warum ziehen Leinenzieher bei Fremden nicht?

Öhm, bei meinem Hund rennt da scheinbar was verkehrt. :confused:

Bei mir und Leuten die sie gut kennt, zieht sie nicht an der Leine, wenn ich sie wem fremden in die Hand drücke, dann zieht sie wie ne Irre. :confused:
 
Ausserdem habe ich manchmal den Eindruck dass es das ADS Syndrom bei Hunden ähnlich gibt wie bei Menschen. Aufmerksamkeits-Defizit- Syndrom - und es einfach ein langer Weg hin ist - zur Aufmerksamkeit....

Was denkt Ihr?

Stress, denke ich ;) ...als eine Möglichkeit. ADHS wird`s vielleicht auch bei Hunden geben, aber ich glaube nicht, dass das sehr häufig ist. Viel eher kann ich mir vorstellen, dass diese Hunde ganz einfach zu den "leicht erregbaren" gehören - das heißt, ihre Schwelle bei der es zu zusätzlicher Aktivierung kommt ist einfach niedriger als bei anderen (wie bei Menschen auch). Für einen aufgeregten Hund ist Konzentration schlicht und einfach schwieriger zu erreichen.
 
Hallo!

Stimmen Bindung und vor allem Wahrnehmung zwischen Hund und Besitzer, merkt Hund was sein Besitzer grade tut und ist Aufmerksam - bzw. merkt der Besitzer was Hund grade vorhat und greift entsprechend ein oder lässt zu...

Hilde
ist alles schön und gut. Aber es erklärt dieses Phänomen nicht, schließlich hat er zu Fremden keine Bindung.
OK, Hund ist bei Fremden unsicher, will deshalb keinen Ärger machen.
Daraus kann man doch nur folgern, dass er weiß, wie das ordentlich Laufen geht. Nur ist ihm das bei seinem Besitzer eben Banane.
 
ich denke ich versteh schon, auf was Cala hinaus will, warum zieht ein Hund beim Hundebesitzer an
der Leine, obwohl er weiß, wie man richtig an der Leine gehen muss :)

Und ich sage immer noch, weil er sich beim Besitzer damit durchsetzen konnte, er also weiß...das er es machen kann, bei jemand fremden am Anfang nicht sicher ist...und daher mal vorsichtiger agiert...

Wie bei den Kindern, wenn ein neuer Lehrer in die Klasse kommt, die 1. Woche sinds schön brav, dann können sie den Lehrer besser einschätzen und erkennen die Schwächen und trara....aus ist es mit dem Brav sein.....
 
Daraus kann man doch nur folgern, dass er weiß, wie das ordentlich Laufen geht. Nur ist ihm das bei seinem Besitzer eben Banane.

so was sieht man ja dann immer wieder, wenn Leute zu einem Hundetrainer gehen. Bei dem zeiht der Hund nicht. Nicht am Gelände und auch nicht draussen. Hat Frauchen/Herrchen die Leine wieder in der Hand, dann gehts los.
Es ist nichts Anderes als das oft von den Besitzern von anfang an die Geduld und die Konsequenz fehlt. Bitte münzt das jetzt nicht auf Euch :)
Ich hab bei Leni am anfang auch damit Fehler gemacht. Meine vorigen Hunde waren keine Zieher und Leni schon. Da mußte ich erst total umlernen.
Nur Leni hat auch bei Fremden gezogen. Ihr war jeder "Banane" :D
 
ich denke ich versteh schon, auf was Cala hinaus will, warum zieht ein Hund beim Hundebesitzer an
der Leine, obwohl er weiß, wie man richtig an der Leine gehen muss :)

Und ich sage immer noch, weil er sich beim Besitzer damit durchsetzen konnte, er also weiß...das er es machen kann, bei jemand fremden am Anfang nicht sicher ist...und daher mal vorsichtiger agiert...

Wie bei den Kindern, wenn ein neuer Lehrer in die Klasse kommt, die 1. Woche sinds schön brav, dann können sie den Lehrer besser einschätzen und erkennen die Schwächen und trara....aus ist es mit dem Brav sein.....


Hm, dem kann ich grundsätzlich zustimmen, nur wenn ich mir jetzt meinen Pflegehund ansehe, der konnte ja biser nix - sprich er hat auch nicht gelernt wie er sich bei irgendeinem Besitzer durchsetzen kann...

Und ich war von Anfang an sehr konsequent mit ihm, also habe ihn sofort blockiert wenn er gezogen hat, trotzdem ist ihm aussenherum alles viel viel wichtiger als ich bzw. hat das Mäuseloch z.B. bei ihm Priorität - und zwar so starke Priorität dass es ihn nichtmal juckt wenn er sich in der Leine verhaspelt und auf die Nase fällt...

Daher denke ich, könnte es schon ein Deffizit im Bereich der Aufmerksamkeit sein - bzw. hat eben Selbstbelohnendes Verhalten Vorrang.

Aber was ist dann Selbstbelohnendes Verhalten bei einem Hund der "nur" zieht und kein bestimmtes Ziel hat?

Einfach nur vorwärts kommen? Oder Weg kommen?

Ich hab mal das Büchleinen über Leinenführigkeit von Turid Rugaas gelesen, sie meinte - dass Hunde deshalb ziehen weil sie dem Ruck entgehen wollen. Sprich, bevor ein Mensch an der Leine ruckt - lässt er kurz locker. Und weil Hund lockerlassen mit Ruck verbindet - sprich Schmerz im Nacken - versucht er möglichst nicht locker zu lassen... auch relativ einleuchtend...

Bei Fremden denke ich ist es die Unsicherheit dass oft locker gelaufen ist. Ein anderes Gehsystem etc... vielelleicht lassen ja nur unsichere Hunde dann locker - und sichere gehen ihren Trott?

Hilde
 
seltsam. Wenn jemand schildert, dass die Hunde von Anderen bei ihm nie ziehen, kommt monoton die Antwort, dass Zieher bei Fremden eben nicht ziehen, dass dies von Ausbildern oft als Zaubertrick benutzt wird, um Eindruck zu schinden. Jetzt auf einmal ist das alles doch wieder nicht so?

Ich bin so ein Exemplar. Gerade vorgestern (auf ausdrücklichen wunsch der Besitzerin) einen hartnäckigen Zieher mal für 2 Minuten übernommen. Der lief wie ne Eins. Die Besitzerin: "er kann es also".

Ich bin auch eine jener Trainerinnen, bei der Hunde nicht ziehen. Das hat aber nichts mit Respekt zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich weiß, worauf ich achten muss.

Vielleicht hast Du ja unbewusst, oder bewusst, die Art von Körpersprache drauf, die es einem Hund leicht macht, zu verstehen, was man von ihm will.

Es hat auch etwas mit der Erwartungshaltung eines Hundes zu tun, schließlich passiert jetzt ja was, womöglich Spannendes und das Hauptübel beim Leinenführigkeitstraining ist immer noch das lasche Dahinschleichen der meisten Menschen. Schleicht jetzt jemand nicht, ist der Hund erstmal mehr als bereit, interessiert mitzumachen.

LG
Ulli
 
Ich bin auch eine jener Trainerinnen, bei der Hunde nicht ziehen. Das hat aber nichts mit Respekt zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich weiß, worauf ich achten muss.

Vielleicht hast Du ja unbewusst, oder bewusst, die Art von Körpersprache drauf, die es einem Hund leicht macht, zu verstehen, was man von ihm will.

Es hat auch etwas mit der Erwartungshaltung eines Hundes zu tun, schließlich passiert jetzt ja was, womöglich Spannendes und das Hauptübel beim Leinenführigkeitstraining ist immer noch das lasche Dahinschleichen der meisten Menschen. Schleicht jetzt jemand nicht, ist der Hund erstmal mehr als bereit, interessiert mitzumachen.

LG
Ulli

@Ulli, wie gesagt das Phänomen kenne ich auch mit fremden Hunden, bei mir ziehen die nicht.

Aber es war z.B. jetzt bei meinem Pflegi nur ein Anfangsphänomen. Sobald er sich sicherer fühlte war es rum...leider...

Daher - das Phänomen bleibt. Vielleicht ist es die Neugier ob des Fremden die den Hund zögernder und aufmerksamer laufen lässt...

Hilde
 
Ich bin auch eine jener Trainerinnen, bei der Hunde nicht ziehen. Das hat aber nichts mit Respekt zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich weiß, worauf ich achten muss.

Vielleicht hast Du ja unbewusst, oder bewusst, die Art von Körpersprache drauf, die es einem Hund leicht macht, zu verstehen, was man von ihm will.

Es hat auch etwas mit der Erwartungshaltung eines Hundes zu tun, schließlich passiert jetzt ja was, womöglich Spannendes und das Hauptübel beim Leinenführigkeitstraining ist immer noch das lasche Dahinschleichen der meisten Menschen. Schleicht jetzt jemand nicht, ist der Hund erstmal mehr als bereit, interessiert mitzumachen.

LG
Ulli


Das ist der Punkt! Hat überhaupt nichts mit Rangordnung und ähnlichem Unfug zu tun.
Ich spiele mit meinen Kursteilnehmern oft das "Hundeflüstererspiel". Es werden einfach die Hunde getauscht und siehe da, selbst die überdrehten Junghunde, die beim eigenen Besitzer völlig unkonzentriert sind, himmeln den fremden Menschen richtig an. Für mich ist es die beste Methode, den Menschen beizubringen, sich interessant für den Hund zu machen. Und für viele Hundebesitzer, die die Aufmerksamkeit ihres eigenen Hundes nur schwer bekommen weil sie einfach zu berechenbar (ewig die gleichen Leckerlis z.B.) ist es ein Beweis, dass sie doch nicht so ganz doof sind.

lg
Gerda
 
:)

unsere Hunde sind ganz sicher nicht doof, überleg mal, außer der Katze (die ist noch klüger) hat es wohl kein Tier geschafft, den Menschen so für sich einzuspannen :) wie der Hund, sogar vom reinen Nutztier zum Freund des Hauses hat er sich empor gearbeitet....eine unglaubliche Karriere :)
 
Also ich hatte mal einen "Sonntagspflegehund", der war nur einmal in der Woche bei mir. Der junge Rüde (ca. ein Jahr alt) war nur wenig erzogen und auch im Haus immer unruhig. Der hat sowohl bei Frauchen als auch bei mir so richtig gezogen. Aber auf dem Rückweg , nach dem er mit meiner Leila eine Stunde lang getobt hat, ging er besser an der Leine.
Er war einfach unterfordert und schlecht erzogen.

Aber ich glaube meine Hündin würde bei Fremden testen ob das ziehen an der Leine Folgen hat. Bei mir zieht sie nur ganz selten.
 
Mein Hund zieht überhaupt nicht an der Leine und wenn er mal doch ein paar Sekunden ziehen muß, dann reicht meistens ein langsam.Da mein Hund aber sehr wohl weiß, wer das andere der Leine hällt, bekommt er sofort die Panik wenn ein Fremder seine Leine hällt. Das hat natürlich den effekt, das er sofort weg will und somit voll in der Leine hängt. ich habe also somit den umgekehrten effekt.

Ich glaube warum Hunde bei Fremden weniger ziehen als beim Frauli oder Herrli hat vielleicht den Grund, das oft Frauli und Herrli aufgrund des ziehens oft schon ziemlich gestresst sind (und das schon meistens vor dem Spaziergang). dies überträgt sich natürlich sofort auf den hund. ein fremder wird dem ganzen etwas ruhiger und gelassener entgegensehen. ich kenne auch so jemanden....der hund hat total gezogen. wenn ich gesagt habe, bleib stehen und warte bis er dich anschaut und die leine locker ist, hab ich immer zum hören bekommen, dafür habe ich keine zeit oder was soll das bringen. der hund zieht heute noch, allerdings kaum habe ich den hund zum halten (und in diesem fall hab ich dann sogar zwei), ist der hund der bravste hund überhaupt. aber das liegt daran, das ich mit wesentlich weniger stress an die sache rangehe als sein frauli..
 
Meiner Meinung zieht ein Hund entweder, weil er ängstlich ist oder das Leinegehen nicht anständig gelernt hat. In beiden Fällen ist das aber lösbar.:)
 
@Ulli, wie gesagt das Phänomen kenne ich auch mit fremden Hunden, bei mir ziehen die nicht.

Aber es war z.B. jetzt bei meinem Pflegi nur ein Anfangsphänomen. Sobald er sich sicherer fühlte war es rum...leider...

Daher - das Phänomen bleibt. Vielleicht ist es die Neugier ob des Fremden die den Hund zögernder und aufmerksamer laufen lässt...

Hilde
eben. Das Phänomen bleibt. Auch für diejenigen, für die Rangordnung "Unfug" ist.
 
naja,
der Hund ist fremd und unsicher. Nach 2 Wochen, wenn er sich sicherer fühlt (bei derselben Person!) beginnt er zu ziehen. Nun hat sich wohl die Ausstrahlung der Person nicht binnen 2 Wochen dramatisch verändert. Dieses "die ersten 2 Wochen ein Engel" ist ein altbekanntes Phänomen.
Es ist nur durch Unsicherheit zu erklären, die sich nach 2 Wochen eben legt.
Nun, wenn ein Hund unsicher ist, will er nicht auffallen, keinen Ärger machen. Dazu verhält man sich unauffällig und respektvoll, um nicht anzuecken. Und in dem Fall zieht er eben nicht an der Leine. Sprich, er weiß, wie es geht. Er weiß, wie er sich respektvoll verhalten soll.
Er weiß respektvoll verhalten = nicht ziehen.
Beim Herrchen aber zieht er. Warum?
 
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