Liebe Foris!
Da ich Euch ja nie Neuigkeiten oder die Wahrheit unterschlagen habe, möchte ich Euch über die Entwicklung bzw. den Ausgang meiner Ripley-Geschichte informieren:
Nachdem ich vorgestern erst um 3 Uhr morgens ins Bett gekommen bin, da unser Podenco das einzige Loch im Gartenzaun hinter einem Baum gefunden hat und wir ihn stundenlang gesucht haben und dann aus dem Nachbargarten befreien mußten, läutete 3 Stunden später mein Handy. Der neue Besitzer von Ripley war am Rohr. Ripley hatte sich seine erwachsene Tochter als Bezugsperson ausgesucht und bedrohe massiv seine Frau (Knurren, Blankziehen, Hinschnappen bzw. -fahren usw.). Seine Frau durfte sich im Haus nicht mehr frei bewegen, geschweige denn in die Nähe des Zimmers der Tochter. Ich müsse also Ripley wieder abholen. Mein Mann und ich sind dann sofort Vormittag hin und ich habe mit der Tochter gesprochen. Angefangen hatte alles am 2. Tag. Doch ihr Vater hat das mit der Umstellung in Zusammenhang gebracht und wollte nicht gleich das Handtuch schmeißen. Gestern in der Früh war die Situation so brenzlig, daß der Mann aus der Arbeit nach Hause fahren mußte, weil Ripley seine Frau nicht mehr in den 1. Stock lassen wollte. Dann wurde auch er von Ripley bedroht. Als dann am Vormittag noch die Oma das Grundstück betreten hat, wurde auch sie attackiert.
Kurz darauf sind wir eingetroffen und haben Ripley mitgenommen. Wir sind dann zu unserer TA gefahren und haben 2 Std. diskutiert, wie wir weiter vorgehen können. Der letzte Strohhalm war ein Platz bei einer Hundetherapeutin, die sich gut mit verhaltensauffälligen Rottis auskennt. Nach drei Telefonaten hatte ich das Gefühl, daß dies auch nicht das Richtige war.
Wir mußten nun entscheiden, soll Ripley vielleicht den Rest ihres Lebens in einem Zwinger im TH verbringen, oder lassen wir sie über die Regenbogenbrücke gehen. Mein Mann und ich haben geheult wie die Schloßhunde und haben dem Vorbesitzer alles erdenkliche gewunschen, aber wir haben die Verantwortung übernommen und mußten nun entscheiden. Könnten wir es verantworten, daß ein Mensch/Kind durch Ripley zu schaden kommt? Wo einen gesicherten Platz für einen Hund hernehmen, der im Kopf nicht mehr ganz klar ist? Ihr wieder den Streß antun, daß sie dort nicht richtig ist und dann doch im Zwinger landet, oder doch nach 2 Wochen eingeschläfert wird, nach 2 Wochen weiteren Streß? So viele Hunde, die in Ordnung sind suchen einen guten Platz, wie kann ich dann verantworten, eine tickende Zeitbombe durch die Straßen laufen zu lassen?
Nach Stunden der Tränen und Gesprächen haben wir entschlossen, Ripley auf die große Hundewiese zu schicken. Wo sie keine Angst mehr haben braucht, wo sie mit anderen Hunden spielen kann und es immer genug Futter gibt.
Auch, wenn mich jetzt vielleicht manche anprangern oder es nicht verstehen können, aber wir haben nach reiflichen Überlegungen eine Entscheidung fällen müssen und dies schweren Herzens getan.
traurige Grüße