Und ich denke das ist auch ein Punkt, der die ganze Sache für die Betroffenen und ihre Mitmenschen verkompliziert, weil man einfach das Gefühl hat, dass es eine reine Glückssache ist, ob eine Therapie hilft / wie gut sie hilft.
Es ist eine Glückssache, so meine Erfahrung.
Punkt 2. zwecks Interesses, gibt es hierzu etwas Belegbares?
Es kommt auf die psychische Störung an.
Im ICD 10 sind die psychischen Störungen klassifiziert und die wenigsten sind Organisch.
Naja, wenn man sich jeden Blutwert erkämpft und wie in meinen Fall mind. 5 Ärzte braucht, bis auf eine bakterielle Infektion getippt wird und endlich behandelt wid, wundern mich solche Studien überhaupt nicht mehr. Und ja, ich war nach diesen Monaten, wo jeder Tag für mich ein Kampf war, wo ich mich nicht richtig bewegen konnte, wo ich jeden morgen mit brennenden, agressiven Schmerzen aufwachte, die mir keiner glaubte, ich war am Rande der Verzweiflung. Ich wusste nicht wohin das führt und hab mir echt gedacht, ich werde niemals mehr irgendeine anstrengendere Reise, irgendeine anstrengendere Wanderung udgl. machen können.
Ja, genau diese Odysee hat mich dann weiterhin ins Abseits - in eine massive Erschöfpung - getrieben und ich sitze heute noch auf einen Trümmerhaufen, der zum Aufarbeiten ist. Meine körperliche Verfassung wird besser und besser und somit gehts mir auch psychisch besser, auch wenn es immer wieder Phasen von Durchhängern gibt. Stressresitent bin ich bis heute nicht mehr. Es hat mir massive Energie gekostet da raus zu kommen und da hätten mir keine Gespräche, keine Antidepressiva, nix in diese Richtung geholfen, weil die Ursache schlichtweg eine andere war. Ich denke mir, dass es vielen Menschen ähnlich ergeht, die aber nicht mehr die Energie haben zu kämpfen, einen anderen Arzt aufzusuchen, usf. Ja und irgendwann ist man tatsächlich depressiv.
Toll, wenn man Kardiologen eine schlechte Konstitution diagnostiziert bekommt, man solle Sport betreiben, und man sich dann nach kurzer Anstrengung ankotzt, weil man keine Luft mehr kriegt, alles psychosomatisch.

Tja, nach einer Antibiotikakur hab ich plötzlich 800 Höhenmeter geschafft. Ich bin keine Sportlerin, dass war ich nie, nur ich konnte immer mit den Hunden spazieren gehen, auch längere Wanderungen unternehmen, 800 bis 1000 Höhenmeter waren für mich nie ein Problem - bis zur Infektion. Mittlerweile kann ich mich wieder längere Wanderungen machen, zumeist zumindest.
Es ist einfach wirklich auch Mode geworden alles auf die Psyche zu schieben, so meine Ansicht, vor allem Frauen werden ja eh schon mit dem Depressionsgen geboren. Diese Trennung von Körper und Psyche - so kann es meiner Meinung nach nicht klappen.
Klar kann man jetzt sagen, ich habe mein Immunsystem durch Stress und durch eine Überbelastung dermaßen geschwächt, so dass es überhaupt zu dieser Infektion kommen konnte. Ja, dass ist mir auch bewusst und das war wahrscheinlich auch "der Sinn" dieser ganzen Sache," meine Aufgabe", wie auch immer man das ausdrücken soll, mir fehlen da ein wenig die Worte. Aber es hätte mir gar nix geholfen, nur meinen "Umgang mit Stress" zu behandeln und die Infektion einfach Infektion sein zu lassen. Das ist so wie der Streit, was war zuerst da - die Henne oder das Ei?
Diese Trennung von psychisch und körperlich - mit dem kann ich nicht wirklich was anfangen. Fühle ich mich körperlich wohl, dann bin ich auch psychisch gestärkt, schaffe mehr und bin motivierter und umgekehrt. Es ist mMn. ein verkehrter Weg nur eine Ebene zu behandeln oder miteinzubeziehen.