zum thema selbst hab ich schon vor einigen Seiten meine Meinung geäußert.
@Schafschubser
hmm Du meinst Deine Gelbbacke ist ein Herdenschutzhund weil er eine Herde auch bewachen würde?
Nicht würde, sondern es auch macht. Wenn man HSH hört, dann denkt man Anatolische / Türkische / Spanische Herdenschutzhunde, die gefühlte 125 Jahre mit ihrer Herde alleine gelassen werden. Richtig. So sind die Altdeutschen Hüter aber nicht ganz. Gründe:
1. Die Rasse geht bis ins Mittelalter zurück. Dort waren Wanderschäfer von der Lündeburger Heide bis in den Harz / Sachsen unterwegs. Sie schlugen nachts ihre Zelte auf und schliefen, während die Hunde einige hundert Meter weit weg die Herde bewachte. Kam ein Dieb, haben die Hunde das selber geklärt, das hat der Hirte nicht mal mitbekommen. Welpen hat man in das Rudel gesetzt, damit sie von den Alten lernen konnten.
Sicherlich hast Du Recht damit, den Altdeutschen nicht 1 : 1 mit einem Anatolsichen HSH zu vergleichen. Die Richtung ist aber die selbe.
Mir hat mal ein Schäfer erzählt: Die heutigen "Hobbyschäfer" halten sich fast nur noch Border Aussie & Co. Ganz einfach, weil die keinen Schutztrieb haben. Und wenn sie einen haben, ist es rasseunspezifisch.
Was noch eine große Rolle mitspielt:
Kommt der Hund aus einer Leistungslinie oder aus der Hochzucht / Showlinie? Bei der Gelbbacke gibt es keine Hochzucht / Showlinie. D. h. ihr Verhalten ist noch so, wie es vor hunderten von Jahren war. In der Fachwelt wird immer noch gestritten, ob die Gelbbacke ein Familienhund ist. Und sie ist es nicht, weil Otto-Normalverbraucher sie nicht auslasten könnte. Ich laufe / beschäftige mit meiner 5 Std. und mehr am Tag.
Dann wäre mein Belgier Deiner Theorie nach auch ein Herdenschutzhund?
Tut mir leid. Mit dieser Rasse kenne ich mich nicht ganz so aus. Ein Bekannter vor mir hat ein Herder. Wenn ich ihn auf dem Hundeplatz treffe und ihm zuschaue, sehe ich von dem Herder keine selbständige Arbeit. Weiss jetzt nicht, ob nur der Hund so ist oder ob es allgemein an der Rasse liegt. Wobei die heutigen Hunde in ihrer eigentlichen Eigenschaft kaum noch genutzt werden. Daher gibt es halt fast nur noch Hunde aus der Hochzucht für die Familien. Die etwas anstrengenden Eigenschaften wurden weggezüchtet.
Grad das Bewachen kann er nämlich am Besten, er hat rassetypisch einen gehörigen Schutztrieb. Trotzdem würde mir nie einfallen ihn deshalb als Herdenschutzhund zu bezeichnen, denn er ist äußerst führig, schliesst sich gern mir an und fragt ab was er tun soll. Das glatte Gegenteil von einem Herdenschutzhund.
Eben, ihm fehlt das selbständige Denken. Man kann sich jetzt streiten, ob der das früher besessen hat und es weggezüchtet wurde oder ob er schon immer so war. Wenn meine meint, sie möchte jetzt vorne die Platz "checken", dann geht sie los. Ich kann rufen, wie ich will. Ich kann sogar eine Hundeleine hinterher werfen. Sie geht und macht ihr Ding.
Und das Hütehunde nunmal unterschiedlich arbeiten ist auch nicht weiter verwunderlich, auch ein Spaniel arbeitet anders als ein Beagle, ein Golden anders als ein Dackel und doch sind es Jagdhunde....
Richtig !!!! Bei uns in D werden Jagdhunde aber noch mal unterschieden zwischen Apportier- und Schweisshunde oder Stöberhunde.
Als ich 2 Jahre in England war, habe ich "echte" Goldies und Labbis kennengelernt. WAUUUUU die waren ganz und gar nicht so, wie ich sie hier sehe. Der Labbi war wie ein Flummi. Der Goldi hat wie ein Schäferhund das Grundstück bewacht. Wie gesagt Leistungszucht / Hochzucht - bitte beides nicht in einen Topf werfen.
ein Border Collie ist deswegen noch lang nicht mehr oder weniger ein Hütehund, nur weil er vielleicht nicht in dem Ausmass bewacht wie ein deutscher Schäferhund.Der übrigens auch super seine Herde bewachen würde und deswegen auch kein Herdenschutzhund ist.
Wieder Richtig. Nur dem Schäferhund, wie man ihn heute kennt, ist die typische Selbständigkeit abgezüchtet worden. Sagst Du einem Schäfi 20 x Sitz / Platz macht er es. Sagst Du das einer Gelbbacke macht sie das 2 x mit und sagt dann: Frauchen mach mal weiter - ich gehe mal die Gegend checken. Die Gelbbacke kann genau merken, was gerade Sinn oder Unsinn macht. Und bei der Polizei kann man einen Hund nicht brauchen, der mal meint, seine eigene Tour zu machen.
Hüten ist Hüten = laufen Schafis weg - geht der Border hinterher und treibt sie zurück. Werden die Schafis aber geklaut, geht kein Border hinterher und beisst den Dieb.
zu Deinem letzen Post. Nun das erschliesst sich mir nicht ganz, einen 13 monatigen Kangal der mir echt ans Leder will, den kann ich nicht windelweich schlagen. Meint er es ernst bin ich schwer verletzt oder tot, der junge Hund wird wohl respektlos nach ihr geschnappt haben, dass er ihr ans Leben trachten wollte, nun das wag ich zu bezweifeln....
Ich will meiner Freundin jetzt nicht unterstellen, dass sie mich angelogen hat. Sie ist aber sehr tierlieb. Nur aus einem Schnapper heraus würde sie den Hund nicht schlagen. Da war schon mehr dahinter. Möglich, dass wenn der Kangal älter gewesen wäre, er vielleicht zu seinem Ziel gekommen wäre. Möglich, dass er noch zu jung und tolpatschig war. Der Angriff auf die Kehle war definitiv da. Der Ehemann hat das auch gesehen.