Da ich mich auch schon damit beschäftigt habe, kann ich nur sagen: Nö, nicht wirklich. Auf einer Vermittlungsseite (und die hat mir das am besten vor augen geführt) stand sinngemäß drin, dass die Taubheit eher für den menschen eine behinderung ist, als für seinen Hund.
Es gibt auch nur 1 Buch über die Erziehung tauber Hunde und das sagt im prinzip nur das, was heute sowieso schon vielfach verbreitet ist: Hunde sind visuell orientiert. Gesprochene Kommandos fallen nur uns leichter.
Ergo ist auch dieses Buch keine Pflichtlektüre für Gehörlose-Hunde-Besitzer.
Da ich damals, bevor Maggy zu mir kam, ein paar überlegungen angestellt habe, was wäre wenn usw... bin ich so frei und gebe diese mal an dich weiter:
Ich glaube, dass der Gehörsinn für den Hund in etwa den Stellenwert hat, wie unser Geruchssinn. Schön, wenn er da ist, aber die Welt dreht sich weiter, auch wenn er fehlt. Man ist eingeschränkt, aber nicht behindert.
Statt einem Klicker würde ich eine kleine "Schlüsselanhängertaschenlampe" verwenden Ist halt natürlich dann immer wichtig, dass es nicht zu hell ist beim trainieren. Alternativ ginge natürlich auch noch die "Daumen hoch"-Geste - ist aber natürlich wie der Vergleich "Klicker/Lob". "Daumen hoch" dauert halt länger als das an-/ausknipsen des Lämpchens.
Blickkontakt ist immer ein Leckerchen wert. Sobald der Hund dich anschaut: Kekse. Blickkontakt ist dann natürlich der elementare Grundstein zur Kommunikation und das muss dem Hund auch was wert sein, denn aus der Distanz kannst du dann gestikulieren bis du am Kopf stehst: Wenn der Hund dir den allerwertesten zudreht, kannst dich brausen.
Ich hab noch überlegt, ob für solche gelegenheiten so ein Vibrationshalsband (kein Tele!!!) sinnvoll wär, damit man dem Hund sagen kann "hey, kuck mal her!" - ob das toll ist, konnte ich allerdings nicht rausfinden - mimi hört beidseits 100%ig.
Grundsätzlich ist die Taubheit eines Hundes - so glaube ich - vorallem für den Menschen ein Problem, weil wir ja unsren Schlapfen nicht halten können. Unsre Hunde orientieren sich ja sowieso mehr an unserer Körpersprache als an dem Geblubber, das den ganzen Tag aus der Sprechöffnung dröhnt.
Insofern: Cool bleiben - Taubheit ist nichts schlimmes. Gibt viele Hunde, deren Taubheit erst zufällig irgendwann auffällt. Und es kann ja auch ein Vorteil sein, einen tauben Hund zu haben. Schussfestigkeit, weniger Schreckhaft bei plötzlichen Geräuschen...
Kriegst du einen tauben Wuffl?