Wertigkeit

Wir essen kaum Fleisch. Ich kaufe 1x im Jahr vom Bauern 10 kg Fleisch, das ich einfriere und das wars - für uns Menschen.
Unserem Hund muss ich aber natürlich Fleisch geben, sonst wäre er nicht artgerecht ernährt. Würde man der These der Wertigkeit folgen, dürfte man keinen Hund, schon gar keine Katze zu Hause haben.
Dosen- oder Trockenfutter ist in dem Fall auch keine Lösung, weil es ja wieder von den Abfällen der industriellen Verwertung von Tieren entstammt - hoffentlich ... und nicht nur Chemie.

Allerdings muss ich zugeben, dass wir gerne Fisch oder andere Meerestiere essen ...
Nur meine Fische in unserem Schwimmteich würde ich niemals essen, weil sie einen Namen haben.

Wenn man schon über Wertigkeit spricht, müsste man auch die Ansichten über den Unterschied zwischen den einzelnen Tierarten trennen. Was in einer Kultur "heilig" ist, wird woanders als Nutztier gegessen und umgekehrt.

Mir scheint es so, dass die ethischen Vorstellungen sich je nach Kultur anders entwickelt haben, dabei erscheint mir die christliche - heute - als eine, die ich am Besten annehmen kann, und auch für unsere Kinder hilfreich sein kann, auch wenn sie Agnostiker werden, wenn sie erwachsen sind.

Nisi kann ich schon verstehen (wenn ich jetzt an meine Fische denke mit Namen)...
MEINS ist MEINE Verantwortung, MEINE Liebe.

Würden wir Menschen nur mehr die ganze Welt lieben, und nicht uns selbst auch, wären wir entweder nicht mehr überlebensfähig oder scheinheilig.
 
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@Pfötchen woww! Danke für deinen Beitrag!
.. hätt ich ihn vorher gelesen, hätt ich die Pappn ghalten
 
Aber zumindest aus der biologischen Sicht wäre es dann wohl seltsam jemandem, der einem nichts bedeutet, über das eigene Wohl und das Wohl des "Familienverbands" zu stellen.
(Ich glaube auch nicht, dass es für Jäger und Sammler selbstverständlich war, großartigen Aufwand zu betreiben um gruppenfremde Menschen zu retten oder sie gar dem eigenen Familienverband vorzuziehen. Ich gehe sehr wohl davon aus, dass sie Menschen in Not geholfen haben, aber nicht dann, wenn es ihre eigene Familie übermäßig gefährdet hat.)
Damit wäre man sich selbst nicht der Nächste, sondern der Fernste - ist nicht wirklich ein Konzept, dass sich in der Natur durchsetzt (außer bei staatenbildenden Insekten - und die Opfern sich auch nur für ihr Volk, weiter geht der Altruismus auch nicht)


Abgesehen davon, dass es auch interessant wäre, wie die ganzen "Helden" denn wirklich im Notfall reagieren würden - und damit meine ich noch nicht einmal, dass sie unbedingt absichtlich laut tönen - denn es gibt genug Menschen, die einfach erstarren und gar nichts tun (können).


Edit: Wobei ich schon sagen muss, dass ich da zwischen Tierarten differenziere. Wobei da mein Hund den höchsten Stellenwert hat. (Kommt mir auch logisch vor - kein anderes Tier geht so eine enge Beziehung mit dem Menschen ein). Für einen Hamster z.B. würde ich nicht mein Leben riskieren (wohl aber nicht allzu schwere Verletzungen in Kauf nehmen). Für eine Katze oder ein Pferd oder auch ein Rind würde ich schon mehr riskieren. Wobei gerade bei einem großen Tier wie einem Pferd eine Rettung ohne besondere Ausrüstung und Helfer schlecht möglich ist. Und wenns mehr oder weniger sinnlos bzw. schon fast eine Selbstmordaktion ist, dann werde ich meine Aufmerksamkeit wahrscheinlich auch auf etwas anderes konzentrieren.


Im biologischen Sinn gehört ja zu deinem Familienverband auch nur die Familie, sicher nicht die Haustiere-insofern ist dein Beispiel einer Steinzeitsippe auch falsch-es geht hier ja nicht um den "Wert" verschiedener Menschen, sondern um unterschiedliche Spezies.

Für mich spielt es eigentlich auch keine Rolle, wie jemand dann real handeln würde, wie du schreibst, versteinern manche, andere sind völlig konfus. Aber das Interessante an diesem Gedankenspiel, mehr ist es ja nicht, ist doch die Diskussion darüber, sind die Argumente, die gebracht werden. Und da besonders die, die gegen den "Mainstream" sind, also von denen, die ihr Haustier über andere Menschen stellen.



Und ich find es schade, daß Chimney noch nicht auf Taminos Frage geantwortet hat-ob sie es nämlich wirklich im Fall des Falles ok fände, wenn sich jemand um seine Ratte kümmert und daneben ein Familienmitglied verblutet?
 
Wir essen kaum Fleisch. Ich kaufe 1x im Jahr vom Bauern 10 kg Fleisch, das ich einfriere und das wars - für uns Menschen.
Unserem Hund muss ich aber natürlich Fleisch geben, sonst wäre er nicht artgerecht ernährt. Würde man der These der Wertigkeit folgen, dürfte man keinen Hund, schon gar keine Katze zu Hause haben.
Dosen- oder Trockenfutter ist in dem Fall auch keine Lösung, weil es ja wieder von den Abfällen der industriellen Verwertung von Tieren entstammt - hoffentlich ... und nicht nur Chemie.

Allerdings muss ich zugeben, dass wir gerne Fisch oder andere Meerestiere essen ...
Nur meine Fische in unserem Schwimmteich würde ich niemals essen, weil sie einen Namen haben.

Wenn man schon über Wertigkeit spricht, müsste man auch die Ansichten über den Unterschied zwischen den einzelnen Tierarten trennen. Was in einer Kultur "heilig" ist, wird woanders als Nutztier gegessen und umgekehrt.

Mir scheint es so, dass die ethischen Vorstellungen sich je nach Kultur anders entwickelt haben, dabei erscheint mir die christliche - heute - als eine, die ich am Besten annehmen kann, und auch für unsere Kinder hilfreich sein kann, auch wenn sie Agnostiker werden, wenn sie erwachsen sind.

Nisi kann ich schon verstehen (wenn ich jetzt an meine Fische denke mit Namen)...
MEINS ist MEINE Verantwortung, MEINE Liebe.

Würden wir Menschen nur mehr die ganze Welt lieben, und nicht uns selbst auch, wären wir entweder nicht mehr überlebensfähig oder scheinheilig.


Warum grad die christliche Betrachtungsweise? Da wird doch grade die Ungleichheit von Mensch und Tier besonders hervorgehoben-wenn ich dich richtig verstanden habe, müßte, zumindest bei diesem Thema, der Buddhismus dir wesentlich näher liegen.
 
Ich finde es blöd, dass dieses "ist jedes Leben gleich viel wert?" immer mit dieser echt doofen Frage "Wen rettest du zuerst?" diskutiert wird .

Ja, ich finde diese Frage echt doof. Weil sie unrealistisch ist und das ganze immer so reduziert wird auf "Bist du eh ein guter Mensch, weil du natürlich den Mensch rettest" oder "Bist du ein schlechter Mensch, weil du das Tier rettest" . Ich würde diese Frage nie beantworten. Oder ich beantworte sie mit "Ich schmeiß mir das Kind über die Schulter und am Rückweg schleif ich meinen Hund am BG mit raus." Und nun ?


Klar ist die Frage unrealistisch-es ist eben eine philosophische Frage. Und normalerweise beschränkt sich ja die Beantwortung nicht auf "Ich tu dies oder das", das wäre ja zu simpel. Daraus kann man natürlich alle möglichen Fragen entwickeln, z.B. warum es für die meisten Menschen einfach selbstverständlich ist, das Kind zu retten. Was den Unterschied ausmacht, ob das religiös bedingte Ansichten sind, undundund. Aber wenn es von vornherein so divergierende Antworten gibt, ist doch klar, daß die Diskussion dabei hängenbleibt. Ist auch interessant.
 
Warum grad die christliche Betrachtungsweise? Da wird doch grade die Ungleichheit von Mensch und Tier besonders hervorgehoben-wenn ich dich richtig verstanden habe, müßte, zumindest bei diesem Thema, der Buddhismus dir wesentlich näher liegen.
Ja vielleicht ...
Interessiert mich tatsächlich sehr, nur ... als Lebenseinstellung nicht.
 
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Würde aber bedeuten, wenn z.B. durch einen schrecklichen Unfall Dein Kind und meine Ratte vom Tod bedroht wären

und ich meine Ratte rette

da ich meine geliebte Ratte als Familienmitglied sehe, genau Deiner Ansicht bin, wie Du geschrieben hast und ich nehme ja nicht an, dass Du die Liebe anderer Menschen zum Haustier als Familienmitglied kategorisierst

das als absolut selbstverständlich empfindest.

Und ich find es schade, daß Chimney noch nicht auf Taminos Frage geantwortet hat-ob sie es nämlich wirklich im Fall des Falles ok fände, wenn sich jemand um seine Ratte kümmert und daneben ein Familienmitglied verblutet?

Na gut.

Ich habe kein Kind. Von mir aus darf Tamino also ruhig ihre Ratte retten.

Ernsthaft jetzt, was ich von diesen "wen-würdest-du-retten"-Konstrukten halte habe ich schon gesagt, sie sind mir zu abstrakt.
Denn im Endeffekt reagiert man in einer Notsituation sowieso "im Reflex", "aus Instinkt" oder wie immer man das nennen möchte. Lange bevor man logisch denkt oder ethische Überlgeungen anstellt:rolleyes:

Ich bin es gewöhnt mich um meinen Hund zu kümmern, diese Verantwortung steckt ganz tief in mir drin. Also werde ich im Notfall das tun, was ich immer, jeden Tag tu: mich um meinen Hund kümmern. Der Griff zum Brustgeschirr würde- denke ich- völlig automatisch erfolgen. Und ob das irgend jemand anders korrekt findet, ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Vermutlich würde ich auch in ein brennendes Zimmer rennen wenn mein Hund darin ist, auch wenn es völlig sinnlos und obendrein dämlich wäre. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gar nicht anders könnte.

Und ob Tamino jetzt ihre Ratte, ihre Kreditkarte oder was auch immer retten würde während mein Familienmitglied verblutet....ich würde ihr keinen Vorwurf machen. Wer bin ich das zu tun? Man reagiert wie man reagiert, ist so.

Um deinem philosophischen Anspruch genüge zu tun.... wenn ich Zeit und Luft habe, rette ich natürlich auch ein Kind. Wenn daneben eines meiner Familienmitglieder in Gefahr ist, lasse ich das Kind untergehen, verbluten, wie auch immer. Und zwar ohne schlechtes Gewissen. Ist meine Oma "mehr wert" als ein Kind? Vermutlich nicht, wenn man ethische Überlegungen anstellt. Aber wer tut das schon wenn man diese Oma liebt?

Das Beispiel mit der Oma kommt nur, weil du anscheinend nicht verstehst wie sehr man einen Hund lieben kann.
 
Ja vielleicht ...
Interessiert mich tatsächlich sehr, nur ... als Lebenseinstellung nicht.

Die christliche Lebensweise ist ja auch nicht nur DIE eine Lehre. Es gibt da einige differente Ansichten. Ich z.B. bin evangelisch und habe mit diesen veralteten Aussagen und Dogmen überhaupt nichts im Sinn, und ein Papst ist für mich auch nur ein Mensch und ein politischer Machthaber und kein "Heiliger Vater".

Als ethische Grundlage für ein Zusammenleben miteinander und mit unseren Tieren find ich die Bibel allerdings sehr wichtig. Ob ich noch gläubig bin oder nicht, weiß ich selbst nicht mehr so genau, und jemanden Anderen geht das schon gar nichts an.
Aber eine Einstellung, die sich nach christlichen Regeln richtet - laut Bibel, und nicht, was daraus gemacht wurde - ist schon einmal eine gute Grundlage, an die sich auch unsere Kinder halten können, was ethische Vorstellungen betrifft.
Solche Regeln können wir halt nur in unserem Kulturkreis, wo wir leben, verstehen und anerkennen.
Anderen können wir das leider nicht aufzwingen.


Ich will dir beileibe nicht dreinreden...aber ich find deine Argumente spannend! Weil grad in der Bibel steht doch, daß alles dem Menschen untertan ist, daß allein der Mensch eine Seele hat, daß es unreine Tiere gibt-und die Bibel ist doch für Protestanten wesentlich bindender als für Katholiken, oder nicht?


Und welche ethischen Forderungen meinst du, die nur wir verstehen, und die wir "leider" anderen nicht aufzwingen können?
 
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Na gut.

Ich habe kein Kind. Von mir aus darf Tamino also ruhig ihre Ratte retten.

Ernsthaft jetzt, was ich von diesen "wen-würdest-du-retten"-Konstrukten halte habe ich schon gesagt, sie sind mir zu abstrakt.
Denn im Endeffekt reagiert man in einer Notsituation sowieso "im Reflex", "aus Instinkt" oder wie immer man das nennen möchte. Lange bevor man logisch denkt oder ethische Überlgeungen anstellt:rolleyes:

Ich bin es gewöhnt mich um meinen Hund zu kümmern, diese Verantwortung steckt ganz tief in mir drin. Also werde ich im Notfall das tun, was ich immer, jeden Tag tu: mich um meinen Hund kümmern. Der Griff zum Brustgeschirr würde- denke ich- völlig automatisch erfolgen. Und ob das irgend jemand anders korrekt findet, ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Vermutlich würde ich auch in ein brennendes Zimmer rennen wenn mein Hund darin ist, auch wenn es völlig sinnlos und obendrein dämlich wäre. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gar nicht anders könnte.

Und ob Tamino jetzt ihre Ratte, ihre Kreditkarte oder was auch immer retten würde während mein Familienmitglied verblutet....ich würde ihr keinen Vorwurf machen. Wer bin ich das zu tun? Man reagiert wie man reagiert, ist so.

Um deinem philosophischen Anspruch genüge zu tun.... wenn ich Zeit und Luft habe, rette ich natürlich auch ein Kind. Wenn daneben eines meiner Familienmitglieder in Gefahr ist, lasse ich das Kind untergehen, verbluten, wie auch immer. Und zwar ohne schlechtes Gewissen. Ist meine Oma "mehr wert" als ein Kind? Vermutlich nicht, wenn man ethische Überlegungen anstellt. Aber wer tut das schon wenn man diese Oma liebt?

Das Beispiel mit der Oma kommt nur, weil du anscheinend nicht verstehst wie sehr man einen Hund lieben kann.

Sicher, ich hatte ja bereits geschrieben, daß das ein abstraktes Gedankenspiel ist, trotzdem ein sehr spannendes, weil sich so viele weitere Fragen draus ergeben. Also ist es auch völlig egal, was man im Ernstfall, der ja höchstwahrscheinlich eh nie eintritt, machen würde. Aber es bleibt doch eine interessante "Hirnwichserei".

Ich liebe meinen Hund ganz schrecklich übermäßig schlimm....aber trotzdem kann ich mir (rein theoretisch, wer weiß, wie ich im Fall des Falles handeln würde, aber wie gesagt, darum gehts gar nicht) nicht vorstellen, einen Menschen meinem Hund vorzuziehen, ja, ich würde ohne Weiteres meinen Hund retten, und den Hund meiner Freundin, den ich ebensosehr liebe, ersaufen lassen....und sie würde es umgekehrt genauso machen. Aber wenn das meine entfernteste Cousine wäre, mit der ich absolut zerstritten bin, ich bin trotzdem sicher, daß sie die doofe Nuß retten würde.

Lassen wir doch mal die Oma und nehmen dich persönlich-könntest du es akzeptieren, daß jemand sein Eichhörnchen pflegt, während du daneben liegst und langsam verblutest, und genau weißt, daß es nicht schwierig wäre, dich zu retten, aber sicher, das Haustier geht vor?
 
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Sorry, ich zieh die Frage zurück, denn ich glaube nicht, daß irgendwer hier glaubhaft schreiben kann, es wäre ihm egal, daß jemand seinen Hamster pflegt, während man selbst daneben liegt und langsam verblutet.
 
OK, ich werde versuchen zu antworten, obwohl ich den Großteil meines vorigen Posts wieder gelöscht hatte, weil es mir dann doch zu persönlich war :o
Stimmt, die Bibel ist für Protestanten bindender und direkter als für Katholiken. Meines Wissens kommen aber diese Dinge mit "dem Menschen untertan ...blabla ..." im alten Testament vor. Egal.

Was mir in diesem Zusammenhang wichtig war, dass die Nächstenliebe, die auch Tiere einschließt, den jungen Menschen, speziell Kindern, in diesem Kontext besser nähergebracht werden kann.

Was die ethischen Ansprüche im Unterschied zu manch anderen Ländern betrifft, ist es doch tatsächlich so, dass z.B. Hunde oder Katzen essen bei uns verpönt ist, aber woanders gang und gäbe ...
Das meinte ich mit Aufzwingen der eigenen Vorstellungen.
 
OK, ich werde versuchen zu antworten, obwohl ich den Großteil meines vorigen Posts wieder gelöscht hatte, weil es mir dann doch zu persönlich war :o
Stimmt, die Bibel ist für Protestanten bindender und direkter als für Katholiken. Meines Wissens kommen aber diese Dinge mit "dem Menschen untertan ...blabla ..." im alten Testament vor. Egal.

Was mir in diesem Zusammenhang wichtig war, dass die Nächstenliebe, die auch Tiere einschließt, den jungen Menschen, speziell Kindern, in diesem Kontext besser nähergebracht werden kann.

Was die ethischen Ansprüche im Unterschied zu manch anderen Ländern betrifft, ist es doch tatsächlich so, dass z.B. Hunde oder Katzen essen bei uns verpönt ist, aber woanders gang und gäbe ...
Das meinte ich mit Aufzwingen der eigenen Vorstellungen.

Ist das AT denn nicht bindend? Ist doch genauso ein Teil der Bibel wie das NT, oder nicht?

Und soviel ich weiß, schließt die Nächstenliebe Tiere nicht mit ein. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren....findest du ein Bibelzitat, das besagt, daß Menschen Tiere lieben sollen? Daß Tiere den Menschen gleichgestellt sind?


Und ja, Hunde und Katzen zu essen ist bei uns verpönt....Hindus finden es dafür ganz schrecklich unmoralisch, daß wir Rinder essen, und Juden und Moslems grausen sich davor, die intelligentesten unserer "Nutztiere", Schweine zu essen. Welche ethischen Ansprüche sind die besseren?
 
Na gut.

Ich habe kein Kind. Von mir aus darf Tamino also ruhig ihre Ratte retten.

Ernsthaft jetzt, was ich von diesen "wen-würdest-du-retten"-Konstrukten halte habe ich schon gesagt, sie sind mir zu abstrakt.
Denn im Endeffekt reagiert man in einer Notsituation sowieso "im Reflex", "aus Instinkt" oder wie immer man das nennen möchte. Lange bevor man logisch denkt oder ethische Überlgeungen anstellt:rolleyes:


Und ob Tamino jetzt ihre Ratte, ihre Kreditkarte oder was auch immer retten würde während mein Familienmitglied verblutet....ich würde ihr keinen Vorwurf machen. Wer bin ich das zu tun? Man reagiert wie man reagiert, ist so.


Das Beispiel mit der Oma kommt nur, weil du anscheinend nicht verstehst wie sehr man einen Hund lieben kann.

Ich denke nicht, dass das Beispiel zu abstrakt ist. Denn Grundansichten durchzudenken, zu überdenken bedeutet ja auch den Versuch, sie in die Praxis zu übertragen.

Z.B. reagieren Einsatzkräfte keineswegs reflexartig, keineswegs jeder nach seiner Ansicht, sondern es gibt, Michls hat es ja kurz und bündig gesagt. ganz klare Prämissen.

Die Worte an Orest, finde ich absolut unlogisch. Der Schluss, nur weil ein HH zu diesem Thema eine andere Meinung vertritt als man selbst, der andere Mensch würde seinen Hund weniger lieben als man selbst, denn das implizieren Deine Worte, ist völlig aus der Luft gegriffen.
 
Realität ist, dass wir alle nicht wissen, wie wir reagieren würden, wenn der Fall eintritt, ....und wir uns wohl alle wünschen, das wir niemals ein so eine Situation kommen...

zum Thema Arbeitshunde im Einsatz....das ist für mich ein anders Thema...wird ein Tier bewusst mit einer Bombe aufgeschnallt zum Feind geschickt, damit dort alles in die Höhe geht, ist das für mich Missbrauch...wird ein Hund im Dienst erschossen..so ist das für mich Schicksaal..es hätte auch einen 2beinigen Polizisten erwischen können.
 
Ist das AT denn nicht bindend? Ist doch genauso ein Teil der Bibel wie das NT, oder nicht?

Und soviel ich weiß, schließt die Nächstenliebe Tiere nicht mit ein. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren....findest du ein Bibelzitat, das besagt, daß Menschen Tiere lieben sollen? Daß Tiere den Menschen gleichgestellt sind?


Und ja, Hunde und Katzen zu essen ist bei uns verpönt....Hindus finden es dafür ganz schrecklich unmoralisch, daß wir Rinder essen, und Juden und Moslems grausen sich davor, die intelligentesten unserer "Nutztiere", Schweine zu essen. Welche ethischen Ansprüche sind die besseren?
Keine.
Deshalb meinte ich ja, dass man Menschen aus anderen Kulturkreisen die eigenen Wertigkeiten nicht aufs Auge drücken kann oder soll.

Ich bin nicht so bibelfest, aber egal, ein Zitat, dass Tiere und Menschen gleichgestellt sind, würde ich ohnehin nicht finden. Noch dazu muss man bedenken, dass die Bücher der Bibel von Menschen geschrieben wurden, die damals in ihrem damaligen Umfeld gelebt haben. Würde man alles 1:1 umlegen, wären wir Frauen dem Manne immer noch untertan ......

Meine diesbezügliche Aussage war ja nur, dass die Religion eine Grundlage bieten und helfen kann, dass der Mensch - vereinfacht ausgedrückt - "gut" ist. Ich wollte dadurch keine Bibeldiskussion auslösen, damit entfernen wir uns auch zu weit vom Thema, bzw. bleiben an einer Facette hängen, wobei sich doch der Bereich der Wertigkeiten viel weiter erstreckt.

Sieht man ja auch hier. Sehr unterschiedliche Ansichten zu dem Thema, obwohl wir alle hier - nicht im gleichen Umfeld - aber im gleichen Kulturkreis aufgewachsen sind.
Man bekommt als Grundstock eine gewisse Erziehung (hoffentlich:p), aber dann entwickelt man sich weiter und bildet sich aus seinen Erfahrungen und Gedanken seine eigenen Ansichten.
 
Keine.
Deshalb meinte ich ja, dass man Menschen aus anderen Kulturkreisen die eigenen Wertigkeiten nicht aufs Auge drücken kann oder soll.

Dann hatte ich dich wohl falsch verstanden, ich hab deine Worte

Solche Regeln können wir halt nur in unserem Kulturkreis, wo wir leben, verstehen und anerkennen.
Anderen können wir das leider nicht aufzwingen.
so interpretiert, daß du unsere Vorstellungen über die von anderen Kulturkreisen stellst. Sorry!
 
Dann hatte ich dich wohl falsch verstanden, ich hab deine Worte

so interpretiert, daß du unsere Vorstellungen über die von anderen Kulturkreisen stellst. Sorry!
Definitiv nicht, das geht gar nicht. ( vielleicht wars das Wörtchen "leider", das zum Missverständnis geführt hat ...)

Und doch hab ich meinen Hund sehr lieb, und trotzdem würde ich gar nicht anders können, als einem Menschen vorher Hilfe zu leisten, wenn ich kann. Zum Glück kommt man in so eine Situation normalerweise nicht. Ist aber nicht so schlecht, sich mal Gedanken darüber zu machen, dann ist man im Extremfall besser vorbereitet.
Mein Hund wäre ohnehin für Wach-oder Zugriffsaufgaben völlig ungeeignet, genauso wie ich kein guter Polizist sein könnte.

Einen ausgebildeten Hund voranzuschicken, weil er die größten Chancen hat, ist mM in Ordnung.
Dass es dann tragisch ausgegangen ist, sehr traurig, gerade weil der Mensch, der eigentlich vor unbedachter Handlung abgehalten werden sollte, sich letztlich doch selbst umgebracht hat und andere Leben mitausgelöscht hat, kann man nicht verurteilen, weil alles vergeblich ... man weiß es vorher ja nicht.

Vor all den 4-beinigen Pölizisten im Dienst habe ich jedenfalls große Achtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na gut.

Ich habe kein Kind. Von mir aus darf Tamino also ruhig ihre Ratte retten.

Ernsthaft jetzt, was ich von diesen "wen-würdest-du-retten"-Konstrukten halte habe ich schon gesagt, sie sind mir zu abstrakt.
Denn im Endeffekt reagiert man in einer Notsituation sowieso "im Reflex", "aus Instinkt" oder wie immer man das nennen möchte. Lange bevor man logisch denkt oder ethische Überlgeungen anstellt:rolleyes:

Ich bin es gewöhnt mich um meinen Hund zu kümmern, diese Verantwortung steckt ganz tief in mir drin. Also werde ich im Notfall das tun, was ich immer, jeden Tag tu: mich um meinen Hund kümmern. Der Griff zum Brustgeschirr würde- denke ich- völlig automatisch erfolgen. Und ob das irgend jemand anders korrekt findet, ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Vermutlich würde ich auch in ein brennendes Zimmer rennen wenn mein Hund darin ist, auch wenn es völlig sinnlos und obendrein dämlich wäre. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gar nicht anders könnte.

Und ob Tamino jetzt ihre Ratte, ihre Kreditkarte oder was auch immer retten würde während mein Familienmitglied verblutet....ich würde ihr keinen Vorwurf machen. Wer bin ich das zu tun? Man reagiert wie man reagiert, ist so.

Um deinem philosophischen Anspruch genüge zu tun.... wenn ich Zeit und Luft habe, rette ich natürlich auch ein Kind. Wenn daneben eines meiner Familienmitglieder in Gefahr ist, lasse ich das Kind untergehen, verbluten, wie auch immer. Und zwar ohne schlechtes Gewissen. Ist meine Oma "mehr wert" als ein Kind? Vermutlich nicht, wenn man ethische Überlegungen anstellt. Aber wer tut das schon wenn man diese Oma liebt?

Das Beispiel mit der Oma kommt nur, weil du anscheinend nicht verstehst wie sehr man einen Hund lieben kann.
Ich wollte eigentlich nichts zu diesem Thema sagen. Aber jetzt kann ich nicht mehr ruhig bleiben.
Nehmen wir mal an, du könntest eine Person vorm ertrinken retten - ein fremdes Kind, oder deine Großmutter. Und du würdest ohne darüber nachzudenken deine Oma retten.
Deine Oma die vielleicht noch 3,4 gute Jahre vor sich hat, und dann wegen Krankheit oder Altersschwäche sterben wird. Einen Schlaganfall erleidet, oder durch eine Erkrankung, in Schmerzen dahinvegetiert. Durch meinen Beruf sehe ich tagtäglich was alten Leuten zugemutet wird. Ein Leben in Würde und schmerzfrei bis zum Tod ist in den allerseltensten Fällen möglich.

Und auf der anderen Seite ein Kind, das noch 60, 70 Jahre vor sich hat. Dem die ganze Welt noch offen steht. Das unser aller Schutz verdient, ertrinken lassen.
Und damit auch noch eine ganze Familie in die totale Verzweiflung reissen (es stirbt nie nur einer, schon gar nicht wenn es sich um ein Kind handelt).

Wenn ich an die Stelle der Oma nun einen Hund setze, was ja deine Intention war, macht das deine Einstellung noch um vieles schlimmer!
Das wäre sogar strafrechtlich relevant. Denn auch das Gesetz stellt Menschenleben vor Hundeleben.

Ich habe Hochachtung vor allen Polizisten und ihren vierbeinigen Kollegen.
Wenn einer davon bei einem Einsatz sein Leben lassen muß ist das sehr tragisch. Aber ich schätze mal kein Polizist würde sagen: Soll sich lieber der Kollege in Lebensgefahr begeben als meinen Hund - der ja dafür trainiert wurde - in einen heiklen Einsatz zu schicken.
Wenn mir jemand wegen meiner Einstellung nun unterstellt, daß ich meine Hunde nicht liebe, ist es mir schlichtweg egal. Denn ich weiß dass es nicht so ist.
Ach ja, noch etwas: meine Oma war eine kluge und warmherzige Frau. Sie hätte niemals zugelassen dass ich sie anstatt dem Kind rette.
 
@ jollyfee...ich denke man muss auch die Einstellung von Chimney respektieren, wie es im Ernstfall wirlkich ist, kann eh keiner sagen
 
Und auf der anderen Seite ein Kind, das noch 60, 70 Jahre vor sich hat. Dem die ganze Welt noch offen steht. Das unser aller Schutz verdient, ertrinken lassen.
Und damit auch noch eine ganze Familie in die totale Verzweiflung reissen (es stirbt nie nur einer, schon gar nicht wenn es sich um ein Kind handelt).

Dann aber bitte das Kind vorher fragen, ob es nicht eh (tod-)krank ist :rolleyes: sonst hast einem alten Menschen womöglich noch 10-20 Jahre gestohlen und einem kranken Kind nur 1-2 :rolleyes:
 
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