Untherapierbares Verhalten?

cocodrillo

Super Knochen
Nachdem ich grade in einer Krise stecke, hier mal meine Frage zu eurer Erfahrung, eurer Einschätzung.

Mein Riesenbaby, ihres Zeichens Bullmastiff-Hündin mit 3,5 Jahren, begann schon mit 7 Monaten mit Resourcenverteidigung und Futterneid.
Ihre Attacken beschränkten sich lange Zeit auf die Beaglette, mittlerweile halte ich die beiden strikt getrennt, wobei es beim Spaziergang überhaupt keine Probleme gibt, da laufen sie gemeinsam, schnüffeln gemeinsam und schauen immer, wo der andrer bleibt.
Zuhause geht Garnichts, da würd die Kleine am liebsten unterirdisch gehen und die Große würd sie liebend gern jagen und packen, weil sie dann so schön schreit :eek:

Nun zu meiner Frage:
Wenn sie merkt, dass ich am Futter richten bin, und es kommt ihr ein anderer Hund - oder seit neuestem auch die Katzen - in die Quere, attackiert sie diese sofort und beißt sie in den Kopf/Nacken-Bereich. Die Relation von Katzen- oder Dackelkopf zu ihrem Riesenschädel samt Kiefer ist natürlich Wahnsinn ... bis jetzt gab es Gott sei Dank nur einmal eine Quetschung, die behandelt werden musste. Wobei die Katzen wirklich erst seit kurzer Zeit zu ihren "Feinden" zählen.

Gibt es eine Möglichkeit, diesem Verhalten beizukommen? Ich arbeite mit ihr seit Anfang an am Gehorsam, sie folgt sehr brav, ich lobe sie für alles, was sie auch nur ansatzweise richtig macht ... aber sie ist für mich in dieser Beziehung manchmal unberechenbar.

Gibt es Verhalten, dem einfach nicht beizukommen ist, und man nur mit Prävention arbeiten kann? Im Moment wird sie immer ins Bad gesperrt, wenn ich Futter richte.

lg
 
Ich denke schon, dass es Verhaltensweisen gibt, die man nur mittels Management beherrschen kann, kann aber nicht beurteilen, ob dein Fall hier dazugehört.

Würde so etwas bei meinen Hunden auftreten, würde ich mich nicht davor scheuen, auch aversiv zu arbeiten, also den Aggressor mit der gebotenen Überzeugunskraft in seinem Verhalten abzubrechen. (Ich geb aber auch zu, ich hab keine Bullmastiffs).

Parallel dazu würde ich das Wunschverhalten zB ruhig sitzend auf Fressen warten einfordern und selbstverständlich belohnen.

Keinesfalls würde ich nach einem Angriff Futter geben, nur der friedliche Hund hat Aussicht auf Essen.
 
der bruno hat das am ersten tag bei einem der kater u dann noch bei siri versucht........auch einem rotti steht eine fönfrisur :D

nachdem war es vorbei u mittlerweile kann ich auch kurz den ort während der fütterung verlassen. :)

hätt er es aber weiter probiert, hätts aber ordentlich gerappelt in der kiste. :p
 
Gibt es Verhalten, dem einfach nicht beizukommen ist, und man nur mit Prävention arbeiten kann? Im Moment wird sie immer ins Bad gesperrt, wenn ich Futter richte.lg

sie wegzusperren halte ich auch nicht für den richtigen Weg, da Du dann an ihrem Verhalten nichts ändern kannst :)
Ich gebe zu bei mir hätte es schon beim ersten Übergriff in der Kiste gerappelt - ich würde den Hund wirklich in weiter Entfernung zu dir und dem Futter ablegen und absoluten Gehorsam einfordern :o und Futter gibt es nur wenn sie diese Übung korrekt ausführst - wirst allerdings viel Zeit einplanen müssen :)
 
Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass ich sie nicht dafür belohne, sich so zu verhalten ... es gab seit der ersten Attacke auf die Beaglette, damals war sie (der BM) 7 Monate alt, ordentlich eins auf die Rübe ... nur leider beeindruckt sie das nicht nachhaltig.

Sie sitzt ja eh brav vor ihrer Futterschüssel - ich füttere sie getrennt von den anderen - folgt auch sonst wunderbar.
Nur dieses Austicken, wenn sie merkt, es gibt bald Futter, krieg ich nicht in den Griff. Es passiert auch nicht immer, den Auslöser dafür konnte ich aber noch nicht festmachen. Es passiert mal da und mal dort, auch die Distanz zu ihrem Futterplatz spielt absolut keine Rolle.
 
sie wegzusperren halte ich auch nicht für den richtigen Weg, da Du dann an ihrem Verhalten nichts ändern kannst :)
Ich gebe zu bei mir hätte es schon beim ersten Übergriff in der Kiste gerappelt - ich würde den Hund wirklich in weiter Entfernung zu dir und dem Futter ablegen und absoluten Gehorsam einfordern :o und Futter gibt es nur wenn sie diese Übung korrekt ausführst - wirst allerdings viel Zeit einplanen müssen :)

Wie gesagt, am Gehorsam scheitert es nicht.

Und glaub mir, gerappelt hat es bis jetzt noch jedes Mal ...
 
Nur dieses Austicken, wenn sie merkt, es gibt bald Futter, krieg ich nicht in den Griff.

merkt sie das mit dem Futter daran, dass du Futter herrichtest, oder hat es mit der berühmten inneren Uhr einen Zusammenhang. Bei letzterem würde ich die Fütterungszeiten variieren und ja beim ersten schon wegsperren, aber so, dass sie keinen Zusammenhang mit dem Futter herstellen kann - also schon eine 1/2 Stunden vorher in den Garten schicken, oder sie gar nicht vorher reinlassen :)
 
Wie schaut das aus? Du stehst in der Küche und richtest her und sie macht derweil was? Und was machen die anderen Tiere in der Zeit - bekommen die dann auch immer Essen?

Würde es helfen, ihr ganz ritualisiert während dem Herrichten schon einen festen Platz in deiner Sichtweite zuzuweisen, den sie erst verlassen darf, wenn das Essen freigegeben wird?
 
Wie gesagt, am Gehorsam scheitert es nicht.
Und glaub mir, gerappelt hat es bis jetzt noch jedes Mal ...

ich würde vor allem über gegenkonditionierung daran arbeiten, dass die anderen hunde/katzen während der futterzeit gutes bedeuten - sprich wenn ein andres tier auftaucht, heißt das für sie extra belohnung/futter. müsste man sich halt im detail vor ort ansehen um einen adequaten trainingsplan aufzustellen.

ich fürchte das "rappeln" macht es eher schlechter, da diese situationen dadurch immer stressiger für sie werden. das könnte auch die ausdehnung auf die katzen erklären. ich würde diese strategie aufgeben

für alle fütterungen, die nicht "training" sind, würde ich sie von den anderen komplett trennen, damit sie gar keine chance mehr hat, das alte verhalten zu wiederholen
 
Die Relation von Katzen- oder Dackelkopf zu ihrem Riesenschädel samt Kiefer ist natürlich Wahnsinn ...

Ich kann mir vorstellen dass das ein grusliges Gefühl ist, nicht zu wissen wie sie reagiert, vor allem bei so einem Größenunterschied.
Meine Hündin wurde mal von einem befreundeten Bullmastiffrüden niedergebügelt weil sie einen Stock hatte, den er wollte. :(
Das war schon schrecklich und sie ist bei weitem kein Dackel.
 
meine ehrliche Meinung dazu, du wirst das Verhalten Darling nicht abtrainieren, weil sie ist in der Hinsicht ja bekannterweise lernresistent ist und sie macht es ja schon 3 Jahre lang, zwar bisher nur beim Beagle, aber auch das war ihr nicht abzugewöhnen :o

Ich an deiner Stelle, würde wenn ich Darling das Futter richte, alle anderen aus der Küche verbannen und umgekehrt genauso....alles andere ist nach meinem Gefühl zu gefährlich für die anderen und es erspart euch allen jede Menge Stress und Ärger ;)
 
Mir gefällt Alyaskas Ansatz dazu deutlich am besten, durch sogenanntes "Gerappel" sprich aversive Interventionen macht man sicher nichts besser eher sogar noch schlimmer.
Mirjam Cordt ist in dem Zusammenhang empfehlenswert!
 
Wie gesagt, am Gehorsam scheitert es nicht.

Irgendwas ist hier für mich ned ganz stimmig. Wenn es am Gehorsam nicht scheitert, wäre es ein Leichtes, sie ins Platz zu legen und erst wieder kommen zu lassen, wenn es eben so weit ist, dass sie Fressen darf.
Das soll jetzt keine Kritik sein, versteh mich nicht falsch, nur geht das nicht, hapert es auch am Gehorsam, den sie dir ja dann verweigert, wenn sie, obwohl du sie auf ihren Platz oder ins Sitz schickst, auf den anderen Hund hinfährt.

Entweder daran arbeiten oder die Hunde konsequent wegsperren, beide, wenn es ans Futterrichten geht. Nur wirst das halt dann ewig machen müssen, aber sie werden schon ned glei ein Trauma erleiden;-)
 
Sorry dass ich erst jetzt antworte, ich war arbeiten :)

merkt sie das mit dem Futter daran, dass du Futter herrichtest, oder hat es mit der berühmten inneren Uhr einen Zusammenhang. Bei letzterem würde ich die Fütterungszeiten variieren und ja beim ersten schon wegsperren, aber so, dass sie keinen Zusammenhang mit dem Futter herstellen kann - also schon eine 1/2 Stunden vorher in den Garten schicken, oder sie gar nicht vorher reinlassen :)

Nein ich füttere sowieso eher unregelmäßig, morgens zwischen 7 und 9, abends detto .. sie merkt es an meinen Aktivitäten .. also das Scheppern der Näpfe, Speißtür, Kühlschrank, etc ...

Wie schaut das aus? Du stehst in der Küche und richtest her und sie macht derweil was? Und was machen die anderen Tiere in der Zeit - bekommen die dann auch immer Essen?

Würde es helfen, ihr ganz ritualisiert während dem Herrichten schon einen festen Platz in deiner Sichtweite zuzuweisen, den sie erst verlassen darf, wenn das Essen freigegeben wird?

Ja alle bekommen gleichzeitig ... sie ist die Einzige, die alleine isst. Während ich vorbereite, ist sie schon im Bad ... die Katzenattacke kam direkt nachdem ich die Näpfe geholt habe ... wie gesagt hat sie die Katzen vorher nie beachtet, darum war ich auch nicht aufmerksam genug.

ich würde vor allem über gegenkonditionierung daran arbeiten, dass die anderen hunde/katzen während der futterzeit gutes bedeuten - sprich wenn ein andres tier auftaucht, heißt das für sie extra belohnung/futter. müsste man sich halt im detail vor ort ansehen um einen adequaten trainingsplan aufzustellen.

ich fürchte das "rappeln" macht es eher schlechter, da diese situationen dadurch immer stressiger für sie werden. das könnte auch die ausdehnung auf die katzen erklären. ich würde diese strategie aufgeben

für alle fütterungen, die nicht "training" sind, würde ich sie von den anderen komplett trennen, damit sie gar keine chance mehr hat, das alte verhalten zu wiederholen

Rappeln tuts ja erst, NACHDEM sie attackiert hat ... und nur um Mißverständnissen vorzubeugen ... passieren tut vielleicht 1-2 x im Jahr was, eben wenn ich absolut nicht damit rechne und nicht auf ihre Körpersprache achte.


kriegt sie den ihr Futter, wenn sie die anderen angeht ?

Es ist noch garkein Futter im Spiel, sie weiß nur schon, dass ich anfange es herzurichten, weil ich eben die Näpfe hole oder sonstwas tue, was sie gleich erkennt.
Nach einer solchen Attacke, kriegt sie erstmal eine Auszeit im Garten. Dann irgendwann kriegt sie ihr Futter.


Ich kann mir vorstellen dass das ein grusliges Gefühl ist, nicht zu wissen wie sie reagiert, vor allem bei so einem Größenunterschied.
Meine Hündin wurde mal von einem befreundeten Bullmastiffrüden niedergebügelt weil sie einen Stock hatte, den er wollte. :(
Das war schon schrecklich und sie ist bei weitem kein Dackel.

Ja das ist wirklich schrecklich, aber das dürfte die rassetypische Art der Verwarnung sein ... es gibt ein kurzes Fixieren, das der andere, wenn er mit dem Rücken zum BM steht, garnicht mitkriegen muss, und dann gleich der Angriff.
Aber würden sie wirklich ernsthaft zubeissen, wären die Verletzungen weit schlimmer .. bei kleinen Tieren reicht das aber schon :(


meine ehrliche Meinung dazu, du wirst das Verhalten Darling nicht abtrainieren, weil sie ist in der Hinsicht ja bekannterweise lernresistent ist und sie macht es ja schon 3 Jahre lang, zwar bisher nur beim Beagle, aber auch das war ihr nicht abzugewöhnen :o

Ich an deiner Stelle, würde wenn ich Darling das Futter richte, alle anderen aus der Küche verbannen und umgekehrt genauso....alles andere ist nach meinem Gefühl zu gefährlich für die anderen und es erspart euch allen jede Menge Stress und Ärger ;)

Tu ich eh ... sie hat mich nur mit den Katzen überrascht und ich bin im Moment total frustriert.


Mir gefällt Alyaskas Ansatz dazu deutlich am besten, durch sogenanntes "Gerappel" sprich aversive Interventionen macht man sicher nichts besser eher sogar noch schlimmer.
Mirjam Cordt ist in dem Zusammenhang empfehlenswert!

Glaub mir, ich lese alles was halbwegs helfen kann, besuche Seminare und Kurse und bin doch am Ende meiner Weisheit.
Prävention ist offenbar doch der einzige Weg.


Irgendwas ist hier für mich ned ganz stimmig. Wenn es am Gehorsam nicht scheitert, wäre es ein Leichtes, sie ins Platz zu legen und erst wieder kommen zu lassen, wenn es eben so weit ist, dass sie Fressen darf.
Das soll jetzt keine Kritik sein, versteh mich nicht falsch, nur geht das nicht, hapert es auch am Gehorsam, den sie dir ja dann verweigert, wenn sie, obwohl du sie auf ihren Platz oder ins Sitz schickst, auf den anderen Hund hinfährt.

Entweder daran arbeiten oder die Hunde konsequent wegsperren, beide, wenn es ans Futterrichten geht. Nur wirst das halt dann ewig machen müssen, aber sie werden schon ned glei ein Trauma erleiden;-)

Ich hab in der Situation ja noch nichts von ihr gefordert ... nur einfach nicht damit gerechnet. Wenn sie attackiert, lässt sie sich auch sofort von mir abrufen oder runterklauben ... nur hinterlassen meine Schimpftiraden (sie hat auch schon das eine oder andere Mal eine abgefangen) keinen nachhaltigen Eindruck bei ihr ... im Moment ist sie wieder die liebe Maus, die sie sonst immer ist, aber im nächsten Moment hat sie sich (und ich sie) absolut nicht unter Kontrolle.
 
Ja das ist wirklich schrecklich, aber das dürfte die rassetypische Art der Verwarnung sein ... es gibt ein kurzes Fixieren, das der andere, wenn er mit dem Rücken zum BM steht, garnicht mitkriegen muss, und dann gleich der Angriff.
Aber würden sie wirklich ernsthaft zubeissen, wären die Verletzungen weit schlimmer .. bei kleinen Tieren reicht das aber schon :(

Meine Hündin wurde eh nicht verletzt also es war auch "nur" eine heftige Zurechtweisung. Was mich halt so erschreckt hat, dass der Besitzer vom BM und auch ich das nicht kommen gesehen haben. Also wie du geschrieben hast. Meine Hündin ist normal keine "Heulsuse" und kann auch gut mal was einstecken (weil sie ja auch gerne mal austeilt) :rolleyes:, aber da hat sie aufgejault und ist zu mir gelaufen nachdem sie sich wieder aufgerappelt hat. Da tat sie mir ehrlich leid. Trotzdem haben sich die zwei Hunde beim nächsten Treffen wieder ganz normal verhalten. Also nachtragend dürfte sie nicht sein. ;)
 
Meine Hündin wurde eh nicht verletzt also es war auch "nur" eine heftige Zurechtweisung. Was mich halt so erschreckt hat, dass der Besitzer vom BM und auch ich das nicht kommen gesehen haben. Also wie du geschrieben hast. Meine Hündin ist normal keine "Heulsuse" und kann auch gut mal was einstecken (weil sie ja auch gerne mal austeilt) :rolleyes:, aber da hat sie aufgejault und ist zu mir gelaufen nachdem sie sich wieder aufgerappelt hat. Da tat sie mir ehrlich leid. Trotzdem haben sich die zwei Hunde beim nächsten Treffen wieder ganz normal verhalten. Also nachtragend dürfte sie nicht sein. ;)

Ja interessanterweise fürchten sich auch die Katzen jetzt deswegen nicht vor ihr ... und auch der Dackel nicht, den sie einmal wegen eines Knochens angegangen ist.
 
dann würde ich sie im Garten lassen, bis das Futter fertig ist und sie seperat füttern...damit nicht so ein Stress ensteht

Gefüttert wird sie sowieso separat .. und sie ist eh im Garten, wenn sie grade sowieso draußen ist, oder eben im Bad

Ich bin nur grade soooooo frustig, weil ich das nicht in den Griff kriege ... darum auch meine Frage, ob es Dinge gibt, mit denen man einfach leben muss ... immer aufpassen mein ich :(
 
Gehorsam üben und abverlangen. Ein "Platz" ist ein "Platz". Ende.
Ablegen und dann darf sie fressen, wenn sie dran ist.
Daran musst dich halt gewöhnen.
 
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