27.11.03
3.Tag
Heute war der große Tag um aus einem verdreckten Stinki-Dalmatiner wieder einen hübschen Hund zu machen, das Flohmittel Frontline hatte jetzt lange genug Zeit um einzuwirken und so hatten wir uns vor genommen Sammy und Deyla zu putzen und zu pflegen, aber dazu etwas später.
Zuvor jedoch gab es zum Frühstück Rinderherz mit Frischgemüse, Blut und diversen Zusätzen, mit Olivenöl leicht angebraten damit es auch vorzüglich duftet für die Hundenase.
Zunächst aber wurde Sammy gewogen, 18 kg brachte er auf die Waage, na da haben wir noch viel zu tun.
Die Gassirunden werden schon immer besser, Sammy findet schon sehr schnell aus der Wohnung, nur der Aufzug ist ihm noch etwas suspekt aber daran gewöhnt er sich schon, es ist ja nicht so das er sich vor ihm richtig fürchtet, sondern er kann ihn nicht richtig einordnen und so ist er diesem komischen Ding einfach misstrauisch gegenüber.
Draussen auf der Wiese bewegt er sich bereits recht selbstsicher und es macht ihm sichtlich Spaß überall zu schnüffeln und seine Marken ab zu setzen, typisch Rüde eben.
Ab heute habe ich mir vorgenommen Sammy langsam aber stetig zu mobilisieren, denn nur Gewicht zu zulegen ist zuwenig, schließlich muß er auch neue Muskeln aufbauen und genau Das werden wir jetzt forcieren.
Deyla wird auch schon immer ruhiger und lässt Sammy schon ganz nah ran, sie sind zwar beide weit davon entfernt gute Freunde zu werden aber immer hin akzeptiert Deyla unseren Gast und Sammy baut seine Furcht vor ihr auch stetig ab.
Selbstverständlich beschneide ich die Altrechte von Deyla in keiner Weise und versuche sie auch weiterhin bevorzugt zu behandeln, vielleicht klappt es auch deshalb so gut weil sich Deyla nicht wirklich zurück gesetzt fühlt, nur manchmal beobachtet sie Sammy als ob er ein außerirdischer wäre, was sehr lustig zu betrachten ist.
Mittags war es dann soweit, meine Frau und ich zogen uns Bade-Kampfkleidung an um richtig gerüstet für Sauberkeit unter unseren beiden Hunden zu sorgen, wir bereiteten uns auf das schlimmste vor und planten selbst ein Überschwemmungsdesaster ein.
Das Badezimmer wurde mit Leintüchern ausgelegt, meine Frau hatte ihren alten Trainingsanzug an und ich war, als Hauptdompteur, nur mit Badehose bekleidet, allerdings bewaffnet mit jeder Menge Frischwurstleckerlies, man weiß ja schließlich nie was einem erwartet.
Gesagt getan, stieg ich mit Sammy in die Duschkabine und erwartete das allerschlimmste, nämlich, das er vor lauter Angst ausbüchsen würde, aber ich sollte mich täuschen, zwar war ihm mein Tun nicht ganz geheuer aber er ließ sich leicht zitternd die Waschprozedur gefallen,
Mann oh mann oh mann, da kam vielleicht ein Dreck runter, zuerst glaubte ich das Sammy blutet, aber es war Dreck und je mehr ich wusch umso mehr Dreck kam aus diesem Fell heraus, besonders grauslich waren die vielen Flohleichen, sollte der eine oder andere Floh das Giftmittel Frontline wider erwarten überlebt haben, so habe ich diese, gegen jeden Tierschutzgedanken, einfach brutal und bestialisch ertränkt.
Nicht ein Floh überlebte dieses Massaker.
Während ich Sammy wusch und meine Frau ihn mit Leckerlies fütterte, kam Deyla bei uns vorbei um sich anzusehen was wir denn da so trieben, ganz genau beobachtete sie uns, es war so als ob sie dachte ätsch, dir gehts jetzt nicht viel besser als meinereiner; Deyla haßt waschen und es ist eine wahre Aufgabe diesen Hund zu baden.
Nach dem Bad war Sammy plötzlich viel viel weißer und das ohne dem Waschmittel weißer Riese, er sah zwar aus wie eine nasse Ratte aber nach dem abtrocknen änderte sich das ganz schnell und aus dem hässlichen Entlein wurde ein ganz ansehnlicher Dalmatiner.
Endlich stank er nicht mehr und es machte jetzt richtig Spaß ihn zu streicheln und zu knuddeln, so weich war er auf einmal und was noch wichtiger war, man begegnete keinem Floh mehr bei seinen Sreichelausflügen mit der Hand.
Nach Sammy kam auch Deyla zur Waschung dran und als ob sie sich ein gutes Beispiel von Sammy geholt hätte, machte sie diesmal kein Drama daraus und so war auch sie schnell wieder entgiftet und ich konnte endlich wieder meine Nase in ihr weiches Fell stopfen.
Jetzt endlich konnte ich die Teilquarantäne von Sammy aufheben und ihn ins Wohnzimmer lassen wo bereits ein Weidenkörbchen mit weichen Decken auf ihn wartete.
Deyla beäugte ihn zwar argwöhnisch als er ihm Wohnzimmer auftauchte, aber sie blieb ruhig und beschloss sich die Sache einmal unverbindlich an zu schauen, knurren konnte man ja gegebenenfalls noch immer.
Mittags gab es wieder Herz leicht angebraten mit Apfel und Ei, Sammy frisst brav und immer alles auf so das wir wahrscheinlich einen sonnig warmen Winter bekommen werden.
Am Abend waren wir gemeinsam Gassi, mit beiden Hunden, war recht lustig denn am Abend sieht man nicht das Sammy so dürr ist und so ist es richtig schön mit beiden zu laufen.
Gemeinsames spielen der beiden ist zwar noch nicht drin aber wer weiß was die nächsten Wochen noch so mit sich bringen werden.
Morgen jedenfalls haben wir Tierarzttermin bei meinem Homöophaten und ich bin schon sehr gespannt was ich alles hören werde was ich eigentlich gar nicht wissen will, na ja, abwarten und Tee trinken.
Als Abendfressen gab es diesmal Pansen mit Frischkäse und Blut, mit Fleisch anbraten habe ich jetzt aufgehört, ab nun bekommt er, so wie Deyla auch, komplett rohe Kost.
Obgleich der radikalen Umstellung verträgt er sie sehr gut und ich hoffe das meine Aufbaukost richtig gewählt ist, ich habe mir nämlich vor genommen Sammy rund 1,5 kg pro Tag auf drei Mahlzeiten verteilt zu geben, ich denke das diese Zahl gut gewählt ist, denn zu schnell sollte er nicht zu nehmen aber doch stetig.
Ich werde es morgen nochmals zur Sicherheit mit meinem Tierarzt abklären.
Jetzt liegen beide Hunde in ihren beiden Körbchen, fast neben einander, und schlafen, es ist ein Bild der Ruhe und Vertrautheit, einfach wunderschön dies zu erleben.