Sind Menschen die sich einen Welpen vom Züchter holen, gedankenlos?

Zucken Hunde vom Züchter nie aus ?? Sind das alles TH- Hunde die man in der Zeitung liest ???
Überraschungspakete kann ich mir sowohl aus dem TH als auch vom Züchter heimholen ,wobei das für die psychische sowohl für die physische Entwicklung gilt.

Klar zucken Hunde vom Züchter auch mal aus. Schlechter Züchter, schlechter Hundehalter, schlechte Sozialisation, schlechte Haltung, usw.
Aber das kann ich ja alles kontrollieren.

Es mag auch Überraschungspakete geben, aber wo sind diese wohl häufiger?

Und: Gäbe es nur verantwortungsvolle Züchter, die sich auch genau ansehen wo der Hund hinkommt und ihn gegebenenfalls zurücknehmen, gäbe es keine Tierheimhunde.
 
Das kam nicht von dir, sondern von Pouxx. Er hat die Wichtigkeit dass man bei nem Kind zum Züchter gehen soll soger unterstrichen :rolleyes:

Wenn du mit deiner Entscheidung glücklich bist, dann passts ja :)
 
Klar zucken Hunde vom Züchter auch mal aus. Schlechter Züchter, schlechter Hundehalter, schlechte Sozialisation, schlechte Haltung, usw.
Aber das kann ich ja alles kontrollieren.

Es mag auch Überraschungspakete geben, aber wo sind diese wohl häufiger?

Und: Gäbe es nur verantwortungsvolle Züchter, die sich auch genau ansehen wo der Hund hinkommt und ihn gegebenenfalls zurücknehmen, gäbe es keine Tierheimhunde.


Aber auch da muss ich dir leider widersprechen ;):)
Ich kenne ne Hündin die ist von einem Hinterhofvermehrer und auch noch aus eienr Inzuchtpaarung ...sie ist sehr nett zu Kindern und ich hätte keinerlei bedenken meine Tochter mit ihr loszuschicken .
Der Rassehund meiner Freundin --n Goldie --der Famileinhund schlechthin ,stammt aus einer sehr guten Zucht und hat schon ,trotz bester ERziehung ,mehrmals seine Halterin angeknurrt .....
Aber den Goldies trau ich sowieso keinen Meter weit.

Ich bin fest davon überzeugt ,dass das Risiko bei einem TH -Welpen nicht höher ist als bei einem Züchter Welpen .:)
Unsere schwarze Schäfer -mix Hündin ,die wir aus dem TH geholt hatten ,als ich schwanger wurde ,hat den Kinderwagen mit meinem Sohn bewacht .Sie hat alles mit sich machen lassen und war der beste Babysitter den man sich vorstellen konnte .Ich glaube aber nicht ,dass Biggi da die große Ausnahme war..........
 
Dankeschön...

Hunde sind individualisten. Genauso wie wir Menschen. Da kommts nicht immer nur auf die Erziehung drauf an, sondern auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben.
Meine Eltern haben mich auch gut erzogen, trotzdem hab ich viele Vorlieben die sie nicht mit mir teilen können :D Ebenso ist das mit Abneigungen :o
wahre worte ;)
 
Natürlich kann ein Hund vom Züchter auch mal "auszucken" bzw einfach einen Charakter entwickeln, mit dem man nicht gerechnet hätte. Ausnahmen gibt es immer, das ist klar!

Aber speziell bei älteren, konsequent geführten "Zuchtlinien", und ganz besonders bei Gebrauchshunderassen bzw Arbeitslinien, wo tatsächlich mehr auf Wesen und Veranlagung als auf Aussehen geachtet wird, ist es viel viel unwahrscheinlicher als bei einem Mischling.
Bei einem Mischling kann ich ja nicht einfach mit einer Mischung aus den Eigenschaften der Eltern rechnen, sondern ich muss mit fast allem rechnen, weil niemand vorher schon viele Generationen lang "ausprobiert" hat, was aus genau diesem Genmix herauskommt bzw herauskommen kann.

Bei der Leistungszucht DSH kann man zB bei bestimmten Linien / Verpaarungen zu 90 bis fast 100% vorhersagen, dass der Welpe mal ( zumindest was das Wesen betrifft ) ein tauglicher Diensthund wird, wenn er von Anfang an gut gefördert wird in die Richtung. Wenn ich zum Vergleich einen Zufallsmix aus zwei durchaus tauglichen Individuen nehme, die beide ebenfalls einer Gebrauchshunderasse angehören, dann wäre die Wahrscheinlichkeit trotzdem vielleicht nur bei 30%, oder noch geringer.

Natürlich ist es dennoch möglich, dass aus diesem Zufallswurf ein einzelner ganz toller Diensthund ( bzw eben eine "Hexe";)) hervorgeht, der sogar noch besser ist als seine Kollegen vom Züchter. Aber, was man schon nicht mehr wissen würde, wäre die Antwort auf die Frage, kann er das auch vererben?

So geht es bei einem Hund vom Züchter aus ganz bestimmten Linien eben immer nur um die deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, vorhersagen zu können, wie er sich entwickeln wird.
 
also ich persönlich steig bei dem thema schön langsam aus.

da werden rassehunde schon fast als die einzigen normalen hunde dargestellt und mischlinge als wundertüte degradiert.

ich will ja niemanden einen mischling oder einen tierheimhund aufzwingen. weiß auch, dass es viele gründe gibt die eine entscheidung für einen hund ausmachen ABER Gründe abzugeben wie: "ich nehme keinen Mischling als Welpen weil da weiß ich nicht wie der wird" oder "...eujeh. wenn dieser böse mischling größer wird muss ich um meine kinder fürchten" ... sowas ist schwachsinn!

Wenn man kleine Kinder hat oder noch keine Erfahrungen mit Hunden hat würde ich von einem Tierheimhund der eine schlechte Vorgeschichte hat oder einfach schon seit Jahren sitzt, abraten. Vielleicht aber sogar von einem Rassehund.

Diese Diskussion erinnert mich teilweise sogar an den vorurteilen gegenüber den SOKAs...
 
ich habe ja Mixe und Rassehunde, alles tolle Hunde :)
Ich kenne auch vom Hundeplatz sehr viele Mixe, die alle top sind.

Mir geht es eher darum, dass ich bestimmte Vorstellungen habe, die ich bei einem reinrassigen Hund eher "bekommen" kann, als bei einem Mix.

Ein Mix ist schon ein "Überraschungspaket", was ja nicht negativ sein muss.

Die TH-Hunde die ich am Hundeplatz kennen gelernt habe, sind zum Großteil super Hunde, einige haben Angst..was bei ihren Vorgeschichten kein Wunder ist aber richtig ungute gegenüber Menschen habe ich kaum welche erlebt.

Es kommt doch sehr, sehr viel auf den Hundehalter an und wie er mit seiner Verantwortung, die er mit einem Hund hat, umgeht.

Was Krankheiten betrifft, so waren und sind meine Mixe pumperlgesund, meine DSH-Hündin hatte HD...Garantien gibt es da und dort nicht :)
 
also ich persönlich steig bei dem thema schön langsam aus.

da werden rassehunde schon fast als die einzigen normalen hunde dargestellt und mischlinge als wundertüte degradiert.

ich will ja niemanden einen mischling oder einen tierheimhund aufzwingen. weiß auch, dass es viele gründe gibt die eine entscheidung für einen hund ausmachen ABER Gründe abzugeben wie: "ich nehme keinen Mischling als Welpen weil da weiß ich nicht wie der wird" oder "...eujeh. wenn dieser böse mischling größer wird muss ich um meine kinder fürchten" ... sowas ist schwachsinn!

Wenn man kleine Kinder hat oder noch keine Erfahrungen mit Hunden hat würde ich von einem Tierheimhund der eine schlechte Vorgeschichte hat oder einfach schon seit Jahren sitzt, abraten. Vielleicht aber sogar von einem Rassehund.

Diese Diskussion erinnert mich teilweise sogar an den vorurteilen gegenüber den SOKAs...
so ganz stimmt das nicht ,jeder sollte sich den hund nehmen die für seine bedürfnisse am besten geeignet sind .

weil auf der anderen seite sind glückliche menschen und hunde die beste grundlage das das elend nicht noch vergrößert wird ,sondern das es besser wird.
kein hund ist besser oder schlechter egal von wo er kommt , der einzige vorteil bei einem welpen ist das er noch keine schlechte erfahrung gemacht hat. ,und die bindung kann natürlich optimal reifen.;)
 
Das kam nicht von dir, sondern von Pouxx. Er hat die Wichtigkeit dass man bei nem Kind zum Züchter gehen soll soger unterstrichen :rolleyes:

Wenn du mit deiner Entscheidung glücklich bist, dann passts ja :)

LOL!

Juhu hurra, ich verantwortungsloser Mensch ich....hab da Kinder daheim und hab mir einen Hund aus dem TH geholt, den ich bis zur Abholung nur vom Bild kannte....

Oh Herr, bestrafe mich nicht zu hart... :rolleyes:
 
Wenn man kleine Kinder hat oder noch keine Erfahrungen mit Hunden hat würde ich von einem Tierheimhund der eine schlechte Vorgeschichte hat oder einfach schon seit Jahren sitzt, abraten.

Wobei es ja NICHT die Tierheimhunde sind ... sondern die Tierheime, die einfach die falschen Hunde in die falschen Hände abgeben. Oder dem Hund eine Beschreibung anheften, die einfach so nicht stimmt!

wieviele Hunde gehen wieder zurück, eben WEIL sie nicht die schmusebären sind, als die das TH sei verkaufen möchte..

Und DA liegt für mich das Problem. Nicht am Tierschutzhund selber.
Was nutzt mirs, wenn man mir sagt, der Wuffel kommt mit allen Tieren klar, und dann ist meine Katze ein Mittagessen?
Oder man gibt ihn als Familienhund ab und dabei kann er keine Kinder/MÄnner, sonstwas leiden..

Die Hunde können da nichts dafür.. und ich würde mir jederzeit einen zweithund aus dem Tierheim dazunehmen, wenn der Funke überspringt.. auch wenn der Aussie "meine" Rasse ist ..
 
Ich denke mal das die Hälfte des Charakters/Verhalten des Hundes in den Genen steckt und die andere Hälfte aufgrund von Erziehung beeinflußt wird.

Wenn ich zum Züchter gehe und mir dort einen Welpen hole kann ich es noch immer gehörig verbocken mit dem Hund. Die Anlagen sind da, was man daraus macht liegt in den Händen der Menschen.

Bei nem Züchter hab ich halt wenigstens 50% Gewissheit, indem ich weiß welche Anlagen der Hund von Haus aus mitbringt. Dann habe ich noch eine zusätzliche Absicherung, daß der Hund gut sozialisiert ist.

Eines haben ALLE Hunde gemeinsam: Ein Hund kann immer nur so gut werden, wie sein Hundeführer ist.

Sprich, mit einem Rassehund vom Züchter kann ich genauso alles verbocken wie mit einem Tierheimhund, der ein undefinierbarer Mix ist. Mit einem Rassehund, wo ich die beste Ausgangssituation hab, tu ich mir aber um einiges leichter.
 
Wenn man kleine Kinder hat oder noch keine Erfahrungen mit Hunden hat würde ich von einem Tierheimhund der eine schlechte Vorgeschichte hat oder einfach schon seit Jahren sitzt, abraten. Vielleicht aber sogar von einem Rassehund.

Auch nicht zwingend. Odi hat das beste Beispiel geliefert. Als er ein Jahr alt war kam er ins Heim. Mit 10 wieder raus. Und er ist ein supertoller Hund und hat netamal gröbere Macken.

Aber grundsätzlich ist es einfach so, daß man bei Hunden im Tierheim NICHT weiß woran man ist. Das ist wirklich eine "Wundertüte", deswegen würde ich - persönlich - mir nie einen Hund aus dem Tierheim nehmen, ohne ihn vorher kennenzulernen. Also ein paar mal mit dem Hund rausgehen und schon im Heim ein bissl eine Bindung aufbauen.

Als ich den Muck das erste mal gesehen hab, hab ich mir gedacht "was für ne blöde Keiffn". Dann war ich einmal mit ihm draußen und hab mich sofort verliebt, obwohl ich ihn nicht streicheln hab können (da hätte er gebissen :o ). Später konnte ich ihn dann knuddeln, bürsten, etc. Den hätte ich super gerne mitheim genommen. Genauso Marvin, optisch überhaupt nicht mein Fall, auch von der Rasse her nicht. War ein paar mal mit ihm im Auslauf und hab mich mit jedem mal mehr verliebt in den Hund. Von Diabolo brauch ich eh gar nicht reden, nie wieder werd ich so einen Hund haben wie ihn. Mein Erdferkel war ein Traumhund, wenn auch mit Macken.

Das alles kann ich jedoch nur sagen, weil ich die Hunde auch über einen längeren Zeitraum kennengelernt habe.

Ich finds immer super wenn Interessenten wenigstens zwei oder dreimal vorher vorbeikommen um den Hund kennenzulernen. Leider wollen die wenigsten soviel Energie in ihre "Hundesuche" reinstecken. Es stimmt also durchaus, daß die Leute die sich gewissenhaft nach Züchtern umsehen und Erfahrungen einholen, sich da mehr Gedanken machen. :o Ich würde aber persönlich NIEMALS einen Hund vom Tierheim einfach so einpacken und mitnehmen ohne intensiveres Kennenlernen.
 
Wobei es ja NICHT die Tierheimhunde sind ... sondern die Tierheime, die einfach die falschen Hunde in die falschen Hände abgeben. Oder dem Hund eine Beschreibung anheften, die einfach so nicht stimmt!

Da kann ich dir auch die Kehrseite erzählen. Leider.

Wenn ein Hund von einem Eigentümer abgegeben wird, dann übernimmt das Tierheim die Angaben des Vorbesitzers. Wenn der Hund also gleich am selben oder nächsten Tag heimgeht (ohne das man viel selber von dem Hund weiß), dann wird dazu gesagt "wir selber kennen den Hund nicht, aber laut Vorbesitzer..."

Die Angaben stimmen oft nicht von den Vorbesitzern. Da wird ein Hund zur reissenden Bestie abgestempelt, nur weil man sich selbst nicht die Blöße geben will, daß man den Hund ohne schwerwiegenden Hund abgibt.

Interessenten sagen oft zu allem ja und amen. Der wurde ca. 8 (oder warens mehr?) mal vergeben in seiner Zeit im Tierheim. Jedem Interessenten wurde zig mal gesagt "der Hund ist nicht einfach, wenn er sich Sachen klaut, keinesfalls hingreifen, Leckerlis in die andere Richtung schmeißen, warten bis Hund weg ist, dann das Ding nehmen". Was war? JEDES MAL dasselbe. Hund klaut sich zB einen BH, man nimmt die Warnung nicht ernst... greift hin. Und wird gebissen. Hund zurück ins Tierheim. *seufz*

Oder die Pfleger sagen den Leuten: bitte nicht den Hund gleich baden, der hat panische Angst sonst, einfach in Ruhe lassen die ersten zwei, drei Tage und nur Gassi gehen. Was passiert? Klar! Besitzer stecken Hund gleich am ersten Tag in die Wanne. Hund beißt, kommt retour!

Von allen Interessenten hören vielleicht 25% aufmerksam zu und nehmen das gesagte auch an. Alle anderen meinen, sie wissen es besser oder denken sich "blablabla, ich will endlich den Hund haben".

Das so oft Hunde zurückkommen, liegt seltenst (!) an den Hunden selbst, sondern fast ausschließlich immer am Halter. :(
 
so ganz stimmt das nicht ,jeder sollte sich den hund nehmen die für seine bedürfnisse am besten geeignet sind .

bei speziellen bedürfnisse verstehe ich es. wenn es um bedürfnisse wie zb hundesport geht verstehe ich es nicht.

weil auf der anderen seite sind glückliche menschen und hunde die beste grundlage das das elend nicht noch vergrößert wird ,sondern das es besser wird.

da gebe ich dir zu 100% recht.

kein hund ist besser oder schlechter egal von wo er kommt , der einzige vorteil bei einem welpen ist das er noch keine schlechte erfahrung gemacht hat. ,und die bindung kann natürlich optimal reifen.;)

Ja genau! kein hund ist besser oder schlechter.
Bezüglich Bindung bin ich ein wenig anderer Meinung. Mit guten Grundwissen kann man zu einem Welpen sowie auch zu einem älteren Hund eine Bindung aufbauen.
 
bei speziellen bedürfnisse verstehe ich es. wenn es um bedürfnisse wie zb hundesport geht verstehe ich es nicht.
Dann erklär mir mal:

Was wären Deiner Ansicht nach spezielle (und für Dich akzeptable) Bedürfnisse?

Warum und wodurch unterscheidet sich das Interesse an Hundesport von diesen?

MfG, Andreas MAYER
 
Dann erklär mir mal:

Was wären Deiner Ansicht nach spezielle (und für Dich akzeptable) Bedürfnisse?

Spezielle Bedürfnisse sind für mich zb wenn der Hund als Hilfe für Blinde etc eingesetzt werden soll. Einen Hund aus dem Tierheim zu holen und dann dort einzusetzen wäre wohl nicht sehr sinnvoll.
Da rede ich aber von einem bereits erwachsenen Hund.

Warum und wodurch unterscheidet sich das Interesse an Hundesport von diesen?

Der unterschied ist, dass ich bei einer Behinderung auf den Hund angewiesen bin. Wenn ich aber nur einen Rassehund nehme um zb ganz tolle Preise in Fährtensuche zu gewinnen finde ich, dass der hund wohl mehr als Sportgerät geholt wurde und würde empfehlen sich eher auf Radsport etc. umzusteigen.

Ich weiß, diese Aussage ist jetzt provokant für alle Hundesportler.
Was ich aber damit sagen will ist, dass wenn ich zb einen Mischling aufnehme und begeisteter Hundesportler bin, verstehe ich nicht ganz warum ich diese Sportart nicht auf den Hund anpassen kann. Und nicht den Hund auf die Sportart.
 
Wenn ich aber nur einen Rassehund nehme um zb ganz tolle Preise in Fährtensuche zu gewinnen finde ich, dass der hund wohl mehr als Sportgerät geholt wurde.
Das ist eine Unterstellung, der Hundesprotler leider immer wieder ausgesetzt sind. Nur wird sie leider durch gebetsmühlenartige Wiederholung gewisser Leute nicht richtiger. :o
Was ich aber damit sagen will ist, dass wenn ich zb einen Mischling aufnehme und begeisteter Hundesportler bin, verstehe ich nicht ganz warum ich diese Sportart nicht auf den Hund anpassen kann. Und nicht den Hund auf die Sportart.
Nun, mit einem x-beliebigen Mix werde ich wohl kaum Schafe hüten können, ein Malteser wird sich kaum für Schutzarbeit eignen, ein Nackthund wird sich wohl kaum sehr lange in sengender Sonne aufhalten können, ein Bernhardiner sich nicht für Agility eignen, ein Windspiel kaum Weight-Pulling machen können usw. Ein Jäger wird sich keinen Spitz nehmen und ein Diensthundeführer wohl kaum einen Dalmatiner.

Hunderassen wurden und werden für bestimmte Aufgaben gezüchtet, sie sind mehr und mehr zu Spezialisten geworden. Das impliziert doch, sie - ihren vorhandenen Anlagen gemäß - bestmöglich einzusetzen, zu beschäftigen und auszulasten. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob die modernen Hundesportarten noch im Sinne des ursprünglichen Zuchtziels sind, aber die menschlichen Bedürfnisse ändern sich - auch durch die technischen und gesellschaftlichen Weiterentwicklungen. Heute gibt es keine Kriegshunde mehr, Herdenschutzhunde werden immer seltener ihrem ursprünglichen Zweck nach gehalten usw.

Vele Hunde sind gute Allrounder, aber einige Rassen eignen sich für bestimmte Arten des Sports einfach besser, als andere. Was ist verkehrt daran, sich einen Hund zu suchen, der am besten zu einem paßt? Soll sich der Georg als begeisterter Schutzhundler einen Bordermix anschaffen, anstatt einem Mali? Oder soll ich dem Walter seinen Bubi wegnehmen, um mit ihm Agility zu machen? :rolleyes:

Wenn ich eine Computerfirma hab, werd ich mir wohl kaum einen Versicherungskaufmann einstellen (auch dann nicht, wenn sich der hobbymäßig mit Computern befaßt), sondern einen Computerfachmann. So einfach, so logisch - und so normal - ist das. Warum sollte das dann aber bei Hunden nicht normal sein?

Ich könnte mir natürlich jederzeit einen Hund aus dem Tierheim holen und ich würde mir wahrscheinlich auch einen heraussuchen können, mit dem ich Agility machen könnte. Vielleicht könnte ich ihn auch sehr erfolgreich in Turnieren führen, wäre durchaus möglich. Ich halte mich grundsätztlich auch für ausreichend befähigt, einen "Hund mit Macke" halten und führen zu können.

Ich habe aber im Training oft genug und lange genug mit schwierigen, ängstlichen und/oder aggressiven Hunden zu tun. Glaube mir, daß muß ich nicht auch noch zu Hause haben. Und es wäre unfair - möglicherweise sogar gefährlich - gegenüber meinen bisherigen Hunden, wenn ich einen erwachsenen Hund mit unbekannter Vorgeschichte aufnehmen würde (ein Punkt übrigens, dem viele Hundehalter, die einen - weiteren - Hund aufnehmen, viel zu wenig Beachtung schenken).

Wo liegt übrigens der Unterschied in der Einstellung zwischen einem Menschen, der sich seinen Wesens,- Aussehens- und Größenmäßig meistversprechendsden "Sport"-Hund aus dem Tierheim nimmt und jenem, der gezielt bei einem Züchter danach sucht? Außer dem, daß der TH-Hund billiger in der Anschaffung ist. :rolleyes:

Wer Vorstellungen von seinem Typ Hund hat und wer sportliche Ziele verfolgt ist doch nicht notwendigerweise ein schlechter Hundehalter, nicht jemand, der seinen Hund nur als Sportgerät mißbraucht.

Glaube mir: meine "Sportgeräte" haben von mir bessere tierärztliche Betreuung, besseres Futter, mehr und artgerechtere Beschäftigung, mehr Fairness, mehr persönlichen Einsatz und mehr Liebe und Nähe , als die meisten anderen Hunde.

Und das deshalb, weil ich durch die sportliche Betätigung seit Jahren gezwungen bin, mich mehr und intensiver mit Hundehaltung an sich, sowie mit den modernsten Trainingsmethoden und verhaltensbiologischen Erkenntnissen zu beschäftigen, als der ONH.

Denkt mal darüber nach.

Wünsche Euch eine gute Nacht, LG, Andy :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der unterschied ist, dass ich bei einer Behinderung auf den Hund angewiesen bin.
Man könnte natürlich auch darüber diskutieren, wie "hundgerecht" die Arbeit mit Behinderten eigentlich ist. Denn gerade diese Hunde sind rundum im Dienst und deren "Job" dient definitiv nicht einer artgerechten Beschäftigung und Auslastung. Ein solcher Hund ist nix anderes, als ein lebender Roboter mit großer Verantwortung. Sehr bewunderswert, was die Hunde da machen, von "artgerecht" jedoch weit entfernt.

Wenn ich aber nur einen Rassehund nehme um zb ganz tolle Preise in Fährtensuche zu gewinnen
Kaum ein Hundesportler nimmt sich einen Hund, um Preise zu gewinnen. Kannst du Dir nicht vorstellen, daß diesem Hundesportler die Fährtenarbeit einfach Spaß macht? Denn das ist der erste Schritt ins Training, es muß Spaß machen. Wenn mans dann kann, mißt man sich auch mal im Turnier und wenn dann viele viele viele kleine Puzzleteilchen zusammenpassen und man ne Menge Glück hat, dan gewinnt man auch mal ein Häferl.

Ich hab sicher nicht mit Agility begonnen, weil ich Pokale gewinnen wollte, sondern weil es uns Spaß gemacht hat. Ich mache auch nicht weiter, weil ich weitere Pokale gewinnen möchte, sondern weil es mir Spaß macht. Trotzdem möchte ich an bisher Erreichtes anschließen können. Was ist daran verkehrt?

LG, Andy
 
Man könnte natürlich auch darüber diskutieren, wie "hundgerecht" die Arbeit mit Behinderten eigentlich ist. Denn gerade diese Hunde sind rundum im Dienst und deren "Job" dient definitiv nicht einer artgerechten Beschäftigung und Auslastung. Ein solcher Hund ist nix anderes, als ein lebender Roboter mit großer Verantwortung. Sehr bewunderswert, was die Hunde da machen, von "artgerecht" jedoch weit entfernt.

Kommt auch immer am Halter drauf an. Ich kannte eine Rollifahrerin mit Behindertenbegleithund und die war mit ihm in der HuZo, hat mit ihrem Hund gespielt, war gemeinsam mit ihrem Hund mit anderen Wuffls unterwegs usw. Also der Hund hatte auch viel Freizeit. Ich lern der Janice ja auch lauter solche Sachen (raufhüpfen auf Schoß usw), ihr macht das eigentlich Spaß und sie sieht es nicht als Arbeit an. Du hast aber recht, es gibt sehr viele die nur fürs arbeiten da sind und mehr oder weniger wie ein Auto einfach zu "funktionieren" haben. Diese Hunde sind dann wirklich arm dran. :(

Aber andererseits... bei mir und Janice klappt es ja auch, wobei ich selber nur ein "Traktor" bin und sie ein "Ferrari". Wo ja auch viele der Meinung sind das es Tierquälerei ist einen Border als Rollstuhlfahrerin zu haben, weil der Hund da "niemals Auslauf bekommt und immer nur daneben herlatschen darf". Ich hab schon viele andere Hundebesitzer getroffen, die völlig entgeistert waren und noch mehr entgeistert gschaut haben, wenn sie gecheckt haben das sie ausgelastet ist und nicht dauernd am Rad dreht. Eigentlich sind wir zwei ja wirklich ein total unpassendes Gespann, das stimmt schon, aber solang beide Seiten glücklich sind... Sicher wäre sie wohl glücklicher wenn sie irgendwo am Land leben könnte, aber ich kann jetzt nicht behaupten das sie bei mir unglücklich ist. Obwohl ich ihr auch nicht ein 100%ig artgerechtes Leben bieten kann, weil ich selber dazu zu sehr eingeschränkt bin.

Wieder zurück zum Topic:

Ich würde es gar nicht so schlecht finden wenn zB Tierheimhunde und auch Mixe für Behinderte ausgebildet werden. Klar kannst da jetzt nicht einen agressiven Hund nehmen dafür, aber es gibt einige die sich wohl eignen würden. Meine Erfahrung mit Hunden ist zu 99% die, das ich einen sogenannten "Bonus" habe bei ihnen. Sprich, ein Hund der bei anderen an der Leine anreißt wie blöde, passt bei mir plötzlich auf, ein Hund der sich nicht angreifen lässt, lasst sich berühren, ein agressiver Hund fahrt nicht auf mich hin usw.

Sogar der Diabolo ist mit der Zeit ein recht angenehmer Begleithund geworden (solange mich niemand angerempelt hat oder so *hüstel*) und hat mir brav Sachen wie zB. meine Cola Flasche aufgehoben wenn sie mir runtergefallen ist.

Aber die Arbeit will sich wahrscheinlich niemand antun bei einem Hund der schon älter als ein Jahr ist. Weil die Lebensspanne des Hundes zu kurz in der Relation mit dem Aufwand ist. Leider. :( Sonst wär das ein tolles Programm und würd auch einiges beitragen für das Image von Tierheimhunden denke ich.

Ich versteh nicht warum Blinden- und Behindertenbegleithunde immer nur Golden Retriever oder Labis sind. :confused: Aportieren kann ich auch jedem anderen Hund beibringen. :confused:
 
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