du hast grundsätzlich recht und so ein antrag des ökv wäre begrüßenswert. ganz so einfach wie deine vorschreiberin es sich vorstellt, ist es aber auch nicht. natürlich kann die fci das bis zu einem gewissen grad regeln, aber dafür bedarf es eines beschlusses. und in den entsprechenden gremien sitzen die vertreter aller landesorganisationen. man müsste also zuerst einmal dort eine breite mehrheit finden.
Weswegen es eben wichtig ist hier eine Informationskampagne zu starten und klar zu machen wie sehr der internationaler Schutzsport an Image gebüsst hat: eben wegen solcher Methoden. Das muss es einem einfach wert sein! Wie muss man sich grauenvoll fühlen, als sauber arbeitender Sportler wenn man in der Arbeit von Dr. Binder bezüglich Schutzsport lesen muss:
"Aus tierschutzrechtlicher Sicht erweisen sich Ausbildung und Prüfung in der Disziplin „Schutzdienst“ insofern als problematisch, als sie zu mindest eine gewisse Affinität zum Einsatz von „Starkzwangmethoden“ aufweist. "(bestätigt auch gerade vom Post über mir - und nicht nur, leider - da hört man immer wieder Horrorgeschichten).
Dieses Image gilt es eben gerade zu rücken - und das geht nicht vordergründlich in dem man einfach behauptet: "alles nicht wahr" sondern indem eben wirklich auch intern was getan wird. Dazu gehört auch, dass man als Aufhängeschild mit Welttiteln, keine Leute brauchen kann die öffentlich für TIG und co. Werbung, Kurse etc. veranstalten.
und selbst dann wird es noch schwierig: denn wenn die regelung über die geltenden nationalen tierschutzgesetze hinaus geht, kann man zwar den start bei internationalen bewerben untersagen - aber wie kontrolliere ich denn das alles? denn in die statuten der nationalen verbände kann die fci dann nicht eingreifen bzw. ihnen auch nicht vorschreiben, wie kontrolliert wird? und wie kontrolliere ich, was manche leute dann eben nicht mehr auf dem offiziellen trainingsplatz, sondern daheim im hinterhof oder irgendwo auf einer wiese machen? es ist alles gut, was in die richtung geht - aber die frage ist, ob es realistisch ist... und manche dinge sind wie gesagt eben nicht so einfach.
Das sehe ich hier anders. Es ist eine Sache ob wer in seinem Hinterhof Gesetze bricht - ganz verhindern kann man das bei allen Dingen nicht. Es ist trotzdem wichtig klare Regelungen zu treffen, was eben erwünscht ist und was nicht. Das käme dem FCI nur zu gute - allen Schutzsportarten auch: denn es wäre endlich mal eine klare Distanzierung von Starkzwangmethoden.
Es wird auch Väter geben die Zuhause ihren Söhnen eine "gesunde" Watschen verpassen: trotzdem möchte ich es nicht sehen, dass der dann Vater des Monats wird...und an der Universität im Psychologie Kurs über den Nutzen von Gewalt in der Kindererziehung referieren darf... (einfach als Beispiel jetzt) oder dass der dann sich "Kinderpsychologe" nennen kann.
Es ist ganz eine andere Sache, wenn man öffentlich auch andere dazu motiviert, Bootcamps organisiert um die "richtige" Anwendung von "Hilfsmitteln" etc. zu unterrichten etc. Hier findet eine regelrechte Pro TIG Kampagne statt (samt alle Euphemismen die man für Elektroschocks inzwischen erfunden hat: kribbeln, aktivieren...bla). Durch die jetzige Lage ist auch schwierig einen Missbrauch überhaupt anzuzeigen oder zu beweisen: denn immer wird dann einfach behauptet "das war ja nicht in Österreich" (auch wenn das in dem Fall sogar eine von vielen Lügen war).
Würde der FCI hier ein klares Zeichen setzen, so wäre es komplett egal wo es stattgefunden hat. Betroffene Person könnte sich eben nicht mehr auf das "Ausland" ausreden und sich nicht mehr mit Internationalen Titeln schmücken - was durchaus auch eine Geld Angelegenheit ist...
Ansonsten, sehe ich es wirklich auch als Notwendigkeit nicht nur für das generelle "Image" sondern auch um fairness zu garantieren. Allen Sportlern sollten die gleichen Mitteln zur Verfügung stehen und Zwängler keinen unfairen Vorteil geniessen bei Bewerbe. Hier könnte man fast meinen, dass Sportler aus Ländern wo der Tierschutz eben gross geschrieben wird, im Nachteil sind.
LG Vivien.