Wo beginnt vermenschlichen?

Ich find Glitzergewand nicht verwerflich, nicht einmal lackierte Krallen, oder ähnlichen Firlefanz. Dem Hund wirds wurscht sein und wenns den Besitzer glücklich macht...

Gemeinsam zu schlafen empfind ich nicht als Vermenschlichung, im Gegenteil, DAS empfind ich eher als der Hundenatur entsprechend.

Was mich viel mehr betrübt, ist Geringschätzung. Viele Leute, die ich so tagein tagaus treff, meinen, ihr Hund nimmt die Umwelt so eingeschränkt wahr, wie sie selber und verstehen deshalb seine Reaktionen darauf nicht, oder nur sehr bedingt. Ein ganz normaler Hund wird auf diese Weise sehr schnell ein "schlimmer" oder gar "böser" Hund. Das ist für mich Vermenschlichung im üblen Sinne.
 
Ich denke mal darunter versteht jeder etwas anderes, viele werden wahrscheinlich sagen, ich vermenschliche meine Hunde, ich sehe das anders.

Sicher sind sie für mich auch eine Art Kindersatz, why not? Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht Hunde sein dürfen, sie dürfen sich eindrecken, dürfen mit anderen Hunde toben und spielen und werden artgerecht gehalten.
Sie sind erzogen, sie kennen die Regeln und die "Gesetze" an die sie sich halten müssen.
Ich sorge für sie und für ihre Gesundheit, das ist für mich selbstverständlich, ich investiere viel Geld und Zeit in meine Hunde, ganz einfach weil ich es gerne mache und wenn ich das nicht wollte, hätte ich mir keine Hunde angeschafft.
Ich stelle sie nicht über die Menschen, aber für mich sind sie Familienmitglieder und haben dadurch den Stellenwert von Familienmitgliedern, ist das vermenschlichen?

Ich sage nicht, dass ich ihre Mami bin, aber im Spaß sage ich sehr wohl, dass sie meine Babys sind, na und, das tut doch keinem weh, solange man nicht vergisst, dass sie Hunde sind und sie dementsprechend artgerecht gehalten werden.
Für mich ist z.B. vermenschlichen wenn ein Hund nie auf den dreckigen Boden darf, immer nach der neuesten Mode gekleidet ist und absolut keinen Kontakt zu anderen Hunden haben darf und sich nicht auch mal so richtig schön einsauen darf.
LG Ingrid
 
Ich vermenschliche meine Hunde bestimmt manchmal... :D
zB wenn sie bei meinen Eltern sind und ich muss kurz einkaufen, komm dann zurück.. da is Shila immer beim Gartenzaun, und sobald ich reingeh, läuft sie weg, bleibt so 3-4 Meter vor der Eingangstür zum Haus stehen (als würd sie grad vom hinteren Teil des Gartens kommen) und wenn ich dann um die Ecke komm, damit ich reingeh, schaut sie mich an, streckt sich und gähnt manchmal auch.. und jedes Mal sag ich dann so in der Art zu ihr "Na, jetzt hättest mich aber fast nicht bemerkt hm?" und grins sie dabei an... eindeutig vermenschlicht... :D

Kleidung würd ich ihnen aber keine anziehen - brauchen meine beiden auch nicht. Das würde ich nur tun, wenn dem Hund sonst wirklich zu kalt wäre und er das braucht um nicht krank zu werden.

Die Grenze ist eben sehr schmal zwischen Tierliebe und Vermenschlichung. Wichtig ist für mich nur, dass es dem Tier nicht schadet. ;)
 
Für mich persönlich geht derzeit schon sehr viele punkto Hund in die verkehrte Richtung.

Kaum entfleucht dem Hunderl ein Wind, wird schon zum Tierarzt gerannt und an dem wehrlosen Stück Etwas herumgedoktert, bis - Gott sei Dank - endlich irgendwas gefunden wird, das man behandeln kann, da werden teilweise Hunde mit unheilbaren Krankheiten zu Tode therapiert, anstatt sie von ihrem Leiden zu erlösen und ihnen das zu ersparen, was man bei Menschen oft anprangert, weil es ja nicht erlaubt ist.
Mir ist auch oft ein Rätsel, wieso man einem Hund, der sich den Haxn verstaucht hat, Schmerzmittel vollpumpen lässt und dann verzweifelt in diversen Foren nachfragt, wie man das denn handhaben soll, dass der Hund den entsprechenden Fuß schont.

Da werden Gnadenplätze gesucht für Tiere, die Krebs im Endstadium haben etc..die Liste ließe sich wohl beliebig fortsetzen.

Da werden Menschen verurteilt, die den Hund am Hof als Wächter, Rattenfänger halten, da frage ich mich wieso? Weil sie den Hund nicht den ganzen Tag bespaßen sondern ihn einfach Hund sein lassen? Ihn einfach im normalen Tagesbetrieb *mitlaufen* lassen?

Da wissen Hundehalter sehr gut über die Zusammensetzung diverser Futtersorten Bescheid und können das alles prozentuell aufschlüsseln, was schlecht ist, was gut ist....ich frage mich da oft, ob die denn auch wissen oder ob es sie überhaupt interessiert, was in den Nahrungsmitteln alles drinnen ist, die sie ihre Kinder in sich reinstopfen lassen.

Da werden Hunde den ganzen Tag permanent *ausgelastet* (ich hasse dieses Wort mittlerweile), mit diversen Spielchen, permanent auf Trab gehalten und dann wundern sie sich, wenn der Hund nur mehr hibbelig ist und keine Ruhe mehr findet?
Ich wage zu behaupten, dass das zu 99% alles hausgemacht ist, seitdem Hundehaltung zu einer eigenen Wissenschaft erkoren wurde und der eine den anderen mit diversen Fachausdrücken (mund)totschlägt und einer meint, den anderen in allem übertreffen zu müssen.

Andere wiederum bekommen einen nahezu hysterischen Anfall, weil sie einen anderen Hund mit Kettenhalsband sehen, weil halt derzeit das Brustgeschirr so dermaßen trendy ist und fragen auch wieder nahezu verzweifelt nach, was sie denn machen können, dass der böse Hundehalter sein Hundsi ja nedmal unabsichtlich würgt damit, denn er könnte ja einen irreparablen körperlichen Schaden davontragen, vom seelischen ganz zu schweigen, wenn er mal in die Leine rennt.

Was ich auch vielen ankreide ist nicht nur das Vermenschlichen von Hunden, sondern dass sie den Hund schon über den Menschen stellen, wie in vielen Threads nachzulesen ist.

Ich befürchte auch, dass das ganze noch viel schlimmer werden wird, aber egal, welche Gesetze, Verordnungen, Vorschriften noch auf Hundehalter zukommen werden, das ist alles von den Hundehaltern hausgemacht, weil einfach viel zu viele den Hausverstand ausschalten und viele einfach vergessen, dass ein Hund...nur ein Hund ist, ned mehr und ned weniger und ich immer selber dafür verantwortlich bin, wie sich das Ding, das ich an der Leine führe, entwickelt.

ich kann gar nicht so viele GEFÄLLT MIR drücken, wie dieser Eintrag verdient hat!!! es triffts auf den Punkt!!!!
:2thumbsup: :2thumbsup: :2thumbsup: :2thumbsup: :2thumbsup: :2thumbsup: :2thumbsup:
 
Zitat von akemi
Für mich persönlich geht derzeit schon sehr viele punkto Hund in die verkehrte Richtung.

Kaum entfleucht dem Hunderl ein Wind, wird schon zum Tierarzt gerannt und an dem wehrlosen Stück Etwas herumgedoktert, bis - Gott sei Dank - endlich irgendwas gefunden wird, das man behandeln kann, da werden teilweise Hunde mit unheilbaren Krankheiten zu Tode therapiert, anstatt sie von ihrem Leiden zu erlösen und ihnen das zu ersparen, was man bei Menschen oft anprangert, weil es ja nicht erlaubt ist.
Mir ist auch oft ein Rätsel, wieso man einem Hund, der sich den Haxn verstaucht hat, Schmerzmittel vollpumpen lässt und dann verzweifelt in diversen Foren nachfragt, wie man das denn handhaben soll, dass der Hund den entsprechenden Fuß schont.

Da werden Gnadenplätze gesucht für Tiere, die Krebs im Endstadium haben etc..die Liste ließe sich wohl beliebig fortsetzen.

Da werden Menschen verurteilt, die den Hund am Hof als Wächter, Rattenfänger halten, da frage ich mich wieso? Weil sie den Hund nicht den ganzen Tag bespaßen sondern ihn einfach Hund sein lassen? Ihn einfach im normalen Tagesbetrieb *mitlaufen* lassen?

Da wissen Hundehalter sehr gut über die Zusammensetzung diverser Futtersorten Bescheid und können das alles prozentuell aufschlüsseln, was schlecht ist, was gut ist....ich frage mich da oft, ob die denn auch wissen oder ob es sie überhaupt interessiert, was in den Nahrungsmitteln alles drinnen ist, die sie ihre Kinder in sich reinstopfen lassen.

Da werden Hunde den ganzen Tag permanent *ausgelastet* (ich hasse dieses Wort mittlerweile), mit diversen Spielchen, permanent auf Trab gehalten und dann wundern sie sich, wenn der Hund nur mehr hibbelig ist und keine Ruhe mehr findet?
Ich wage zu behaupten, dass das zu 99% alles hausgemacht ist, seitdem Hundehaltung zu einer eigenen Wissenschaft erkoren wurde und der eine den anderen mit diversen Fachausdrücken (mund)totschlägt und einer meint, den anderen in allem übertreffen zu müssen.

Andere wiederum bekommen einen nahezu hysterischen Anfall, weil sie einen anderen Hund mit Kettenhalsband sehen, weil halt derzeit das Brustgeschirr so dermaßen trendy ist und fragen auch wieder nahezu verzweifelt nach, was sie denn machen können, dass der böse Hundehalter sein Hundsi ja nedmal unabsichtlich würgt damit, denn er könnte ja einen irreparablen körperlichen Schaden davontragen, vom seelischen ganz zu schweigen, wenn er mal in die Leine rennt.

Was ich auch vielen ankreide ist nicht nur das Vermenschlichen von Hunden, sondern dass sie den Hund schon über den Menschen stellen, wie in vielen Threads nachzulesen ist.

Ich befürchte auch, dass das ganze noch viel schlimmer werden wird, aber egal, welche Gesetze, Verordnungen, Vorschriften noch auf Hundehalter zukommen werden, das ist alles von den Hundehaltern hausgemacht, weil einfach viel zu viele den Hausverstand ausschalten und viele einfach vergessen, dass ein Hund...nur ein Hund ist, ned mehr und ned weniger und ich immer selber dafür verantwortlich bin, wie sich das Ding, das ich an der Leine führe, entwickelt.

Kann man dir nur voll und ganz Recht geben!!! :2thumbsup:
Die hälfte (behaupte ich mal) der Leute sehen ihren Hund nicht mehr als Hund!
 
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