DONNERSTAG, 29. SEPTEMBER 2011
Ja, tatsächlich, ich LEBE noch!!!
Aus gegebenem, empörendem, Anlass muss ich euch heute mal wieder mein Herz ausschütten.
Aber um die heutige Geschichte zu verstehen müsst ihr auch wissen wie alles begonnen hat...
Rückblende, 16. August 2011, ein heißer Tag, Frauli hat Urlaub um mit uns Hunden was zu unternehmen:
Wie hier alle wissen quält mich mein Frauli ja mal ganz gern und nötigt mich zu Sachen, die meiner zarten Boxerseele so ganz und gar wiedersprechen.
An jenem unglückseligen Tag also sind wir zu Hundefreunden in die Wildnis gefahren. Nur Berge, Wiesen und.............kalte, was heißt kalte, eiskalte, Flüsse...
Ihr ahnt was kommt?
Ja, war ja auch nicht schwer zu erraten.
Das Ziel war doch tatsächlich der halb gefrorene Fluss (ich schwör, da sind kleine Eisplatten drauf herumgeschwommen!).
Oder besser gesagt: das andere Ufer eben jenes Flusses.
Auch klar.
Leider war das Bächlein nicht nur kalt, sondern auch tief.
Auch klar.
Frauli war nicht bereit mich hinüberzutragen.
Auch klar.
Also musste ich meine Frau stehen und bin todesmutig in die reißenden Fluten gesprungen (Frauli meinte eher, dass ich eine halbe Stunde gebraucht hab bis ich eine Zehe ins Wasser gehalten habe, aber das ist Ansichtssache).
Ja und dann bin ich doch tatsächlich geschwommen, hab feile Stelsen,...ähhm, sorry, steile Felsen, erklommen, hab mit wildgewordenen Dalmatinern ein Wettrennen gemacht und war doch außerordentlich stolz auf meine Leistung.
Nachdem alles mal ein Ende hat, war es auch diesmal so und wir haben den Heimweg angetreten.
Wieder durch den Fluss marschieren, die Hälfte schon geschafft und dann: ein Schrei!!!!
Und Frauli war weg!!
Nach einer kurzen Schrecksekunde wurde klar, NEIN, sie war nicht weg, sondern nur unter mir.
Einfach hingefallen und nicht mehr aufgestanden.
Und jetzt nenne ich mal Namen (ich hoffe, ich störe damit nicht das Zeugenschutzprogramm?): die Rotzpippen88, alias "Pippi", hat dann das Frauli irgendwie aus dem Wasser gezerrt.
Was war passiert?
Leider etwas weniger erfreuliches: Frauli war im Wasser ausgerutscht und hatte sich die Kniescheibe ausgekegelt.
Noch weniger efreulich war, dass wir am falschen Ufer waren und es keine Brücke gab.
Ich hab mich dann natürlich geopfert und hab Frauli auf meinem starken Rücken über die Fluten getragen (auch hier scheiden sich die Meinungen: Frauli behauptet, sie wäre ganz allein irgendwie durchgekommen und hätte sich auch noch um mich kümmern müssen, weil ich von einer weiteren Durchquerung nicht allzu begeistert war).
Nun ja, langer Rede kurzer Sinn: das Ganze ist etwas blöd gelaufen und Frauli ist seit dem in Krankenstand und wird bald operiert.
Verletzungsbedingt steppt bei uns zurzeit nicht gerade der Bär, es geht recht ruhig zu und Frauli jammert den ganzen Tag rum (die soll sich mal ein beispiel an mir nehmen, tapfer und hart wie ich nun mal bin).
Und jetz komm ich zum eigentlichen Thema:
Damit wir ein bisserl beschäftigt sind hat sich Frauli eine außerordentliche Frechheit erlaubt.
So unglaublich, dass ich zögere es überhaupt zu erzählen.
So frech, dass sogar ich (mehr oder weniger) sprachlos bin.
Hat sie doch TATSÄCHLICH unser ganzes Abendessen im GANZEN Garten verstreut!!!!!!!!
Einfach so, mit ein paar Handbewegungen lag alles im Gras und sie wollte doch tatsächlich, dass ICH das Zeug suche!
Nun, dass man SO was mit einer Rebecca nicht macht, dürfte jedem hier klar sein.
Also hab ich ein gefinkeltes Täuschungsmanöver begonnen:
Ganz vorsichtig und unbedarft hab ich zu suchen angefangen. Immer wieder mit einem hilflosen Blick Richtung Frauli.
Und irgendwann hatte ich sie soweit. Mein Plan ging auf.
Sie hat doch tatsächlich die Leckerlis FÜR MICH gesucht.
Und sich total gefreut, wenn sie eines gefunden hat und mir dann gezeigt.
Ich musste nur noch auf jeden weiteren Fund warten und bin dann anstolziert um ihn gnädigerweise zu verspeisen.
Eure Rebecca
PS: Frauli hat natürlich nichts abbekommen, Strafe muss sein!
PPS: damit der Idefix mir nicht immer vorwerfen kann, dass ich ein Egozentriker bin und sich alles nur um mich dreht (auf jeden Fall in diesen Berichten) hab ich ihm gnädigerweise erlaubt, dass er und Muzi ebenfalls ein kurzes Lebenszeichen von sich geben dürfen. In Form eines Fotos.
Ich bin zu gut für diese Welt.