Trauer von Hunden

Pappnasen

Junior Knochen
Hallo, ich bin Kirsten und neu hier.
Ich habe schon viel im Forum gelesen und habe jetzt selber mal eine Frage.

Ich habe zwei Hunde. Ein Spanisches "Straßenkötermädchen" 12 Jahre alt und einen Staffmix 9 Jahre alt. Die beiden sind top fit und bleiben es hoffentlich auch noch lange.
Aber was ist, wenn einer von beiden zuerst über die Regenbogenbrücke
geht? Sollte ich dem anderen Hund die Möglichkeit geben sich zu verabschieden (sprich am verstorbenen Hund schnüffeln lassen) ?
Oder den verstorbenen Hund bis zur Verbrennung,Beerdigung....
"verstecken".
Ich stell mir halt nur vor wie ich vom Tierarzt komme und die übliche Begrüssung fällt aus.und von heut auf morgen ist der langjährige Partner
einfach weg.
Macht es Sinn einen Hund am verstorbenen Partner schnüffeln zu lassen?
Begreift ein Hund das sein Partner tot ist?

Wie geht ihr damit um, habt ihr schon Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank schon mal im vorraus!
 
Meine Vicky ist voriges Jahr gestorben und ich habe den hinterbliebenen Hunden keine Gelegnheit gegeben sich von der toten Vicky zu verabschieden. Gewusst, dass es mit ihr zu Ende geht, haben sie sicher. Die Wochen danach waren aber wirklich grauslich. Ich kann nicht genau sagen, was anders war, ich denke mal einfach die Stimmung. Wir haben sonst ein überaus angenehmes, kuscheliges Familienleben und das war plötzlich weg. Die Hunde waren unruhig, haben viel mehr gebellt als sonst, haben an Orten geschlafen, wo sie es sonst nicht tun, waren einfach insgesamt "komisch".

Ich denke, beim nächsten verstorbenen Hund (mag gar nicht dran denken), werd ich es mit "verabschieden lassen" versuchen.

LG
Ulli
 
ach herrje :(

ich hoffe, dass das noch laaange kein thema bei uns ist... allerdings hm :(
ich kanns mir grade gaaar nicht vorstellen, dass ich einen "toten hund" in meiner wohnung liegen hab :(
und ich glaube, wenn einer meiner beiden stirbt hab ich genau 3 möglichkeiten

- einschläfern lassen beim TA... fällt der andere hund weg
- einer stirbt, wenn ich nicht da bin - anderer hund sowieso dabei
- einer stirbt, wenn ich da bin... phuuuu ich kann mir kaum vorstellen, dass ich da irgendwie einen gedanken, an den noch lebenden hund "verschwende" im ersten moment. beispielsweise "hund schläft in meinen armen ein" ... naja. da ist der andere hund automatisch dabei. da gehts wahrscheinlich so in etwa... toter hund bei mir, lebender hund bei mir... hysterischer anruf bei ner freundin, die dann anruf bei ta, warten bis irgendwer kommt... und dabei ständiges heulen. ich heul gerade schon bei dem gedanken daran... :(

naaaja...
ich kann mir grad gar nicht vorstellen, dass ich es in irgendeiner weise schaffe, den lebenden hund vom toten hund zu "trennen" denn das würde bedeuten, dass ich einen der beiden alleine lassen müsste. und welchen... phoa nee...
klar isses dem toten hund "egal" ob ich dabei bin oder nicht, aber mir definitiv nicht...


also von dem her...
irgendwie mag ich gar nicht dran denken............ :o
 
Wenn möglich würde ich den hinterbliebenen Hunden die Gelegenheit geben, den toten Hund zu sehen bzw. zu riechen, damit sie wissen, was Sache ist und warum er nicht mehr da ist. Ich denke das ist besser, als wenn sie nicht wissen, warum einer aus dem Rudel auf einmal weg ist und nicht mehr kommt und sie auf seine Rückkehr warten.
 
Hallo!

Ich habe meinen ersten Hund einschläfern lassen und durfte ihn zum Begraben mitnehmen. Ich habe mich selbst damals noch drei Tage von ihm verabschiedet, sprich, ihn auch so lange noch bei mir gehabt. Dann habe ich ihm ein wunderschönes Begräbnis bereitet. Hört sich vielleicht komisch an, aber Menschen werden schließlich auch zum Abschied aufgebahrt. Hätte ich einen zweiten Hund gehabt, hätte ich diesen sich selbstverständlich auch von ihm verabschieden lassen!

LG
 
Meine erste Hündin hab ich bei meinen Eltern zuhause einschläfern lassen, die TÄ hat die erste Spritze gegeben, ich bin mit ihr ins Haus, und sie ist in meinen Armen eingeschlafen.

Der Loki war mit der TÄ und meinem Vater im Garten und hat sich Stockerl schmeißen lassen, hat das also nicht mitbekommen.
Als wir dann ein paar Stunden später das Grab fertig hatten hab ich die Finni rausgetragen, der Loki zuerst lustig herumghupft, ich hab sie in die Wiese gelegt, er hat an ihr geschnuppert und man hat richtig gesehen wie ers kapiert hat. Und traurig war. Und mich trösten wollt :(

Find das Verabschieden ganz wichtig, auch bei den Pferden war das sehr schön zu sehen, als mein Pony voriges Jahr eingeschläfert werden mußte.
Das geschah draußen auf der Koppel, die anderen Pferde sind zwar daneben gestanden, haben das aber nicht wirklich mitbekommen, hab sie dann als alles vorbei war in die Boxen zum Mittagsfressi, die Rosi dreht sich um, wiehert, wird panisch, weils Pony nicht kommt :(
Hab sie rausgeführt und ihr nochmal die tote Belli gezeigt. Da hat sies verstanden. Und wieder dieser Blick... (Rosi war Bellis Adoptivmama :o)

Klingt nach Vermenschlichung mag sein... Bin trotzdem froh dass wir alle - auch der Zweithund bzw die Pferdeherde - uns von Finni und Belli angemessen verabschieden konnten.
 
Wenn möglich würde ich den hinterbliebenen Hunden die Gelegenheit geben, den toten Hund zu sehen bzw. zu riechen, damit sie wissen, was Sache ist und warum er nicht mehr da ist. Ich denke das ist besser, als wenn sie nicht wissen, warum einer aus dem Rudel auf einmal weg ist und nicht mehr kommt und sie auf seine Rückkehr warten.

Würde es auch so machen.
 
Habe zwei von meinen drei Hunden im Abstand von 6 Monaten einschläfern lassen müssen.
Den ersten haben die verbliebenen zwei zunächst nicht gesucht. Allerdings wurde der neue Welpe, den mein Freund nach ca einem Monat brachte nicht akzeptiert.
Als mein Boxermädel dann gehen mußte hat der Verbliebene ihre Plätze eingenommen.
 
Früher gab es in unserer Familie immer nur einen Hund. Da hat sich mir die Frage zum Glück nie gestellt.

Jetzt gibts aber 2 Hunde, und wenn es möglich ist, möchte ich, dass sich der 2. Hund schon "verabschieden" kann.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Hunde merken, was mit dem Anderen los ist, und das Geschehene besser nachvollziehen können.
Ich hoffe aber, dass ich noch sehr lange Zeit bis dahin habe. :o
 
Ich glaube Verabschieden ist für Hunde wichtig - bei uns ist vor einigen Jahren Garfielda gestorben (eine Katze mit Hundeformat) die für die Hunde Teil ihres Rudels war. Als es zu Ende ging ist Garfielda aufs Bett zu den Hunden hinauf und hat sich dort eingekringelt, die Hunde haben sich ganz ruhig rund um sie glegt und als sie gestorben ist hat Snuffi geheult. Dann haben wir sie eingepackt und sind gemeinsam in den Wald gefahren um sie zu vergraben - Grab haben wir gemeinsam mit den Hunden ausgehoben.
 
Ich glaube Verabschieden ist für Hunde wichtig - bei uns ist vor einigen Jahren Garfielda gestorben (eine Katze mit Hundeformat) die für die Hunde Teil ihres Rudels war. Als es zu Ende ging ist Garfielda aufs Bett zu den Hunden hinauf und hat sich dort eingekringelt, die Hunde haben sich ganz ruhig rund um sie glegt und als sie gestorben ist hat Snuffi geheult. Dann haben wir sie eingepackt und sind gemeinsam in den Wald gefahren um sie zu vergraben - Grab haben wir gemeinsam mit den Hunden ausgehoben.

Na fein, jetzt muss ich heulen :o
 
Günther Bloch hat bei seiner 2jährigen Studie an einem wild lebenden Hunderudel (Pizza-Hunde) festgestellt, dass eine Hundemutter, deren Welpe gestorben war, diesen Welpen richtig begraben hat. Sie hat ihn mit Laub zugedeckt. Die anderen Hunde haben das beobachten und waren seltsam still..

Ich glaube, dass Hunde (und andere Tiere) sehr wohl um Artgenossen, mit denen sie zusammen lebten, trauern können. Tiere empfinden Schmerz, Leid, Freude, eine gewisse Art von Liebe... warum sollten sie also nicht auch Trauer empfinden können?

Ich würde den lebenden Hund von seinem verstorbenen Freund Abschied nehmen lassen.
 
ich kann nur von katzen sprechen, als unsre alte dame gestorben ist haben wir sie in eine schachtel auf der terasse gelegt bis mein vater heimkam um sie zu beerdigen. als der kater die schachtel erblickte sties er einen schrecklichen schrei aus. er legte sich zu ihr und als er dann aufstand kam er und holte jeden von uns einzeln zu der schachtel hin.
wenn schon eine katze so einen abschied "feiert" dann sollte man einem hund auch die möglichkeit geben sich zu verabschieden. ich denke es ist auch für den hund wichtig abzuschliessen.

lg anna
 
Hallo,

da haben ja schon einige von euch Erfahrungen gemacht.
Also vom Gefühl her, denke ich, ist es bestimmt wichtig, daß sich der
zweite Hund verabschieden kann.Das Hunde Gefühle haben und auch trauern
können, wird hier wahrscheinlich keiner abstreiten.
Aber ich bin kein Hundepsychologe und kann auch nicht in den Hund hineinschauen. Wollte deshalb mal von euren
Erfahrungen hören.
Wenn es soweit ist hat man schließlich nur einen "Versuch".
Abschied oder eben nicht.....

LG
 
als meine kater im jänner schon so krank war, dass er nur noch am katzenklo gelegen ist und nicht mehr aufstehen wollte, hat sich meine andere katze davor gelegt und ist nicht mehr von seiner seite gewichen. beim einschläfern selber war sie nicht dabei. danach ist er noch bei uns in seinem handtuch gelegen und auch hier ist sie nicht von seiner seite gewichen. als wir ihn zum einäschern mitgenommen haben, ist sie danach ca 2-3 tage nur in seinem körbchen gelegen - einen korb, den sie vorher nie angeschaut hätte.

also zumindest von katzen kann ich sagen: ja sie trauern und spüren das.
 
Als meine Hündin ihren ersten Wurf hatte,hat sie am 9.Tag in der Nacht einen ihrer Welpen erdrückt in der Wurfkiste.Als ich den Welpen dann rausnahm ist sie nie wieder in die Kiste gestiegen.Wenn es Zeit wurde die Welpen zu säugen weckte sie mich,legte sich auf mein Bett und dort hab ich ihr die Welpen dazugelegt.Waren alle satt hat sie aufgepasst das alle wieder in die Wurfkiste kamen und sich davor gelegt.
Betreten hat sie die Kiste nie wieder.
Susanne
 
Unsere Hunde wurden vom Tierarzt bei uns zuhause eingeschläfert; wir wollten ihnen die Sterilität eines Behandlungszimmers, das sie immer schon mit Schmerzen und Spritzen assoziiert haben, nicht zumuten.

Als der erste und älteste Rüde eingeschläfert wurde, weigerten sich die beiden Jüngeren danach, das Zimmer zu betreten. Sie spielten zwar im Wohnzimmer, verharrten aber an der Schwelle zum Schlafzimmer, wo der tote Hund auf dem Bett lag.

Als der Zweite von uns ging, tat die Hündin eigentlich ncihts Besonderes, sie kam ins Schlafzimmer, schnupperte kurz an ihrem verstorbenen Kumpel, und ging wieder.

Nach dem Tode des Ältesten, der auch unbestritten der Führer des kleinen Rudels war, veränderte sich das Verhalten beider Hunde schlagartig: Gerade der jüngere Rüde Dandy, der eigentlich immer fröhlich und spitzbübisch war, verlor von einem Tag auf den anderen jede Freude am Leben. Mit seiner Gesundheit ging es schnell bergab, und weniger als ein Jahr später konnte er nicht mehr gehen oder aufstehen. Es tat uns weh, den Verfall mit ansehen zu müssen, und trotzdem haben wir ihn vielleicht länger am Leben erhalten, als er selbst es wollte. Auch die Hündin, die eigentlich meinen Schwiegereltern gehörte, konnte den Verlust des Ältesten nicht verkraften. Sie siechte schnell dahin, und wurde völlig dement. Bei ihr dauerte es noch vier Monate länger als beim jüngeren Rüden. So verloren wir drei Hunde innerhalb von fünfzehn Monaten, und ich heule heute noch ...

Sie alle waren im Großen und Ganzen gleich alt, der Älteste war vierzehn, als er starb, die beiden anderen zwölf und dreizehn. Es war halt wie bei vielen alten Ehepaaren: Geht der eine, folgt der andere bald nach.

Wie unterschiedlich Hunde mit dem Tod umgehen, konnten/mussten wir im vergangenen September erleben: Bei unserer Reise durch Rumänien fanden wir auf einer versteckten Waldlichtung haufenweise volle Plastiktüten. Zuerst glaubten wir an geschorene Haare, dann erkannten wir, dass es sich um erschlagene Hunde handelte; Dutzende ... Unser junger Pyri blieb wie angewurzelt vor der Lichtung stehen, knurrte, hatte Angst. Der ältere Gröni hingegen ging zu den Leichen, schnupperte und pinkelte drauf. Er ist ein Hund - aber ich war unglaublich wütend auf ihn ...

Marcus
 
Im Sommer musste ich unsre Bernhardinerdame über die RBB gehen lassen. Ich war beim Einschläfern dabei, es ist bei uns daheim gewesen. In der Zeit hatte ich unser restliches Rudel drin eingesperrt.

Ich hab leider den Fehler gemacht, dass sie sich nicht verabschieden durften. Wir haben sie auf unsrem Grund begraben. Die Lilo hat noch Tage danach, nach der Gina gesucht :( Ich würd ihnen nach dem Erlebnis auf jeden Fall die Möglichkeit geben sich zu verabschieden bzw. zu sehen was mit dem verlorenen Rudelmitglied passiert ist.

LG Jasmin
 
@ Marcus, mein Gott, wie furchtbar, in so kurzer Zeit drei Hunde zu verlieren!
Sehe es auch wie Psilo, hätte ich einen Zweithund, würde ich ihn zum verstorbenen Hund zulassen.
lg Heidi
 
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