Heute Früh, kurz nach 8 Uhr:
Ich schiebe zum zweiten Mal den Schneegatsch weg. Kommt ein Mitarbeiter der MA 48 in knallig-oranger Montur, bewaffnet mit Schubkarre und Schaufel, und sagt freundlich zu mir:
"Salz! Salz! Nehmen Sie Salz, dann nicht so viel Arbeit!"
Aha. Der arme Mann, er war ganz allein damit beuaftragt, alle öffentlichen Flächen in der Nähe einzupökeln. Die Grünflächen hat er vorschriftsmäßig verschont, außer an den Rändern. Die dortigen Sträucher haben eben Pech gehabt.
Im "Inneren" des Park kann man dafür die Strecke zum Zebrastreifen mit Schlittschuhen überwinden. Wie weihnachtlich und romantisch.
Kehren war heute Früh die beste Option, doch dies ist für die Verantwortlichen bei der MA 48 sichtlich kein Thema. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir sonntags zusätzliche Leute zum Schneeschaufeln raus schicken....
Die Theorie, dass blanke Faulheit (nicht der Arbeiter, sondern ihrer rot-grün angehauchten Vorgesetzten!) hinter der massenhaften Salzstreuerei steht, ist sichtlich nicht so falsch.
Und welchen Sinn hat es, liebe Gemeinde Wien, dass Ihre Mitarbeiter bei strömendem Regen herumfahren und Salz auskippen? Was da heute morgen aus einem Räumfahrzeug in unsere Gasse gepulvert wurde, schwamm sofort in den Kanal. Danke für den vorausschauenden Umgang mit Steuergeldern.
Wir können noch dankbar sein für den Regen. Es ist zwar hier in 1090 stellenweise sehr rutschig, aber wenigstens wäscht es das sinnlos ausgekippte Salz fort.
Dadurch bleibt uns der giftige, rutschige, schleußlich-dunkelbraune Salzmatsch erspart, der an anderen Tagen offenbar Frau Simas Vorstellung von einer sauberen Großstadt realisieren hilft.