TanteMitzi
Super Knochen
Teil 9
Die Mitzi erklärt, was ein Kampfhund ist.
Eine Vertiefung der Erörterung:
Dass sehr eigenartige Vorstellungen darüber kursieren, was denn ein Kampfhund ist, das hat die Mitzi ja bereits erwähnt.
Manche sagen: "Die Bullenbeißer sind Kampfhunde". Nun, manchmal hört man zwar, dass Bullenhunde beißen, aber würden Hunde ständig Bullen beißen, hielte sich die Polizei keine Hunde. Denn auch die Polizei ist nicht blöd.
Manche sagen zu Beispiel: "Rottweiler, das sind ganz gefährliche Kampfhunde.".
"Geh, Blödsinn!", sagt die Mitzi.
Wenn man zum Beispiel ein Lokal hat und man möchte die Jugend vor den Gefahren des Nachtlebens beschützen, dann hält man sich einen Türsteher.
Man kann sich einen kleinen, schmächtigen nehmen, einen dünnen mit Brille. Der kann sehr gefährlich sein, weil er Kung Fu kann, und Karate und Krav Maga. Das kann ein unscheinbares Bürschchen sein, das im Notfall 200 Kilo Männer einfach umwirft, und zwar sieben auf einen Streich. Aber das wissen die Leute vor der Tür ja nicht.
Die Leute vor der Tür denken sich "Was will denn so ein Milchbubi? Das Zniachterl nehm ich doch nicht ernst!". Und weil die Leute den Türsteher nicht ernst nehmen, gibt es ständig Probleme.
Der Türsteher kann ja nicht dauernd zeigen, dass er Kung Fu kann und Karate und Krav Maga. Der Türsteher soll ja Probleme fernhalten und nicht verursachen. Und irgendwann wird es so einem Türsteher dann auch zu blöd, wenn ihn die Leute dauernd anpöbeln und ihm Bierflaschen an den Kopf werfen und ihn beschimpfen, obwohl er Karate, Kung Fu und Krav Maga kann.
Wenn der Lokalbesitzer also nicht möchte, dass es ständig Schwierigkeiten gibt, engagiert er einen Türsteher, der gefährlich aussieht. Der muss gar nicht gefährlich sein, der muss nur groß und muskulös und beeindruckend aussehen. Dann sind die Leute nämlich beeidruckt, weil sie sich denken: "So ein großer, muskulöser, beeindruckender Türsteher, mit dem leg ich mich lieber nicht an."
Wenn also zum Beispiel ein Metzger früher wollte, dass ihm die Leute nicht das teure Fleisch stehlen und die Würste, dann hat er sich auch einen Türsteher engagiert. Einen großen, muskulösen. Damit die Leute gar nicht erst auf dumme Ideen kommen.
Wenn so ein Türsteherhund einfach wahllos jeden aufgefressen hätte, dann hätte der Fleischhauer aber bald keine Freunde mehr gehabt und keine Kunden und die Mitzi geht auch nicht davon aus, dass Nachbarn früher weniger tratschfreudig waren oder neidig auf den Erfolg des Schlachters.
Wenn der also einen richtig gefährlichen Hund gehabt hätte, dann wär sein Geschäftmodell bald für die Würscht gewesen, oder für die Fisch.
Früher ist dir auch kein Viehtransporter bis an die Laderampe vom Schlachthof gefahren und man hat das Schlachtvieh nicht vollautomatisch abgeladen und geschlachtet. Und wenn so eine hysterische Kuh, wobei die Aufregung in Hinblick auf ihre nahende Schnitzelwerdung absolut berechtigt war, dem Schlachter entfleuchte und als - zu dem Zeitpunkt noch metaphorisch gesprochen - kopfloses Rindviech durch`s Dorf gerast ist, dann war das für alle Beteiligten kein Spaß. So einem behornten Ochsen oder einer wilden Kuh versperrt man lieber nicht den Weg. Da hat`s Hunde gebraucht, die auch eine Kuh richtig beeindruckend findet.
Auch ein kleiner Hund kann versuchen, eine Kuh dahin zu treiben, wo sie der Mensch haben will, aber ob eine aufgeregte Kuh einen kleinen Hund ernst nimmt, ist halt fraglich. Und als Mensch macht meine eine nervöse Kuh auch lieber nicht noch nervöser, da schickt man besser den großen Hund, der keine Angst hat vor der Kuh und sie mal ordentlich in die Hacken zwickt, wenn sie Anstalten macht, nicht in die Schlachtanstalt zurück zu wollen. Dass die Kuh das nicht freiwillig will, ist nur zu verständlich, aber der Mensch lebt nicht von Brot allein, also muss der Mensch leider wenig kuhfreundlich agieren.
Wenn der Mensch aber einen Hund gehabt hätte, der nicht nur unfreundlich zu Kühen ist, sondern auch zum Menschen, dann hätte der Mensch wiederum irgend ein anderes Tier gebraucht, das ihm den Hund vom Leib hält, so wie ihm der Hund die Kuh vom Leib hält.
Der hätte sich zum Beispiel einen Tiger halten können, damit der Tiger den Hund fängt, wenn der Hund die Kuh gefangen hat. Weil aber der Tiger nicht als besonders menschenfreundlich gilt, hätte der Mensch dann wieder ein Tier gebraucht, das ihm den Tiger vom Leib hält, wenn der Tiger den Hund gefangen hat, der gerade die Kuh gefangen hat.
Da hätt sich der Mensch zum Beispiel einen Elefanten kaufen müssen, der sich auf den Tiger drauf setzt, wenn der Tiger den Menschen fressen will, nachdem er den Hund gefangen hat, der die Kuh gefangen hat.
Bloß, wer hätte den Menschen dann vorm Elefanten beschützt? Weil so ein Elefant ist ja auch nicht immer nur dickhäutig gemütlich, sondern schon auch ein ziemliches Zornbinkerl in xxx-large.
Im Alltag hat sich diese Variante nicht bewährt, viel zu kompliziert und teuer, man müsst ja auch nach jeder gefangenen Kuh den Hund und den Tiger ersetzten und das Elefantenproblem bliebe ja nach wie vor bestehen.
Dabei ist die Lösung eine ganz simple: der Mensch hält sich einfach einen Hund, der Menschen mag, aber Kühe zwickt. Erspart den Tiger und den Elefanten, spart Platz, Zeit, Geld und Nerven.
Die Mitzi erklärt, was ein Kampfhund ist.
Eine Vertiefung der Erörterung:
Dass sehr eigenartige Vorstellungen darüber kursieren, was denn ein Kampfhund ist, das hat die Mitzi ja bereits erwähnt.
Manche sagen: "Die Bullenbeißer sind Kampfhunde". Nun, manchmal hört man zwar, dass Bullenhunde beißen, aber würden Hunde ständig Bullen beißen, hielte sich die Polizei keine Hunde. Denn auch die Polizei ist nicht blöd.
Manche sagen zu Beispiel: "Rottweiler, das sind ganz gefährliche Kampfhunde.".
"Geh, Blödsinn!", sagt die Mitzi.
Wenn man zum Beispiel ein Lokal hat und man möchte die Jugend vor den Gefahren des Nachtlebens beschützen, dann hält man sich einen Türsteher.
Man kann sich einen kleinen, schmächtigen nehmen, einen dünnen mit Brille. Der kann sehr gefährlich sein, weil er Kung Fu kann, und Karate und Krav Maga. Das kann ein unscheinbares Bürschchen sein, das im Notfall 200 Kilo Männer einfach umwirft, und zwar sieben auf einen Streich. Aber das wissen die Leute vor der Tür ja nicht.
Die Leute vor der Tür denken sich "Was will denn so ein Milchbubi? Das Zniachterl nehm ich doch nicht ernst!". Und weil die Leute den Türsteher nicht ernst nehmen, gibt es ständig Probleme.
Der Türsteher kann ja nicht dauernd zeigen, dass er Kung Fu kann und Karate und Krav Maga. Der Türsteher soll ja Probleme fernhalten und nicht verursachen. Und irgendwann wird es so einem Türsteher dann auch zu blöd, wenn ihn die Leute dauernd anpöbeln und ihm Bierflaschen an den Kopf werfen und ihn beschimpfen, obwohl er Karate, Kung Fu und Krav Maga kann.
Wenn der Lokalbesitzer also nicht möchte, dass es ständig Schwierigkeiten gibt, engagiert er einen Türsteher, der gefährlich aussieht. Der muss gar nicht gefährlich sein, der muss nur groß und muskulös und beeindruckend aussehen. Dann sind die Leute nämlich beeidruckt, weil sie sich denken: "So ein großer, muskulöser, beeindruckender Türsteher, mit dem leg ich mich lieber nicht an."
Wenn also zum Beispiel ein Metzger früher wollte, dass ihm die Leute nicht das teure Fleisch stehlen und die Würste, dann hat er sich auch einen Türsteher engagiert. Einen großen, muskulösen. Damit die Leute gar nicht erst auf dumme Ideen kommen.
Wenn so ein Türsteherhund einfach wahllos jeden aufgefressen hätte, dann hätte der Fleischhauer aber bald keine Freunde mehr gehabt und keine Kunden und die Mitzi geht auch nicht davon aus, dass Nachbarn früher weniger tratschfreudig waren oder neidig auf den Erfolg des Schlachters.
Wenn der also einen richtig gefährlichen Hund gehabt hätte, dann wär sein Geschäftmodell bald für die Würscht gewesen, oder für die Fisch.
Früher ist dir auch kein Viehtransporter bis an die Laderampe vom Schlachthof gefahren und man hat das Schlachtvieh nicht vollautomatisch abgeladen und geschlachtet. Und wenn so eine hysterische Kuh, wobei die Aufregung in Hinblick auf ihre nahende Schnitzelwerdung absolut berechtigt war, dem Schlachter entfleuchte und als - zu dem Zeitpunkt noch metaphorisch gesprochen - kopfloses Rindviech durch`s Dorf gerast ist, dann war das für alle Beteiligten kein Spaß. So einem behornten Ochsen oder einer wilden Kuh versperrt man lieber nicht den Weg. Da hat`s Hunde gebraucht, die auch eine Kuh richtig beeindruckend findet.
Auch ein kleiner Hund kann versuchen, eine Kuh dahin zu treiben, wo sie der Mensch haben will, aber ob eine aufgeregte Kuh einen kleinen Hund ernst nimmt, ist halt fraglich. Und als Mensch macht meine eine nervöse Kuh auch lieber nicht noch nervöser, da schickt man besser den großen Hund, der keine Angst hat vor der Kuh und sie mal ordentlich in die Hacken zwickt, wenn sie Anstalten macht, nicht in die Schlachtanstalt zurück zu wollen. Dass die Kuh das nicht freiwillig will, ist nur zu verständlich, aber der Mensch lebt nicht von Brot allein, also muss der Mensch leider wenig kuhfreundlich agieren.
Wenn der Mensch aber einen Hund gehabt hätte, der nicht nur unfreundlich zu Kühen ist, sondern auch zum Menschen, dann hätte der Mensch wiederum irgend ein anderes Tier gebraucht, das ihm den Hund vom Leib hält, so wie ihm der Hund die Kuh vom Leib hält.
Der hätte sich zum Beispiel einen Tiger halten können, damit der Tiger den Hund fängt, wenn der Hund die Kuh gefangen hat. Weil aber der Tiger nicht als besonders menschenfreundlich gilt, hätte der Mensch dann wieder ein Tier gebraucht, das ihm den Tiger vom Leib hält, wenn der Tiger den Hund gefangen hat, der gerade die Kuh gefangen hat.
Da hätt sich der Mensch zum Beispiel einen Elefanten kaufen müssen, der sich auf den Tiger drauf setzt, wenn der Tiger den Menschen fressen will, nachdem er den Hund gefangen hat, der die Kuh gefangen hat.
Bloß, wer hätte den Menschen dann vorm Elefanten beschützt? Weil so ein Elefant ist ja auch nicht immer nur dickhäutig gemütlich, sondern schon auch ein ziemliches Zornbinkerl in xxx-large.
Im Alltag hat sich diese Variante nicht bewährt, viel zu kompliziert und teuer, man müsst ja auch nach jeder gefangenen Kuh den Hund und den Tiger ersetzten und das Elefantenproblem bliebe ja nach wie vor bestehen.
Dabei ist die Lösung eine ganz simple: der Mensch hält sich einfach einen Hund, der Menschen mag, aber Kühe zwickt. Erspart den Tiger und den Elefanten, spart Platz, Zeit, Geld und Nerven.
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