Quadrupedes
Super Knochen
in einem anderem Forum gefunden:
Autorin und Hunde-Expertin Clarissa von Reinhardt .
Weitere Infos finden Sie auch unter www.animal-learn.de!
Bienen stechen, Katzen kratzen, Pferde schlagen aus – und dürfen das. Es ist bekannt und
akzeptiert. Schon kleinen Kindern bringt man bei, sich diesen Tieren gegenüber vorsichtig und
umsichtig zu verhalten, sie nicht zu erschrecken oder zu provozieren.
Bei Hunden ist alles anders. Sie dürfen sich nicht wehren, sollen sich alles gefallen lassen, nur
dann sind sie „gute Hunde“. Mancherorts brauchen sie einen Wesenstest, um überhaupt
existieren zu dürfen. In der Regel sind diese Tests so konzipiert, das sie unfairer nicht sein
können. Machtspiele mit einem Tier, das uns als Sozialpartner anvertraut ist.
Da wird der Hund vereinsamt, von seiner Bezugsperson getrennt, verunsichert und Situationen
ausgesetzt, die ihn ängstigen. Kein normaler Mensch würde so etwas einem Tier antun. Er wird
so lange provoziert, bis er in seiner Angst nicht mehr anders kann, als zu knurren oder sich zu
wehren – um dann zu sagen, dass er geknurrt oder sich gewehrt hat, was dann natürlich wieder
als Beweisführung dafür gilt, dass er gefährlich ist.
Da werden Hunde von mehreren Personen bedrängt, geschubst, ja sogar getreten mit der
Begründung, dies könne in einem überfüllten Fahrstuhl schließlich auch mal geschehen. Es wird
mit Schlagstöcken neben ihnen auf den Boden gedroschen, dabei wild herumgefuchtelt, bis die
Hunde mit weit aufgerissenen, panischen Augen versuchen zu fliehen – was durch eine sehr kurz
gehaltene Leine verhindert wird. Je defensiver der Hund ist, desto dreister werden die Versuche,
ihn „aus der Reserve zu locken“. Geht er schließlich nach allen erfolglosen Versuchen des
Flüchtens in Abwehrverhalten über, ist dies wiederum der Beweis dafür, dass er gefährlich ist.
Würden wir solchen Situationen ausgesetzt, würden die meisten von uns kläglich versagen. Wäre
das dann der Beweis für unseren guten oder schlechten Charakter oder unsere potentielle
Gefährlichkeit für unsere Mitmenschen?
Ich habe mir viele Videos so genannter Wesenstests angesehen und bis auf wenige Ausnahmen
habe ich absurde Machtspielchen von kranken Menschen mit wehrlosen Tieren gesehen. In der
Regel übrigens Menschen, deren Fachwissen über Hunde so erbärmlich ist, dass man sich fragt,
mit welcher Berechtigung sie überhaupt meinen, dieses Tier, von dem sie so offensichtlich gar
nichts verstehen, auf irgendetwas testen zu können.
Aber da ist noch etwas. Eine ganze Gesellschaft, die nicht protestiert. Kaum einer der es wagt,
den Mund aufzumachen. Achselzucken. Sätze wie: „Ist schon alles irgendwie furchtbar, aber da
kann man eben nichts machen.“ Stumme Mittäterschaft.
Wann kommt der Wesenstest für Menschen? Wer schützt die Tiere vor uns, wenn wir gefühlsarm,
sozial inkompetent, verroht und gefährlich sind? Betrachtet man so einige Zeitgenossen, hat
man das Gefühl, er ist schon lange überfällig.
Autorin und Hunde-Expertin Clarissa von Reinhardt .
Weitere Infos finden Sie auch unter www.animal-learn.de!
Bienen stechen, Katzen kratzen, Pferde schlagen aus – und dürfen das. Es ist bekannt und
akzeptiert. Schon kleinen Kindern bringt man bei, sich diesen Tieren gegenüber vorsichtig und
umsichtig zu verhalten, sie nicht zu erschrecken oder zu provozieren.
Bei Hunden ist alles anders. Sie dürfen sich nicht wehren, sollen sich alles gefallen lassen, nur
dann sind sie „gute Hunde“. Mancherorts brauchen sie einen Wesenstest, um überhaupt
existieren zu dürfen. In der Regel sind diese Tests so konzipiert, das sie unfairer nicht sein
können. Machtspiele mit einem Tier, das uns als Sozialpartner anvertraut ist.
Da wird der Hund vereinsamt, von seiner Bezugsperson getrennt, verunsichert und Situationen
ausgesetzt, die ihn ängstigen. Kein normaler Mensch würde so etwas einem Tier antun. Er wird
so lange provoziert, bis er in seiner Angst nicht mehr anders kann, als zu knurren oder sich zu
wehren – um dann zu sagen, dass er geknurrt oder sich gewehrt hat, was dann natürlich wieder
als Beweisführung dafür gilt, dass er gefährlich ist.
Da werden Hunde von mehreren Personen bedrängt, geschubst, ja sogar getreten mit der
Begründung, dies könne in einem überfüllten Fahrstuhl schließlich auch mal geschehen. Es wird
mit Schlagstöcken neben ihnen auf den Boden gedroschen, dabei wild herumgefuchtelt, bis die
Hunde mit weit aufgerissenen, panischen Augen versuchen zu fliehen – was durch eine sehr kurz
gehaltene Leine verhindert wird. Je defensiver der Hund ist, desto dreister werden die Versuche,
ihn „aus der Reserve zu locken“. Geht er schließlich nach allen erfolglosen Versuchen des
Flüchtens in Abwehrverhalten über, ist dies wiederum der Beweis dafür, dass er gefährlich ist.
Würden wir solchen Situationen ausgesetzt, würden die meisten von uns kläglich versagen. Wäre
das dann der Beweis für unseren guten oder schlechten Charakter oder unsere potentielle
Gefährlichkeit für unsere Mitmenschen?
Ich habe mir viele Videos so genannter Wesenstests angesehen und bis auf wenige Ausnahmen
habe ich absurde Machtspielchen von kranken Menschen mit wehrlosen Tieren gesehen. In der
Regel übrigens Menschen, deren Fachwissen über Hunde so erbärmlich ist, dass man sich fragt,
mit welcher Berechtigung sie überhaupt meinen, dieses Tier, von dem sie so offensichtlich gar
nichts verstehen, auf irgendetwas testen zu können.
Aber da ist noch etwas. Eine ganze Gesellschaft, die nicht protestiert. Kaum einer der es wagt,
den Mund aufzumachen. Achselzucken. Sätze wie: „Ist schon alles irgendwie furchtbar, aber da
kann man eben nichts machen.“ Stumme Mittäterschaft.
Wann kommt der Wesenstest für Menschen? Wer schützt die Tiere vor uns, wenn wir gefühlsarm,
sozial inkompetent, verroht und gefährlich sind? Betrachtet man so einige Zeitgenossen, hat
man das Gefühl, er ist schon lange überfällig.