eben auf einen starken Konflikt, der zu aggressivem Abwehrverhalten führen kann, hin.

lg
Gerda
 
.........
Da pfeif ich ehrlichgesagt drauf, ob das jetzt verhaltens-oder erziehungstechnisch konsequent oder richtig ist, da zählt für mich nur das Offensichtliche - und das kann man nicht verstehen, das muss man fühlen!

LG
ulli

Da bin ich ganz Deiner Meinung, da meine derart eher ver- als erzogenen Hunde aber 3 ziemlich wilde und auch für manches Auge wild ausssehenden DSH's sind.............stosse ich nicht immer auf Verständnis bei meiner Umwelt.;)

Die Jüngste ist groß genug, um Dir die Pfoten auf die Schultern zu stellen, und Mama mit ihren 9 Jahren und leider nicht ganz frei von Arthrosen möchte trotzdem auch dann Bussi geben, wenn man sich nicht bückt. Was ihr auch gelingt, hoch genug springt sie noch ohne Probleme, aber an der nötigen Feinabstimmung hapert es leider, manchmal kommt eher ein leichter Boxschlag Hundeschnauze gegen Menschennase heraus dabei denn eine wirklich zärtliche Begrüßung....

Ich denke mir dann, selber schuld, musst dich halt bücken....;)
 
Danke, Andy!:)
Man könnte sogar sagen, je mehr CS ein Hund zeigen muss, desto grösser ist die Gefahr einer (aggressiven) Eskalation.
Man darf ja nicht glauben, dass der Hund sich sagt "ich zeige jetzt einmal schön CS, der andere wirds schon verstehen und mich nicht verprügeln". Es ist einfach ein Ausdrucksverhalten, dass vollkommen unbewusst und unbeabsichtigt gezeigt wird, aber einen Rückschluss auf die Befindlichkeit des Individuums zulässt (wie menschliche Körpersprache auch). Starke CS gemeinsam mit der gesamten übrigen Körperhaltung weisen eben auf einen starken Konflikt, der zu aggressivem Abwehrverhalten führen kann, hin. lg
Gerda

Finde es sehr wichtig dass solche Sachen hier geschrieben werden - es ist super erklärt - so dass jeder HB es annehmen kann - und alleine "dieses Wissen" würde auf der Hundewiese zB schon viele Probleme verhindern bevor sie entstehen.

Ich frage mich halt ob es nicht sinnvoller ist in gute Trainer und Bücher zu investieren als später in den Tierarzt der den Snuffi nach einer Beisserei wieder zusammenflicken muss ...
 
Ich muss ganz ehrlich gestehen - ich hab selten bis gar nicht auf etwaige Signale meines Hundes geachtet. Einfach, weil ich null Plan von der Materie hatte bzw. anfänglich nicht mal wußte, wie Hunde kommunizieren (außer über die Stimme :rolleyes: jaja zuerst der Hund, dann die Informationen).

In diesem Fall bin ich hin und hergerissen. Mittlerweile habe ich mich mit diversen Signalen, Körperhaltungen, usw beschäftigt. Einerseits super, weil ich gerne die Kommunikation zw. meinen Hündinnen beobachte und mir vielleicht auch meine Geschichte dazu ausdenke. Andererseits bin ich jetzt viel mehr auf der "Hut" bei Spaziergängen und erwische mich oft dabei, vieles überzubewerten, weil ich mir denk: "herst - jetzt niest sie schon wieder, was stresst sie jetzt?" oder ähnliches.

Ich muss manchmal wirklich konzentriert wegschauen, damit ich nicht dauernd irgendwelche Dinge sehe, die vermutlich gar nicht da sind, wie eben zB schon geschrieben wurde: wenn der Hund sich kratzt, juckt ihm vermutlich nur der Pelz.

Ich bin wirklich dabei, dieses intensive Verstehen-wollen aktiv zu drosseln, einfach weil ich ja wirklich kein Experte bin und ich mir meine Dinge wirklich oft zusammenreime.

Noch dazu kommt, dass ich immer unsicherer geworden bin. Wir treffen auf einen anderen Hund - Sancho schleckt sich über die Nase - was ist jetzt schon wieder los, passt was nicht? Dass sie vielleicht nur über die Nase schleckt, weils ein Erdpatzerl vom Graben oben picken hat - tja, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Durch meine Unsicherheit war auch der Umgang mit den Hunden komplett anders, was sich wiederum auf deren Verhalten umgemünzt hat.

Früher waren die Spaziergänge in dieser Hinsicht viel entspannter, wirklich. Ich vertraue meinen Hunden und weiß, wie sie in gewissen Situationen reagieren - alles andere lasse ich derzeit links liegen um wieder ein normales Verhältnis dazu zu bekommen.

Klingt blöd oder? :o
 
Im fett gedruckten liegt der Schlüssel. Du hast gedacht, die Situation wäre bereinigt und hast Dich entspannt. Diese - vielleicht nur winzige Änderung Deiner Körperspannung können beide Hunde wahrnehmen. Vielleicht hat sich auch Deine Hündin ein wenig in ihrer Stimmungslage entspannt (Stimmungsübertragung), oder ihre Aufmerksamkeit war kurz von der anderen Hündin abgelenkt. Und dieser Moment wars. Vielleicht hat die andere Hündin diese Entspannung als Schwäche gedeutet und ihren Vorteil gesucht.

Das ist das, was ich ja schon die ganze Zeit schreib. CS sind keine Antiaggressionssignale! CS dienen nicht nur der Vermeidung von Aggression, sie sind vielmehr Ausdruck eines inneren Konflikts, der so oder so gelöst werden kann. Sie können der "Selbstbeschwichtigung" bzw. der Selbstberuhigung dienen, sind oft Übersprungshandlungen. So, wie Du Dich z.B. in angespannten Situationen vielleicht an der Nase reibst oder am Kopf kratzt.

Die wörtl. Übersetzung vom Calming Signals wäre ja "Beruhigungssignale", der Begriff Beschwichtigungssignale als Übersetzung von CS ist definitiv falsch.

Die Auslöser von Aggression sind vielfältig. Ein meist sehr unterschätzter Auslöser von Aggression ist erlerntes Verhalten. Hund hat gerlernt, daß ihn Aggression weiterbringt, daß er sich nach einer aggressiven Interaktion besser fühlt usw. usf. Vorher hat sich die Hündin einfach in einem Konflikt befunden, (soll ich angreifen oder soll ich nicht), dann hat sie eine Entscheidung gefällt. Warum auch immer.

LG, Andy

danke für diese sehr interessante antwort!!! genau so war es bei mir, so quasi, uff die beschwichtigt, steckt zurück, dürfte nix passieren.

zu CS: das war mir nie wirklich bewußt, da ich es von meiner verstorbenen hündin ganz anders kannte.
die ist einem beschwichtigenden hund nie zu nahe getreten, bzw. waren cs im spiel, egal von welcher seite, ist es nie zu einer auseinandersetzung gekommen.
also kann man eher davon ausgehen, cs wirken nur dann deeskalierend, wenn der hund auch gleichzeitig eher unterwürfige körperhaltung zeigt?

@sanco

ja leider stimmt es, man verliert einen gutteil unbefangenheit mit zuviel theorie wälzen...
leider geht auch mit bauchgefühl manchmal eine situation völlig in die hose, weil irgendwann immer etwas zum ersten mal in der form passiert od. ähnliches.
 
Ich muss ganz ehrlich gestehen - ich hab selten bis gar nicht auf etwaige Signale meines Hundes geachtet. Einfach, weil ich null Plan von der Materie hatte bzw. anfänglich nicht mal wußte, wie Hunde kommunizieren (außer über die Stimme :rolleyes: jaja zuerst der Hund, dann die Informationen).

In diesem Fall bin ich hin und hergerissen. Mittlerweile habe ich mich mit diversen Signalen, Körperhaltungen, usw beschäftigt. Einerseits super, weil ich gerne die Kommunikation zw. meinen Hündinnen beobachte und mir vielleicht auch meine Geschichte dazu ausdenke. Andererseits bin ich jetzt viel mehr auf der "Hut" bei Spaziergängen und erwische mich oft dabei, vieles überzubewerten, weil ich mir denk: "herst - jetzt niest sie schon wieder, was stresst sie jetzt?" oder ähnliches.

Ich muss manchmal wirklich konzentriert wegschauen, damit ich nicht dauernd irgendwelche Dinge sehe, die vermutlich gar nicht da sind, wie eben zB schon geschrieben wurde: wenn der Hund sich kratzt, juckt ihm vermutlich nur der Pelz.

Ich bin wirklich dabei, dieses intensive Verstehen-wollen aktiv zu drosseln, einfach weil ich ja wirklich kein Experte bin und ich mir meine Dinge wirklich oft zusammenreime.

Noch dazu kommt, dass ich immer unsicherer geworden bin. Wir treffen auf einen anderen Hund - Sancho schleckt sich über die Nase - was ist jetzt schon wieder los, passt was nicht? Dass sie vielleicht nur über die Nase schleckt, weils ein Erdpatzerl vom Graben oben picken hat - tja, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Durch meine Unsicherheit war auch der Umgang mit den Hunden komplett anders, was sich wiederum auf deren Verhalten umgemünzt hat.

Früher waren die Spaziergänge in dieser Hinsicht viel entspannter, wirklich. Ich vertraue meinen Hunden und weiß, wie sie in gewissen Situationen reagieren - alles andere lasse ich derzeit links liegen um wieder ein normales Verhältnis dazu zu bekommen. Klingt blöd oder? :o

Klingt gar nicht blöd :D

Ich kenne diese Phase selbst - und - sie ist wieder vorbei gegangen. Als "normaler" HB der nicht jeden Tag mit Hunden trainiert und dabei die "Theorie" jeden Tag übt dauert es einfach länger bis es sich verinnerlicht. Außerdem brauche ich für meinen Hund nur die Theorie die er "braucht" - klingt etwas verdreht :o als HB bist Du nur mit deinem Hund bzw Hunden konfrontiert - die haben ihre Eigenarten und ihren Charakter - wenn man das mal versteht ist das eine gute Basis. Würde das zB jeder HB können dann wären Hundebegegnungen viel entspannter ....

Wenn man den ersten Lernshock mal hinter sich hat - Dann passiert es von selbst dass man wenn der Hund sich kratzt eher an Flöhe denkt als an CS :D

Ich mache immer wieder mal Pausen beim Lernen und gehe einfach nur Gassi - dann wenn ich wieder Lust habe oder sich etwas ergibt das mich motiviert - mache ich weiter...

Ab und zu suche ich mir einen Profi und lasse mich mit meinen Hunden kontrollieren - kann ja immer sein dass man etwas falsch versteht...

Ich bin kein Profi die Signale meines Hundes zu lesen aber es wird immer besser und es macht mir Spaß ;)
 
@ Sancho, genau das meinte ich mit meinem Posting! Hast grad das beste Beispiel gelierfert, aber immerhin hast du es auch erkannt, dass du zuviel reininterpretierst. Also, sei entspannter, verlass dich mehr auf dein Bauchgefühl. Grad blutige Anfänger haben oft ein entspannteres Verhältnis zu ihrem Hund, weil kaum mit Infos überfüttert. Was sich auch auf den Hund auswirkt. Soll nicht heißen, dass man sich nicht interessieren und fortbilden soll, nur mit Maß und Ziel. Dabei schießt man grad im Internet oft weit darüber hinaus, weil man alles aufsaugt, wie ein Schwamm, weil man ja alles verstehen will, sich und seinem Hund helfen will. Da muss man selbst auch lernen, nur das passende für sich, bzw. seinen Hund rauszufiltern. Und das ist verdammt schwer. Der eigene Instinkt, das eigene Bauchgefühl, darf nicht vergessen werden, ist unersetzbar.
lg Heidi
 
@ Sancho, genau das meinte ich mit meinem Posting! Hast grad das beste Beispiel gelierfert, aber immerhin hast du es auch erkannt, dass du zuviel reininterpretierst. Also, sei entspannter, verlass dich mehr auf dein Bauchgefühl. Grad blutige Anfänger haben oft ein entspannteres Verhältnis zu ihrem Hund, weil kaum mit Infos überfüttert. Was sich auch auf den Hund auswirkt. Soll nicht heißen, dass man sich nicht interessieren und fortbilden soll, nur mit Maß und Ziel. Dabei schießt man grad im Internet oft weit darüber hinaus, weil man alles aufsaugt, wie ein Schwamm, weil man ja alles verstehen will, sich und seinem Hund helfen will. Da muss man selbst auch lernen, nur das passende für sich, bzw. seinen Hund rauszufiltern. Und das ist verdammt schwer. Der eigene Instinkt, das eigene Bauchgefühl, darf nicht vergessen werden, ist unersetzbar. lg Heidi

Hallo Heidi - da gebe ich Dir völlig recht - Instinkt ist ganz wichtig - ohne dem hilft die ganze Theorie nichts - die Kombination ist vermutlich der beste Weg.

Für mich ist beides wichtig - ein Beispiel: Suki schleckt sich oft über die Schnauze, dreht den Kopf zur Seite, gähnt - wenn ich jetzt keine Ahnung von CS hätte und nicht wüßte dass ein Hund die auch zur Selbstberuhigung einsetzt wüßte ich nicht dass ich eine starke aber unsichere Hündin habe. Serenita, ihre Mama, dagegen die schleckt sich so gut wie nie über die Schnauze und wenn noch Futtekrümmel auf den Lefzen sind schmiert sie die auf ihr Bett...

Einen starken aber unsicheren Hund muss ich anders führen als eine selbstsichere Hündin.

Meine Erfahrung ist halt - viele HB's erkennen nicht was sie an der Leine haben (das richtet sich nicht an Dich - das bezieht sich auf Beispiele die wir beim Gassi gehen treffen) - damit gefährden sie ihren Hund und meine auch. Ich erwarte ja gar nicht dass ein anderer HB meine Hunde einschätzen kann - ich wäre schon froh wenn er seinen eigenen Hund einschätzen könnte.

Wie oft hast Du Dir schon von einem HB angehört - "der will nur spielen" während sich der andere Hund schon die Boxhandschuhe angezogen hat.

Stell Dir mal vor jeder HB könnte seinen Hund einschätzen ;)
 
@ Snuffi, na in Summe liegen wir ja nicht sooo weit auseinander. Klar wär eine Kombination aus beidem, das Ideal. Nur, dahin zu kommen, ist ein weiter Weg. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was mir lieber ist bei Hundebegegnungen. Ein Besitzer, der mit CS nix anfangen kann oder ein Besitzer der alles mögliche und das auch noch falsch reininterpretiert und mir dann sagt, dass ich meinen Hund nicht verstehe, weil doch geschrieben steht, das.... etc., etc.

Und: tutnix und willnurspielen Hunde gibts auf beiden Seiten. Die, die wirlklich keine Ahnung haben und die, die glauben es richtig gelesen und verstanden zu haben. Doch nicht jeder Hund reagiert nach Lehrbuch.
Und, nein, keine Angst, ich fühle mich nicht angesprochen, weiß ja, was ich an der Leine hab:D und hab gelernt, dass es eben viele anderen nicht so geht. Hab daraus meine Konsequenzen gezogen und rufe lieber früher als zu spät meinen Hund ab. Oder stell mich zwischen den willnurspielen Hund und meinem. Und wenns sein muss, gehe ICH zum Angriff über;).

lg Heidi
 
@ Snuffi, na in Summe liegen wir ja nicht sooo weit auseinander. Klar wär eine Kombination aus beidem, das Ideal. Nur, dahin zu kommen, ist ein weiter Weg. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was mir lieber ist bei Hundebegegnungen. Ein Besitzer, der mit CS nix anfangen kann oder ein Besitzer der alles mögliche und das auch noch falsch reininterpretiert und mir dann sagt, dass ich meinen Hund nicht verstehe, weil doch geschrieben steht, das.... etc., etc.

Und: tutnix und willnurspielen Hunde gibts auf beiden Seiten. Die, die wirlklich keine Ahnung haben und die, die glauben es richtig gelesen und verstanden zu haben. Doch nicht jeder Hund reagiert nach Lehrbuch.
Und, nein, keine Angst, ich fühle mich nicht angesprochen, weiß ja, was ich an der Leine hab:D und hab gelernt, dass es eben viele anderen nicht so geht. Hab daraus meine Konsequenzen gezogen und rufe lieber früher als zu spät meinen Hund ab. Oder stell mich zwischen den willnurspielen Hund und meinem. Und wenns sein muss, gehe ICH zum Angriff über;).

lg Heidi

Hallo Heidi

Sei vorsichtig mit dem dazwischenstehen - habe eine schöne Narbe am Knie von einem Tutnix Hund weil ich meinen "Hinter mir" beigebracht habe und dann eben dazwischen stand. ;)

Ich glaube der erste der Selbstverteidigung für Hundebesitzer anbietet wird ein Supergeschäft machen ;)

Ich glaube wir sind uns meinungesmäßig ziemlich nahe :) jemand der nur einen Theoriesalat im Kopf hat ohne was zu verstehen macht mich auch wahnsinnig :mad: besonders wenn er diesen Salat über mir ausleert ...

Theorie - Erfahrung - Instinkt - Neugier - Beobachtung - Frage .... das ist der Weg denke ich - und dazwischen einfach nur spielen und Spaß haben mit den Hunden oder sie knuddeln und liebhaben ...
 
So ich muss meinen Lümmels schonen beibringen dass Zeit für die letzte Abendrunde ist :o ich fürchte der einzige der Gassi gehen will bin ich .... Bis morgen ...
 
:p Och ja, ich 53kg Frau, pluster mich schon auf 100kg auf, knurre was das Zeug hält, fletsche die Zähnchen und brüll dann letztendlich Sitz oder Platz. Hat nur 2x nicht funktioniert. Was ne Knieprellung und das andere Mal eine halb ausgekegelte Schulter zur Folge hatte. Aber meine Süße war unversehrt und verlässt sich seither auch auf Mami;).

jep, auf zur letzten Gassirunde!
lg Heidi
 
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