"psychisch krank"- warum Stigmata?

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Chimney

Super Knochen
um mich selbst davon abzuhalten, weiterhin im DR-Thread zu spammen, habe ich jetzt ein eigenes Thema aufgemacht:D

Immer wieder erlebt man, dass "der/die ist psychisch krank", "der/die ist in Therapie" verwendet wird, um Menschen runterzumachen. Gesellschaftlich auszuschließen. Manchmal offen, viel öfter hinter vorgehaltener Hand.

Warum eigentlich? Ist es die Angst vor jemandem, der möglicherweise "nicht richtig funktioniert"? Ist es die Angst vor dem, das wir nicht verstehen? Oder doch die versteckte Angst vor dem eigenen Binkerl, das wir womöglich tragen?

Ich habe einige Menschen im Bekanntenkreis, die ihr Binkerl tragen und mehr oder weniger offen darüber sprechen. Menschen mit Depressionen, Panikattacken, Zwangsstörungen... quer durch den Gemüsegarten.
Man würde es ihnen nicht anmerken, würde nicht auf die Idee kommen. Weil sie "ganz normal" sind und so gar nicht zu dem Klischee passen, das uns die Gesellschaft oder Hollywood einreden will.
Redet man mit den Leuten, kommt man plötzlich drauf, dass es viel, viel mehr unter uns trifft, als man annehmen würde.

Warum sind psychische Erkrankungen im Unterschied zu physischen immer noch ein gesellschaftliches Stigmata? Zumindest in Europa?

Eure Meinungen bitte, wie seht ihr das?:)
 
es kommt wohl sehr stark drauf an, welche Erkrankung es ist...leider sind manche Wahnsinnstaten im Zusammenhang mit psychischen Störungen zu bringen und ich denke das macht es aus, dass sowas negativ bewertet wird...

Leider wird dann der Kübel der Vorurteile über alles gegossen....ist halt wie bei der Hundehysterie, wo bestimmte Rassen verurteilt werden, usw.

Der Mensch neigt eben zu Pauschalurteilen
 
ich denke es kommt auch ganz stark darauf an, ob jemand schon mal mit dem Thema in Berührung war oder nicht.
für manche gehen nur "kranke" in therapie..für andere ist therapie ein luxus, den man sich gern gönnt.

stigmata ist es wahrscheinlich, weil es nicht "fassbar" ist. man sieht es ja nicht..wie man zb eine laufende nase bei schnupfen oder rote punkte bei masern sieht. und alles was für menschen nicht greifbar ist, ist eben zumeist unbegreifbar.

niemand würde die stirn runzeln, wenn jemand bei einer erkältung zum hausarzt geht. leider ist es aber eben noch nicht so salonfähig bei einer kranken seele zum therapeuten zu gehen.
 
andrea J, da muss ich dir leider recht geben.

wobei abhängigkeit, von welcher substanz auch immer, von schlaftabletten angefangen und bei crack aufgehört auch nur eine folgeerscheinung von psychischen problemen sein kann, die man versucht selbst zu therapieren.

ich finde es auch schlimm, dass menschen, die uneingeschränkt dem alkohol zusprechen NICHT als drogenabhängig bezeichnet werden, nur weil alkohol legal ist. der einzige unterschied ist, dass man den konsum des einen zur anzeige bringen kann, das andere nicht.

und wer von euch weiß, dass es eine zeit gab, wo auf tabak rauchen die todesstrafe stand, zwar nicht bei uns aber in russland.
 
Mir fällt auf, dass dieses "krank sein" (egal ob psychisch oder physisch) oft als sehr, sehr negativ gesehen wird. Warum? Es ist nicht normal, es ist anders. Wir lernen von Anfang an uns der Gesellschaft anzupassen, zu funktionieren.

Trotzdem gibt es meiner Meinung nach verschiedene "Gründe" der Reaktionen auf "Menschen, welche anders sind". Die einen, weil sie nicht wissen wie damit umgehen, die andren (so traurig es ist) aus Ekel und andere wiederum (und das find ich am traurigsten), weil man so schön auf andren Menschen herumhacken kann.

Mein Bruder (17) und seine Freunde (zw. 15 und 19, Jungs & Mädels) entwickeln eine Art Gruppenzwang. Einer beginnt damit und alle andren ziehen mit. Ich find's schrecklich, aber gerade in solchen Konstellationen ist das sehr gefährlich einfach mitgezogen zu werden. Die Teenie's sind alle grad im "Erwachsenwerden", im Ausprobieren und vor allem im "Mittun/Dazuzugehören".

Mein Exfreund ist/war psychisch krank. Er wirkte auf andre als ein ganz normaler Mensch, es wussten nicht viele und man konnte es nicht sehen! Ihn hielten alle für "normal" (wobei die Frage hier aufkommt - was ist überhaupt normal?). Er hatte keine Probleme mit seinen Mitmenschen und doch war er "anders" (natürlich merken's nur die, die viel und täglich mit ihm zu tun haben). Nun... somit wird es auch ganz ganz oft von den Betroffenen selbst verheimlicht, denn wer will schon "anders" sein? Wer will als "anders" angesehen werden?

Ich kenn einige Menschen mit Einschränkungen (gehbehindert, blind o.ä.), das sind alles ganz ganz liebe Menschen, doch sie sind "anders". Sie können's nicht verbergen, man merkt's einfach. Sie stehen in unsrer Gesellschaft als "Opfer". Warum eigentlich? Viele, ich würde sogar sagen die meisten, kommen mit ihren Einschränkungen sehr gut zurecht. "Wir, die normalen" können/wollen (?) dies oft nicht verstehen, weil der Mensch im Rollstuhl ist ja arm, da er nicht mehr gehen kann. Oder aber auch dieser Mensch im Rollstuhl ist ein Krüppel/nichts wert, weil er nicht mehr gehen kann... es gibt verschiedenste Reaktionen - er wird ausgegrenzt, allein gelassen... Ich denke, egal welche Reaktion "mensch" zeigt (ausgenommen jetzt von einigen andren, wie "Gruppenzwang"), er weiß schlicht und einfach nicht, wie er mit dieser Situation umgehen soll/muss/darf. Soll man "diese Menschen" bemitleiden? Soll man ihnen helfen? Soll man sie ignorieren? Soll man sie darauf ansprechen, warum sie zB. im Rollstuhl sitzen? Soll man den "Rollstuhl ignorieren"? Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, doch welche ist nun die Richtige?

So nun hab ich so viel geschrieben, bin nicht mal mehr beim Thema...

Psychisch krank = (in vieler Menschen Augen) nicht normal, krank! Und am besten ist es nicht darüber zu reden, mit kranken Menschen am besten nix zu tun zu haben. Denn Kranke sind anders und Kranke passen nicht in die Gesellschaft! Ja und wenn's dann rauskommt, wenn man es weiß, dann muss man sich von diesen Menschen distanzieren. Denn wer will scho mit Kranken befreundet sein? Und schon wird darauf herumgehackt! So brutal das klingt, aber oft kommt es mir wirklich so vor... leider... und traurig für UNSERE Gesellschaft!
 
Warum eigentlich? Ist es die Angst vor jemandem, der möglicherweise "nicht richtig funktioniert"? Ist es die Angst vor dem, das wir nicht verstehen? Oder doch die versteckte Angst vor dem eigenen Binkerl, das wir womöglich tragen?

Z.T. (natürlich je nach Erkrankung) besteht einfach das Risiko, dass anderen absichtlich oder unabsichtlich (zum Beispiel Kinder durch Vernachlässigung, etc.) Schaden zugefügt wird.

Und dann kommt wohl noch dazu, dass es ziemlich unberechenbar ist, wenn man nicht gerade ein Experte auf diesem Gebiet ist (und die leisten sich auch jede Menge Fehleinschätzungen).
Erstens sieht man es oft nicht gleich, dass jemand krank ist, und zweitens sieht man, selbst wenn man es weiß, oft nicht, wann gerade ein richtig heftiger Schub o.ä. stattfindet.
 
@pippi, wie recht du hast.

ich hab eine weile gebraucht bis es mir gleich war wie mich die anderen sehen (obwohl ich auch früher nicht so viel auf die meinung anderer gegeben hab) es macht einen großen unterschied, ob man sich bewußt nicht anpasst/anders ist oder sich nicht anpassen kann/anders sein muss.
 
Ich hatte selbst als Teenager Depressionen, war in Therapie und extreme Angstzustände.
Die waren zum Teil so schlimm, dass ich in der Dusche gestanden bin und geglaubt hab, mein Freund, der sich gerade rasiert hat, bringt mich um :(

Ich abs damals niemanden erzählt, nur meine engste Familie und meine beste Freundin wussten davon.
Warum? Weil es ein Tabu ist, weil man ausgegrenzt wird und als "Depperte, die sich nicht zusammen reißen kann" dasteht vor manchen Personen.

Heute spreche ich offen darüber, jeder, dems interessiert, kann meine Geschichte erfahren und ich schäme mich nicht mehr dafür :)

Ich denken, viele haben vor Fremden einfach Angst. Sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen und wie sie auf dei Person reagieren sollen.

Ich würde mir wünschen, dass das Thema "Psychische Erkranrkungen" offener diskutiert wird und dass es in Zukunft kein Tabu Thema mehr ist und sich keiner dafür schämen muss
 
ich denke mal das hinter dem wort psychisch krank einfach zu viele negative dinge stehen die mit der krankheit an sich garnix zu tun haben.
schaut euch doch mal nur die medien und die gesellschaft an.
jemand bringt einen um, vergewaltigt, mißhandelt etc. und schon heißt es überall das derjenige psychisch krank sei und nicht zurechnungsfähig. so als ob die person nichts dafür könne was er da tut.
logisch das viele menschen einfach dieses wort dann mit negativem in verbindung bringen.
das traurige daran ist dann einfach das menschen die eine wirkliche psychische störung haben die sündenböcke dafür sind. es wird dann verallgemeinert. meißt gestehen sich diese personen das noch nicht mal selber ein.
 
Ich kann nur aus der Sicht der Angehörigen reden...du willst helfen und weißt nicht, wie.
Ja, Medikamente..die sind aber nicht das Um und Auf. Sonst jedoch bist du ratlos. Du stehst als Angehöriger vor einer Situation, die du nicht lösen kannst. Das finde ich schlimm.
 
Ich kann nur aus der Sicht der Angehörigen reden...du willst helfen und weißt nicht, wie.
Ja, Medikamente..die sind aber nicht das Um und Auf. Sonst jedoch bist du ratlos. Du stehst als Angehöriger vor einer Situation, die du nicht lösen kannst. Das finde ich schlimm.

Das ist ein wesentlicher Punkt, der beachtet gehört: Ist jemand aus der Familie, aus dem sozialen Umfeld, krank, psychisch, physisch und man kommt damit nicht zurecht bzw weiß nicht, wie man damit umgehen soll, dann gibt es hierfür auch Hilfen! Man kennt es von Suchtkrankheiten: Ist der Vater Alkoholiker gibt es mittlerweile Anlaufstellen für Angehörige von Alkoholikern. Es gibt sogar Kindergruppen, in denen die Problematik der Sucht, die Ängst der Kinder etc kindgerecht aufgearbeitet wird. Genauso gibt es Möglichkeiten sich Hilfe zu nehmen für etwaige Krankheiten! Ich finde es sehr wichtig, dass das Umfeld der betroffenen Person "geschult" wird und auch gestützt wird, erst dann ist es möglich sich gegenseitig richtig zu helfen.

Für mich sind Menschen, die sich Hilfe suchen, die psychisch krank sind, Menschen, die einen großen Schritt gehen und sich eingestehen, dass sie etwas haben, dass sie Hilfe benötigen. Niemals würde ich jemanden verurteilen, "psychisch krank" ist für mich auch nicht gleich etwas Negatives, man müsste wissen, was die Person hat, wie es sich auswirkt um dementsprechend richtig mit der Person umzugehen. Wer sind wir, dass wir über andere Menschen urteilen?
 
Für mich sind Menschen, die sich Hilfe suchen, die psychisch krank sind, Menschen, die einen großen Schritt gehen und sich eingestehen, dass sie etwas haben, dass sie Hilfe benötigen. Niemals würde ich jemanden verurteilen, "psychisch krank" ist für mich auch nicht gleich etwas Negatives, man müsste wissen, was die Person hat, wie es sich auswirkt um dementsprechend richtig mit der Person umzugehen. Wer sind wir, dass wir über andere Menschen urteilen?

Und genau das isses aber, was sooo schwer für diejenigen ist!!! Aber warum? Diese Menschen haben nicht Angst davor, sich das einzugestehen. Und sie haben auch keine Angst davor sich Hilfe zu suchen, nein sie haben Angst vor ihren Mitmenschen - vor "uns", vor "unsren Reaktionen". Angst davor nicht mehr zu UNS zu gehören!
 
Und genau das isses aber, was sooo schwer für diejenigen ist!!! Aber warum? Diese Menschen haben nicht Angst davor, sich das einzugestehen. Und sie haben auch keine Angst davor sich Hilfe zu suchen, nein sie haben Angst vor ihren Mitmenschen - vor "uns", vor "unsren Reaktionen". Angst davor nicht mehr zu UNS zu gehören!

Sehe ich etwas anders, ich glaube es ist für die meisten Menschen sehr schwierig sich etwas einzugestehen und sich mit der eigenen Psyche, mit den Ängsten, mit dem was dahinter steckt, auseinander zu setzen! Das ist, in meinen Augen, die primäre Angst / Scheu. Die Angst vor den Mitmenschen kommt erst, wenn man den Verdacht hat, dass andere etwas merken können oder, wenn man etwas nicht mehr verbergen kann.
 
ich hab aber auch schon mit leuten gesprochen, die sagen sie wollen sich nicht therapieren lassen, weils sie angst haben vor der veränderung.
sie sind es gewöhnt unglücklich zu sein und sich nutzlos zu fühlen, was anderes können sich nicht vorstellen.......
 
Ich denke, ein großes Problem ist auch, dass sich der Erkrankte, wenn es akut ist, gar nicht so bewußt ist, dass er Hilfe benötigt.
Jegliche Hilfe, die in so einem Zustand angeboten wird, wird ja abgelehnt.
Die Einsicht, Hilfe anzunehmen, ist in so einem Zustand nicht vorhanden.
Geht es dem Betroffenen besser, ist auch die Einsicht wieder da. Samt Schuldgefühlen.
Du bist als Angehöriger von einem Wechselbad der Gefühle hin- und hergerissen. Sämtliche Gefühle - Zorn, Mitleid, Ratlosigkeit, dem Gefühl, nicht helfen zu können, tatlos daneben zu stehen, Traurigkeit und natürlich auch Freude, wenn es dem Erkrankten wieder besser geht.
Dann setzen die Erkrankten oft Handlungen, die für einen "Normalen" nicht leicht zu begreifen sind.
Ich denke, da liegt die Ursache des Stigmas gegründet. Wenn jemand Bauchweh hat oder Schmerzen, dann ist das für den "Normalen" nachvollziehbar. Denn irgendwas hat jedem schon einmal wehgetan.
Aber z.B. Depression? Ja, traurig wird man wohl schon einmal gewesen sein. Aber - stets mit Grund.
Und gerade Depression äußert sich nicht immer in Traurigsein. Die hat auch andere "Gesichter". Da steht man als "Normaler" verständnislos daneben, versucht, zu begreifen und kann es trotzdem nicht wirklich.
 
ich denke das hat auch was mit unserer angst vor dem kontrollverlust zu tun.

wir werden von klein auf dazu angehalten unsere emotionen im zaum zu halten, uns zu kontrollieren.

bei körperlichen geschichten kann man sich noch selber, sein umfeld beruhigen, kann sich noch ausdrücken.

bei psychischen dingen fehlen oft die worte.....einem selber und erst recht seinem umfeld gegenüber, man ist seinem zustand ausgeliefert und das macht angst, vor allem den aussenstehenden....hat eh schon wer gesagt, was nicht fassbar ist, kann nicht sein.

solche dinge allerdings zu verwenden um jemanden zu denunzieren, ist sowieso unterste schublade.
 
Ich glaube auch das man ein Problem mit psychischer Krankheit hat, weil man sich in diese Krankheit nicht "reinversetzten" kann, sie nicht spüren kann. Jeder hatte schon Zahnschmerzen, und wenn wer Zahnweh hat tut er uns leid. Wenn wer sagt ich habe Depressionen, sagt man der ist nicht dicht.
Wahrscheinlich ist auch viel die Vergangenheit schuld. Ein Beispiel, ich hatte 2-3 Mal im Jahr so furchtbare Kopfschmerzen das ich erbrechen mußte ich am liebsten gegen die Wand gelaufen wäre, hätte aber niiiie gesagt ich habe Migräne, den da haben normal sterbliche nicht. Ist aber eine Krankheit!!! und so ähnlich ist es wahrscheinleich auch mit der Psyche, das waren einmal Hexen und böse oder "irre" Menschen. Bitte ich spreche nicht von Amokläufer und Attentäter, das kommt leider auch noch dazu.
Bei den Suchtkranken habe ich so mein Problem. Vorallem bei der Vergabe von Tieren. Durchs Gastgewerbe habe und kenne ich sehr viel Alkoholkranke Menschen, durchwegs sehr liebe Menschen welche zum Teil mit ihrem Leben nicht fertig werden oder einfach "nur" süchtig sind. In den letzten Jahren sind davon 9 auf Entzug gegangen und nur 1!!!!!! hat es geschafft!!!!.
Habe einmal einer Pensionisten einen Hund vermittelt(damals noch über einen Verein) sie war schon 3 Jahre trocken und ich habe ihr den Hund anvertraut. Nach 1,5 Jahren war sie wieder rückfällig GSD haben im Haus alle gewußt dass der Hund von mir ist und ich habe sie gleich weggeholt.
Daher habe ich da leider Vorurteile bei Suchtkranken. Schäm mich eh:o
 
hm, im prinzip wurde eh fast alles schon geschrieben. aber eins noch nicht. klar, kommts auf die art der psychischen erkrankung drauf an und deren ursprung! den ursprung seh ich dabei als das wichtigste. vieles wird weder vom kranken, noch gesunden "gesehen". vieles von beiden seiten gar nicht erkannt, bis, ja, bis das "fass" überläuft. die modeerkrankung, die eher als luxus zu bezeichnen ist: burn out! für mich früher ein thema, welches ich gar nicht nachvollziehen konnte. für mich eine kunstform von krankheit, die nur menschen haben, die entweder a gute aussage brauchen, weils mit sich selber nicht mehr zurecht kommen oder weils nix arbeiten wollen. nicht greifbar, nicht sichtbar.... am anfang. wird ja auch viel schindluder getrieben damit. aber ich hab in meinem arbeitsumfeld eine schlimme form davon selbst gesehen. und mittlerweile fühl ich mich selbst betroffen davon. bin ich deshalb nicht zurechnungsfähig? kann man mir deshalb nicht glauben? darf ich deshalb nix schreiben, meine meinung sagen? nun, ich denke nicht. warum? weil burn out das "kavaliersdelikt" unter den psych. erkrankungen ist! hätte ich schwere depressionen, panikattacken, oä, sehe die welt schon anders aus. weiß ich, ich sahs an meiner mutter, an freunden. mein gott, was musste ich alles lernen, um freunden, um meine eigene mutter zu verstehen, halbwegs richtig zu reagieren. nicht einfach das ganze. vor allem, das kommt net von heute auf morgen, sondern seeehr schleichend. was es für beteiligte und betroffene umso schwieriger macht.
nochmals, die form und der ursprung der psych. erkrankung ist ausschlaggebend, was zum stigmata führt. die auswirkungen ebenfalls..
 
Immer wieder erlebt man, dass "der/die ist psychisch krank", "der/die ist in Therapie" verwendet wird, um Menschen runterzumachen. ....

Warum eigentlich?

Gerade im von dir erwähnten Thread sehe ich es nicht als runtermachen, sondern als Information für Mitleser.

Mit einem gebrochenen Bein wird dir niemand zumuten, dass du den Donauturm-Lauf gewinnst und mit einer psychischen Störung darf halt niemand von dir erwarten, dass du alles so siehst wie es tatsächlich ist.

Im Forum sieht man solche Störungen aber nicht und muss das glauben, was man liest - darum ist es doch ein interessanter Hinweis, der eigentlich dazu geeignet ist, sich weniger über die betroffene Person zu ärgern und ihr ein bisschen mehr "kreativen" Spielraum bei ihren Handlungen zu lassen ohne sie komplett zu verdammen.

Falls die angesprochene Userin tatsächlich psychische Probleme hat, hat sie mein Mitgefühl...ungefähr so wie jemand mit gebrochenen Beinen oder einem ordentlichen Schnupfen.

Ich wünsche GUTE BESSERUNG!
 
@ Markus Pollak

Wenn jemand unter massiven Angstzuständigen leidet, dass er Xanoa bei akuter Angst nehmen muss, heißt es nicht, dass diese Person im Alltag etwas "falsch sieht" oder "falsch interpretiert". Diese Angst äußert sich nur bei Wind und dann ist die betreffende Person sicher nicht unter Menschen, geschweige in einem Forum unterwegs. Also kann man Menschen mit psychischen Erkrankungen ruhig ernst nehmen, wenn es die Erkrankungen zu lässt. Dazu müsste man eben wissen, unter welcher Erkrankungen der betreffende Mensch leidet, damit man das Handeln einschätzen und einstufen kann.
 
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