Wertigkeit

meine Zweifel gehören nicht der Wertigkeit, denn ich finde man kann das nicht so einfach gegeneinanderstellen Mensch oder Tier, denn wenn ich vor der Wahl stehe, mein z.B. LG gegen meinen Hund aus der Situation heraus, wird mein LG an 1. Stelle stehen.
Allerdings ist bei beiden Cobraeinsätzen der letzten Zeit für mich keine Sinnhaftigkeit zu erkennen, warum die Hunde gegen eine Waffe geschickt wurden :( und da bin ich auch geneigt, daran zu denken, dass die Hunde verheizt wurden, aber um wem zu retten ? :confused:

Es war ja keiner von uns dabei-aber was wäre, wenn auch nur die leiseste Chance bestehen würde, daß der Hund die Situation bereinigen könnte? Oder wenn der Hund reingeschickt wurde, um den Täter abzulenken?
 

Danke und mir wird heut noch schlecht wenn ich daran denke.

Allerdings ist es so, dass Menschen die Kinder als laut, unerzogen, grausig empfinden, oder nie Kinder wollen, oft diese Liebe auf die Tiere projektieren, was im Grunde nicht verwerflich ist. Nur kennen sie das Gefühl Eltern zu sein halt einfach nicht, wissen nicht wie viel tiefer dieses Gefühl geht. Ist jetzt nicht auf Nisi bezogen, sie mag ich, obwohls ein bisserl kratzbürstig sein kann, aber sie hat ihr Herz schon am rechten Fleck. :) Bei Sidney und Furikuri (auch) aus dem anderen Thread, jo mei, da seh ichs mal als Problem der aufmüpfigen Jugend, ich war nicht viel anders. Ja Sidney ich weiß, jetzt kommt wieder die Kindergartenpsychologie, aber ich will niemanden was Böses, ganz im Gegenteil, ich kann mich noch gut daran erinnern als ich darüber nachdachte, damals als ganz junger Mensch ohne Kinder, da war mir wahrscheinlich auch mein geliebter Hund näher.

Edit, zum eigentlichen Thema, der Hund wurde dazu ausgebildet, er wurde reingeschickt um den Zugriff (möglichst ohne Verluste) zu ermöglichen, ist leider nicht gut ausgegangen, er ist gestorben, was mir sehr leid tut, aber ja Mensch vor Tier in diesem Fall. Der Hund ist Tod, ist schlimm, aber schlimmer wäre, es wären Polizisten tod.
 
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Danke und mir wird heut noch schlecht wenn ich daran denke.

Allerdings ist es so, dass Menschen die Kinder als laut, unerzogen, grausig empfinden, oder nie Kinder wollen, oft diese Liebe auf die Tiere projektieren, was im Grunde nicht verwerflich ist. Nur kennen sie das Gefühl Eltern zu sein halt einfach nicht, wissen nicht wie viel tiefer dieses Gefühl geht. Ist jetzt nicht auf Nisi bezogen, sie mag ich, obwohls ein bisserl kratzbürstig sein kann, aber sie hat ihr Herz schon am rechten Fleck. :) Bei Sidney und Furikuri (auch) aus dem anderen Thread, jo mei, da seh ichs mal als Problem der aufmüpfigen Jugend, ich war nicht viel anders. Ja Sidney ich weiß, jetzt kommt wieder die Kindergartenpsychologie, aber ich will niemanden was Böses, ganz im Gegenteil, ich kann mich noch gut daran erinnern als ich darüber nachdachte, damals als ganz junger Mensch ohne Kinder, da war mir wahrscheinlich auch mein geliebter Hund näher.

Edit, zum eigentlichen Thema, der Hund wurde dazu ausgebildet, er wurde reingeschickt um den Zugriff (möglichst ohne Verluste) zu ermöglichen, ist leider nicht gut ausgegangen, er ist gestorben, was mir sehr leid tut, aber ja Mensch vor Tier in diesem Fall. Der Hund ist Tod, ist schlimm, aber schlimmer wäre, es wären Polizisten tod.

sehe ich auch so.

Ich glaube, daden Versuch die eigene Gefühlslage einzuschätzen, kann sowieso nur jemand mit der passenden Erfahrung machen.

Wenn eine Mutter und HH sagt: der Gedanke, dass ein Mensch seinen Hund rettet und mein Kind sterben läßt ist für mich völlig nachvollziehbar und OK, den Leben eines Hundes ist gleichwertig mit Leben eines Menschen, eines Kindes, (ob es im Falle dann so ist, bleibt ja sowieso offen) dann muss man das respektieren.

Aber wenn ein Mensch ohne Erfahrung sozusagen eine allgemeingültige Aussage draus macht, sozusagen: Gleichwertigkeit hat für alle zu gelten, denn es ist so, dann lehne ich das absolut ab.
 
... der Hund wurde dazu ausgebildet, er wurde reingeschickt um den Zugriff (möglichst ohne Verluste) zu ermöglichen, ist leider nicht gut ausgegangen, er ist gestorben, was mir sehr leid tut, aber ja Mensch vor Tier in diesem Fall. Der Hund ist Tod, ist schlimm, aber schlimmer wäre, es wären Polizisten tod.
Darum geht es dabei meiner Meinung. Dass Hunde, die dafür ausgebildet wurden, bei einem Zugriff die bessere Chance auf Erfolg haben als Menschen. Es ist sehr traurig, dass es für den Hund tödlich ausgegangen ist, aber ich denke nicht, dass er als "Kanonenfutter" hineingeschickt wurde.
Bei Lawineneinsätzen z.B. begeben sich HF und Hund gemeinsam und gleichzeitig in Gefahr, da sehe ich überhaupt keine Wertung mehr zwischen Mensch und Tier - abgesehen davon, dass sie ausschließlich nach Menschen suchen (was sie für ein Tier vermutlich nicht machen würden, es sei denn der HF seinen eigenen Hund ...)

Auch für mich ist unser Hund ein Familienmitglied, das mir näher steht und wichtiger ist als so mancher Mensch, aber ich könnte nicht meinen Hund einem Menschen in Not vorziehen. Warum das so ist, kann ich nicht logisch erklären.
Trotzdem ist er deshalb um NICHTS weniger Wert.

Aber einmal von einer anderen Seite betrachtet:
würde jemand von uns, der gerade sein Kind verloren hat, sich sofort oder nach einer gewissen Zeit wieder ein neues "anschaffen", weil man es ohne Kind im Haus nicht aushält?
Und wieviele von uns finden sogar Trost darin ( ich auch), wenn ein neuer Hund einzieht, nachdem der alte gestorben ist?

Es gibt einen Unterschied, den ich zwar leider nicht in die richtigen Worte fassen kann, aber der nichts mit Wertigkeit oder geringerer Achtung zu tun hat.
 
Richtig, danke für den Link. Und ich weiß noch, daß mich gerade deine Postings zu dem Thema extrem erschüttert haben, du warst das doch, die geschrieben hat, alles was MEINS ist, hat für mich Vorrang vor allen anderen, MEIN Hund ist MIR wichtiger als jedes fremde Kind.


Ich glaube ich habe das damals schon geschrieben und schreibe es jederzeit wieder: ich sehe das auch so.

Meine Familie ist meine Familie und wird für mich immer an erster Stelle stehen. Und da gehört der Hund selbstverständlich dazu. Ja, mein Hund steht mir näher als ein fremder Mensch, ist so. Nur weil es sich um einen Vertreter der eigenen Spezies handelt, ist er nicht automatisch mehr wert für mich.
 
Weils in einem anderen Thread angesprochen wurde: Ist ein Mensch mehr wert als ein Tier? Oder anders: Darf ein Mensch Tiere opfern, um sich selbst zu schützen? Darf man Hunde vorschieben, wenn es für Menschen zu gefährlich wird?

meinst du damit auch die rettungshunde? ist meiner meinung nach dasselbe, auch sie werden wohl teilweise in gefahr gebracht um leben zu retten :rolleyes:. und ja ich bin froh, dass es leute gibt die dies mit ihren hunden trainieren.

welche tiere werden noch geopfert? meinst du auch die, die bei vielen fast täglich am teller oder in einer semmel oder doch auch mal achtlos im müll landen weil sie doch nicht verkocht/aufgegessen wurden obwohl andere menschen verhungern?
vielleicht sollte man allgemein über werte nachdenken ;)
 
Ich glaube ich habe das damals schon geschrieben und schreibe es jederzeit wieder: ich sehe das auch so.

Meine Familie ist meine Familie und wird für mich immer an erster Stelle stehen. Und da gehört der Hund selbstverständlich dazu. Ja, mein Hund steht mir näher als ein fremder Mensch, ist so. Nur weil es sich um einen Vertreter der eigenen Spezies handelt, ist er nicht automatisch mehr wert für mich.

Danke!

...auch ich sehe das (immer noch) genau so.
 
meinst du damit auch die rettungshunde? ist meiner meinung nach dasselbe, auch sie werden wohl teilweise in gefahr gebracht um leben zu retten :rolleyes:. und ja ich bin froh, dass es leute gibt die dies mit ihren hunden trainieren.

welche tiere werden noch geopfert? meinst du auch die, die bei vielen fast täglich am teller oder in einer semmel oder doch auch mal achtlos im müll landen weil sie doch nicht verkocht/aufgegessen wurden obwohl andere menschen verhungern?
vielleicht sollte man allgemein über werte nachdenken ;)

In dem angesprochenen Thread gings speziell um Hunde, die für den Zugriff ausgebildet wurden. Aber du hast natürlich recht, das Thema ist sehr viel weiter. Und ich gebe es gern zu, ich bin da auch extrem inkonsequent-ich esse Fleisch, aber einen Schlachthof möchte ich mir nicht ansehen, ich würde auch keinen Fisch angeln, auch wenn ich ihn gerne esse. Ich finde Tierversuche entsetzlich, trotzdem bin ich dankbar, daß es Medikamente gibt.
Würdest du auf den Einsatz von Lawinensuchhunden verzichten, wenn ein FAmilienmitglied verschüttet wäre?
 
Ich glaube ich habe das damals schon geschrieben und schreibe es jederzeit wieder: ich sehe das auch so.

Meine Familie ist meine Familie und wird für mich immer an erster Stelle stehen. Und da gehört der Hund selbstverständlich dazu. Ja, mein Hund steht mir näher als ein fremder Mensch, ist so. Nur weil es sich um einen Vertreter der eigenen Spezies handelt, ist er nicht automatisch mehr wert für mich.


Und wo ziehst du die Grenze -und warum? Stünde dir dein Hamster auch näher als ein fremder Mensch? Und wenn nein, warum nicht?

Mein HUnd steht mir auch näher als fremde Menschen, trotzdem bleibt er, obwohl ein sehr, sehr geliebter Hund, aber trotzdem "nur" ein Hund.
 
Ich glaube, wenn wir diese Frage "nicht-Hunde/Tiermenschen" stellen, sehen wir nix ausser ein paar Fragezeichen und die Antwort wäre klar und einfach formuliert.

Deshalb ist sie aber noch lange nicht schlechter.

Ich liebe meine Hunde über alles. Ich bin so ein fürchterlicher Mensch, der einen wichtigen Arzttermin absagt, weil der Hund hustet :o

Verstehen tuts keiner... aber ICH bin FÜR MEINE Hunde verantwortlich. Das ist MEINE Priorität.

Vor einigen Jahren hatte ich einen fürchterlichen Streit mit einem Ex-Freund. Wir kletterten gemütlich herum. (ich vor weil ich auch die grösste Angst hab und mein Exfreund mich aufgefangen hätte können... :o) Mein Ex Freund nach.. er war schon fast heroben, dann hab ich Feli hergerufen. Feli stürmt die ersten paar Meter rauf und kollidiert mit meinem Ex.
BEIDE haben kurz Fassung verloren (wirkliche Absturzgefahr bestand GsD keine) aber ich hab instinktiv in Felis Geschirr gepackt und ihn raufgezogen. DANACH hab ich meinem Ex die Hand gereicht, damit er daran raufkletter kann.

Wegen dieser Situation wurde er/ich zwar nicht zum/zur Ex, aber es war ein langes Streitgespräch.

Warum ich damals so gehandelt habe, weiss ich nicht.

Prinzipiell vertrete ich die Meinung, dass Tiere und Menschen auf einer ähnlichen Ebene sind. Nur MEINE Tiere nicht. Meine Tiere stelle ich sehr oft (auch wenn es mir "kopfmässig" gar nicht sooo lieb ist) über viele Menschen.

Allerdings hatten wir auch schonmal die Diskussion (fürchterliche Diskussion, fürchterliches Thema, fürchterlicher Anlass, alles fürchterlich) ob wir eher unsere Geschwister oder unseren Hund aus ein und der selben Situation befreien würden...
Die Möglichkeit beide zu retten ist nicht gegeben (diese ganzen hypothetischen Annahmendiskussionen...)

Ich hab gar nicht nachgedacht. Das wäre für mich meine Schwester. Auch wenn ich bewusst dafür sorgen würde, dass mein Hund stirbt.


Das heisst für mich, dass mir alle Menschen, die mir wichtiger als meine Tiere sind, für mich VOR meinen Hunden stehen. Alle anderen. Kann ich nicht sagen (will ich nicht sagen, weil ich niemals in die Situation kommen will)


Aber zum Thema wohers kommt: Ja, einem Tier SO eine Arbeit zuzumuten finde ich gerechtfertigt. Ich könnte niemals meinen Hund bewusst in so eine Gefahr bringen, aber ich finde es gerechtfertigt und wichtig, dass es Menschen gibt, die so etwas tun können.
 
In dem angesprochenen Thread gings speziell um Hunde, die für den Zugriff ausgebildet wurden. Aber du hast natürlich recht, das Thema ist sehr viel weiter. Und ich gebe es gern zu, ich bin da auch extrem inkonsequent-ich esse Fleisch, aber einen Schlachthof möchte ich mir nicht ansehen, ich würde auch keinen Fisch angeln, auch wenn ich ihn gerne esse. Ich finde Tierversuche entsetzlich, trotzdem bin ich dankbar, daß es Medikamente gibt.
Würdest du auf den Einsatz von Lawinensuchhunden verzichten, wenn ein FAmilienmitglied verschüttet wäre?

nein, wie gesagt ich bin froh, dass es solche teams gibt wobei es auch selbstverständlich ist sich nicht leichtfertig in solche situationen zu bringen wie es doch einige aus übermut tun.
warum ist ein hund mehr wert als eine kuh zb?

warum möchtest du dir keinen schlachthof ansehen? warum wegsehen, vielleicht würde es dir/anderen zu denken und jeder würde bewusster konsumieren?
du kaufst tierversuchsfreie kosmetik usw?
 
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nein, wie gesagt ich bin froh, dass es solche teams gibt wobei es auch selbstverständlich ist sich nicht leichtfertig in solche situationen zu bringen wie es doch einige aus übermut tun.

warum möchtest du dir keinen schlachthof ansehen? warum wegsehen, vielleicht würde es dir zu denken geben?
du kaufst tierversuchsfreie kosmetik usw?

Ich weiß, daß es mir zu denken geben würde, aber ich bin ehrlich gesagt zu feig, mir das anzusehen. Ich esse Fleisch einfach gerne-allerdings nicht oft. Aber ich bin auch nicht so gut betucht, daß ich mir nur Fleisch vom Biobauern leisten könnte, mal abgesehen davon, daß das ja auch im Schlachthof endet. Aber ich trage auch Lederschuhe-und ich hab einen alten Hund, der mich möglicherweise bald Unsummen für den Tierarzt kosten wird, die ganz sicher bei einer Patenschaft für ein Kind in Afrika besser angelegt wären....
 
gut betucht bin ich auch nicht :D. da wir wenig fleisch essen, ist es mir wert ein paar euro mehr auszugeben (ist vermutlich trotzdem weniger geld als andere für fleisch und wurst bezahlen).

einen kleinen beitrag zur "wertigkeit" kann sicher jeder leisten. ich finds halt immer komisch wenn man sich über ein thema so aufregt und anderes welches genauso lebewesen betrifft ausser acht lässt.
 
gut betucht bin ich auch nicht :D. da wir wenig fleisch essen, ist es mir wert ein paar euro mehr auszugeben (ist vermutlich trotzdem weniger geld als andere für fleisch und wurst bezahlen).

einen kleinen beitrag zur "wertigkeit" kann sicher jeder leisten. ich finds halt immer komisch wenn man sich über ein thema so aufregt und anderes welches genauso lebewesen betrifft ausser acht lässt.

So aufregt? Meinst du wirklich mich?
 
Und wo ziehst du die Grenze -und warum? Stünde dir dein Hamster auch näher als ein fremder Mensch? Und wenn nein, warum nicht?

Mein HUnd steht mir auch näher als fremde Menschen, trotzdem bleibt er, obwohl ein sehr, sehr geliebter Hund, aber trotzdem "nur" ein Hund.

In gewisser Weise schon, ja. Obwohl mir das Gedankenkonstrukt Leben-gegen-Leben in diesem Fall zu abstrakt ist um eine vernünftige Antwort geben zu können.

Allerdings halte ich es bei Haustieren grundsätzlich mit Saint-Exupéry, der schon geschrieben hat, dass man für das verantwortlich ist, was man sich vertraut gemacht hat.
Und diese Verantwortung wiegt für mich schwerer als die die man einem fremden Menschen gegenüber hat.
 
Auch für mich ist Verantwortung ein ganz wichtiges Stichwort.

Die Verantwortung beginnt, wenn ich mich für ein Tier entscheidet und endet dann, wenn das Tier gestorben ist (oder, Gott bewahre, wenn es aus irgendeinem Grund unmöglich ist, dass Tier selbst zu behalten. Obwohl ich mir wohl auch dann weiterhin Gedanken und Sorgen machen würde).

Ich stelle das Wohl eines Tieres, für das ich Verantwortung übernommen habe oft über mein eigenes Wohl. Lässt sich psychologisch und vehaltensbiologisch wahrscheinlich auch erklären, seine soziale Gruppe schützt man einfach.

Aber zumindest aus der biologischen Sicht wäre es dann wohl seltsam jemandem, der einem nichts bedeutet, über das eigene Wohl und das Wohl des "Familienverbands" zu stellen.
(Ich glaube auch nicht, dass es für Jäger und Sammler selbstverständlich war, großartigen Aufwand zu betreiben um gruppenfremde Menschen zu retten oder sie gar dem eigenen Familienverband vorzuziehen. Ich gehe sehr wohl davon aus, dass sie Menschen in Not geholfen haben, aber nicht dann, wenn es ihre eigene Familie übermäßig gefährdet hat.)
Damit wäre man sich selbst nicht der Nächste, sondern der Fernste - ist nicht wirklich ein Konzept, dass sich in der Natur durchsetzt (außer bei staatenbildenden Insekten - und die Opfern sich auch nur für ihr Volk, weiter geht der Altruismus auch nicht)

Vor wenigen Jahrhunderten noch war die Welt viel rauer (oder hat sich nicht einfach hinter einer romantischen Fassade versteckt). Und es wäre wohl wirklich interessant wie sehr die Menschen, die heute in Industrienationen leben, satt und relativ sicher, mit dem durch Literatur und Hollywood geprägten Weltbild, handeln würden, würden sie z.B. im Mittelalter ums Überleben kämpfen.
Abgesehen davon, dass es auch interessant wäre, wie die ganzen "Helden" denn wirklich im Notfall reagieren würden - und damit meine ich noch nicht einmal, dass sie unbedingt absichtlich laut tönen - denn es gibt genug Menschen, die einfach erstarren und gar nichts tun (können).


Edit: Wobei ich schon sagen muss, dass ich da zwischen Tierarten differenziere. Wobei da mein Hund den höchsten Stellenwert hat. (Kommt mir auch logisch vor - kein anderes Tier geht so eine enge Beziehung mit dem Menschen ein). Für einen Hamster z.B. würde ich nicht mein Leben riskieren (wohl aber nicht allzu schwere Verletzungen in Kauf nehmen). Für eine Katze oder ein Pferd oder auch ein Rind würde ich schon mehr riskieren. Wobei gerade bei einem großen Tier wie einem Pferd eine Rettung ohne besondere Ausrüstung und Helfer schlecht möglich ist. Und wenns mehr oder weniger sinnlos bzw. schon fast eine Selbstmordaktion ist, dann werde ich meine Aufmerksamkeit wahrscheinlich auch auf etwas anderes konzentrieren.
 
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Ich glaube ich habe das damals schon geschrieben und schreibe es jederzeit wieder: ich sehe das auch so.

Meine Familie ist meine Familie und wird für mich immer an erster Stelle stehen. Und da gehört der Hund selbstverständlich dazu. Ja, mein Hund steht mir näher als ein fremder Mensch, ist so. Nur weil es sich um einen Vertreter der eigenen Spezies handelt, ist er nicht automatisch mehr wert für mich.

Diese Einstellung ist klarerweise zu akzeptieren und zu respektieren.

Natürlich auch von Deiner Seite anderen Menschen gegenüber.

Würde aber bedeuten, wenn z.B. durch einen schrecklichen Unfall Dein Kind und meine Ratte vom Tod bedroht wären

und ich meine Ratte rette

da ich meine geliebte Ratte als Familienmitglied sehe, genau Deiner Ansicht bin, wie Du geschrieben hast und ich nehme ja nicht an, dass Du die Liebe anderer Menschen zum Haustier als Familienmitglied kategorisierst

das als absolut selbstverständlich empfindest.

Für mich ist es unvorstellbar, dass das im Fall des Falles so wäre?

Selbst wenn man bei dem Beispiel die Ratte gegen einen Hund tauscht, versagt da ehrlich gesagt meine Vorstellungskraft.
 
Also ich denke, von Mutter Natur aus gibt es einmal keine Wertigkeit. In der Natur ist jedes Lebewesen gleich viel wert, hat das gleiche "Recht" zu existieren.
Aber natürlich ergibt sich für jedes Individuum eine eigene Wertigkeit, mit der es andere Lebewesen behandelt. Ein Löwe frisst nun mal ein Zebra und denkt sich nicht "Na hoppla, eigentlich is das jetzt blöd, weil das Zebra genau so ist wie ich..." Eine Zecke saugt wenn sie Hunger hat, ohne an das Opfer zu denken. Und ich zerklatsche eine Gelse, die sich an meinem Arm zu schaffen machen will. Also jeder erstmal sich selbst der nächste. Das is auch die Natur.
Aber es ist ja nicht so, dass deswegen jetzt jedes Zebra von Natur aus weniger "wert" ist als der Löwe, denn es hat ja durchaus die Chance zu entkommen. Hätte die Natur gemeint, das Zebras weniger wert seien als Löwen und daher als Löwenfutter dienen müssen hätte die Natur dem Zebra nicht 4 Beine sondern nur eines gegeben.

Trotzdem versuche ich mich schon daran zu halten, jedes Wesen zumindest mit Respekt vor dessen Leben zu behandeln, sofern es geht und nicht ich oder andere Wesen in meinem Umfeld dadurch "gefährdet" oder arg "belästigt" werden.
Also zb trage ich - trotzdem ich vor manchen Spinnen richtig Panik hab (Zitterspinnen :eek:) - diese immer lebend raus, auch wenn mich das richtig Überwindung kostet und schon mal in einer halbstündigen Aktion enden kann...manchmal denk ich mir schon "verdammt , warum hol ich nicht einfach den Staubsauger und erledige das in 1 min" - aber ich tus nicht, weil ich dann ein schlechtes Gewissen hätt. Die Spinne kann nix dafür, dass sie eine Spinne is und zufällig grad in meiner Wohnung, sie will mir nix böses und ich fänd es "unfair" sie einfach so zu "eliminieren" - nur weil sie einfach ist, was sie ist , "nur" eine Spinne, die aber auch einfach ihr Leben leben will (- und weil es für mich einfacher wäre).
Andererseits hab ich kein Problem damit, Zecken von meinem Hund zu klauben und zu zerdrücken, oder Gelsen zu zerklatschen - da sind mir mein Hund und ich schon näher und "mehr wert" als jene Plagegeister, die sich an uns "laben" wollen.
Ich bin niemand, der sich mit der Fliegenklatsche auf die Lauer legt und eine Fliege nach der anderen zermatscht, solang sie keine wahnsinnige Überzahl annehmen , sollen die Fliegen Fliegen sein, auch wenn sie vlt. lästig sein können, da kann ich damit leben. Aber ich hab wohl was dagegen, wenn die Trauermücken meinen, in meinem Schneckenterra eine Party steigen zu lassen - wieder : das is meins und meins wird bitte nicht "belästigt".
Dann ist da natürlich noch die Frage des Fleischkonsums. Also ich bin ja zu 99 % Vegetarierin (nur wenn ich mal bei meinen Eltern zu Besuch bin, und es gibt da Fleisch, ess ich auch ein Stück, aber auch nur , weil ich weiß, dass meine Mutter nur biologisches Fleisch kauft).
Und ich bin auch nicht generell gegen Fleisch (schon allein als Hundehalter geht das ja nicht), nur sollten sich die Leute bewusster sein, WAS sie da essen, WAS sie kaufen, WIEOFT sie es "brauchen". Denn auch diese toten Tiere sind für die meisten Leute einfach nix wert. :(
Nur weil ein Schwein gegessen wird, is es ja nicht weniger wert als Lebewesen (siehe Beispiel oben mit dem Löwe - bloß, dass hier das Schwein wohl nicht entkommen kann ...:-/ ) Es stirbt, weil "ich" (oder wer anderer) Hunger hat, also quasi FÜR "mich" (die Leute) Ja, auch das ist die Natur. Und das sollte viel mehr wertgeschätzt werden. So wie sich Naturvölker bei den Tieren, die sie jagen und essen danach "bedanken". Sie töten und essen das Tier zwar auch, aber es ist ihnen nicht "weniger wert" oder nix wert, sie schätzen es. Und das fehlt in unserer Gesellschaft finde ich. Das Schnitzerl is einfach dieses rosa Ding ausm Supermarkt und kein totes Tier mehr für die Leute, das extra für sie gestorben ist.

Ich finde es blöd, dass dieses "ist jedes Leben gleich viel wert?" immer mit dieser echt doofen Frage "Wen rettest du zuerst?" diskutiert wird .

Ja, ich finde diese Frage echt doof. Weil sie unrealistisch ist und das ganze immer so reduziert wird auf "Bist du eh ein guter Mensch, weil du natürlich den Mensch rettest" oder "Bist du ein schlechter Mensch, weil du das Tier rettest" . Ich würde diese Frage nie beantworten. Oder ich beantworte sie mit "Ich schmeiß mir das Kind über die Schulter und am Rückweg schleif ich meinen Hund am BG mit raus." Und nun ? (und jetzt bitte nicht "aber was is wenn der Hund kein BG oben hat und eine 50 kg Dogge ist :rolleyes:) Wie gesagt, das is einfach ein sehr unrealistisches Szenario, in das wohl 99 % aller Leute nie kommen werden (vor allem nicht in dieser Form "Du bist der einzige weit und breit und du kannst auf jeden Fall nur einen retten , der andere ist auf jeden Fall tot" - also bitte :rolleyes:) und über das ich mir daher sicher nicht den Kopf zerbreche.

Die Wertigkeit geht doch viel weiter. Wenn das Tier sowieso nicht gleich viel wert ist wie der Mensch, warum zum Kuckuck dann Artenschutzprogramme ? Wenn eh der Mensch mehr wert ist, dann hat er doch mehr "Rechte" auf diesem Planeten zu leben, dann könnte er doch ohne schlechtes Gewissen alles für sich einnehmen. Wenn dann keine Tiger mehr existieren - ja und, weil die sind ja eh weniger wert als die Menschen, da wo die Tiger leben könnte man locker noch ein paar Reisfelder für die unterernährten Menschen anbauen. Oder ? Doch nicht so einfach, die ganze Geschichte ? Anscheinend nicht, denn da gibts wohl doch so einige Menschen, die eben doch finden, dass andere Lebewesen, auch genauso das Recht haben, auf diesem (auch ihrem) Planeten zu leben.

Das ist also ein Thema, das viel weiter geht als "wen rettest du , wenn ..."
Für mich beginnt es wie gesagt schon beim Respekt anderem Leben gegenüber. Natürlich werden wir Menschen den diversen Lebensformen immer eine Wertung zuteilen. Natürlich würde niemand eher eine Spinne retten, als ein Kind. Aber eine Wertung hat trotzdem auch was mit Wertschätzung zu tun und fängt schon da an, wo man auf den Käfer im Zimmer eben nicht einfach draufsteigt und sagt "War ja nur ein Käfer." Denn in dem Moment wertet man das Leben des Käfers ab, spricht ihm quasi das Recht zu leben ab. Es geht eben nicht immer nur um "entweder Mensch oder Tier " sondern auch darum, wie steht man generell anderen Lebewesen gegenüber.
Oh Gott, is das philosophisch :o und so lang, sorry.

Aber wenn dann so Leute wie der Ex-Papst daher kommen und Sprüche a la »Es steht fest, dass die Tiere zum Dienste des Menschen erschaffen wurden, und sie können daher auch für Tierversuchszwecke verwendet werden.« von sich geben, könnt ich echt nur kotzen, sorry :cool:

Aber um noch kurz auf das Ausgangsthema dieser Überlegungen zurückzukommen - ich finde nicht, dass der Polizeihund "geopfert" wurde. Ich bin der Meinung, er hat seinen Job gemacht, genauso wie die Polizisten ihren Job machen (und auch immer wieder dabei umkommen). Er war Teil eines Teams und leider hats nun eben diesen Teil des Teams getroffen. Natürlich denk ich mir auch, wenn ich hör "Polizeihund erschossen" - mein Gott, der Arme :( Aber ich denk dann weiter nicht "die böse Polizei hat ihn da rein geschickt" sondern ich denk dann "der böse Täter hat ihn einfach kaltblütig umgenietet".
Natürlich kann der Hund nicht so die Gefahr abschätzen , in die er sich seines Jobs wegen begibt - aber kann ein Hund , der von seinem Besitzer mit auf den Berg geschleppt wird sagen "nein, das is mir zu gefährlich" ? - der vlt. dann einen falschen Schritt macht und abstürzt ? ...

Vielleicht noch ganz passend zum Thema folgender Link : (wobei es mich interessieren würde, wie der Mann nun seine Katze ernährt...)


http://derstandard.at/1336435344415/Tierethik-In-der-Beziehung-zu-Tieren-sind-wir-egoistisch
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, schön zusammengefasst! Und man müsste/könnte noch viel mehr darüber sagen, das ist ein Thema, das nie umfassend abgehandelt wäre, egal, wie viele Bücher man darüber schreibt.

Gebührender Respekt vor allen Lebewesen und nicht nur das, vor der gesamten Natur, das ist wohl das wichtigste...

Die Katze darf vielleicht einfach Mäuse fangen, so ähnlich wie die Hunde von Bekoff, für die gab es angeblich immer veganes Futter, plus alles, was sie selbst so fangen konnten, plus eventuell "roadkill".
 
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