Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

Redaktion WUFF

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Ausgabe: 2008-10

Die rund 150 Jahre alte Rassehundezucht steht am Scheideweg, sie braucht eine Reform! Mischlinge aus erster Generation von Rassehunden, sog. „Designer Dogs“, werden von Hundehaltern immer mehr nachgefragt und auch entsprechend produziert. Die potenziellen spannenden Auswirkungen dieser neuen Entwicklung auf den Rassehund und das Hundewesen beschreibt Dr. Hellmuth Wachtel im zweiten Teil des Artikels „Hundezucht am Scheideweg“. […]

von Dr. Hellmuth Wachtel

Den vollständigen Artikel können Sie in der WUFF Ausgabe 10/08 nachlesen. Zu bestellen im WUFF-Online-Shop.
 
Zuletzt bearbeitet:
Designerdog-Zucht schön und gut, aber dann doch bitte vernünftig und nach irgendwelchen Regeln, die auch dem Tier einen gewissen Respekt zollen und nicht nur dazu dienen, dem Menschen ein lustiges buntes "pseudo-einzigartiges" Hündchen darzulegen, das nur das Ego des Besitzers etwas polieren soll. Die gängigen Preise sind mmn derzeit nicht gerechtfertigt, denn die einzige Selektion, die Betrieben wird, ist die nach den Rassen und das ist doch etwas weniger in anbetracht der grandiosen Mischungen, die im Tierheim auf ihren Designerdog-Besitzer warten. Leider hatten die aber das Pech, niemanden zu finden,der ihnen diesen Titel aufs Auge drückt.

Für mich persönlich ist ein absichtlich produzierter Mischling temporär niedlich anzusehen, stimmt mich aber grundsätzlich traurig, dass die Entstehung seines Lebens nur aufgrund eines Trends passierte. Ich denke, es gibt so viele verschiedene Rassen und das Argument mit der Gesundheit ist im Moment ein reines Zufallsargument, denn aufgrund der tollen Kenntnisse ihrer Produzenten kommen da sicher keine gesunden Tiere raus (derzeit!). Wünschenswert wäre - wie im Artikel erwähnt - eine Organisation unter den Augen der FCI bzw des AKC oÄ. Allerdings glaube ich nicht daran, dass das die Lösung für das Problem mit der Rassehundezucht ist.

Da hilft nur ein Umdenken der Welpenkäufer und der Züchter.
 
AW: Quo vadis canis Hundezucht der Zukunft

Ein interessanter Artikel! Geht man wie geschildert vor (Anforderungen an die Elterntiere genau wie bei der Rassehundezucht) werden bestimmt gute Ergebnisse erzielt (ähnlich wie in der Nutztierzucht).
Aber wie sollen Designerhunde zur Gesundheit der Rassen - die erhalten werden sollen - beitragen? Sollen Designerhunde in die reinen Rassen eingekreuzt werden? Und unter welchen Bedingungen?

Viele Grüße, Faye
 
AW: Quo vadis canis Hundezucht der Zukunft

Herr Wachtel diskutiert ein sehr wichtiges Thema. Aber leider fehlt seinem Artikel der Tiefgang. Mischlinge und Hybriden haben zwar eine größere genetische Vielfalt als ihre reinrassigen Kollegen, aber sie sind per se auch nicht frei von genetischen Defekten.
Wie kann ich nun wissen, ob meine Zuchtelterntiere - ob reinrassig oder nicht ist dabei egal - genetisch gesund sind? Die Hundezüchter, die fast ausschließlich Hobbyzüchter ohne längere Kontinuität sind, sollten mal über ihren Tellerrand schauen, wie die Profis der landwirtschaftlichen Tierzucht es schaffen, in riesigen Zahlen gesunde Hochleistungskühe, -schweine, -hühner, -pferde usw. zu züchten. Mit dem Sperma von einem wirklich guten Bullen werden tausende von Kühen z.B. der Rasse Holsteins besamt und die Kälber haben keine HD ED oder sonstigen Erbkrankheiten.
Der Fehler kann also nicht in der Beschränkung auf wenige Rüden liegen, sondern in der Auswahl dieser Rüden. Formwert, Fellfarbe, Beinstellung usw. sagen nichts über die genetische Qualität des Samens aus.

Wo es auf Leistung bei der Hundezucht ankommt, in Bereichen wo auch Geld eine Rolle spielt, ist die Frage ob Reinrassig oder Mischling völlig nebensächlich z. B. bei den Behindertenführhunden, Jagdgebrauchshunden, Zoll oder den Schlittenhunden. Die reinrassigen Huskies haben keine Chance gegenüber den "Hounds" und Jagdhundmischlingen, die sie locker abhängen.
 
AW: Quo vadis canis Hundezucht der Zukunft

Ist eine Kuh wirklich frei von Erbkrankheiten, nur weil ihre Milchleistung besser ist, als die ihrer Mutter? Ich dachte, bei der Nutztierzucht kommt es vorallem auf Leistung an. Temple Grandin schreibt, dass viele Nutztiere - schon allein der Haltung wegen - seelisch krank sind. Sie schreibt zB von einem Hahn, der natürlich körperlich gesund ist und bestes Genmaterial (Fleischlieferant) weitergibt, aber die Hennen dabei regelrecht vergewaltigt und verletzt. Und werden Nutztiere wirklich so eindringlich untersucht, dass man auch jene Punkte bewertet, die nicht zur Leistung beitragen? Ich denke da gerne an die Milchkühe mit ihren monströsen Eutern - ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass das wirklich gesunde Tiere sind, die Zeit ihres Lebens frei von (erblich bedingten) Beschwerden sind. Und ist die Psyche nicht auch ein Teil der gesundheit?

Da sind wir auch schon beim Punkt "wesen" angelangt - auch das wird vielfach in der Zucht ignoriert.
 
AW: Quo vadis canis Hundezucht der Zukunft

Eine wirkliche Freiheit von Erbkrankheiten kann es in der Natur nicht geben, da immer beim Kopieren der DNA kleine Fehler oder Modifikationen auftreten können. Aber darin liegt ja der große Unterschied zwischen dem technischen fehlerfreien Kopieren digitaler Daten und zu dem natürlichen Vererbungsprozess. Die Fehler sind nur eine Seite, die andere Seite sind die Chancen, die die positiven, neuen Abweichungen und Veränderungen den Kindern bieten, die besser an ihre Umwelt angepasst sind als ihre Eltern.

Was heisst das nun für Hunde?
Die Hunderasse oder der Hundetyp wie Collie oder Retriever oder Schoßhund oder Bewacher oder neuerdings auch "Schmuser" möglichst aus Spanien oder Kreta, sind am besten an ihre Umwelt angepasst, die die schnellste Vermehrungsrate aufweisen. Das sind dann die sogenannten Modehunde. Die Gene dieser Hunde haben biologisch gesehen "recht", denn frei nach Darwin ist derjenige der fitteste, der sich am zahlreichsten Vermehren kann. Geschlechter blühen auf und andere Geschlechter gehen unter, das ist so beim deutschen Spitz wie bei den Menschen.

Ein Problem der Hundezucht liegt nun darin, dass die guten Züchter den plötzlichen Bedarf gar nicht decken können und die "frühkapitalistischen" Hundevermehrer Käufer finden, weil sie ein gutes Gespür dafür haben welche Art Hunde "gut gehen". Es gibt bei den Hunden nicht wie bei der landwirtschaftlichen Nutztierzucht von Haustieren eine seriöse, große Firma oder Oranisation, die gestützt durch Tiermedizin, Biologie, und dauerhaften Bestand über Menschengenerationen hinaus, gesunde und an die heutigen Bedürfnisse des moderen Menschen angepasste Hunde anbietet. Nun die Frage: Warum wohl nicht?

Und natürlich hat die Psyche auch bei den landwirtschaftlichen Tieren einen ganz hohen Stellenwert: Nur wirklich, ehrlich glückliche Kühe geben die meiste Milch. Deshalb dürfen sie "gut drauf Musik" hören, haben weiche Matratzen in der Unterzahl zur Verfügung - zum Ausleben des sozialen Ranges als für sie selbst gesehen wichtige Beschäftigung. Sie entscheiden inzwischen auch selbst, wann sie gemolken werden wollen, der PC-gesteuerte Melker mit garantiert warmen Händen steht ihnen 24 Std. um die Uhr zur Verfügung und gibt ihnen anschließend eine genau auf sie persönlich abgestimmte Futtermenge. Auch die Zuchtfirmen wissen, dass sie nur dann langfristig im Geschäft bleiben, wenn sie gesunde und vom Wesen her zufriedene Nachkommen liefern können.

Elterntiere, die z.B. überaktive Kinder zeugen sind nicht brauchbar und deren Kinder verlassen die firmeneigene Versuchstation nicht. Welcher Hundezüchter kann es sich leisten, bei einer neuen Verpaarung erst einmal alle Welpen unter optimalen Bedingungen hochzuziehen, sie wissenschaftlich beurteilen zu lassen und auch noch deren Nachkommen zu testen, ob diese Verpaarung auch eine gute fernere Zukunft hat?
 
AW: Quo vadis canis Hundezucht der Zukunft

Dazu hab ich auch einen Beitrag von Dr. Wachtel (allerdings schon etwas älter)

Designer-Dogs
Wendepunkt in der Hundzucht?

Das Bild der Hundezucht könnte sich wesentlich ändern. In den angelsächsischen Ländern boomt die geplante Mischlingszucht. Die einen wollen durch Ausnutzung der Heterosis (= Kreuzungsvitalität, bessere Gesundheit und Lebensstärke. Tritt in der Nachzucht auf, wenn Tiere mit geringem Verwandtschaftsgrad gepaart werden, z. B. verschiedene Rassen, aber auch ingezüchtete Linien oder durch viele Generationen nicht verwandte Tiere einer Rasse. Die Wirkung hängt vom Ausmaß der genetischem Verschiedenheit ab.) bei Rassenkreuzungen Gesundheit und vielfach auch Leistungsfähigkeit steigern, die anderen wollen neue Rassen züchten, maßgeschneidert für die modernen Anforderungen im Gebrauch, Sport und als Heimtiere (sogenannte Designer-Rassen).


In westlichen Ländern besteht heute die Hundepopulation vorwiegend aus Rassehunden und den meist unbeabsichtigt entstandenen, nur selten bewusst gezüchteten Mischlingen. Letztere werden oft abschätzig beurteilt und leider nicht selten dementsprechend behandelt, während erstere eher des öfteren an übermäßiger Vermenschlichung, Überpflege und leider auch Zuchtfehlern leiden. Dessen ungeachtet haben auch die Mischlinge viele Anhänger, die ihnen bessere Gesundheit und höhere Intelligenz nachrühmen. Zumindest die bessere Gesundheit ist auch durch die überwiegende Mehrzahl der diesbezüglichen Studien bestätigt und beruht von vornherein auf genetischen Grundgesetzlichkeiten (der sogenannten Heterosis). Sie kommt dem natürlichen Gesundheitsniveau wilder Tierarten näher, welches in der Natur durch instinktive Inzuchtvermeidung und die harte natürliche Selektion erhalten bleibt.

Diese Zweiklassengesellschaft schien seit Jahrhunderten und ganz besonders seit die systematische Registrierung in Zuchtbüchern den gehobenen Status des Rassehundes vor etwa 150 Jahren institutionalisierte, für die Ewigkeit geschaffen und unabänderlich zu sein. Eine Ausnahme bildeten und bilden nur bestimmte Gebrauchskreuzungen, wie die Lurcher in England. Das sind Bastarde zwischen Windhunden und (meist) Collies, die als bewährte Jagdhunde verwendet werden. Doch plötzlich drängt sich eine dritte Kategorie dazwischen.


Designer-Mischlinge wie Bastarde salonfähig werden!

Die geringen Kenntnisse in der Genetik zu Beginn der systematischen Rassehundezucht, aber auch einige unvermeidliche Faktoren wie genetische Engpässe durch Notzeiten, brachten es sich mit sich, dass drei Gefahren den Rassehund mehr und mehr bedrohten: 1. Der Rüdenkult, 2. die geringe Anzahl Stammtiere und 3. die Inzucht. Dazu kommt noch eine meist unzureichende Selektion auf Gesundheit und Wesen. Die langfristigen Folgen des Prinzips der Paarung nur der allerbesten Hunde führte zum verhängnisvollen Kult um hochprämierte Deckrüden und zur Bildung von Rassen mit zu wenigen Stammtieren ein genetischer Flaschenhals. Manche Rassen stammen nur von einer Handvoll Hunden ab und haben daher nur eine gefährlich geringe genetische Breite, ebenso die seltenen Rassen. Die berühmten Deckrüden verbreiteten ihre unvermeidlichen Defektgene in der Rasse. Inzucht, sei es als Linien- oder Inzestzucht, wurde intensiv betrieben. Dadurch erreichte man oft gute Resultate in der Vereinheitlichung der Rassen, doch gleichzeitig nahmen Inzuchtdepression und Erbkrankheiten bedenklich zu, die Lebensdauer und Vitalität aber droht abzusinken. Nun scheint sich da ein neues Szenario abzukündigen: Der gesundheitliche Niedergang durch Erbkrankheiten und Inzuchtdepression beim Rassehund.


Folgenreiches Versäumnis nun eine neue Chance?

Das Aufkommen der gezielten Mischlingszucht war vielleicht nicht zu vermeiden, aber zumindest zum Teil dem Versagen der Rassehundezucht selbst zuzuschreiben, die Zunahme von Erbkrankheiten und Inzuchtdepression wirksam zu verhindern. Bereits 1986 warnten Prof. Schleger und Prof. Stur (jetzt Prof. Dr. Sommerfeld-Stur) in ihrem bahnbrechenden Buch Hundezucht in Theorie und Praxis nachdrücklich vor den Folgen der Inzucht, der übermäßigen Verwendung von einzelnen Deckrüden und überhaupt der Nichtbeachtung der Populationsgenetik in der Hundezucht. Es wäre durchaus möglich, Rassehunde zu züchten, die gesundheitlich Mischlingen sogar überlegen sind. Das würde allerdings Planung, Disziplin und Zusammenarbeit in den Rasseklubs erfordern, sowie Verzicht auf die totale züchterische Freiheit. Diese ist nämlich in Wahrheit eine Ausbeutung der Rasse, die ein Gemeingut darstellt. Aber: Würden die Welpenkäufer auf Rassewelpen mit ausreichender Heterosis bestehen (solche würde man allerdings innerhalb vieler Rassen ohne Einkreuzungen erst in acht bis zehn Jahren erzielen können, in seltenen Fällen nur durch niedrig dosierte Einkreuzungen), wäre die Daseinsberechtigung der gezielten Mischlingszucht auf ein gesundes geringes Maß eingebremst. Vielleicht führt so das Erscheinen der Edelmischlinge reaktiv zu einer positiven Erneuerung der Hundezucht!

Neue Herausforderungen

Jedenfalls steigen die Anforderungen an die Hundezucht, und diesen Aufgaben müssen sich die Züchter in Zukunft auch stellen! Von gesunden Hochleistungshunden ist heute oft auch unser Überleben abhängig, so wie in längst vergangenen Zeiten, wenngleich in ganz anderer Hinsicht. So müssen Hunde heute auf immer mehr Flughäfen, Bahnhöfen und anderswo verlässlich und unermüdlich Sprengstoffe anzeigen und viele andere hochwichtige Such- und Rettungsarbeiten durchführen. Aber auch der gewöhnliche Familienhund muss heute enorm großem Stress standhalten und gesellschaftlichen Anforderungen an Anpassung und Verhalten entsprechen. Nur ein Hund mit bester genetischer Vielseitigkeit kann diese Voraussetzungen erfüllen. Solche Tiere zu züchten, erfordert züchterisches Fingerspitzengefühl, sowie auch das nötige Grundwissen in der Genetik. Aber das Potenzial unserer Hunde, das in wissenschaftlich gestützter Zucht liegt, ist enorm!

 
AW: Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

Schade, das dieses Thema so wenig Beachtung findet, ist es doch das zentrale Problem der Rassehundezucht.

Und schade das kaum jemand die Thematik wirklich versteht, was man an den meisten Beiträgen deutlich lesen kann... Es ist schon fast witzig, was der eine oder andere hier als Kommentar hinterläßt und sich "wissend" gibt...:(
 
AW: Quo vadis canis Hundezucht der Zukunft

Und natürlich hat die Psyche auch bei den landwirtschaftlichen Tieren einen ganz hohen Stellenwert: Nur wirklich, ehrlich glückliche Kühe geben die meiste Milch.

das ist wohl der größte irrtum der nutztierhaltung; dieses argument kommt oft ist aber leider falsch:(
 
AW: Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

Die hier beschriebene Problematik (Artikel) bei Rassehunden beruht auf der Art und Weise WIE gezüchtet wird (die Probleme werden ja im Artikel angesprochen) - nur ich glaube nicht dass der "Designer-Hund" eine Antwort darauf ist.

Man züchtet Rassen weil man bestimmte Mermale beim Hund bezüglich Aussehen, Charakter, Wesen, Fähigkeiten...usw, haben will. Wenn man nun bunte Mixe als Designer Dogs verkauft ohne dabei zu bedenken welche Merkmale dann der Hund hat wird es Massen von überforderten HB's geben und wir sollten alle Hundeschul-und Tierheimaktien kaufen ;)

Wenn ich zB Dogo und Pitbull mixe kommt ein s.g. "Pen-Dog" dabei heraus. Ich finde solche Hunde schön (Freundin von mir hat einen solchen) - aber wenn ich ohne züchterischem Wissen nun eine Dogo-Hündin schnappe und einen Pitt Rüden - kann das ziemlich in die Hose gehen - weil sehr schwierige Hunde dabei herauskommen können. Blöderweise weiß ich das erst wenn die Hunde schon da sind. Was tue ich also wenn die falschen Rassemerkmale durchgeschlagen haben.....

Designerdogs züchten ist mM noch schwieriger als bestehende Hunderassen weiterzuzüchten. Irgendwie gehe ich davon aus dass es Vermehrer mit 0-Ahnung von Zucht sein werden die daran basteln - und dann Gute Nacht ....
 
AW: Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

Die hier beschriebene Problematik (Artikel) bei Rassehunden beruht auf der Art und Weise WIE gezüchtet wird (die Probleme werden ja im Artikel angesprochen) - nur ich glaube nicht dass der "Designer-Hund" eine Antwort darauf ist.

Man züchtet Rassen weil man bestimmte Mermale beim Hund bezüglich Aussehen, Charakter, Wesen, Fähigkeiten...usw, haben will. Wenn man nun bunte Mixe als Designer Dogs verkauft ohne dabei zu bedenken welche Merkmale dann der Hund hat wird es Massen von überforderten HB's geben und wir sollten alle Hundeschul-und Tierheimaktien kaufen ;)

Wenn ich zB Dogo und Pitbull mixe kommt ein s.g. "Pen-Dog" dabei heraus. Ich finde solche Hunde schön (Freundin von mir hat einen solchen) - aber wenn ich ohne züchterischem Wissen nun eine Dogo-Hündin schnappe und einen Pitt Rüden - kann das ziemlich in die Hose gehen - weil sehr schwierige Hunde dabei herauskommen können. Blöderweise weiß ich das erst wenn die Hunde schon da sind. Was tue ich also wenn die falschen Rassemerkmale durchgeschlagen haben.....

Designerdogs züchten ist mM noch schwieriger als bestehende Hunderassen weiterzuzüchten. Irgendwie gehe ich davon aus dass es Vermehrer mit 0-Ahnung von Zucht sein werden die daran basteln - und dann Gute Nacht ....

ich denke du meinst "Bandog"...was einfach kettenhund heißt.
diese hunde sind meist eine mischung aus pit und molosser (mastiffs, mastinos) und waren ein versuch von swinford, eine neue kampfhundeklasse zu kreieren.

mein hund ist auch schwierig auf grund des überdimensionalen jagdtriebs, wo der dogo voll durchkommt. sehe ich aber eher als richtiges rassemerkmal.:)
was man dann macht? sich darauf einstellen, die spaziergänge und die arbeit auf die passion des hundes anpassen und das ganze so gut wie möglich umlenken und unter kontrolle halten.

ich halte auch nichts von kreativen verpaarungen, wenn nicht wirklich ein handfestes konzept dahinter steckt und die neue rasse bedürfnismäßig für unser heutiges leben halbwegs passt.
weil rassen, die ihrer ursprünglichen arbeit in unserem modernisierten leben nicht mehr nachkommen können, haben wir leider schon genug.

was sind für dich denn falsche rassemerkmale?
 
AW: Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

ich denke du meinst "Bandog"...was einfach kettenhund heißt. diese hunde sind meist eine mischung aus pit und molosser (mastiffs, mastinos) und waren ein versuch von swinford, eine neue kampfhundeklasse zu kreieren.

ja ich meine schon den aus Wikipedia :D ich werde mir nie angewöhnen den Namen richtig zu schreiben....

mein hund ist auch schwierig auf grund des überdimensionalen jagdtriebs, wo der dogo voll durchkommt. sehe ich aber eher als richtiges rassemerkmal.:)

Der Dogo ist zwar ein Packer und Wildschwein- bzw Pumajäger (je nach Linie) aber Dogos haben keinen übertriebenen Jagdtrieb. Ein Deutsch Kurzhaar hat den viel mehr zB.

was man dann macht? sich darauf einstellen, die spaziergänge und die arbeit auf die passion des hundes anpassen und das ganze so gut wie möglich umlenken und unter kontrolle halten.

ja aber dazu muss man als HB auch sehr viel an sich selbst arbeiten - wieviele tun das wirklich ...

ich halte auch nichts von kreativen verpaarungen, wenn nicht wirklich ein handfestes konzept dahinter steckt und die neue rasse bedürfnismäßig für unser heutiges leben halbwegs passt.
weil rassen, die ihrer ursprünglichen arbeit in unserem modernisierten leben nicht mehr nachkommen können, haben wir leider schon genug.

Da stimmen wir 100% überein :)

was sind für dich denn falsche rassemerkmale?[/quote]

Wenn zB durch DD-Zucht oder auch durch falsche Verpaarung ein Hund mit extremer Triebigkeit, extremer Aggressivität, extremen Schutztrieb etc. herauskommt oder aber der Hund körperlich nicht wirklich fit ist .....
 
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auf den letzten absatz bezogen - das kann aber genau so in der rassehundezucht vorkommen.
sogar bei offensichtlich einwandfreier auswahl der eltern gibt es immer wieder mal "ausreisser".
gesundheitlich vielleicht sogar häufiger als wesensmässig.
 
AW: Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

auf den letzten absatz bezogen - das kann aber genau so in der rassehundezucht vorkommen.
sogar bei offensichtlich einwandfreier auswahl der eltern gibt es immer wieder mal "ausreisser".
gesundheitlich vielleicht sogar häufiger als wesensmässig.

Natürlich gewisse Dinge werden dem besten und verantwortungsvollsten Züchter passieren.

Nur wen denen schon solche Sachen passieren was passiert dann erst wenn Vermehrer mit 0-Ahnung entdecken dass DD's Geld bringen.....

Schau Dir allein die Unterschiede bei Rassehunden zB den Dogos an - ich kenne viele - man trifft sich doch und redet dann miteinander.... ich hab mit meinen Glück - Wesen super, körperlich soweit fit (gut Snuffi wird ein Senior aber fürs Alter OK), keine Hautprobleme .... aber ich kenne auch andere - und das sind Züchter die da die Fehler in der Verpaarung machen.

Glaubst Du dass Vermehrer von allem was bei der Zucht wichtig ist eine Ahnung haben. Nimm zB Haarbeutelmilbe - wenn Du mit so einem Hund züchtest dann muss der HB tief in die Tasche greifen wenn der Hund mal so 4-5 Jahre alt ist....
 
AW: Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

Natürlich gewisse Dinge werden dem besten und verantwortungsvollsten Züchter passieren.

Nur wen denen schon solche Sachen passieren was passiert dann erst wenn Vermehrer mit 0-Ahnung entdecken dass DD's Geld bringen.....

naja nix schlimmeres als in mißglückter rassezucht, solang die sich auf elos, puggles und doodles beschränken ...bei gewissen rassekombis kanns halt auch ziemlich anstrengend werden:eek:

Schau Dir allein die Unterschiede bei Rassehunden zB den Dogos an - ich kenne viele - man trifft sich doch und redet dann miteinander.... ich hab mit meinen Glück - Wesen super, körperlich soweit fit (gut Snuffi wird ein Senior aber fürs Alter OK), keine Hautprobleme .... aber ich kenne auch andere - und das sind Züchter die da die Fehler in der Verpaarung machen.

also dogos sind mittlerweile (wie viele reinweiße hunde) berüchtigt für allergien und ich weiß, daß der hund deswegen nicht aus der zucht genommen wird, wenn der rest passt.

Glaubst Du dass Vermehrer von allem was bei der Zucht wichtig ist eine Ahnung haben. Nimm zB Haarbeutelmilbe - wenn Du mit so einem Hund züchtest dann muss der HB tief in die Tasche greifen wenn der Hund mal so 4-5 Jahre alt ist....

meinst du demodex? das gehört ja bei gewissen rassen eh schon zum standard.....:rolleyes: ich kenne kaum einen pit, staff oder dogo, der die juvenile demodex nicht hatte. wieso erst mit 4-5 jahren?
 
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@chess - naja das kommt schon auf den Dogozüchter an :rolleyes: Habe 3 Dogos - und keine ernsten Hautprobleme bei meinen Hunden. Serenita von Vianini hat das beste Haarkleid - nicht vergleichbar mit manchen anderen Dogos, Suki ebenfalls Null Problem, Snuffi altersbedingt allergieanfällig wenn Immunsystem runter geht aber sonst OK (er ist zB auf Demotex getestet wegen einer Allergie die er hatte - er ist demotexfrei....

Demotex - ja ist einer der Gründe einer Haarbeutelentzündung - aber nicht der Einzige soweit ich weiß. Kenne zB. einen Staffzüchter der sehr darauf achtet dass seine Hunde frei davon sind. Es gibt bei den Dogos Züchter die Demotex-Hunde verpaaren - aber nicht alle. Weiße Hunde sind generell anfälliger mit der Haut muss nicht immer Demotex sein. Unsere uralte Staff Dame ist zB demotexfrei ....

Aber ich glaube wir werden langsam OT :)
 
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ot-na schreibt eh sonst keiner was:p

was ist den haarbeutelentzündung?

ich kenn nur haarbalgmilben, ist halt die demodexmilbe auf deutsch:D
 
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Demotex ist so wie es mir erklärt wurde zwar der häufigste Grund für eine Haarbeutelentzündung - aber eben nicht der einzige. Meine Hunde haben vor 3 Jahren im Sommer etwa wie Fliegenpilze ausgesehen - und es hat sich rausgestellt dass ein Bad in der Rinne (Donauinsel) vermutlich daran schuld war ausgelöst durch Coli&CO. Snuffis Allergie zB hatte mit Demotex nix zu tun (haben wir alles austesten lassen) bei ihm ist es Flohspeichel und Hausstaubmilbe gewesen die diese Reaktionen hervorrief.

Bei Demotex - die schlummert ja jahrelang gemütlich vor sich hin - erst wenn das Immunsystem runtergeht dann bricht sie aus und verursacht bakterielle Sekundärinfektionen.

Demotex kann man testen (habe ich bei meinen 3 Dogos gemacht) - deswegen habe ich wenig Verständnis wenn ein Züchter mit solchen Hunden züchtet.
 
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Demotex kann man testen (habe ich bei meinen 3 Dogos gemacht) - deswegen habe ich wenig Verständnis wenn ein Züchter mit solchen Hunden züchtet.

Du weisst aber schon, dass praktisch alle Hunde Demodex-Milben haben? Nicht die Milbe ist das Problem in der Zucht sondern ein Immundefekt in manchen Linien. Hunde mit einem solchen Immundefizit erkranken an generalisierter Demodikose, die nicht nur die Haut sondern auch innere Organe befällt.

lg
Gerda
 
AW: Quo vadis canis – Hundezucht der Zukunft

Du weisst aber schon, dass praktisch alle Hunde Demodex-Milben haben? Nicht die Milbe ist das Problem in der Zucht sondern ein Immundefekt in manchen Linien. Hunde mit einem solchen Immundefizit erkranken an generalisierter Demodikose, die nicht nur die Haut sondern auch innere Organe befällt. lg Gerda

Danke ich kenne die Wikipedia Information (zweiter Link ist die Haarbalgmilbe beim Menschen)

http://de.wikipedia.org/wiki/Canine_Demodikose

http://de.wikipedia.org/wiki/Haarbalgmilbe

aber laut meinem TA und dem Labor wo damals der Test gemacht wurde war an meinen Hunden keine Deomdex Milbe (phu ich habs richtig geschrieben) nachgewiesen. Bis damals habe ich auch geglaubt dass jeder Hund Demodex hat - seither denke ich anders.

Zu den inneren Organen arbeiten sich die Milben soweit ich weiß nicht vor außer Du meinst mit inneren Organen die Lymphnoten.

Ich halte mich halt an das was meine TA die auch eine sehr gute Freundin ist sagt und an die Ergebnisse vom Labor. Aber ich treffe sie heute auf einen Kaffee und frage sie gerne nochmal.

Bis dahin - mein Wissensstand ist dass keineswegs jeder Hund die Demodex Milbe in nachweisbarer Form hat und dass man darauf testen kann. Also Ich weiß nicht dass jeder Hund Demodex hat und ich habe geschrieben dass eine Demodikose erst ausbricht wenn das Immunsystem runtergeht - das passiert meist ab dem 5.Jahr aber es kann auch früher passieren wenn andere Krankheiten das Immunsystem schwächen.

Über Zucht ein bombenfestes Immunsystem zu erreichen ist meines Wissens nach nicht möglich. Aber man kann Hunde verpaaren die keine nachweisbare Demodex haben.
 
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