So, ich werd jetzt schwanger...

Ich will niemanden verletzen, aber nicht jedes Studium schafft man nebenbei! Und da denke ich garnicht an Medizin oder Jus, sondern an sehr viele Studienrichtungen die hauptsächlich aus LV´s bestehen mit Anwesenheitspflicht, Hausübungen, Referate etc!

Gerade in den letzten beiden Jahren des Medizinstudiums hat man extrem viel Anwesenheitspflicht (grob geschätzt 30 h die Woche, manchmal mehr, manchmal ein wenig weniger)... Da nebenbei zu arbeiten ist einfach schwierig, auch da der Stundenplan sich von Woche zu Woche ändert.
Studiengebühren etc. sehe ich übrigens auch nicht ein - natürlich kostet ein Studium sehr viel Geld, aber durchschnittlich zahlen Akademiker ja wohl auch mehr Steuern...
 
Hallo!

Ich verstehe die Aufregung ehrlich gesagt nicht so richtig. Ja klar, es muss sich einiges an den Unis ändern, keine Frage. Ich finde es gut, dass Studenten, Professoren und Rektoren aufschreien und Missstände kund tun. Jedoch finde ich die "Audimaxisten" alles andere als sinnvoll. Sie werfen ein schlechts Bild auf die Gesamtheit der Studenten, denn es ist wohl kein gutes Bild in den Köpfen der Gesellschaft entstanden, als betrunkene Studenten in den Hörsäälen Tafeln und Bänke beschmiert haben und als einzige Parole "freier Zugang für alle" geschrieen haben. Dafür hab ich absolut kein Verständnis. Aufnahmeprüfungen, Knock-Out-System oder Numerus Clausus...irgendeine Art von Zugangsbeschränkung wird eingeführt werden müssen, denn diese Masse an Studenten wird über lange Zeit nicht befriedigt werden können.

Zur Familienbehilfe:

Da verstehe ich die Aufregung überhaupt nicht. Ich bin 25 Jahre alt, habe dieses Semester mit vergleichender Literaturwissenschaft angefangen, habe 3 Jobs und bin somit im Schnitt über 25 Wochenstunden am Arbeiten, besitze nebenbei zwei Hunde, muss meine eigene Wohnung finanzieren usw. Ich bekomme NULL Untstützung vom Staat, kein Stipendium, keine Familienbehilfe. Und trotzdem geht sich alles gut aus. Mir kann keiner erklären, dass aufgrund von 100 Euro im Monat (+ weiteren Sozialleistungen wie Semesterticket, etc.) Studenten gezwungen werden, das Studium abzubrechen. Ich habe das Gefühl, dass sich die Bevölkerung einfach aus Prinzip bei Einsparungen auf die Straße stellt und das finde ich nicht gut. Man kann in Österreich auch ohne finanzielle Unterstützung sehr gut leben und sogar noch das große Bildungsangebot nützen, wenn man die Prioritäten richtig setzt.

lg Cony
 
Ich möchte ja nicht auf jeden Punkt der Einsparungen eingehen, aber ich finde, wenn jemand 3 Kinder möchte, dann muss er/sie sich das auch leisten können und nicht nur auf den Staat hoffen.

Jeder weiß, dass Kinder Geld kosten und muss somit selbst entscheiden, wie viele Kinder er/sie will, denn erst, wenn sie älter werden, kosten sie wirklich viel (Schule, Schikurs, Wienwoche,...) und außerdem möchte man ja jedem Kind eine gute Ausbildung, ev. Studium,... bieten, oder?
 
Darf man fragen, wie viel Anwesenheitspflicht und Vorlesungen du im Schnitt in einer Woche hast :)

Vorlesungen habe ich insgesamt 6 und eine Pflichtveranstaltung, also 7 ins Summe.

Ich habe früher Veterinärmedizin studiert, bin mir also durchaus darüber im Klaren, dass mein jetztiges Studium leichter mit meinen in Summe Vollzeitjobs vereinbar ist (habe mich unter anderem deshalb dafür entschieden).

Allerdings ist mir eines nicht klar: ihr argumentiert damit, dass es Studien gibt, die sich mit einem fixen Job (in einem Ausmaß, mit dem man sich selbst erhalten kann) nicht vereinbaren lassen. Okay gut, nehm ich mal so hin. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich mit Hilfe der Familienbeihilfe wirlich über Wasser halten kann? Das ist ja nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? Zumindest war's bei mir damals so, als ich sie noch bekommen habe und studiert habe.

lg Cony
 
Zu wenig ist es natürlich, aber immer noch besser als nichts! Ich habe lange Zeit von Familienbeihilfe, ein wenig finanzieller Unterstützung meiner Eltern, Sonntags- und Abendjobs gelebt... Kam im Monat vielleicht auf 400 Euro, hätte ich da die Familienbeihilfe nicht gehabt, wäre die Hälte meines "Einkommens" dahin gewesen. Glücklicherweise mußte ich nur wenig Miete zahlen, sonst wäre das eh nie möglich gewesen. Und ohne das Tutorium, das ich mir relativ flexibel einteilen konnte, hätte ich auch die letzten Jahre noch so weiter machen müssen.
 
Gerade in den letzten beiden Jahren des Medizinstudiums hat man extrem viel Anwesenheitspflicht (grob geschätzt 30 h die Woche, manchmal mehr, manchmal ein wenig weniger)... Da nebenbei zu arbeiten ist einfach schwierig, auch da der Stundenplan sich von Woche zu Woche ändert.
Studiengebühren etc. sehe ich übrigens auch nicht ein - natürlich kostet ein Studium sehr viel Geld, aber durchschnittlich zahlen Akademiker ja wohl auch mehr Steuern...

Ich glaube nicht, das ein Akademier der mit 30 anfängt zu arbeiten, mehr Steuern zahlt als wie jemand der 45-50 Jahre durchgehend arbeitet:cool:
Ich möchte ja nicht auf jeden Punkt der Einsparungen eingehen, aber ich finde, wenn jemand 3 Kinder möchte, dann muss er/sie sich das auch leisten können und nicht nur auf den Staat hoffen.

Das ist wohl ein bißchen kurzsichtig von dir (die Regierung ist da net besser)
Ein jeder halbwegs vernünftiger Staat (sihe Skandinavien) schaut auf die Familien und fördert sie....den die Kinder sind nun mal die Zukunf;)
Oder man holt sich halt einen Haufen mehr oder weniger qualifizierte ausländische Fachkräfte............frage mich nur was da besser und auf Dauer billiger ist:rolleyes:
 
V
Allerdings ist mir eines nicht klar: ihr argumentiert damit, dass es Studien gibt, die sich mit einem fixen Job (in einem Ausmaß, mit dem man sich selbst erhalten kann) nicht vereinbaren lassen. Okay gut, nehm ich mal so hin. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich mit Hilfe der Familienbeihilfe wirlich über Wasser halten kann? Das ist ja nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? Zumindest war's bei mir damals so, als ich sie noch bekommen habe und studiert habe.

Meine Mutter unterstützt mich Gott sei Dank voll bei meinem Studium und wird das auch weiterhin mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln tun (solange ich nicht anfange "rumzutrödeln") - ohne die Familienbeihilfe sieht das aber nicht so rosig aus. :o

Außerdem finde ich es einfach nicht richtig, wenn es dann heißt Österreich hat einen Medizinermangel - und dann wird auch den Humanmedizinstudenten so die Grundlage genommen (bei denen ist der "Stundenplan" schon von Beginn an, äußerst arbeitsunfreundlich. Geblockte Vorlesungen, dazwischen schon Pflichtpraktika im Krankenhaus, insgesamt schaut jede Woche ganz anders aus, als die vorherige - das ist bei uns noch nicht so schlimm (bzw. abhängig davon, in welche Gruppen man kommt))
Ich behaupte auch, es ist in Ö so gut wie unmöglich ohne familiäre Unterstützung ein Medizinstudium fertig zu bringen. Und ohne Beihilfe, mit der man zumindest mal Lebensmittel, Hygieneartikel und sowas schafft,...
Während andere, immer noch "bummeln" können, dem Staat mit Dingen, die sie ev. nie zu Ende bringen Geld kosten.... :rolleyes:
 
Zu wenig ist es natürlich, aber immer noch besser als nichts! Ich habe lange Zeit von Familienbeihilfe, ein wenig finanzieller Unterstützung meiner Eltern, Sonntags- und Abendjobs gelebt... Kam im Monat vielleicht auf 400 Euro, hätte ich da die Familienbeihilfe nicht gehabt, wäre die Hälte meines "Einkommens" dahin gewesen. Glücklicherweise mußte ich nur wenig Miete zahlen, sonst wäre das eh nie möglich gewesen. Und ohne das Tutorium, das ich mir relativ flexibel einteilen konnte, hätte ich auch die letzten Jahre noch so weiter machen müssen.

Natürlich ist Geld nie schlecht und (finanzielle) Unterstützug immer toll, keine Frage.

Ich habe heute einen Artikel im Falter gelesen, dass nun die 24 - 26-jährigen Studenten quasi gezwungen werden, das Studium abzubrechen, weil es finanziell nicht mehr leistbar ist und das hat mich ehrlich gesagt ziemlich aufgeregt, eben weil ich mit 25 Jahren gerade erst angefangen habe zu studieren, durch 4 Jahre durchgehendes Arbeiten einen gewissen Lebensstandard habe, null Unterstützung erhalte und sich trotzdem alles ausgeht. Wo ein Wille, da ein Weg.

Und da man davon ausgehen sollte, dass einem Studenten sein Studium wirklich wichtig ist, werden wohl die letzten Jahre auch ohne Familienbeihilfe erfolgreich absovliert werden können.

lg Cony
 
Meine Mutter unterstützt mich Gott sei Dank voll bei meinem Studium und wird das auch weiterhin mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln tun (solange ich nicht anfange "rumzutrödeln") - ohne die Familienbeihilfe sieht das aber nicht so rosig aus. :o

Nur damit wir nicht aneinander vorbei reden: es geht hier um 100 € im Monat, oder? Ich bekomme sie Kinderbeihilfe wie gesagt nicht mehr, deshalb bin ich mir jetzt gar nicht sicher, wie hoch sie wirklich ist. Aber sollten es wirklich 100 Euro im Monat sein, dann finde ich die ganzen Protestmärsche und Demos wirklich nicht gerechtfertigt. Nicht falsch verstehen, ich drehe auch jeden Cent um und für mich sind 100 Euro viel Geld, aber als Argumentation, damit vielen Studenten das Studieren unmöglich zu machen lasse ich diesen Betrag nicht gelten.

lg Cony
 
Nur damit wir nicht aneinander vorbei reden: es geht hier um 100 € im Monat, oder? Ich bekomme sie Kinderbeihilfe wie gesagt nicht mehr, deshalb bin ich mir jetzt gar nicht sicher, wie hoch sie wirklich ist. Aber sollten es wirklich 100 Euro im Monat sein, dann finde ich die ganzen Protestmärsche und Demos wirklich nicht gerechtfertigt. Nicht falsch verstehen, ich drehe auch jeden Cent um und für mich sind 100 Euro viel Geld, aber als Argumentation, damit vielen Studenten das Studieren unmöglich zu machen lasse ich diesen Betrag nicht gelten.

lg Cony

Meine Mutter bekommt ~150€ für mich. Sie ist alleinerziehend und verdient in ihrem Job mies. Dann kämen noch über 200€ pro Jahr zusätzliche Kosten wenn das Semesterticket wegfällt,... Das IST viel Geld. Davon kann für mich Essen, Kleidung, und was so anfällt bezahlt werden.
 
Ich glaube es sind um die 152 € Kinderbeihilfe, ohne die Kinderbeihilfe zahlen sie auch mehr für das Semesterticket und noch andere Dinge die teurer werden, die mir jetzt entfallen sind!

Es hat auch nie jemand gesagt, dass man neben dem Studim nicht arbeiten kann, aber ab einer gewissen Stundenanzahl verzögert sich das Studium automatisch! Ich habe neben dem Studium auch gearbeitet und hab mein Studium geschafft, allerdings mit Toleranzsemestern! Mein zweites Studium habe ich noch laufen, jetzt neben dem Beruf, weil ich es nicht mehr so eilig habe fertig zu werden!

Ich sehe es einfach gerade bei meiner "Schwägerin", sie kommt aus dem Burgenland, pendelt zwischen Bgld und Wien (ÖBB-Ticket und Semesterticket sind vergünstigt durch die Kinderbeihilfe), sie hat 30Std in der Uni und verliert pro Tag 3 Std Fahrtzeit! Am SA geht sie geringfügig arbeiten, hat also nur SO frei! Ohne die Kinderbeihilfe könnte sie nicht studieren, weil ihre Mama nicht das große Geld verdient und die Abmachung ist, dass sie das Studium ziemlich flott abschließt! Ürigens hat sie eine HBLA gemacht, weshalb sie später zu studieren begonnen hat! Den Bac. kann sie in der Zeit machen, den Master nicht mehr!
 
Meine Mutter bekommt ~150€ für mich. Sie ist alleinerziehend und verdient in ihrem Job mies. Dann kämen noch über 200€ pro Jahr zusätzliche Kosten wenn das Semesterticket wegfällt,... Das IST viel Geld. Davon kann für mich Essen, Kleidung, und was so anfällt bezahlt werden.

Natürlich ist es viel Geld. Aber du würdest aufgrund dieser Kürzung wohl kaum das Studium aufgeben oder?

Meiner Meinung nach geben maximal jene Studenten ihr Studium auf, die du als "Bummler" bezeichnest. Alle anderen schaffen's trotzdem, über die Runden zu kommen. Das Leben als Student ist natürlich nicht einfach, wenn man aber bedenkt, dass andere in "unserem" Alter schon 9 Jahre durchgehend 40 Stunden arbeiten gehen, finde ich es ehrlich gesagt nicht schlimm, dass wir keine Unterstützung mehr erhalten.

lg Cony
 
Oben