Senioren & Bewegung

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sirius

Guest
Hallo!

Mein Schäfermischling Timmy wird bald 15 Jahre alt und leidet schon länger an den Abnützungserscheinungen seines Bewegungsapparates. Ansonsten war er immer erstaunlich gesund und ist es offenbar noch. In letzter Zeit kommt es vor allem morgens aber immer wieder vor, dass er Spaziergänge komplett verweigert. Nachmittags ist er etwas motivierter, ist aber sehr, sehr langsam. Schmerzmittel helfen ihm auch nicht wirklich, von außen betrachtet haben sie keinen Effekt auf seine Bewegungsfreudigkeit. Er bekommt einige Mittelchen, die ihm auch helfen, aber auch die stoßen langsam an ihre Grenzen.

Natürlich zwinge ich ihn nicht zur Bewegung, frage mich aber, was ich ihm überhaupt noch zumuten kann und zumuten soll. Da wir mitten im Ort wohnen, sind es bis zur nächsten öffentlichen Grünfläche ca. 10 Minuten, die Spaziergänge sind also unter 25 Minuten nicht zu machen, Autofahren geht auch nicht.

Ich möchte weder, dass sein körperlicher Verfall durch Bewegungsmangel beschleunigt wird, noch will ich ihn unnötig quälen. Hinzu kommt, dass er sein Geschäft überhaupt nicht gerne im eigenen Garten verrichtet und es hinauszögert, solange es irgendwie geht, was auch nicht gesund sein kann und sein Wohlbefinden sicher nicht fördert.

Ich bin mit meinem Latein wirklich am Ende und hätte gerne von euch gewusst, wie ihr das mit euren Senioren handhabt... wie soll man in diesem hohen Alter wissen, was das Beste für den Hund ist?

Danke im Voraus für eure Erfahrungsberichte!
 
mein alter hund ist 18.
die rechte hüfte ist völlig im eimer, das bein trägt gar nicht mehr.
er gleicht das aber gut aus und kommt halbseitig im krabbengang daher.
was ihn nicht abhält, eifrig unterwegs zu sein.
er hat keine schmerzen und ist lustig und munter, frisst wie ein scheunendrescher und kläfft lauthals wenn er hilfe braucht, z.b. die stufen rauf will.
er bekommt Zeel, Traumeel, und die Gelenkkräuter von Orthovet.
das wirkt wunderbar.
mein TA meint immer, er ist ein phänomen.
ich meine immer, seine behandlung auch. ;)
 
Mein Hund ist 13,5 Jahre alt und hat auch Probleme mit den Gelenken. Ich gehe mit ihm seit einigen Jahren zur Chiropraktikerin Fr.Dr.Peer. Seither brauch er kaum Schmerzmittel, es ist wie ein Wunder wie gut es ihm geht.
 
Ich kann deine Bedenken voll verstehen, hab nämlich auch zwei Senioren (15 Jahre und fast 14 Jahre) daheim. Bis heuer ca. im März war es noch so, dass ich meine beiden Tattergreise immer mitgeschleppt habe bei den langen Spaziergängen. Sie gingen zwar etwas langsamer hinten nach, das ist bei uns aber kein Problem, weil dort wo ich gehe, weit und breit keine Straßen sind. Dann hatte mein Älterer einen Schlaganfall und seitdem ist alles irgendwie anders und ich muss viel mehr organisieren als vorher (hab auch noch zwei andere Hunde).

Es ist jetzt so, dass sie in der Früh, wenn es noch nicht so heiß ist, alle gerne mitgehen, da gehen wir gemütlich eine Dreiviertelstunde spazieren. Mittags ist es mühsam, da verweigern sie fast jede Bewegung, bleiben stehen, starren mich an, drehen manchmal auch einfach um und solche Sachen. :rolleyes: Ich versuche dann aber trotzdem auf der Wiese zu schlendern, spiele mit den jüngeren Hunden mit dem Ball und lass die beiden Oldies schnüffeln, da geh ich halt dann weniger.

Am Nachmittag kommt es darauf an. Ist es noch immer sehr heiß, geh ich ebenfalls eine halbe Stunde eine gemütliche Schnüffelrunde und bring die beiden Oldies dann wieder heim. Dort bleiben sie dann im Garten und ich geh mit den anderen noch einmal eine Stunde.

Ich hab auch total Angst wegen Muskelabbau und halte mich schon immer an den Slogan: Bewegung ist Leben. Aber ich denke mir, irgendwann sollte man von diesen Ängsten Abstand nehmen und einfach auf den Hund hören. Ist doch besser, sie bauen vielleicht ein paar Muskeln ab, fühlen sich aber trotzdem wohl, weil verstanden, als man versucht sie mit Gewalt fit zu halten.

Da du einen Garten hast, ist es auch nicht so ein Problem, dass dein Hund keine frische Luft bekommt, ich bin heute auch heilfroh, einen Garten zu haben für meine beiden Senioren, noch viel mehr als wegen meiner jüngeren Hündin, denn die kann ich eh draußen genug beschäftigen.

Ich würde mit Timmy rausgehen so lange er will und möglichst in der Früh oder später am Abend. Wegen dem Gassi: weiß ja nicht, ob er auf Beton auch macht oder ihr so gar kein grünes Fleckerl habt dazwischen, aber wenn, es gibt ja auch Sackerln, also einfach den Haufen aufheben und entsorgen.

Wünsche euch auf jeden Fall noch eine lange gemeinsame Zeit! :)
 
@bluedog
Wow, 18 Jahre! Respekt!
Woher weißt du, dass er keine Schmerzen hat? Ein Tierarzt hat mal gemeint, dass Hunde verdammt zäh sind und Schmerzen erst dann andeuten, wenn der Mensch schon schreiend rumhüpfen würde... Mein Hund musste zB einmal genäht werden, weil er eine ca. 7 cm lange Wunde hatte - ich hab sie zufällig gesehen und konnte auch nicht nachvollziehen, wie und wann das passiert war, denn er hat sich nicht gemeldet. Das ist auch so ein Grund, warum ich mit zunehmendem Alter des Hundes immer weniger weiß, wie es ihm wirklich geht. Aber ich denke, solange er ab und zu noch Lebensfreude zeigt, ist alles noch halbwegs im grünen Bereich.

@Jerry 88
Von der Frau Dr. Peer habe ich auch schon viel Gutes gehört. Für mich kommt ein Besuch bei ihr leider nicht in Frage, weil das Autofahren gar nicht mehr geht. Außerdem ist er total empfindlich, was seine Hüfte angeht, da darf man ihn nicht anfassen.

@Bonsai
Ja, auf den Hund zu hören ist in diesem Alter wohl das Beste, ich denke, das hat er sich auch irgendwie verdient. Wenn er seinen Widerwillen so klar äußert, hat das sicher seine Berechtigung. Danke für deine Einschätzung!

Bei uns gibts tatsächlich im Ort keine einzige Grünfläche, nur Beton - dafür gibts jede Menge grün am Ortsrand, aber der ist wie gesagt etliche Minuten weg. Ein Sackerl habe ich natürlich immer mit, nur leider bin ich mit einer etwas neurotischen Anrainerin gestraft, die schon bei jeder kleinen Lackerlspur (!) auf dem Beton gleich die Krise bekommt und mich gerne mal deswegen attackiert, egal, welcher der vielen Hunde im Ort der "Übeltäter" war. Das entspannt nicht gerade und so versuche ich, ihn doch bis zur nächsten Grünfläche zu bringen, was nicht immer gelingt.
 
Leg Dich lieber mit der Anrainerin an und lass den Senior pinkeln. Ich hab einen Senior und klar mittlerweile tut ihm einiges weh. Wir arbeiten mit Homeöpathie also Zeel, Traumel, Vermiculite D6) ab und zu gibts eine Rimadyl Kur wenns sein muss und regelmäßige aber langsame Bewegung damit er nicht völlig abbaut und senil wird. Ich massier ihm täglich und Dr. Peer steht bald am Programm.

Ich lock ihn bei längeren Gassirunden mit Leckerlis oder gestalte die so dass er Spaß hat ....
 
@Bonsai
Ja, auf den Hund zu hören ist in diesem Alter wohl das Beste, ich denke, das hat er sich auch irgendwie verdient. Wenn er seinen Widerwillen so klar äußert, hat das sicher seine Berechtigung. Danke für deine Einschätzung!

Bei uns gibts tatsächlich im Ort keine einzige Grünfläche, nur Beton - dafür gibts jede Menge grün am Ortsrand, aber der ist wie gesagt etliche Minuten weg. Ein Sackerl habe ich natürlich immer mit, nur leider bin ich mit einer etwas neurotischen Anrainerin gestraft, die schon bei jeder kleinen Lackerlspur (!) auf dem Beton gleich die Krise bekommt und mich gerne mal deswegen attackiert, egal, welcher der vielen Hunde im Ort der "Übeltäter" war. Das entspannt nicht gerade und so versuche ich, ihn doch bis zur nächsten Grünfläche zu bringen, was nicht immer gelingt.

Verstehe, das ist sicher ziemlich unangenehm. :(

Dann versuche zumindest die längeren Runden in der Früh oder später am Abend zu machen und vielleicht kannst du ihm doch für die restliche Zeit den Garten schmackhaft machen. :)

Ich wollte es auch nie, dass meine Hunde in den Garten gehen, aber bei sehr jungen und jetzt auch sehr alten Hunden hat es schon einen Vorteil, dass man auch mal den Garten als Toilette benutzt. Als Rodos seinen Schlaganfall hatte, konnte ich ihn einige Tage lang nur raustragen, hinstellen, stützen und warten bis er sein Geschäft erledigt, der hat da echt keinen Schritt selbstständig gehen können.

Der Vorteil bei mir ist sicher, dass ich mehrere Hunde habe, ich glaube, alleine würden sich die Oldies auch nicht mehr so recht motivieren lassen richtig spazieren zu gehen, aber in einer Gruppe gibts halt doch so etwas wie Gruppenzwang. ;)
 
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