Ich seh es einfach nicht ein, warum sich eine Sportart nach den Geschmäckern jener richten soll, die sie nicht ausüben?
'Tschuldigung, die Hundesportler sind es, die dauernd herumlammentieren, wie falsch verstanden sie werden. Und wenn ihnen dann Nicht-Hundesportler unterschiedlichste Argumente liefern, woran das liegen könnte, werden sie als Unwissende, Ahnungslose, Unbelehrbare, Verantwortungslose... beschimpft, mit denen man sowieso nicht diskutieren kann. Wie wär's denn mal mit wirklich sachlichen Argumenten? Weil, wenn man wirklich überzeugt ist und dazu auch wirklich versteht, wovon man redet, dann kann man's problemlos jedem dahergelaufenen Dummkopf erklären. Und wenn man das nicht will (oder nicht kann), darf man sich halt auch nicht beschweren.
Mir persönlich ist es eh vollkommen egal, was Hundesportler in ihren geschützten Werkstätten treiben. Ich fühle mich auch nicht verantwortlich, deren Image zu verbessern. Nur die Überheblichkeit, mit der Nicht-Sportler gerne "ausgedodelt" werden, stößt mir schon sauer auf. Und im Gegensatz zum Hundesport an sich betrifft diese Überheblichkeit leider den Alltag von immer mehr Menschen, die eigentlich gar nichts damit zu tun haben wollen.
mir ist es persönlich herzlich wurscht, wie was auf dritte wirkt.
keiner der schutz mit seinem hund in der hu-schu bzw. auf turnieren macht, belästigt jemand damit.
Ganz so einfach ist es leider nicht. Es mag dir persönlich wurscht sein, wie du auf andere wirkst; im Zusammenhang mit deinem Auftreten als Hundehalter in der Öffentlichkeit könnte es aber schon relevant sein, ob ihr als "liebenswert" oder "nicht liebenswert" wahrgenommen werdet.
Und ich habe mich durchaus schon von Hundehaltern belästigt gefühlt, die ihre sportlichen Regeln nicht auf dem Hundeplatz gelassen sondern in den Alltag mitgenommen haben und mir dort beweisen wollten, dass sie die besseren Hundehalter sind und die besseren Hunde haben. Ist leider jedes Mal schief gegangen. (Andererseits hätte mein Großer sonst nicht erfahren dürfen, dass es Hunde gibt, die auf den Befehl "AUS!!!" tatsächlich sofort und ohne weitere Vorwarnung zubeissen... Weil die Hunde selbst meist doch ein bisschen vernünftiger waren als die Menschen, blieb es bei oberflächlichen Bissen, die ohne Tierarzt mit ein bisschen Johanniskrautöl sauber verheilten. Also bisher keine Belästigung "über Gebühr", weshalb wir durchaus damit leben können.)
Aber lästig ist es schon, wenn Hundesportler aus ihren angestammten Revieren ausschwärmen, um in fremde Reviere einzufallen. Im Revier "Alltag" gelten nämlich keine Prüfungsordnungen und keine Rituale, die meine Hunde vor den Überraschungen des Alltags schützen. In diesem Revier kann ich niemanden verantwortlich machen außer mich selbst.
Ganz schwierig wird's für mich, wenn ein Ausbildungssystem, das nichts anderes als hundesportliche Formalitäten kennt, sich trotzdem berufen fühlt „Alltagsausbildung“ anzubieten, sich selbst immer wieder als einzig wahren Ansprechpartner für Hundeerziehung in Position bringt, von "Königsdisziplinen" und "unwissenden Laien" schwadroiniert, den allein seelig machenden Anspruch stereotyp mit unbewiesenen, teilweise längst widerlegten Behauptungen untermauern will, vehement die Regeln ihrer geschützten Werkstätten für den Alltag fordert, und wenn die Argumente ausgehen (was offensichtlich schnell passiert) nur noch mit persönlichen Beleidigungen und Herabwürdigungen um sich schlagen kann.
Ich habe überhaupt keine Lust, meinen Alltag mit Hund als (sportlichen?) Wettkampf leben zu müssen, weil Hundeschulen nichts anderes lehren können. Ich habe keine Lust, mich mit meinen Mitmenschen und Mithunden darin messen zu müssen, wer den besseren Hund hat oder wer der bessere Hundehalter ist. Es geht nicht darum, Feindschaften am Köcheln zu halten, um Eigeninteressen durchzusetzen. Es geht nicht darum, recht zu haben; es geht darum, etwas zu erreichen.
Im Alltag geht es um soziale Fähigkeiten. Um die aktive, individuelle, kreative Gestaltung sozialer Beziehungen. Um Freundlichkeit, Höflichkeit, Interesse. Um Geduld, Nachsicht und Verständnis. Darum, Konflikte konstruktiv zu lösen und nicht destruktiv (Hunde können das ... meist sogar besser als Menschen...) Es geht um SOZIALEN Erfolg oder Misserfolg, darum, was mein Gegenüber und ich als solchen empfinden und wie wir in der Lage sind, uns gegenseitig zu verstehen. Es interessiert im Alltag niemanden, wie gut mein Hund gehorcht und welche Prüfungen ich nachweisen kann. Es zählt nur, ob wir "nett" sind oder nicht. ... Mit jedem großen Anspruch wäre eigentlich eine noch viel größere Verantwortung verbunden, das wird nur gerne vergessen.
Und damit's der Anton auch versteht zitiere ich aus einem der geschlossenen Threads zu diesem Thema:
Leben Sporthunde nicht auch im Alltag?
Zweifellos haben Sporthunde auch ihren Alltag. Nicht zwingend deckt sich dieser Alltag mit dem von Hunden, deren Halter keinen Sport mit ihnen betreiben. Kann sein, muss aber nicht.
Kann ein Vettel nicht auch mit einem Golf fahren?
Nicht zwingend; die Schaltung ist jedenfalls nicht am Lenkrad und er muss ohne Boxenfunk auskommen, er ist also auf sich alleine gestellt. ;-)
Ich gehe aber davon aus, dass er es kann und er sich im alltäglichen Straßenverkehr an die alltägliche Straßenverkehrsordnung hält, in der es nicht darum geht, als erster ins Ziel zu kommen, sondern vorausschauend und rücksichtsvoll zu agieren und Fehler anderer zu verzeihen, weil er im Interesse der Unfallvermeidung auch mal zurücksteckt, statt andere besserwisserisch zu belehren. Weil im Ernstfall kann man sich Besserwisserei im ganz realen Verkehrsalltag gepflegt auf den Grabstein schreiben lassen...
Und wenn der amtierende F1-Weltmeister eine Fahrschule eröffnen sollte, wird er wahrscheinlich klug genug sein, den Führerscheinneulingen genau das nahezubringen und nicht das F1-Reglement.
Die "ewig Gestrigen" welche immer wieder gegen Sporthundeausbildung argumentieren, sind wohl ein Spiegelbild für Intoleranz anders Denkenden gegenüber, und gleichzeitig ein schönes Bespiel für Unwissende.
Gott beschütze unsere Hunde vor solchen Pseudokynologen.
Georg, auch du bist nur ein Pseudokynologe. Nur dass du in diese Tatsache selbst keine Einsicht hast. Und auf den Einblick in dein Spiegelbild wäre ich persönlich nicht scharf gewesen... aber danke, dass du uns Unwissende teilhaben lässt.