Stayers und Movers

Ich habe unter Mover nicht verstanden, dass man ins Ausland fahren muss um zu arbeiten , man kann hier bleiben und Mover sein und ins Ausland gehen und dort Stayer sein.

Wie auch immer die Stayer haben es in der Privatwirtschaft in sehr vielen Branchen ab einem gewissen Alter sehr schwer , spätestens dann wenn ihre Firma zusperrt. Ich kenn so gut wie keinen in meiner Generation der noch beim gleichen Arbeitgeber ist wie am Beginn des Berufslebens (außer Posten bei Bund und Gemeinde), sehr viele sind auch nicht mehr im gleichen Beruf tätig, die machen jetzt ganz was anderes.

Berufe verschwinden, neue Berufe entstehen, Berufsbilder ändern sich stetig ....
 
Wieso ist man kein "Stayer", wenn man den Dienstgeber wechselt?

Ich halte es für normal, dass GERADE ein Stayer dies tut. Er will sich ja in seinem Fachgebiet entwickeln. Wieso muss jemand 40 Jahre lang nur Volksschullehrer bleiben und dürfte nicht Vorträge an der Hochschule halten, in der Gewerkschaft tätig sein und privat Unterricht in Reitpädagogik erteilen?
Das könnte er doch alles tun, und müsste weder sein Haus verkaufen noch die Branche wechseln.

Was bringt es mir hier, pausenlos die Branche zu wechseln, wenn die ausgeübten Tätigkeiten MIR nicht entsprechen? Letztendlich soll doch der Job einen Teil der Persönlichkeit ansprechen, und zumindest dieser Teil soll sich auch entwickeln können. Wie wahrscheinlich ist das, das jemand mit Talent zum Recherchieren und Präsentieren, sowie einem Hang zum kreativen Chaos, erfolgreich in die Buchhalterbranche einsteigt? Letztendlich wird dieser Mensch zwangsläufig zum "Stayer" im Bereich seiner Stärken, weil sonst bringt er ja nicht die beste Leistung und das zeigt sich finanziell.

Es hat nichts mit Job-Zigeunern zu tun, dass ein 40jähriger vielleicht eine "neue" Richtung einschlägt. Die ist nicht wirklich neu, sondern ist schon sehr lange vorhanden. Nur bot der bisherige Lebenslauf keinen gerade Weg zum perfekten Job. Wie auch, mit 18 hat man nur eine grobe Richtlinie und andere Menschen - Eltern, Lehrer - weisen einen in eine halbwegs passende Richtung. Der Mensch durchläuft dann 20 Jahre, sammelt Erfahrung, und hat mich 40 mehr Selbstkenntnis und Selbstvertrauen. (Sowie auch mehr Geld, weil er gespart hat und vermutlich auch ein wenig erbt.)

Gerade in der Fähigkeit, die eigenen Stärken immer genauer zu erfassen und zu einem Gesamtbild zu vereinen, liegt doch ein wesentlicher Karriereschlüssel.
Wir sollten uns selbst immer treu bleiben (engl.: "to STAY true") - darin liegt auch der Schlüssel zum Flow und zu vielen Glücksmomenten.

Manche Leute finden den Flow im Herumwandern, aber viele tun dies nicht. Sie wünschen sich STABILITÄT bezüglich Wohnort, Partner und Berufstätigkeit.
 
In einer Welt, die sich zusehends immer schneller verändert, sind wir alle Migranten: Die Welt von vor 20 Jahren ist nicht mehr die heutige. - Man lese nur hierforums quer: diese Sehnsucht nach früher, da die Welt noch berechenbar(er) war. Natürlich war sie das teils auch, weil man vielleicht noch Kind war, und die Welt auch noch nicht so ganz überblickte (was man eh niemals komplett kann - es hatte vielleicht nur den Anschein, weil die Welt auch nicht so vielstimmig war, und alle dieselben Nachrichten konsumierten).

Die Forscherin hier hat ja lediglich der schon von Eco (Ende der 80er Jahre) getroffenen (und polemischer klingenden) Unterscheidung in "Apokalyptiker" und "Integrierte" wieder aufgenommen. Diejenigen, die in jeder Veränderung das "Ende der Geschichte" sehen wollen. - Es gibt natürlich kein Ende der Geschichte, es gibt aber ein Ende der Erzählung darüber, dass es eine Geschichte gäbe.

Die Menschen, die keine Migrationsbewegungen vollziehen, sind gar nicht in so einer gänzlich anderen Situation wie Migranten, und dass sie sich vermehrt auf "kulturelle Identitäten" zurückziehen, hat vielleicht weniger mit Kulturkontakten zu tun, als damit, dass sie sich in ihrer eigenenWelt nicht mehr ganz so behaglich fühlen, und sich wie es viele in der Migration tun (das sind dann die, die sich angeblich nicht integrieren wollen) auf einen Aspekt (den kulturellen, den religiösen...) besinnen, und sich an dem festhalten.
 
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In einer Welt, die sich zusehends immer schneller verändert, sind wir alle Migranten: Die Welt von vor 20 Jahren ist nicht mehr die heutige. - Man lese nur hierforums quer: diese Sehnsucht nach früher, da die Welt noch berechenbar(er) war. Natürlich war sie das teils auch, weil man vielleicht noch Kind war, und die Welt auch noch nicht so ganz überblickte (was man eh niemals komplett kann - es hatte vielleicht nur den Anschein, weil die Welt auch nicht so vielstimmig war, und alle dieselben Nachrichten konsumierten)..

Nun, ich kann mich recht deutlich an ständige Erstickungsanfälle in meiner Kindheit erinnern, die die Knochen meines Brustkorbs deformierten. Ich drfte am Di immer Englisch schwänzen und zur orthopädischen Gymnastik gehen.

Ich komme zumindest mit dem medizinischen Fortschritt so gut klar, dass ich keine Zuflucht in Religion oder Alternativ"medizin" suchen muss.


Dann die Technik.
Ich erinnere mich an unseren ersten Schwarzweiß-Fernseher. Und an das halbe Telefon. Ich lieeeeebe es, in der Arbeit hausintern mit diesem tollen Bakelit-Telefon zu telefonieren, hach das sind Kindheitserinnerungen. Außerhalb des Hauses verwende ich ein Smartphone - wo es nötig ist, Affenspielchen wie Pokemon installiere ich erst gar nicht.
Derzeit schreibe ich meinen Beitrag von einem Acer-Laptop, dessen Linux-Betriebsystem ich selber installiert habe und auch selbst am Laufen halte.

Ich glaube nicht, dass ich den technischen Anschluss verpasst habe.
Obwohl mich Technik eigentlich nicht sehr interessiert, mein Fachgebiet ist der naturkundliche Bereich.
Ich bin aber doch technisch fitter als eine ganze Anzahl 20jährige, die nur Windoof und ihr Handy kennen.

Der Erwerb dieses Wissens setzt SESSHAFTIGKEIT voraus.
Ich beherrsche meine Muttersprache und habe in dieser Sprache einen so umfangreichen Wortschatz erworben, dass mich auch die Begriffe "reffen" oder "Harsch" nicht in Verlegenheit bringen.
Hingegen war ich Zeugin, wie ein junger "Österreicher" im Alter von 14 Jahren anhand einer Zeichnung verdolmetscht bekommen musste, was ein "Segelboot" ist. Ein Boot ist ihm im Rahmen seiner multinationalen (religionsverseuchten) Erziehung leider niemals untergekommen, weder in D, noch in E, noch in Türkisch. (Erstere Sprachen natürlich "Nicht Genügend", er war ja nur in Wien geboren...)

Weitere exotische Begriffe: "Karton", "Alufolie", "Brand".... Jo, im Physikunterricht sitzen die Kleinen dann drinnen und verstehen Bahnhof.
Die übliche Lernstrategie besteht in sturem Auswendiglernen ohne Verständnis. (Was allerdings dem Koranlernen entspricht...)

Warum muss es Seiten wie diese geben?
http://www.lesenundverstehen.at/

Warum muss es basales Lesetraining in der AHS für SECHZEHNJÄHRIGE (!!!) geben, bei dem die Sakkaden geübt werden?

Ich kann mich nicht erinnern, dass es das in meiner Schulzeit gegeben hätte. Wir lasen "Effi Briest" und wenn dafür jemand den Zeigefinger benötigt oder sich durchs laute Lesen gedemütigt gefühlt hätte, dann hätten ihn die anderen Kinder laut ausgelacht.

Bei einer D-Matura galt die Regel: 3 Rechtschreibfehler im Text sind "Nicht Genügend". 5 Beistrichfehler gelten als ein Rechtschreibfehler.
Inzwischen musste das längst aufgeweicht werden. Wenn man irgendwie den Inhalt des Prüungstextes herunter stottern kann, ist man "Befriedigend".

Ein tieferes Verständnis auch nur eines Ausschnittes der Welt werde ich so natürlich nicht erwerben. Die Mehrzahl aller Texte bleibt mir ja verschlossen, wenn ich in KEINER Sprache einen umfangreichen Wortschatz besitze.

Und dies ist für unsere Immigranten die Regel. Ausnahmen gibt es natürlich, aber die breite Masse ist sprachlich sehr eingeschränkt, und zwar in D, E UND der Muttersprache.

Was gewinnt der Staat dadurch? -> Billige Wählerstimmen für gewisse "Sozial"parteien.
(Während gebildete Immigranten auch schon mal Strache wählen, wie man von ihnen selber hört....)

Die Menschen, die keine Migrationsbewegungen vollziehen, sind gar nicht in so einer gänzlich anderen Situation wie Migranten, und dass sie sich vermehrt auf "kulturelle Identitäten" zurückziehen, hat vielleicht weniger mit Kulturkontakten zu tun, als damit, dass sie sich in ihrer eigenenWelt nicht mehr ganz so behaglich fühlen, und sich wie es viele in der Migration tun (das sind dann die, die sich angeblich nicht integrieren wollen) auf einen Aspekt (den kulturellen, den religiösen...) besinnen, und sich an dem festhalten.

Sesshafte Menschen befinden sich in einer generationsübergreifenden, besser gesicherten Position. "Was du ererbt von deinen Ahnen, erwirb es, um es zu besitzen", sagt das Sprichwort. Es drückt auch eine Empfehlung aus, den Familienbesitz am Ende des eigenen Lebens weiter zu reichen, und ihn zumindest nicht wesentlich zu schmälern.

Auch wenn sich diese Menschen momentan vielleicht weniger behaglich fühlen, so haben sie doch mehr wirtschaftliche Zugmöglichkeiten und sozialen Rückhalt als die unsteten Wandervögel. Sie trauen sich eher, etwas Neues aufzunehmen.
(Unsere ach so fremdenfeindlichen Mit-ÖsterreicherInnen haben im Regelfall den halben Erdball verkostet, besitzen im Kleiderschrank 2 Islandpullover/1 Poncho/1 Salwar Kameez, 1 bestickte, slawische Bluse/1 Dirndl/Trachtenanzug, hören 17 Sorten Musik und erzählen leidenschaftlich gerne vom letzten Urlaub.)

Wer herumwandert, muss sich irgendwie eine Identität suchen. Ich erlebe Migranten als wesentlich zögerlicher im Ausprobieren von Neuem, als die "Ureinwohner". Letzteren gibt generationenlange Sesshaftigkeit eben Stabilität - und aus der Sicherheit kann ich ja mal was wagen.

Was die Religion betrifft: Religiosität ist immer ein Ausdruck von persönlicher Unsicherheit. Religiöse Menschen brauchen ihre Gruppe, um mit dem Leben halbwegs zurecht zu kommen. Man spinnt sich in eine Traumwelt ein, in der Verstorbene (= verlorene Ressourcen) eh noch herunter schauen, man sieht sie eh wieder...

Je wirtschaftlich sicherer ein Staat ist, desto höher ist der Anteil Atheisten. Diese machen zwar die gleichen Lebenskrisen durch wie alle Menschen, haben aber die Fähigkeit, sie ohne "Allahu akbar" zu überleben.
Ich sehe es persönlich als "Staying" auch in "spiritueller" Hinsicht. Im HIER und JETZT lebe ich, nicht für den Weg in ein hypothetisches Jenseits. Mein Leben ist irgendwann aus, das kann auch schon morgen sein. Der Atheist lebt daher achtsamer und bewusster als der Religiöse, in voller Akzepanz der Möglichkeit, dass das Leben morgen aus sein kann, und zwar ohne Resetknopf im Jenseits.

Eine "Kultur" erwächst aus dem Land und ist mit diesem untrennbar verbunden.
Man kann sie nicht global verpflanzen - wie man auch den Menschen selbst nichts Gutes tut, wenn man sie global verpflanzt.
Wer zu einem Himalaya-Bergvolk gehört, braucht die Berge auch PHYSISCH - um nur eins der bekanntesten Beispiele zu nennen.

Wer unbedingt will, kann ja mal diese Küche probieren:
https://en.wikipedia.org/wiki/Inuit_diet
Traditional Inuit diets derive approximately 50% of their calories from fat, 30-35% from protein and 15-20% of their calories from carbohydrates, largely in the form of glycogen from the raw meat they consumed
Ich prophezeie allerdings einem Europäer, dass er sich damit längerfristig gesundheitliche Probleme holt.
Auch die Küche erwächst aus dem Land.

Gewiss kann man Teile einer Kultur übernehmen, von Porzellanherstellung bis Ayurveda. Dafür ist aber keine großflächige Migration nötig. (Schon gar nicht im Zeitaler von Flugzeug und Internet.)
Das Wissen wird binnen kürzester Zeit "integriert", an ein anderes Land angepasst. China-Restaurants sind nicht sehr chinesisch. Was Europäer aus asiatischem Sport machen, ist für Asiaten kaum nachvollziehbar. Umgekehrt finden wir eine Japanerin, die die Brünhild singt, auch eher originell.
 
Brünnhilde: die Tochter, die sich, den Vater und seine "Heldensöhne" hätte retten können, wäre er nicht den Einflüsterungen der Stayer in seinem Umfeld erlegen...

Zubin Mehta und Seiji Ozawa sind als Wagner-Interpreten vielleicht originell, aber nicht minder ernst zu nehmend als Thielemann.

Eine japanische Brünnhild, weiß mehr über Brünnhild (und Wagner) als du oder ich es je könnten, weil wir uns nie in derselben Art damit auseinander setzen werden, wie sie es tut. Wenn ich ein Kabuki-Stück sehe, finde ich etliche Parallelen zum "antiken" Theater und damit auch zu Wagner (ebenso wenn ich einen Kurosawa-Film sehe). Aber ich sehe und höre Wagner auch nicht als Abgesang auf germanische Göttersagen, sondern diese als Mittel um allgemein-Menschliches zum Ausdruck zu bringen (optisch waren einige Brünnhild-Interpretinnen originell, boshaft könnte man sagen: überzeugend, im Hinblick auf "zu Boden stürzt Grane, der Starke" - was aber der stimmlichen Überzeugungskraft keinen Abbruch tut).

Und so lächerlich die Wagner-Texte im Allgemeinen auch sein mögen (beim "Gesamtkunstwerk" sieht's dann eh anders aus), so findet sich gelegentlich doch auch Zitierbares ("welscher Tand in deutschem Land" gehört niicht dazu): Ich schreite kaum, und wähne mich doch weit. - Du siehst mein Sohn, zum Raume wird uns hier die Zeit. (Parsifal, 3. Akt -dazu das Glockenspiel - Ahhh!)

Ich habe einen ähnlichen Schulunterricht "genossen" wie du. Ich war immer schon literarisch interessiert, was ich bevor wir es im Unterricht durchnahmen gelesen hatte (und das war zum Glück einiges), konnte mir auch der nicht verderben, alles andere schon. Man kann also nicht sagen, dass diese meine Ablehnung (des "Kanons") aus Desinteresse zustande kam.

Das Laut-Lesen hat mir aufgrund meiner Leselust einiges Unbill eingetragen, in der Volksschule. Es dauerte mir zu lang, ich las still weiter, wusste, wenn ich drankam nicht wo wir waren, meine Mutter wurde gerufen.

Es war, damals am Land, eine was die Herkunft betrifft, ausgesprochen homogene Lerngruppe. Wer nach der 1 Klasse Volksschule funktionaler Analphabet war, blieb es sein Leben lang.

Laut-Lesen ist allenfalls gut als Ausspracheübung, dem Textverständnis beugt es eher vor als es ihm förderlich ist. Das ist ganz ähnlich wie mit dem Auswendig-Lernen (obwohl es natürlich eine Lust sein kann, einen schönen Text gut vorlesen oder sogar auswendig vortragen zu können).

Meine Turn-Lehrerin hatte vollkommen recht (und den Deutschlehrer_innen von damals offensichtlich etwas voraus), wenn sie sagte: Genie ist 10% Inspiration und 90% Transpiration. Der Deutschunterricht (besonders das Schreiben) war auf diese 10% aufgebaut. Wenn man die hatte, konnte man vielleicht herausragendere Aufsätze schreiben, als man es bei den jetzigen Aufgabenstellungen kann. Natürlich muß man wollen, es bedarf einiger Anstrengung, aber damals hatten nicht einmal die, die wollten, eine Chance mitgenommen zu werden - und das ganz ohne Schüler_innen mit Migrationshintergrund.

Defizite sind da, sie kommen aus migrantischen und nicht-migrantischen Elternhäusern. Die Schule ist der Ort, an dem das kompensiert werden sollte, und keine Eliteproduktionsstätte (wenn sie nicht explizit als solche deklariert ist). Sie sollte, und da gebe ich der Kritik an dem vielen Reden über "Kompetenzen" recht, aber auch keine Normierungsanstalt sein. Und das ist wohl leider noch immer so, dass sie ein Ort ist, an dem viele, die sich besonders leicht oder besonders schwer tun, besonders leiden.
 
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Brünnhilde: die Tochter, die sich, den Vater und seine "Heldensöhne" hätte retten können, wäre er nicht den Einflüsterungen der Stayer in seinem Umfeld erlegen...

Zubin Mehta und Seiji Ozawa sind als Wagner-Interpreten vielleicht originell, aber nicht minder ernst zu nehmend als Thielemann.

Eine japanische Brünnhild, weiß mehr über Brünnhild (und Wagner) als du oder ich es je könnten, weil wir uns nie in derselben Art damit auseinander setzen werden, wie sie es tut. Wenn ich ein Kabuki-Stück sehe, finde ich etliche Parallelen zum "antiken" Theater und damit auch zu Wagner (ebenso wenn ich einen Kurosawa-Film sehe). Aber ich sehe und höre Wagner auch nicht als Abgesang auf germanische Göttersagen, sondern diese als Mittel um allgemein-Menschliches zum Ausdruck zu bringen (optisch waren einige Brünnhild-Interpretinnen originell, boshaft könnte man sagen: überzeugend, im Hinblick auf "zu Boden stürzt Grane, der Starke" - was aber der stimmlichen Überzeugungskraft keinen Abbruch tut).

Und so lächerlich die Wagner-Texte im Allgemeinen auch sein mögen (beim "Gesamtkunstwerk" sieht's dann eh anders aus), so findet sich gelegentlich doch auch Zitierbares ("welscher Tand in deutschem Land" gehört niicht dazu): Ich schreite kaum, und wähne mich doch weit. - Du siehst mein Sohn, zum Raume wird uns hier die Zeit. (Parsifal, 3. Akt -dazu das Glockenspiel - Ahhh!)

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Nun, es gibt ja - irgendwem sei's gepfiffen und getrommelt - jede Menge "WirS", die weder eine Japanerin als Brünhilde "originell" finden, noch einen Geiger aus China, den Pianisten natürlich auch nicht, der Mozart spielt, noch einen Dirigenten aus Indien, der die "Stäuße" macht, einschließlich Richard.
 
Nichts ist so beständig wie der Wandel

Heraklit von Ephesus (etwa 540 - 480 v. Chr.)

Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Bis 1813 musste "unsere Kultur" übrigens ganz ohne Wagner auskommen unabhängig davon wer nun die Brünnhilde singt.
 
Nichts ist so beständig wie der Wandel

Heraklit von Ephesus (etwa 540 - 480 v. Chr.)

Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Bis 1813 musste "unsere Kultur" übrigens ganz ohne Wagner auskommen unabhängig davon wer nun die Brünnhilde singt.
Und bis 1903 sogar ohne normierte Rechtschreibung, was 1996 viele trotzdem nicht daran hinderte, ihre kulturelle Identität bedroht zu sehen (groteskerweise sogar viele von denen, denen es hätte wurscht sei müssen)...
 
Kurze Anmerkung zu "Stayers" und "Movers"...

früher war es so, dass man - ungefähr - lebenslang einer Firma treu blieb. Trat ein, arbeitet brav seine Dienstjahre ab, ging -noch immer bei der gleichen Firma! - in Pension.

Heute? - Movers? Die heutige Fluktuation ist derart groß... kurz einmal bei einer Firma, dann schon wieder gekündigt. Mitarbeiter werden abgebaut - weil z.B. die Firma Teile ihres Unternehmens sonstwohin "auslagert". Sprich - ins Ausland geht.
Mitgehen oder wechseln? Eine andere Frage stellt sich nicht.

"Stayers"... wer Familie hat, usw. wird sich mit dieser Art von "Movement" schwer tun.
 
Wann hat denn dieses "früher" stattgefunden und wo und für wen ? Dieses "früher" wird immer dann herangezogen, wenn es um den Versuch geht zu "beweisen" in was für "schlechten Zeiten" wir leben, aber keiner weiß wann und wo das gewesen sein soll.

Im übrigen sind Menschen mit Familie nicht automatisch "Stayer".
 
Ich finde die Lehre sehr wichtig! Oder will man lauter Unwissende?
Ich habe mich für eine Lehre entschieden - net weil ich zu faul zum Studieren war, mir hat der Beruf gefallen und den gab es als Lehre.
Diese Lehre war in Amerika 100% anerkannt und wurde einem Bachelor gleich gestellt (in meiner Berufssparte). Mein Schulenglisch hat mir ein Fundament gegeben mich weiter zu bilden. Selbst in meinem alten Job in Wien war Englisch die Businesssprache da wir alle multikulturelle Mitarbeiter waren. Alle Meetings waren in Englisch sowie der Schriftverkehr. Meine Matura habe ich dann hier gemacht meinetwegen und als Zeichen das ich neues Wissen erlernen und behalten kann - half mir bei Bewerbungen hervorzustechen.
Alle meine "ausländischen" Verwandten und deren Kinder haben Jobs in Österreich und das mit arabischen Namen und "dunklen" Teint. Und niemand wurde gefragt woher sie ursprünglich sind oder sonstiges. Halt normal vorgestellt und gezeigt was sie können - da war der Hintergrund niemals eine Debatte. Allerdings sprechen alle perfekt Deutsch und sind Christen - einziger Unterschied ist eben das sie äußerlich etwas anders aussehen und fließend arabisch sprechen.


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Und bis 1903 sogar ohne normierte Rechtschreibung, was 1996 viele trotzdem nicht daran hinderte, ihre kulturelle Identität bedroht zu sehen (groteskerweise sogar viele von denen, denen es hätte wurscht sei müssen)...
Haha - garstig ....:p
Mir war das nicht Wurscht! Abgesehen davon, dass ich handschriftlich nicht mehr so oft ein "ß" schreiben muss, was mir sehr entgegenkommt ... :D , kommen mir manche Wörter richtig komisch vor. Und die verweigere ich auch und schreibe, wie ich will. Meine Identität habe ich allerdings nie bedroht gesehen, höchstens meine Rechtschreibsicherheit ;)

Kurze Anmerkung zu "Stayers" und "Movers"...

früher war es so, dass man - ungefähr - lebenslang einer Firma treu blieb. Trat ein, arbeitet brav seine Dienstjahre ab, ging -noch immer bei der gleichen Firma! - in Pension.

Heute? - Movers? Die heutige Fluktuation ist derart groß... kurz einmal bei einer Firma, dann schon wieder gekündigt. Mitarbeiter werden abgebaut - weil z.B. die Firma Teile ihres Unternehmens sonstwohin "auslagert". Sprich - ins Ausland geht.
Mitgehen oder wechseln? Eine andere Frage stellt sich nicht.

"Stayers"... wer Familie hat, usw. wird sich mit dieser Art von "Movement" schwer tun.
Die Fluktuation liegt aber nicht nur daran, sondern auch, dass es sich viele verbessern möchten und selbst einen neuen Job suchen.
Gerade (männliche) Lehrlinge verliert man oft genug nach dem Bundesheer. Das tut weh, weil sie dann bereits vollwertig ausgebildete Fachkräfte sind, und nicht nur Fachwissen (von höherer Schule wie HTL-er oder Uni ) haben, sondern auch praktisches Wissen. Ich gebe Haflingerin total Recht, dass eine Lehre sehr wichtig und eine ausgezeichnete Ausbildung ist. Aber gerade deswegen haben sie gute Chancen, etwas Neues zu finden.
 
da ich ja richtig erschrocken darüber war, das Leute die Ansicht haben, Lehre ist nicht wichtig...heute hab ich ein Interwieu in der Kleinen Zeitung gelesen, das mit dem AMS-Chef JOhannes Kopf geführt wurde

Es wurde über die Arbeitsmarktsituation geredet und was ihm die größten Sorgen am Arbeitsmarkt bereitet....

Antwort:
Viele vermuten jetzt, dass ich "Flüchtlinge"" sage. Sie sind es aber nicht, meine Sorge gilt arbeitslosen Menschen die nur einen Pflichtschulabschluss haben.
Frage:
was macht sie zum Problem

Antwort: In den letzten 25 Jahren blieb die Arbeitslosigkeit unter den besser Gebildeten nahezu konstant. Bei Akademikern sind seit jeher etwa 3 Prozent arbeitslos, bei Maturanten sind es 4 und bei Menschen mit Lehrabschluss sieben Prozent. Bei jenen mit Pflichtschulabschluss hat sich die Quote von 9 Prozent im Jahr 1990 auf 27 Prozent gesteigert, Diese Gruppe macht heute die Hälfte aller Arbeitssuchenden aus.Ein Problem das bei uns gravierender ist, als in anderen Ländern.

Frage: Warum

Antwort: Weil wir ein Hochlohnland sind, Wenn hohe Löhne ausbezahlt werden, zahlt sich eine Investition in Maschinen eher aus, als bei Billiglöhnen, somit hat die Technologisierung diese Bildungsgruppe stark verdrängt: Und die Arbeitgeber fordern heute ein viel höheres Maß an Qualifiktaion. Damit verringern sich die Arbeitsplätze für schlecht Ausgebildete schneller.
 
Das ist allerdings eine Entwicklung, die nicht erst seit gestern bekannt ist.

Aber ist es nicht so, dass sich wohl viele denken, da geh ich doch lieber in die Mindestsicherung und/oder jobbe irgendwo irgendwas, das ist lukrativer als die Lehrlingsentschädigung zumindestens im ersten/zweiten Lehrjahr und vor allem auch weitaus weniger anstrengend.

Früher haben viele sich für eine Lehre statt einer höherbildenden Schule entschieden, weil sie gleich Geld verdienen konnten , da hatten sie aber am Ende eine Ausbildung .... Wenn sich natürlich Nichtstun erst einmal am meisten lohnt und Eltern da sind die das ähnlich sehen , ist das Drama vorprogrammiert.
 
Tischler oder Bäker studiert sich eben sehr schlecht.
Kann man bitte davon ausgehen das Menschen eine Lehre gewählt haben weil ihnen dieser Beruf (die Berufung) gefällt?
Ich will nicht anecken aber ich bin sensibel wenn es darum geht weshalb Menschen eine Lehre abschließen und nicht studieren gehen.
Der Installateur lässt grüßen wenn der Herr Dr. Mag. nicht des Klo am Sonntagabend benutzen kann.


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Tischler oder Bäker studiert sich eben sehr schlecht.
Kann man bitte davon ausgehen das Menschen eine Lehre gewählt haben weil ihnen dieser Beruf (die Berufung) gefällt?
Ich will nicht anecken aber ich bin sensibel wenn es darum geht weshalb Menschen eine Lehre abschließen und nicht studieren gehen.
Der Installateur lässt grüßen wenn der Herr Dr. Mag. nicht des Klo am Sonntagabend benutzen kann.


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Natürlich kann man davon ausgehen, nichtsdestotrotz hat bei vielen auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle gespielt bzw. spielen müssen. Aber wenn es dich beruhigt, es gehen auch viele an die Uni nicht weil sie sich berufen für ein spezifisches Studium fühlen, sondern weil ihnen nach einer (AHS)-Matura sonst nichts einfällt und/oder sich weiter von den Eltern finanzieren lassen wollen/können.
 
Ich habe eine 4 jährige Lehre gemacht.

Ich liebe meinen Beruf und gehe gerne zur Arbeit und bin froh,
Das ich die Lehre durchgezogen habe, denn die Berufsschule war recht schwer.
Natürlich hat man mit 15 Jahre nicht immer das Glück,
den richtigere Job zu finden , ist auch sehr schwer, sich in diesem Alter schon entscheiden zu müssen.

und es steht ja jedem frei auch danach noch Eine höhere Schule / Ausbildung zu machen
oder eben Studiren und neben bei jobben..
Für mich war es wichtig, ein Standbein zu haben..
Später habe ich die Matura mit " Schwerpunkt Soziologie " gemacht.
Wer weiß ob ich es mal brauche
 
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