warum ziehen Leinenzieher bei Fremden nicht?

naja,
der Hund ist fremd und unsicher. Nach 2 Wochen, wenn er sich sicherer fühlt (bei derselben Person!) beginnt er zu ziehen. Nun hat sich wohl die Ausstrahlung der Person nicht binnen 2 Wochen dramatisch verändert. Dieses "die ersten 2 Wochen ein Engel" ist ein altbekanntes Phänomen.
Es ist nur durch Unsicherheit zu erklären, die sich nach 2 Wochen eben legt.
Nun, wenn ein Hund unsicher ist, will er nicht auffallen, keinen Ärger machen. Dazu verhält man sich unauffällig und respektvoll, um nicht anzuecken. Und in dem Fall zieht er eben nicht an der Leine. Sprich, er weiß, wie es geht. Er weiß, wie er sich respektvoll verhalten soll.
Er weiß respektvoll verhalten = nicht ziehen.
Beim Herrchen aber zieht er. Warum?

Das setzt aber voraus, dass der Hund weiß, dass "an der Leine ziehen" nicht gewünscht wird. Und das bezweifle ich stark. Kein Hund kommt mit der Leine auf die Welt und denkt sich "na dann teste ich jetzt mal aus, wer hier die Leine in der Hand hält"...Sich leinenlos vom Besitzer weit zu entfernen würd ich auch nicht als respektlos, sondern als schwache Bindung und/oder Unterforderung betrachten.

Manche Hunde ziehen auch, weil die Leinen schlichtweg zu kurz und die Besitzer nervös/aggressiv/langsam/unabsichtlich distanzfordernd unterwegs sind.

All das hat aber rein gar nix mit Rangordnung zu tun, sondern mit Kommunikation und Verständnis für Hundeverhalten.
 
Das setzt aber voraus, dass der Hund weiß, dass "an der Leine ziehen" nicht gewünscht wird. .
warum zieht er dann nicht, wenn er unsicher ist und "Ärger" vermeiden will (auch wenn er womöglich das Gegenteil gelernt hat?
Darauf fehlt nach wie vor eine Antwort.
"Rangordnung ist Unfug" reicht da nicht und zeigt eigentlich nur eure Ratlosigkeit auf diese Frage.
 
"Rangordnung ist Unfug" reicht da nicht und zeigt eigentlich nur eure Ratlosigkeit auf diese Frage.


Weshalb ist für dich die Möglichkeit, dass es nicht um Rangordnung geht eigentlich so schwer vorstellbar? Hättest du dann Angst um deine "Vorherrschaft"?...

Beweisbar ist weder das eine noch das andere, weil es meines Wissens nach noch keinerlei wissenschaftliche, ausgewertete Studien dazu gibt.
Uns als "ratlos" hinzustellen ist ein bisschen feig...oder vielleicht sogar überheblich. Du weißt nämlich genauso wenig oder viel wie wir ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
hab ich nicht gesagt.
Es passt nur nicht zu dem Verhalten. Und deshalb hätte ich gerne eine vernünftige Erklärung für dieses Verhalten.
Du kannst nicht an einer Überzeugung festhalten und alles, was dagegen spricht, gefllissentlich ignorieren.
Es gab schon viele Credos in der Hundeerziehung und wer Anzeichen für die Fehlerhaftigkeit einer Theorie ignoriert, wird eines Tages aufwachen und feststellen, dass er "von gestern" ist.
Also, wenn du davon überzeugt bist, erkläre mir, wie es zu diesem Phänomen passt.
 
warum zieht er dann nicht, wenn er unsicher ist und "Ärger" vermeiden will (auch wenn er womöglich das Gegenteil gelernt hat?
Darauf fehlt nach wie vor eine Antwort.
"Rangordnung ist Unfug" reicht da nicht und zeigt eigentlich nur eure Ratlosigkeit auf diese Frage.

Woraus schließt Du, dass der Hund "Ärger vermeiden" will? Ich hab ja in meinem ersten post schon geschrieben, dass die meisten Hunde auf Führerwechsel mit Intersse reagieren. Ist das wirklich soviel unglaubwürdiger für Dich, als ein Hund, der absichtlich respektlos erscheinen will und deshalb an der Leine zieht?
 
Woraus schließt Du, dass der Hund "Ärger vermeiden" will? Ich hab ja in meinem ersten post schon geschrieben, dass die meisten Hunde auf Führerwechsel mit Intersse reagieren. Ist das wirklich soviel unglaubwürdiger für Dich, als ein Hund, der absichtlich respektlos erscheinen will und deshalb an der Leine zieht?


ich kann das von meinen erfahrungen her nicht bestätigen, dass ein unsicherer hund sich denkt, dass er nicht an der leine zieht um nicht aufzufallen.. wäre das so gewesen, hätte ich mir viele rückenschmerzen anfangs erspart:eek:

meine vermutung bzw auch selbsttests mit zwei anderen hündinnen geht auch in die richtung, dass es für manche hunde einfach interessanter und spannender ist, mit wem anderen zu gehen, der sich womöglich auch wesentl. mehr freut und lustiger unterwegs ist als der oder die eigentlichen besitzerInnen
 
es wäre eine Möglichkeit, ja.
Meine Beobachtungen gehen aber eher in die Richtung, dass vom Wesen eher unsichere Hunde sich beim Führerwechsel deutlich "bräver" verhalten als selbstbewusste Hunde.
Es ist beides möglich.
Das heißt, dass die eine Überzeugung genausowenig "Unfug" ist wie die andere.
 
es wäre eine Möglichkeit, ja.
Meine Beobachtungen gehen aber eher in die Richtung, dass vom Wesen eher unsichere Hunde sich beim Führerwechsel deutlich "bräver" verhalten als selbstbewusste Hunde.
Es ist beides möglich.
Das heißt, dass die eine Überzeugung genausowenig "Unfug" ist wie die andere.

Nach welchen Kriterien hast Du die Einteilung sicherer Hund/unsicherer Hund vorgenommen?
 
danach wie er Neuem gegenübersteht. Forsch oder zurückhaltend, wie leicht er sich beeindrucken lässt, eben das ganze Habitus.
 
eindeutig sicher.

Dann hast Du eindeutig Fähigkeiten, die mir fehlen. Ich bin nicht in jeder Situation völlig sicher. Am Hundeplatz - ja; in mir vertrauter Umgebung - ja; in unbekannter Umgebung (z.B. Innenstadt) - eher nicht, da ich ziemlcih orientierungslos bin und die Enge mir nicht behagt.

Ich würde nicht, ohne einen Hund in vielen verschiedenen Situationen erlebt zu haben, behaupten, er wäre generell sicher oder unsicher. Manche Hunde reagieren auf bestimmte Menschen zu bestimmten Zeiten mit Unsicherheit.

Jedes Verhalten ist viel komplexer als man in befristeter Zeit, z.B. bei einem Leinenspaziergang feststellen kann - und genauso ists mit der Rudeltheorie. Ich stelle nicht in Abrede, dass es eine gewisse Ordnung in einer Hundegruppe gibt, nur ist diese nie starr, sondern höchst flexibel. Menschen kommen darin gar nicht vor. Wie auch? Das Verhalten Menschen gegenüber entsteht durch Prägung, Erfahrung und variiert je nach Aufgeschlossenheit.

Deshalb wehre ich mich gegen die sehr oberflächliche Betrachtungsweise, ein sicherer Hund würde durch seine (warum auch immer) nicht vorhandene Leinenführigkeit die "Rangordnung" in Frage stellen. Die Rangordnung zwischen wem? Zwischen ihm und einem ihm unbekannten Menschen? Das passt für mich überhaupt nicht zusammen.
 
du kannst dich dagegen wehren, aber du kannst sie nicht als falsch hinstellen. Du kannst nur sagen, dass du daran nicht glaubst. Es gibt für beides Anhaltspunkte und Gegenbeispiele.
 
Huhu!

Also ich denke dass es einfach Hunde gibt (wie meinen Pflegi) die sich vergessen und alles um sich herum. Mein Pflegi läuft an der kurzen Leine sogar fast hinter mir (was ich ja auch nicht grade will) und sobald er mehr Freiraum hat z.B. an der 5 oder gar 10 Meter Leine, vergisst er sich komplett...

Ich denke auch nicht dass es etwas mit Rangordnung zu tun hat ehrlich gesagt, sondern es ist eine Sache des "wie zeige ich meinem Hund dass ziehen weder für ihn noch für mich gut ist"...

Und da ist manchmal nicht so easy...

Aber ist ja schön dass wir hier alle so viel Verständnis für einander haben und jeder seine Fehlerchen hat - gelle - grins!

Grüßle

Hilde
 
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