Und sie haben DOCH ein Gewissen...

Als ich das tote Kätzchen, das Ajax offenbar erdrückt hatte, sah, wurde mir klar, weshalb er sich so seltsam benommen hatte....
Schlechtes Gewissen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich es anders nennen könnte. Schuldgefühl? Reue? Ganz sicher hatte es absolut nichts mit meinem Verhalten zu tun.

lg
Gerda[/quote]

***Warum sollte er ein "schlechtes Gewissen" gehabt haben? Er hat es doch ganz sicher nicht absichtlich erdrückt und damit getötet. Wenn ers überhaupt war?
Ich persönlich würde diese Reaktion des Hundes unter "Trauer" verbuchen, unter dem "Bewußtsein" des Todes in der Scheune. Und der Tod ist auch unseren Tieren nicht unbekannt, wenn sie Kumpels verlieren, reagieren auch sie mit Verlust-Anzeichen wie Irritation,"Trauer".

liebe Grüße
Gini & Rodin
 
..
Jede eigenschaft setzt ja auch den gegenpol vorraus , habe ich einen dankbaren hund, dann muss es aber auch undankbare geben !?


Also ich habe lieber einen "gewissenlosen Hund", als ich müsste die möglichkeit in betracht ziehen das mein Hund "heimtückisch" sein könnte :D !!!

DAS find ich TOLL !!!!

Wenn ein Hund ein Gewissen in dem Sinn hätte, wie ich schon erwähnt habe, was würden dann so manche Handlungen über den Charakter des Hundes aussagen?

Denn wenn er ein Gewissen hätte, dann würde er ja auch eine bewußte Entscheidung, trotz schlechtem Gewissen, einem Gebot nicht zu gehorchen, fällen. Brrr...so nach dem Motto: die tut mir eh nix, mit der kann ichs machen?

Und wenn ein Hund ein sich entwickelndes Gewissen im Sinne einer moralischen Instanz hätte, was würde das über einen Hund aussagen, der ein wehrloses Kind beißt, oder einen Welpen?
 
Eine kleine Geschichte, die mich schon vor vielen Jahren zum Nachdenken gebracht hat und für die ich nach wie vor keine wissenschaftlich fundierte Erklärung habe:
Mein DSH Ajax liebte alle Tiere, besonders aber sehr kleine, junge. Eine Streunerkatze hatte in unserer Scheune 5 Junge bekommen, die von Ajax sofort adoptiert und zärtlich betreut wurden. Die Kätzchen krabbelten auf ihm herum, zupften an seinen sämtlichen Körperteilen und der Hund hielt dabei ganz still und leckte sie höchstens ein bisschen ab.

Wie jeder normale Hund begrüsste mich Ajax immer ganz begeistert wenn ich mittags nach Hause kam. Eines Tages kam er nicht wie üblich zum Gartentor und ich befürchtete schon, er sei krank. Er benahm sich wirklich seltsam gedrückt. Als ich am späten Nachmittag nach den Kätzchen sehen wollte ging er nicht wie üblich mit sondern blieb vor der Haustür liegen.
Als ich das tote Kätzchen, das Ajax offenbar erdrückt hatte, sah, wurde mir klar, weshalb er sich so seltsam benommen hatte....
Schlechtes Gewissen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich es anders nennen könnte. Schuldgefühl? Reue? Ganz sicher hatte es absolut nichts mit meinem Verhalten zu tun.

lg
Gerda

:)Vielleicht große Irritation, weil etwas nicht mehr so war, wie er es kannte. Weil sich das Tierchen nicht mehr geregt hat, auf ihn nicht mehr reagiert hat?
 
***Warum sollte er ein "schlechtes Gewissen" gehabt haben? Er hat es doch ganz sicher nicht absichtlich erdrückt und damit getötet. Wenn ers überhaupt war?
Ich persönlich würde diese Reaktion des Hundes unter "Trauer" verbuchen, unter dem "Bewußtsein" des Todes in der Scheune. Und der Tod ist auch unseren Tieren nicht unbekannt, wenn sie Kumpels verlieren, reagieren auch sie mit Verlust-Anzeichen wie Irritation,"Trauer".

liebe Grüße
Gini & Rodin

Stimmt - ich weiss gar nicht ob ers überhaupt war. Trauer klingt für mich einleuchtend obwohl ich mich frage, warum er mir aus dem Weg gegangen ist.:confused:

lg
Gerda
 
tjo, ich kann mich da gerhard und markus anschließen. exakt so, seh ich das auch. doch wurscht, ob mans beim menschen gewissen nennt und beim tier anders. der "lernerfolg" ist der gleiche.
übrigens, ich bin auch von der "intelligenz" der tiere überzeugt. was aber für mich genau die gleiche ursache hat, wie "gewissen".
kylie weiß z.b., wanns draussen kalt ist. will ich am abend nur mal schnell gassi gehen, also bloß 2 stock runter, über die strasse und wieder zurück, denk mir, pff,brauch ma kan mantel, hab ich die rechnung ohne die lange gemacht.:D sie steht, wie ein bock vor der türe, mit blick zum begehrten mantel. sag ich, brauch ma net, gemma... denkste. bewegt sich keinen zentimeter und ist er in ihrer reichweite, zieht sie ihn sogar von der garderobe runter. liegt er am boden, versucht sie von selber reinzuschlüpfen.:p tscha, wenns draussen a... kalt ist, geh i ohne mein manterl net. sie brachte mir auch schon mal das geschirr, um mir zu zeigen, ich muss mal. :cool:
dabei ist sie beim "denken" net grad von der schnellsten fraktion. aber ja, als hektiker steht sie sich da oft genug selber im weg.
und von wegen vermenschlichen oder intelligenz: ich finds gscheit, wenn der hund seine decke mitnimmt, sein geschirrl bringt, versucht in den mantel zu schlüpfen. die verknüpfung war wohl immer die richtige;)

und ja, wenns was "angestellt" hat, dann gabs auch keine oder nur ne minimale begrüßung UND ein sofortiges draufliegen am beschädigten gegenstand. ha, oft genug gestaunt über das dünne ding und mir wurscht, wie man das nennen kann.:D
 
***Warum sollte er ein "schlechtes Gewissen" gehabt haben? Er hat es doch ganz sicher nicht absichtlich erdrückt und damit getötet. Wenn ers überhaupt war?
Ich persönlich würde diese Reaktion des Hundes unter "Trauer" verbuchen, unter dem "Bewußtsein" des Todes in der Scheune. Und der Tod ist auch unseren Tieren nicht unbekannt, wenn sie Kumpels verlieren, reagieren auch sie mit Verlust-Anzeichen wie Irritation,"Trauer".

liebe Grüße
Gini & Rodin

jau sehe ich genauso und hätts nicht besser schreiben können !!!

DAS find ich TOLL !!!!

Wenn ein Hund ein Gewissen in dem Sinn hätte, wie ich schon erwähnt habe, was würden dann so manche Handlungen über den Charakter des Hundes aussagen?

Denn wenn er ein Gewissen hätte, dann würde er ja auch eine bewußte Entscheidung, trotz schlechtem Gewissen, einem Gebot nicht zu gehorchen, fällen. Brrr...so nach dem Motto: die tut mir eh nix, mit der kann ichs machen?

Und wenn ein Hund ein sich entwickelndes Gewissen im Sinne einer moralischen Instanz hätte, was würde das über einen Hund aussagen, der ein wehrloses Kind beißt, oder einen Welpen?

..danke und mit deinen weiteren aufführungen triffst du auch den punkt genau, vor dem ich mich fürchten würde und mir daher ein "gewissenloser" Hund absolut lieber ist !

Dies bitte NICHT abwertent dem Hund gegenüber sehen, nur ich will nicht jemand an meiner seite, der über moralisch ehtische folgen seines tuns nachdenkt und ob die folgen die daraus erwachsen könnten das risiko vertrettbar machen !

..ich hätte gerne einfach nur einen Hund :) !
 
Zuletzt bearbeitet:
hab jetzt nicht alles gelesen aber was mich bei dem Thema interessieren würde:

Gehen wir davon aus, dass ein Hund kein "Gewissen" hat und die Theorie wirklich stimmt, dass er aufgrund von Erinnerungen des menschlichen Verhaltens beim letzten Mal nun so reagiert. Da frage ich euch:
wie viel Zeit hat man, um einen Hund im richtigen Moment für etwas, das er gut gemacht hat, zu belohnen?
ich glaub es war 1/2 sek. oder so...

Jetzt gehen wir davon aus, dass das Getier etwas kaputt gemacht hat, während Herrchen nicht zuhaus war. 3 Stunden später kommt Herrchen heim und schimpft...
Kann der Hund dann tatsächlich das "schimpfen" mit dem "zerstören" verbinden??
Warum sollte der Zeitraum bei "Bestrafung" so viel größer sein als bei "Belohnung".

Und warum verhält sich mein Hund schon so, wenn ich grad erst bei der Tür rein gekommen bin und das Unheil noch gar nicht entdeckt hab.

Sollte die Theorie stimmen, dass der Hund zb "Zerstören" mit "bösen Herrchen" verbindet - warum verhält er sich dann auch so, wenn er zb das essen geklaut hat (wir gehen davon aus, dass er das vorher noch nicht gemacht hat und es somit auch nicht mit dem menschlichen Verhalten verbinden kann).

lg
 
Ich denke, dass von Hund zu Hund, je nach seinem Gedächtnis - und die meisten Hunde haben ein enormes Langzeitgedächtnis!- die "iwirkungsvollste" Strafzeit sich nicht um ein oder zwei Sekunden bewegt, sondern der Hund auch eine durchaus auch länger zurückliegende Schandtaten mit der Bestrafung verknüpfen können.
Aus dem Grund heraus, dass man ihnen als ihr Frauchen/Herrchen oft genug "eingetrichtert" hat, was sie zu unterlassen haben. Vielleicht nicht punktgenau, aber doch in einem sehr konkret abgesteckten Rahmen. Beispiel? "Der Mistkübel ist TABU", oder aber der Aufenthalt in der Küche ist tabu. Ich denke, dass Hunde sehr wohl verknüpfen können, dass sie gegen Regeln "verstoßen" haben, aber auch, dass sie sich deshalb keiner Schuld bewußt sein werden. Was sie im Mistkübel gemacht haben, ist selbstständiges Belohnen, dafür muss man als Hund kein schlechtes Gewissen haben. Was sie in der verbotenen Küche gesucht - und sehr wahrscheinlich auch gefunden haben, ist ebenso ein tolles Erfolgserlebnis.
Die Erinnerung wird aber immer wieder bestätigt, wenn dann der Mensch kommt und schon seine Körpersprache und Mimik, der Tonfall auf nichts gutes schließen lassen und - der Mensch den "Fehler" macht, dem Hund sein Verbrechen IN DER KÜCHE, angesichts des MISTKÜBELS auch noch zu zeigen, die Erinnerung damit zu aktivieren. So nach dem (vermenschlichten) Motto:"Hoppala, stimmt, eigentlich hätt ich ja gar nicht in der Küche sein dürfen!"

Liefe es anders herum, täte sich der Hund mitfreuen, wenn er dafür auch noch belohnt und gelobt wird - mitärgern gehört aber nicht in sein Repertoire.
Ich weiß nicht - weil ich es noch nicht ausprobiert habe, wie lange sich ein Hund daran erinnert, etwas gut gemacht, sich klasse verhalten zu haben, weil das Lob ja nie oder nur unwesentlich später nach dem positiven Verhalten folgt. Weil es den Menschen kaum einmal auffällt, wenn er Hund NICHT wider das Gebot doch in der Küche war, weil er NICHT den Mistkübel ausgeräumt hat, oder etwas von der Anrichte gestohlen hat!?

Weil in dem Moment, IN DEM wir das Geklaut-haben, entdecken, der ganze Ärger hochschießt? Hunde beobachten uns wesentlich mehr und genauer, viel feiner, sie registrieren innerhalb Zehntelsekunden, dass sich in unserem Körper etwas verändert, möglicherweise "riechen" sie den Ärger?

Es erinnert mich an meinen alten Irish Setter Axel: Laut Herrchen war Liegen auf der Couch strengstens verboten. Kam ich bei der Tür herein, blieb er auf der doch eroberten Couch liegen, denn von mir drohte keien Bestrafung und keine Gefahr, aber der Rote musste nur den SChlüssel im Schloss hören, auf die Weise, wie das Herrchen aufschloß, und schwupps lag er auf dem Boden, wohlwissend, dass nicht nur er eine deftige Rüge zu erwarten hatte. Sein Kumpel Leon war schön, unendlich lieb, aber nicht besonders intelligent, der hat das Ärgervermeiden NIE, zeit seines Lebens, nicht kapiert!;0) Von dem "Verhalten" => "schlechtes Gewissens" war aber Axel immer sehr, sehr weit entfernt
Rodin hat mir gerade eine Lektion erteilt: ER, der normalerweise NIE andere Hunde anfliegt, wurde auf der Mariahilferstraße im Durchgang des Gerngroß Centers von einem Wolfspitz von hinten "angegangen" - es war nicht böse gemeint, der Hund wollte nur hinter ihm schnuppern. Rodin dreht sich um und fährt hin - und begreift im gleichen Moment, dass DAS eine ganz schlechte "Reaktion" von ihm war, weil ICH das nämlich absolut NICHT mag. Noch bevor ich reagieren konnte! Seine Körpersprache sagte mir, dass er ganz genau wußte, dass er sich damit von mir Ärger einfahren würde. Ich würde das nicht als schlechtes "Gewissen" bezeichnen, sondern als die Erinnerung, dass solches Verhalten von mir nicht geschätzt und toleriert wird. Auch er - nicht geduckt, nicht eingeknickt, nicht ängstlich, sondern sehr aufmerksam beobachtend.

Für mich steht allerdings fast immer ausser Frage, dass die Wurzel des "Übels", was man mit seinem Hund "negatives" erleben kann, nicht beim Hund, sondern ausschließlich bei mir liegt. Daher versuche ich möglichst zu vermeiden, dass der Hund irgendwann "schlechtes Gewissen" empfinden müsste. Gelingt aber auch mir nicht immer ....;0))).

liebe Grüße
Gini & Rodin
 
Seine Körpersprache sagte mir, dass er ganz genau wußte, dass er sich damit von mir Ärger einfahren würde. Ich würde das nicht als schlechtes "Gewissen" bezeichnen, sondern als die Erinnerung, dass solches Verhalten von mir nicht geschätzt und toleriert wird. Auch er - nicht geduckt, nicht eingeknickt, nicht ängstlich, sondern sehr aufmerksam beobachtend.

naja aber im prinzip ist es doch nur reine auslegungssache - wenn deine eltern dir das rauchen verbieten, hast du - wennst eine gute beziehung zu ihnen hast - auch ein schlechtes gewissen, wennst es doch tust. du wirst es aber nie vor ihnen machen, um den vorprogrammierten streit zu verhindern.

sollten sie dich doch erwischen, bist auch nur deshlab genervt, beschämt was auch immer, weil du weißt, dass sies nicht möchten bzw. ärger vorprogrammiert ist.

ein gewissen ist also nichts greifbares, dem menschen vorbehaltenes, sondern tatsächlich bloß eine reaktion auf bereits erfahrenes.
 
In einem anderen deutschen Forum lief vor kurzem eine ziemlich heftige Diskussion über "Dankbarkeit" und den berühmten "Will to be please" - wobei ich meine These aufgestellt habe, dass es auch diesen berühmten Willen, (seinem Menschen) zu gefallen, beim Hund nicht gibt. Er ist das Gegenteil vom schechten Gewissen. Aber in meinen Augen sind Hunde - auch wenn ich sie ebenso liebe und als Begleiter schätze, blanke Egoisten, Egozentriker, denen es völlig wurscht ist, ob sie ihrem Menschen gefallen oder auch nicht. Solange das keine direkten, unangenehmen Auswirkungen für sie hat! Dem Hund würde nicht im Traum einfallen, seine Arbeit als Hütehund besonders gut zu machen, damit sein Herrchen oder Frauchen Freude und Stolz empfinden - als Gefühl gesehen - aber er ist natürlich genauso begeistert, wenn er für seine Arbeit belohnt wird, gelobt wird.
Der Schluß legt damit nahe, dass Hütehunde nur deshalb so begeistert ihre Arbeit machen, dámit sie möglichst viel belohnt werden, gelobt und geknuddelt werden, damit der Feierabend für sie selbst möglichst angenehm ausfällt.
Wie es mit der Dankbarkeit bestellt ist? Ähnlich?;) Ist der Hund dankbar, wenn er sich verletzt hat, und man tagtäglich seinen Verband wechselt. Ist er dankbar, wenn er statt seinem gewohnten tagtäglichen Napf mit Trofu endlich mal eine saftige Leberkäs-Semmel bekommt? Ist er dankbar, wenn er draussen im Freilauf Spuren erschnuppern darf, mit anderen Hunden toben darf, anstatt ständig an der Leine herumhampeln zu müssen???

Viel Spaß beim Nachdenken und Antworten!;)
Liebe Grüße
Gini & Rodin

Wenn ich auch vielem, das du schreibst, etwas abgewinnen kann, so ganz deiner Meinung bin ich nicht - schau mal:
http://www.bild.de/BILD/video/clip/...apan-verlassener-hund-haelt-krankenwache.html


Es gibt sicher viele Zwischentöne - es ist schlimm, wenn Hunde zu Kindern gemacht werden, wenn HH sagen "Na komm zur Mama" - da werd ich persönlich (mein Empfinden) unrund, weil ich denke, Hunde und Kinder sind zwei gänzlich andere Paar Schuhe.
Aber dass sie nur bei uns sind, weil sie einen Vorteil haben, essen kriegen, etc. kann auch nicht sein. Es ist auch eine emotionale Bindung zwischen HH und Hund, wenn alles passt. Mein Hund spürt, wenn´s mir nicht gut geht, legt sich zu mir, schleckt mir über die Finger, freut sich wenn ich komme... Ihr kennt das alles - daran zu glauben, dass dies alles nur aus Berechnung entsteht, ist gruselig und schlicht etwas anderes, als ich täglich mit meinem Hund erlebe.
Gewissen - tja, daran glaub ich auch nicht, aber es gibt zwischen schwarz und weiß auch Grautöne!!


LG, Lisa :)
 
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