usualsuspect schrieb:
Danke - aber einen Versuch war es wert. Ich hab mir schon, bevor ich in diesem Forum überhaupt zum Ersten mal gepostet habe, viel durchgelesen und wusste ungefähr wie bestimmte Themen betrachtet werden. Bei so einem heiklen Thema wie jenes des Kindesmissbrauchs mußte zumindest ein konträrer Beitrag, in dem der Versuch eines differenzierten, neutralen und wertefreien Betrachtens zum Ausdruck gebracht werden sollte, stehen. Deswegen mein Post, dass ich damit nicht allzuviel bewirken werde war mir schon im vorhinein klar.
Grüße
René
Danke, das du so differenziert postest. Denn es ist so manches Mal einfach auch so, das Männer eines Vergehens bezichtigt werden, das sie nicht getan haben. Hatten wir hier erst, Vater und Großvater saßen hier über JAHRE im Knast weil die Tochter sie des Mißbrauchs bezichtigt hat.
Nach JAHREN ist dann rausgekommen, alles gelogen, Mädel psychisch gestört. Sehr beliebt bei Frauen ist auch den Ex-Männern so was vorzuwerfen, damit die Kinder nicht ihre Väter sehen dürfen. Da braucht nur ein Verdacht in der Luft liegen. Vor einigen Jahrzehnten wurden in einigen (bevorzugt katholischen) Kindergärten gleich reihenweise Kinder vom Jugendamt abgeholt und in Pflegefamilien abgeschoben. Die Kindergärtnerinnen hatten eine Fortbildung zum Thema sexueller Mißbrauch gemacht und wenn dann ein Kind schon alleine "Penis" gesagt hat oder angeblich auffällig war, wurde schon Alarm gegeben und den Eltern Knall auf Fall die Kinder entzogen und sie haben eine Anzeige bekommen.
Gleiches ist in den USA passiert. Ich möchte nicht die Vergewaltiger in SChutz nehmen, auch nicht die Pädophilen, von denen übrigens viele weit jünger sind, als allgemein angenommen. Aber man kann tatsächlich nicht alle über einen Kamm scheren und es so einfach machen. So wie bei manchen Leuten geradezu eine Hysterie ausgebrochen ist zu dem Thema, finde ich es als Elternteil schon verdammt schwer manchmal.
Und vielleicht sind grad die, die am lautesten gegen Pädophile wettern, die nächsten auf der Abschussliste, weil deren Kind irgendwo erzählt, das es mit Papa gekuschelt hat oder gesehen hat, wie Papa aus der Dusche kommt?
Ich weiß, das Frauen sich verdammt oft wie ein Stück Abfall vorkommen, wenn sie so etwas erlebt haben. Das nicht nur eine Vergewaltigung an sich demütigend ist und einem alles an Selbstwertgefühl und Würde nehmen kann, was man hat und das die Prozedur danach, so man sie eingeht, alles eher noch verschlimmert. Und dann kommt der Kerl vielleicht noch mit einer lächerlichen Strafe davon während man selbst weit länger drunter leidet.
Aber blinder Hass, der von Scheuklappen begrenzt ist, hilft nicht weiter. Weder Täter noch Opfer. Denn letztlich bedeutet blinder Hass auch, das man als Opfer zum Täter wird - und das in vielen Fällen nicht gegenüber dem, der einen selbst zum Opfer gemacht hat, sondern gegenüber anderen.
ICH könnte es definitiv NICHT mit meinem Gewissen vereinbaren, über jemanden so zu richten, das etwas nie wieder gut zu machen ist. Zumindest dann nicht, wenn er seine Unschuld beteuert. Denn dafür gibt es viel zu viele Geschichten mittlerweile, wo es eben nicht so war, wie es schien. Das die Geschichte oben im Thread wahr ist, kann ja sein. Will ich auch gar nicht abstreiten. Aber das Thema ist einfach mehr als nur schwarz-weiss.
Manuela