Stereotypien, Autoagression, selbstverletzendes Verhalten - Erfahrungen... ?

bluedog

Super Knochen
ich suche infos und erfahrungeaustausch zu diesen themen.
da so ein verhalten doch recht selten ist (gott sei dank), gibt es kaum jemanden, der damit erfahrung hat, und dementsprechend wenig infos oder möglichkeiten des austausches.

war jemand schon einmal mit solchen problemen konfrontiert ??
hat jemand infos, erfahrungen tips etc. ?

freue mich über alles was weiterhilft. :)
 
Hallo!

oje, das hört sich ja gar nicht gut an, solches Verhalten kenn ich leider nur vom Menschen nicht vom Hund, gsd.

LG
 
vor etlichen jahren habe ich einen pitbull kennengelernt,der hatte dieses "sichselbstverletzensyndrom".ein rüde,anabolika und drogen geschädigt.man bemühte sich diesen hund zu rsozialisieren,leider mußten sie den hund einschläfern,da dieser hund eine gefahr für sich selbst war.
ich habe in meinem ganzen leben noch nie so ein erbärmliches wesen gesehen wie dieses häufchen elend. dieser hund brachte seinen vorbesitzern eine menge kohle,im kampf und dann als er freigekauft wurde. der hund war von den drogen und anabolika so geschädigt,daß er 1tens oft stundenlang stoisch vor sich hin starrte,und 2tens dann plötzlich anfing in seine vorderläufe zu beißen ,so stark daß es jedesmal ein wahres blutbad gab.wenn er das tat fing er immer erst ganz zart an zu kiefeln und wurde dabei immer hektischer bis blut floß.
 
Margit was willst du Wissen ?? Ich habe Erfahrungen gemacht im Bereich stereotypisches Verhalten (kompulsivem Schwanzjagen) bzw. mache sie noch weiterhin, aber es wird schön langsam :)
 
alles.... ;)

wie sieht das bei euch aus ?
wie stark ist dieses verhalten ?
verletzt er sich auch selbst, beisst er sich auf ?

was genau tut ihr dagegen ?
wie unterbrecht ihr, was tut ihr um ihn "abzulenken", wie verhindert ihr, dass er den schwanz erwischt bzw. sich aufbeisst.
was ist wenn er alleine ist - dann hat er ja wieder ein "erfolgserlebnis", wenn er es ungehindert tun kann ?

@amba1 - echt schlimm sowas....
 
:eek: das klingt ja schirch!

Also ich kann nur die Empfehlung vom Andy weitergeben. Brigid Weinzinger würde ich zutrauen, dass sie weiterhelfen kann. Ich schick dir mal eine PN...
 
Guti also los :)

Es handelt sich hier um meinen Patenhund, Staffmix 4 Jahre alt, 3 Jahre davon im Tierheim, aus der Kartei konnte ich entnehmen das sie schon Anfangs den Verdacht hatten, das da etwas nicht stimmt, weil sie sich vermehrt im Kreis dreht, es dürfte aber noch nicht so ausgeprägt gewesen sein.

Mittlerweile wurde ihr die Rute kupiert, eine Rettung war nicht mehr möglich. Sie hatte sich immer wieder aufgebissen beim jagen und die Rute konnte nie heilen. Den Verband hat sie sich auch immer runtergerissen.

Sie dreht sich, weil sie mit absolut nichts klar kommt, mit ihren Lebensumständen nicht, mit der Aussenwelt nicht, die ganzen Reizen etc.

Mehrere Trainer waren der Meinung das sie als Junghund entweder mit Reizen nur so überflutet wurde, oder völlig reizarm aufgewachsen ist.

Früher sah es wie folgt aus: Man "zieht" den Hund an, geht aus dem Zwinger den langen Gang entlang, dort versucht sich der Hund in die Gegenstände die an den Türen hängen zu verbeissen. Da sie einen Lederbeisskorb oben hat, hatte sie sich in den Beisskorb verbissen, diesen ins Maul gezogen und hat sich dann an der Leine abreagiert. Draußen ging das ganze genauso weiter.

Auf eingezäunten Ausläufen hat sie sich nur gedreht, man konnte sie aber mit halbwegs normaler Stimmlage aus dem ganzen für kurze Zeit herausholen. Blieb man in Bewegung war die Chance das sie sich gleich wieder dreht geringer. Futter nahm sie nie an, Stress war einfach immer viel zu hoch.

Wenn sie sich einige Zeit dreht wird sie Inkontinent und verliert Kot und Urin. Auf jede Veränderung (ableinen, Beisskorb runternehmen) reagierte sie mit drehen.

Verdammt ich könnte hier noch ewig so weiterschreiben!
Eines kann ich dir als Tipp geben, ohne Unterschützung durch einen kompetenten Trainer wird es schwer.

Was meiner Prinzessin sehr gefällt sind Rituale, darauf steht sie, das gefällt ihr, die kennt sie, da ändert sie nie etwas und die beruhigen sie auch :)

Weiters Berichte ich gern ein anderes mal, ich wusste nur gar nicht wo ich anfangen soll, ich habe sie "erst" ein bissl mehr als 6 Monate als Patenhund und könnte wohl ein Buch über uns schreiben :D
 
Bettina, ich hab Bluedog schon von deinem Patenhund erzaehlt und ihr auch die Kontaktdaten von A. gegeben:) Musste sofort an dich denken:D

Ohne kompetente Unterstuetzung seitens eines sehr erfahrenen Trainers kann man so ein Verhalten mMn nicht in den Griff bekommen.

P.S. das schreibe ich jetzt mal frei heraus........das gemeinsame Training kann sehr wohl Erfolge verbuchen, das was Bettina mit Hilfe der Trainerin geleistet hat und immer noch leistet.......das haut mich jedesmal vom Sessel. Es ist aber auch muehsam und nicht immer leicht. Das ist jetzt meine bescheidene Meinung, nachdem was ich als Ausserstehende beobachte:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Musste sofort an dich denken

:D:D:D

Teilweise ist es für mich als würde ich ein behindertes Kind pflegen.

Es braucht viel Geduld, viel Ruhe, viel Kraft und viel Liebe.

Sie spürt sofort ob man es ernst meint, oder ob man nur spielt. Ob ich mich tatsächlich freue, oder nur so tue als ob. Die Zuneigung die ich ihr gebe kommt mehrfach zurück. So einen herzlichen und ehrlichen Hund habe ich noch nie erlebt :)

Folgendes soll Mut machen: Die Püppi wedelt mittlerweile wieder, sie kann sich auch mal hinlegen. Das drehen wurde weniger, sie beisst nicht mehr in die Leine. Beim ableinen und Beisskorb runtergeben dreht sie sich nicht mehr. Wenn es ruhig ist kann ich sie auch frei laufen lassen auf dem eingezäunten Areal ohne das sie sich einmal dreht, egal ob ich sitze, stehe oder herumgeh. Auch für den Gang haben wir eine gute Lösung gefunden und sie nimmt von mir auch wieder Futter, auch wenns draußen noch ihre Zeit braucht :)

Wir haben natürlich auch unsere Up`s and Down`s, aber da muss man durchbeissen.

Bei meiner Hübschen merkt man sofort ob sie einen schlechten Tag hat, oder einen Guten.

An schlechten Tagen, gibt sie aber noch immer alles und auch an solchen Tagen schafft sie es immer wieder mich mit ihrer kämpferischen Art zu verblüffen.

Und an guten Tagen sind wir unschlagbar, an solchen Tagen gehört uns die Welt :D An solchen Tagen schaffen wir Dinge von denen ich nicht einmal geträumt hätte, das sie möglich wären.

Und hey, wenn wir das schaffen, dann schafft ihr das schon lange :)
 
danke euch für die tips !

@klanapinscher - deine erfahrungen interessieren mich SEHR !!
ich finde eure erfolge beachtlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass der hund ja im tierheim ist, also keine fixe bezugsperson hat und allein im zwinger ja leicht wieder in dieses verhalten zurückfallen kann.
iihr habt ja ungleich erschwerte bedingungen.

wie es geht euch damit ??
was macht er allein im zwinger ??

ja, kraft kostet es wirklich.
wir haben ja zusätzlich das problem, dass wir grosse wunden haben, die erst mal abheilen müssen.
was bedeutet, dass rennen, spielen und das meiste was ihn beschäftigen, ablenken und spass machen würde, nicht in frage kommt.
alerdings haben wir einen tollen alternativen TA gefunden, und die akupunktur und die chinesischen kräuter tun ihm unheimlich gut.
beim akupunktieren kann man wirklich sehen, wie die anspannung abfällt.

ein paar fragen noch....
hat sich dein patenkind "nur" den schwanz aufgebissen oder auch andere stellen ??
muss er eine halskraus etragen ioder geht es ohne ? (auch im zwinger ?? was macht er da ??)
wir waren heute beim orthopädiemechaniker, weil wir daran denken, ihm eine schutzhose aus kevlar nähen zu lassen, damit er nach dem abheilen auf keinen fall mehr ein erfolgserlebnis haben kann und sich wieder aufbeissen.
die frischen narben werden ja auch noch sehr empfindlich sein, und da reicht dann schon wenig.
und ohne kragen wird die gefahr dann viel zu gross sein.
ich kann nicht abschätzen, was er tun wird, wenn die wunden verheilt sind.
da wir aber annehmen, dass er sie sich selbst zugefügt hat, werden wir kein risiko eingehen.

wir haben schon einige fortschritte gemacht, meiner meinung nach, allerdings auch immer wieder kleinen rückschläge. aber das gehört woh dazu.
was mir hoffnung macht, ist, dass ich ihn mittlerweile mit einem nein stoppen kann und dass er oft stundenlang ruhig ist, ruhig schläft oder auch mir zusieht, wenn ich rumwurschtle.
nur sobald es aufregung gibt, rausgehen etc. dann fängt es wieder an....

Sie dreht sich, weil sie mit absolut nichts klar kommt, mit ihren Lebensumständen nicht, mit der Aussenwelt nicht, die ganzen Reizen etc.
Auf jede Veränderung (ableinen, Beisskorb runternehmen) reagierte sie mit drehen.

genau so ist es bei uns auch....

Was meiner Prinzessin sehr gefällt sind Rituale, darauf steht sie, das gefällt ihr, die kennt sie, da ändert sie nie etwas und die beruhigen sie auch

DAS interessiert mich brennend !!
welche rituale, in welcher form, wie oft, was, wann, wo, wie, und wenn ja, warum nicht !!?? :cool:
 
So selten ist es leider nicht wie man meint, nur erkennen viele Leute Autoaggressives Verhalten nicht als solches und Bewegungsstereotypien werden gern als "lustige Macke" abgetan.

Gerade zu Tierheimzeiten habe ich viele Fälle kennen gelernt.
 
Meine ehrliche Hochachtung an euch beide! Und das is net so dahin gesagt. Wer mich kennt weiß das. Ich finds einfach toll, was ihr da leistet. Hut ab!!!! Wünsche weiterhin Erfolge, auch die gaaanz kleinen zählen gaaanz viel!
Ich hatte bisher nichts mit solchen Hunden zu tun, habe aber ein paar beim "arbeiten" gesehen. "kenne" nur 2 Hundchen mit ähnlichen Problemen. Vieeel Geduld, Einfühlungsvermögen und Homöopath haben geholfen.
Wünsche euch das allerbeste Gelingen.
lg heidi
 
mit autoagressivem/selbstverletzendem verhalten kann ich dienen... :o

feli hat eigentlich schon immer in "stresssituationen" so ein verhalten gezeigt - er hat sich seine pfoten (im speziellen die rechte) ausgesucht... und bis "es geblutet" hat daran rumgekapst... (also so, wie hunde sich selbst "knabbern" wenn sie irgendwo was juckt) das halt immer an der selben stelle...

angefangen hats mit "haarverlust", rötung und irgendwann mal richtig blutig.

logischerweise bin ich gleich beim haarverlust zum TA. hund durchgecheckt - hund gesund. kein pilz, nichts das jucken sollte, ...

also hab ich das kapsen wehement unterbunden. von schimpfen bis hand auf die stelle legen - funktionierte auch gut, weil feli wenn er alleine war nie in "stressige" situationen kam.

ja... irgendwann mal war dieses verhalten komplett weg. hab auch weiter nicht drüber nachgedacht. als ich mich dann vor 2 jahren von meinem exfreund getrennt habe (an dem feli doch sehr gehangen hat) ist dieses verhalten wieder ganz vermehrt aufgetreten, auch wenn er alleine war hat er sich gekapst. also hab ich angefangen ihm socken anzuziehen und diese "festzukleben"... also richtig stark einbandagiert, hat super funktioniert. er hat siene pfoten komplett in ruhe gelassen, ging dann allerdings auf den hintern ballen los. also war feli für ca. 3 wochen zu hause dauerbandagiert.

die bandagen hat er sich aber witzigerweise nicht runtergerissen, wenn sie fest genug geklebt waren. "lockere socken" hielten nicht lang.
iiirgendwann war dieses verhalten auch wieder weg. und jetzt kappst sich feli wieder ausschließlich in stressigen situatione. womit ich gut umgehen kann...






ja ... hm erklärungsversuche? ich weiß es nicht.
ich mein bei feli wars jetz nie soooo schlimm, aber doch auch vorhanden. aber gott sei dank auch gut zu händeln...

die engen bandagen haben ihm aber wirklich gut geholfen, also damit hat er sich "wohler" gefühlt... ich glaub das dass einfach etwas mit "fühlen" zu tun hat , also aus der menschen"krankheit" abgeleitet ... spür das betreffenden körperteil...


im moment kapst feli wieder in stressigen situationen, aber das letzte blut hab ich vor 2 jahren gesehen und hoffe dass das auch so bleibt :o
 
h, hast du mit deinem feli auch irgendwie an diesem verhalten gearbeitet.
weil wie ich eben in deinem anderen thread gelesen habe, macht dein feli ja noch mehr probleme..... ?
das weglaufen, ist das nur freiheitsdrang oder passt ihm in dem haus da was nicht ?? die energie, die atmospäre ??

die bandagen - ja, ich weiss, dass man bei ängstlichen hunden mit diesen körperbandagen arbeitet.
da will ich mich noch näher damit beschäftigen, weil ich mir sicher bin, dass rusty auch ein gestörtes verhältnis zu seinem körper hat.
und diese halskrause, die leider sein muss, trennt ihn ja sozusagen auch von seinem körper ab.
ich denke, das ist ein wichtiger faktor.
in den gesprächen mit ihm (TK) haben mehrere (einige liebe kolleginnen helfen mir da) das bild bekomen, dass seine seele und sein körper getrennt sind. und ich finde, das bild beschreibt ihn ganz genau.
seine seele muss wieder im körper heimisch werden.

@kylie, danke..... :o
naja, ich habs mir nicht ausgesucht, die erkenntnis kam erst langsam als der hudn bei uns war.
nun müssen wir damit fertig werden.
das schlimme ist, er hat soe ien liebes wesen, wenn er "normal" ist, und er strahlt sehr viel trauer aus. und er richtet die aggression ausschliesslich gegen sich selbst.
nun, im alltag begegnet man so einem verhalten nicht oft, ich hatte noch nie einen hund, der auch nur ansatzweise so ein verhalten zeigte, udn kannte auch noch nie einen.
insofern steht man erst mal ziemlich allein da.
und es kostet kraft, vor allem weil man den ganzen tag auf den hund aufpassen muss.
und in unserem fall kommen erschwerend dazu, die ja erst mal abheilen müssen.
homöopathische meittel bekommt er auch, und die akupunktur und die chinesischen kräuter tun ihm sehr gut.
das ist schon mal eine grosse hilfe.
ich bbin froh, dass wir dadurch das sedalin nicht mehr brauchen, denn mit dem sedalin war er ja völlig neben sich.
 
wenn meine Hündin einen Kieselstein findet, egal ob daheim oder zb. beim Heurigen nimmt die den Stein zwischen die Zähne und reibt sich damit die Vorderpfote auf bis sie blutet und das ganze Fell weg ist, immer an der selben Stelle

sie macht aber sonst nie was mit ihren Fuß, kein schlecken oder nagen, eben nur wenn ein Steinderl vorhanden ist

sehr seltsam


hab vor 2 Monaten einen 2ten Hund dazu bekommen der 8 jahre lang im Tierheim war
er hat die ersten 2 Wochen ständig an seinen Pfoten gebissen und genagt, dürfte er Jahre hindurch gemacht haben, merkt man an den Narben
ich konnte ihn auch kaum davon abhalten

jetzt ist alles weg, er nagt kein einziges mal mehr
 
Hallo,

ich habe ähnliche Erfahrungen wie Sina.

Ich hatte vor einigen Jahren einen Hund, der 7 mal vergeben war in seinen ersten 2 Lebensjahren, davon die letzten vier Male gebissen hat, dann 11 jahre im tierheim blieb, bis er mit 13 jahren zu meinem ex-freund, 3 katzen und mir gezogen ist.

er hatte mehrere probleme, u.a. eben auch dass er sich die vorderpfoten an der oberseite solange geschleckt hat, bis sie geblutet haben. er lag dabei ruhig z.B. im korb vor mir und hat das exzessiv gemacht (narben waren auch da und kein fell mehr => hat es schon im tierheim über lange zeit gemacht gehabt).
ich konnte anfangs kaum zusehen und habe ihn mehrfach versucht zu unterbrechen durch ansprechen. das hat zwar immer für ein paar sekunden funktioniert, aber dann hat er weiter geschleckt. als ich dann in so einer situation einmal die hand über die pfote gehalten habe, hat er gebissen, das war echt zuviel für ihn.

ich hab mich dann damit abgefunden und ihn einfach schlecken lassen, also auch nicht mehr angesprochen und statt dessen "nur" versucht allen anderen stress möglichst stark zu reduzieren. und nach einigen wochen hat er es ganz gelassen und die pfoten sind langsam verheilt.

stress abbauen hieß: gassi gehen, wenn wenig los ist, anfangs nie alleine lassen (hatte panische angst vor dem alleinsein, wir haben das aber innerhalb von 3 monaten ganz langsam aufgebaut) - wie er alleine bleiben konnte, sehr viel in der wohnung schlafen lassen, kein besuch, hundekontakte, ruhige spaziergänge, wenig handling.

da seht ihr ihn beim schlunzen und auch noch die narben an den vorderpfoten:


lg
 
das mit dem stein find ich ja seltsam....

toll find ich, dass dieses schlecken sich bei euch beiden von selbst gelegt hat.
habt ihr da gar nichts weiters getan ???

ja, ruhe ist bei uns auch wichtig, wobei ich versuche, ihn immer weniger abzuschirmen, sondern an das normale leben zu gewöhnen.
das geht kurzzeitig schon ganz gut.

er dürfte einige defizite haben, den richtigen umgang mit anderen hunden hat er offenbar auch nie gelernt.
wenn wir andere hunde treffen führt er sich auf wie rambo im drogenrausch. :rolleyes: :cool:
 
er ist jetzt 3 wochen bei mir.
über die vorgeschichte wissen wir fast gar nichts.
er hat schlimme wunden hinten am popo (seitlich).
anfangs dachte man an irgenwelche verletzungen durch auto oder misshandlung, mittlerweile glauben wir, dass er sich die selbst zugefügt hat.
er war mit diesen unversorgten wunden 2 wochen in der tötungsstation, ohne behandlung oder irgendwas.
möglicherweise hat er dieses verhalten erst dort entwickelt.
ich glaube aber eher, dass er das schon vorher hatte und sich selbst aufgebissen hat.

habt ihr bei eurem hund gar nichs getan ? (nicht unterbunden etc. ?)
er hat ganz von selbst mit diesem verhalten aufgehört ???
angeblich soll das ja fast unmöglich sein....
 
wieso soll das unmöglich sein?
die ursache ist ja stress, wenn der stress nachlässt, dann lässt dieses verhalten nach.

vielleicht ist das jetzt komisch, aber kennst du das gefühl an deinen nägeln oder deinen finger rumzukauen, ständig deine haare um einen finger zu wickeln oder irgendwelche solche ticks? also mir passiert das z.B. wenn ich im auto im stau steh und es ganz eilig habe. ich will mich also bewegen und kann nicht. dann muss ich das irgendwo abreagieren. ich denke diese hunde fühlen sich auch so. sie haben stress mit einer gewissen situation und können mit dem gefühl nicht umgehen, daher müssen sie sich an sich selbst abreagieren =>

- eine hilfe ist es, wenn du ihnen eine alternative bietest, also z.B. kauzeug statt pfote
- die stresssituationen nach mögilchkeit vermeiden. ich würde KEINESFALLS jetzt anfangen ihn an ein normales leben zu gewöhnen. denk dran, wenn er aus einer tötungsstation ist, kennt er vielleicht GAR NICHTS, d.h. er hat ohnehin genug damit zu tun mit all den neuen eindrücken (staubsauger, andere hunde, leute auf der straße, lärm, menschen nah um sich, kaffeemaschine, waschmaschine, was auch immer) klar zu kommen. geh es wirklich langsam an. keine panik. das wichtigst ist jetzt mal, dass er zur ruhe kommt und lernt, dass er bei dir sicher ist. an die umwelt gewöhnt er sich dann viel schneller, wenn er eine gute beziehung zu dir und zu sich selbst hat.
- viel schlaf und entspannung soweit er dazu fähig ist.

ich halt nichts vom verbieten - obwohl ich es ja selbst anfangs probiert habe, weil ich es nicht ausgehalten habe zuzusehen - aber ich hab dann langsam verstanden - er KANN nicht anders. und wenn ich ihm das verbiete, dann muss er entweder das verbot durchbrechen (wie er es tat: also vorgehaltene hand beissen, damit er weiter schlecken kann - ja, er hatte ja auch noch andere probleme, aber egal jetzt) oder er wird sich etwas anderes als schlecken suchen oder er wird eine andere krankheit (tumor, darmerkrankung, etc.) bekommen, weil sein zustand, der stress, die unsicherheit, das bleibt ja alles innerlich gleich, das schlecken ist ja nur ein ausdruck von diesen inneren gefühlen nach außen.

achso, und in unserem stall haben wir jetzt auch einen hund, der sich den schwanz jagt und die pfoten leckt. er war vorher in einem anderen, größeren stall und ist wegen dieser probleme in unseren kleinen gekommen (er hat eben auch noch andere probleme). wir können es natürlich gar nicht unterbinden im zwinger und trichter lässt er sich nicht anziehen. der schwanz ist jetzt ziemlich verheilt. bei starken stress dreht er sich manchmal noch, aber ansonsten liegt er viel bei uns.

also, ich bin überzeugt, dass es besser wird einfach "nur" durch stressreduktion.

alles liebe
 
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