Ob nune kaufen oder Aufwandbegleichung, egal jeder wie er meint, aber bleibt die Diskussion was ist der Aufwand?
Die Kosten für den Welpen? Die Voruntersuchungen der Mutter? Deckgebühr? Arbeit die in die Aufzucht gesteckt wurde (ist auch ein Aufwand, sogar der höchste, wenn auch nciht beachtete) etc. etc. etc.
Ja, und da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz: wenn ich Zucht als Hobby definiere, erachte ich die Forderung, dass der Welpenkäufer seinen Anteil an den Beschaffungskosten der Zuchttiere leisten muss, für unhaltbar.
Zu den Vorsorgeuntersuchungen der Zuchttiere: wer diese nicht vornimmt, sollte an "Zucht" keinen Gedanken verschwenden. Den Welpenkäufer hier in die Pflicht zu nehmen, erachte ich als unvereinbar mit der Bezeichnung Hobby - viel wichtiger wäre es den Welpenkäufer bei der Untersuchung des eigenen Hundes in die Pflicht zu nehmen und diese Kosten sind selbstverständlich vom Welpenkäufer zu tragen - dies wäre auch für den Züchter von Vorteil, weil dieser
ausschließlich an der Nachzucht seinen Zuchterfolg ablesen kann - nur die Nachzucht lässt Rückschlüsse auf die "Qualität" der Elterntiere zu - die verantwortungsvollsten Züchter praktizieren das heute schon.
Welche Kosten ein Züchter in jedem Fall an den Welpenkäufer abtreten kann sind:
- Kosten für tierärztliche Maßnahmen (Impfung, Chip, etc.),
- Futtermittel
- prozentual zum gesamten Wurf die Decktaxe
- prozentual zum gesamten Wurf die Kosten welche zur Vorbereitung der Hündin notwendig wurden (zB.: Ultraschall, erhöhte Futterkosten, etc.)
- "Benzingeld" für längere Anreisen zu den Deckrüden (bei der Verwendung von Gefriersperma, die Kosten, welche daraus entstehen)
Zwei besondere Knackpunkte stellen aus meiner Sicht a)
Zeit- und Arbeitsaufwand sowie b) etwaige
Komplikationen bei der Geburt dar:
Vorweg: auch ich bin der Meinung, dass kein Züchter mit einem Minus austeigen sollte, dies würde über kurz oder lang die Qualität des Zuchtniveaus negativ beeinflussen.
zu a) Hier muss man sich wirklich einmal die Frage stellen:
Wer kann sich Zucht leisten? Auch der
"Hobbyzüchter" mit vielleicht 2 Würfen im Jahr, müsste, um die Welpen bestmöglichst zu betreuen, für mindestens für 16 Wochen (vorausgesetzt die Welpen werden frühestens mit 8 Wochen abgegeben) im Jahr seine "normale" Arbeit aufgeben. Die meisten Menschen bekommen aber gerademal 5 Wochen Urlaub/Jahr zugesprochen und da fragt man sich dann schon, wovon lebt der Züchter eigentlich, wenn er durch die Zucht keinen oder nur minimalen Gewinn macht? Welche Menschen sind eigentlich "Züchter"? Nur Selbstständige (oder Arbeitslose) die sich ihre Zeit frei einteilen können oder nur geringfügig angestellte Personen, oder halbtags Beschäftigte oder funktioniert Zucht gar nur als "Familienbetrieb", weil mehrere Personen im Haus leben und man sich die Aufgaben zeitlich aufteilt? Summa summarum sind wohl alle Varianten möglich.
Wer tatsächlich zu Lasten seines "Hauptberufes" züchtet, sollte seine Verluste meines Erachtens wiederum prozentual an den Welpenkäufer abtreten dürfen - wie gesagt: Verlust soll kein Züchter machen müssen.
Der tatsächliche Arbeits- und Zeitaufwand fällt für mich schon wieder unter die Bezeichnung Hobby. Wer sich Zucht also tatsächlich ohne finanzielle Einbußen im Beruf leisten kann, sollte hierfür auch kein Geld verlangen.
zu b) Unkosten die durch Komplikationen entstanden sind, können unter gewissen Voraussetzung auch an den Welpenkäufer abgetreten werden. Unter Voraussetzung verstehe ich dabei, dass der Züchter die Entstehung von Komplikationen tatsächlich nicht vorhersehen konnte - wer aber eine Hündin, die bereits einen Kaiserschnitt hatte, nochmals belegt und erneut ein Kaiserschnitt notwendig wird, sollte dieses Lehrgeld aus der eigenen Tasche bezahlen.