Pro und Kontra Kastration

Ich habe seit 1 Monat eine 1 1/2 jährige Jagdterrierhündin namens Luna, die vor 3 Wochen läufig wurde. Also in dieser Zeit eigene Wege gehen, ist in Wien und Umgebung, vor allem ohne Auto, unmöglich. Denn die einen weichen mit ihren unkastrierten Rüden den läufigen Hündinnen aus und die anderen mit ihren läufigen Hündinnen den unkastrierten Rüden. Und vor lauter Ausweichen, treffen sie sich wieder. :cool: Nein im Ernst, bei uns im Bezirk gibt es so viele Hunde, da ist ein Ausweichen nicht wirklich möglich.

Um wieder zu meiner läufigen Hündin zurück zukehren. Ich habe ja auch noch eine 5jährige kastrierte Hündin und einen 6jährigen kastrierten Rüden. Kira ließen wir nach der ersten Läufigkeit kastrieren, Timmy übernahmen wir bereits 3jährig kastriert.

Timmy hat draußen im Freien keine Propleme mit läufigen Hündinnen. Aber was er im Haus mit Luna aufführte, war nicht auszuhalten. Dauernd bestieg er sie und wollte sogar in sie eindringen :eek:, daß ich die ganze Zeit mit ihm schimpfen und er auf seinen Platz liegen musste, wenn er zu lästig wurde. Deshalb nahm mein Mann Luna in dieser Zeit in die Arbeit mit, was auch für meinen Mann stressig war.

Meine Katzen waren auch gestresst, wenn die beiden da umher "kämpften" und flohen, daß immer irgend etwas umgestoßen wurde oder runter fiel.
Deshalb gibt es für mich nur eine Kastration, damit wieder Ruhe bei uns herrscht. Kastra Termin im Mai ist schon fix.

An die Kastra Gegner gerichtet - Würdet ihr auch ein gemischtes Katzenvolk, so wie ich es habe, unkastriert lassen? Oder seid ihr nur bei Hunden dagegen? Wenn ja, warum bei Katzen nicht?
 
So, hab jetzt glaub ich den ganzen Thread durch und noch so einige andere zu diesem Thema.

Mein Rüde (Malteser) ist über ein Jahr alt und wir überlegen schon lange ob wir ihn kastrieren lassen sollen oder nicht. Auch mit dem Tierarzt und mit vielen anderen Hundehaltern hab ich schon über diese Thematik gesprochen, aber wie wir nun weiter verfahren sollen weiß ich immer noch nicht :confused:

Fast alle Hundehalter mit schon kastrierten Rüden raten mir sehr zur OP.
Ich stehe aber der Narkose und ihren möglichen Folgen sehr skeptisch gegenüber.
Diejenigen mit noch "intakten" Rüden, raten vehement ab.

Weiters muss mein Hund höchstwahrscheinlich demnächst sowieso operiert werden (hat eine Verletzung), der TA möchte aber diese OP und die Kastration keinesfalls auf einmal machen, da er meint die Narkose müsste erstens viel stärker dosiert sein, damit er Zeit für beides hat und dass zweitens der Hund und wir nachher gleich zwei Baustellen (VerletzungsOP und Kastra) zu handeln haben.

Puh, echt schwierig.

Unser TA hat uns Vor- und Nachteile sowie Risiken erläutert, meint aber die letztendliche Entscheidung liegt bei uns und beim momentanen Gesundheitszustand unseres jungen Rüden wird er uns in keine Richtung drängen.

Sind hier vielleicht noch andere Besitzer von eher kleinen Hunden, die mir erzählen wollen wie sie ihre Entscheidung getroffen haben und ob sie diese bereuen oder nicht?

PS: In die Zucht gehen werden wir sicher nicht, also dieser Punkt fällt sowieso weg.
 
Sind hier vielleicht noch andere Besitzer von eher kleinen Hunden, die mir erzählen wollen wie sie ihre Entscheidung getroffen haben und ob sie diese bereuen oder nicht?

Mein Dackel-Terrier-Mix wurde erst mit 12 Jahren kastriert - mit wahnsinnig viel Angst vor der Narkose. Davor gab´s aber einfach keinen Grund, der mich dazu gebracht hätte, eine Kastration auch nur in Erwägung zu ziehen.

Im Alter hat sein normales Interesse an läufigen Hündinnen begonnen, immer extremer zu werden. Er hat nach einer Begegnung gezittert, gehechelt, tagelang geheult, nichts gefressen, ist nur vor der Türe gelegen. Auch laufen ohne Leine war nicht mehr möglich, weil er mir jederzeit abgehauen wäre wenn er auch nur die leiseste Vermutung gehabt hätte, da könnnnte jetzt irgendwo eine willige Dame rumlaufen :rolleyes:

Sollte ich jemals wieder einen Rüden haben, was eher unwahrscheinlich ist, wird er wieder erst kastriert werden, wenn wirklich seine Lebensqualität zu leiden beginnt.

Sheila und Roxy (Havaneser- und Zwergpinscher-Mix) sind beide mit ca 8 Monaten kastriert worden, weil aus dem Tierschutz. Bereuen.. nein, das eigentlich nicht.. auch wenn ich mich frage, ob sie ihre Ängstlichkeit der Kastration zu verdanken haben, wie man immer wieder hört.
Wobei ich wahrscheinlich nicht mehr frühkastrieren und auf die erste Läufigkeit warten würde.

Suri (Papillon-Mix) ist jetzt exakt ein Jahr alt, war noch nicht läufig und ja.. ich überlege immer noch hin und her und komme auf keinen grünen Zweig. Ich habe wahnsinnige Angst davor, dass dieser Zwerg die Narkose nicht überleben könnte und es bricht mir das Herz, wenn ich mir den Irrwisch so beim permanenten Rumfetzen anschaue und mir vorstelle, dass sie dann plötzlich Schmerzen hat und 10 Tage nicht toben darf.. nur weil ich mir das aus den vielleicht falschen Gründen so einbilde :eek:

Andererseits würde ich mir auch ewig Vorwürfe machen, wenn sie dann erst im Alter wegen bösartiger Veränderungen (not)operiert werden muss - man hört halt soviel.
Dagegen spricht wiederum, dass man ja nicht alles entfernen kann, wo sich mal was krankhaft verändern könnte..

Ich finde einfach, dass beide Seiten (die Gegner und die Befürworter) berechtigte Argumente bringen. Ja, also ich bin wohl die Letzte, die hier kluge Ratschläge geben kann - zumindest bei Hündinnen weiß ich selbst nicht, was nun die (in meinen Augen) richtige Entscheidung ist :eek:
 
An die Kastra Gegner gerichtet - Würdet ihr auch ein gemischtes Katzenvolk, so wie ich es habe, unkastriert lassen? Oder seid ihr nur bei Hunden dagegen? Wenn ja, warum bei Katzen nicht?

Ich denke, das man verschiedene Tierarten nicht miteinander vergleichen kann, was das Thema Kastration angeht. Ich kenne mich jetzt mit Katzen auch nicht wirklich aus und kann nur von dem ausgehen, was ich gehört habe von Katzenbesitzern und daraus dann meine (potentielle) Entscheidung ableiten. Kater makieren ja gerne überall in der Wohnung, was dann auch übel stinkt. Dies ist oft ein Grund, warum (bei den Katzenbesitzern, die ich kenne) der Kater kastriert wird. Das tun meine Hund nicht. In der Wohnung wird nicht makiert. Katzen, so habe ich gehört, werden Dauerrollig und haben fürchterlichen Stress dabei. Das passiert bei meinen Hündinnen auch nicht. Die kriegen ganz normal einmal im Jahr ihre Hitze, egal ob der Rüde kastriert ist oder nicht. Sie horten auch keine Plüschtiere oder fangen an ein Nest zu bauen. Alles wie immer, wenn man mal von der etwas anderen Stimmungslage absieht.
Meinen Rüden kann ich während der Stehzeit problemlos von den Mädels trennen, ohne das da großartig Geschrei ist. Keine Ahnung, wie das bei Katzen der Fall ist.

Trotzdem...und dazu stehe ich...sollte man immer von Fall zu Fall entscheiden. Es gibt keine pauschale Antwort, Kastra ist gut oder schlecht. Jeder Halter muß die Entscheidung für sein Tier individuell und allein treffen. Ich laß mir da nicht mehr reinreden, dieses oder jenes wäre besser für mein Tier. ICH lebe mit ihnen und niemand anders. ;)
 
Hallo! Also ich finde es ist jedem Selbst überlassen was für ihn und sein Tier am besten ist. Wie sich Rüden verhalten weiß ich nicht, da ich nur Hündinnen habe. Die beiden sind nicht Kastriert und werden es auch nicht, da es während der läufigkeit keinerlei Probleme mit ihnen gibt. Das verhalten im Haus und auch beim Training verändert sich bei den beiden während dieser Zeit kaum. Auch ist bei ihnen das bluten sehr gering und ich find villeicht ein oder zwei tropferl am boden, mehr auch nicht. Wenn das alles anders währe, würden sie auch Kastriert.
Was ich aber sagen muss ist dass wenn ich einen Rüden hätte, der dauernd auf Achse ist wegen den läufigen Hündinnen, dann würd ich ihn auch Kastrieren lassen.

Ich finde mann kann Hund und Katzen in dieser hinsicht nicht vergleichen. Wie schon angesprochen ist die Dauerrolligkeit keine angenehme sache, nicht für mich und auch nicht für die Katz!

LG
 
Hunde und Katzen sind schon allein deswegen von der weiblichen Seite her nicht zu vergleichen, da Hündinnen eine sehr genau ablaufenden Zyklus haben, interessanterweise sogar sehr unabhängig von der Bedeckung.
Katzen hingegen haben eine sogenante "induzierte Ovulation", das heißt, sie haben sogar den Eisprung nur, wenn sie gedeckt werden. Das erklärt auch, warum sie dauerrollig werden können und das belastet den Organismus natürlich GANZ anders, als 1-2 Läufigkeiten/Jahr. Eine Kätzin, die nicht zur Zucht dient, NICHT zu kastrieren fällt bei mir schon fast unter Tierquälerei. Wenn man einmal eine dauerrollige Katze erlebt hat (und das hab ich schon), dann weiß man, wieso ich das mein.

Kathi (die trotz alledem findet, daß es jedem Tierhalter überlassen werden sollte, ob er seine Tiere kastrieren läßt, denn ihr Stallbesitzer freut sich über jedes Jungkatzerl, das geboren wird, da ihm die Alten seltsamerweise meist "verschwinden", nachdem sie entwurmt und geimpft sind - ein Schelm wer böses dabei denkt!)
 
Danke für eure Antworten. Eigentlich hätte ich mir mehrere Antworten erwartet.

Es geht ja bei den Kastrationsgegnern nicht darum, ob Hund oder Katze leidet, denn beide leiden (weiß ich aus eigener Erfahrung), sondern darum, daß ich einem Tier kein gesundes Organ entnehme. Und da ich ja 14 Katzen und 3 Hunde habe, käme ich wiederum in Streß, einmal diejenigen und dann die anderen wieder zu trennen, weil sie ja raus aus ihren "Gefängnis" wollen. Mein Haus und Garten sind für alle gleichzeitig da. Ausserdem würden es meine Tiere nicht verstehen, warum sie nicht bei mir sein könnten. Ich habe ja schliesslich nach meiner ganztägigen Arbeitszeit auch noch was anderes zu tun (z.B. Hausarbeit), als einmal bei dem im Zimmer zu sitzen und dann bei dem anderen, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen.

Und wie man oben lesen kann, ist mein Timmy trotzdem ein Rüde geblieben, auch wenn er kastriert ist. Denn sonst hätte er Luna in Ruhe gelassen. ;)

Und was half es mir, als meine Kira damals läufig war und ich sie mit meinen damaligen kastrierten Dobermann Pritt an den Laufeinen hatte, wenn ein unwissender Türke aus unserer Siedlung seinen unkastrierten Golden Retriver ohne Halsband frei herum laufen ließ, der sich sofort auf Kira stürzte und aufritt, als sie ihre Stehtage hatte. Ich hatte zu kämpfen, daß Pritt sich deshalb nicht auf den Golden Retriver stürzte, denn dann wäre es ganz schön blutig abgelaufen. :confused: Trotz Zurufen, der Besitzer soll doch seinen Hund holen (denn Gehorsam kannte er nicht), schlenderte er dann gemütlich zu uns und fragte, ob das denn gefährlich wäre. :rolleyes: Ich sagte ihm daraufhin, das würde er schon sehen, wenn er demnächst ein paar Welpen im Garten sitzen hätte. :cool: Es ist gottseidank gut ausgegangen, aber ich brauche solche Begegnungen einfach nicht. Mit kastrierten Tieren ist alles viel entspannter.:)
 
Hunde und Katzen sind schon allein deswegen von der weiblichen Seite her nicht zu vergleichen, da Hündinnen eine sehr genau ablaufenden Zyklus haben, interessanterweise sogar sehr unabhängig von der Bedeckung.
Katzen hingegen haben eine sogenante "induzierte Ovulation", das heißt, sie haben sogar den Eisprung nur, wenn sie gedeckt werden. Das erklärt auch, warum sie dauerrollig werden können und das belastet den Organismus natürlich GANZ anders, als 1-2 Läufigkeiten/Jahr. Eine Kätzin, die nicht zur Zucht dient, NICHT zu kastrieren fällt bei mir schon fast unter Tierquälerei. Wenn man einmal eine dauerrollige Katze erlebt hat (und das hab ich schon), dann weiß man, wieso ich das mein.

Ich kenne nur zu gut dauerrollige Kätzinnen, denn ich hatte einige in Pflege. Sie sind nicht auszuhalten.:eek: Meine erste Hündin war auch jedes Mal scheinträchtig mit vollen Milchdrüsen und sah ihr Spielzeug als Welpen an. War auch nicht auszuhalten, wenn sie weinte, weil ich ihr das Spielzeug wegnahm. Mit 2 Jahren liessen wir sie dann kastrieren. Sie wurde weder faul, noch dick, im Gegenteil, sie machte bis zu ihrem 8. Lebensjahr bei Agility Turnieren mit und wurde 14 Jahre alt.

Kathi (die trotz alledem findet, daß es jedem Tierhalter überlassen werden sollte, ob er seine Tiere kastrieren läßt, denn ihr Stallbesitzer freut sich über jedes Jungkatzerl, das geboren wird, da ihm die Alten seltsamerweise meist "verschwinden", nachdem sie entwurmt und geimpft sind - ein Schelm wer böses dabei denkt!)
Da kann ich dir aus Erfahrung leider nicht ganz zustimmen. Eher ist es umgekehrt und die Katzenbabies verschwinden, weil sie von den Bauern umgebracht werden und auch von Stallbesitzern nicht tierärztlich versorgt werden und viele durch Katzenschnupfen oder anderen Krankheiten oder Verletzungen sterben. :( Ich habe 5 Bauernhofkatzen daheim.
 
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Da kann ich dir aus Erfahrung leider nicht ganz zustimmen. Eher ist es umgekehrt und die Katzenbabies verschwinden, weil sie von den Bauern umgebracht werden und auch von Stallbesitzern nicht tierärztlich versorgt werden und viele durch Katzenschnupfen oder anderen Krankheiten oder Verletzungen sterben. :( Ich habe 5 Bauernhofkatzen daheim.

Da kann ich Dir leider nur zustimmen - die meisten Katzenbabies werden so "entsorgt":mad:!
 
Da kann ich dir aus Erfahrung leider nicht ganz zustimmen. Eher ist es umgekehrt und die Katzenbabies verschwinden, weil sie von den Bauern umgebracht werden und auch von Stallbesitzern nicht tierärztlich versorgt werden und viele durch Katzenschnupfen oder anderen Krankheiten oder Verletzungen sterben. :( Ich habe 5 Bauernhofkatzen daheim.

Mir ist schon klar, daß das nicht die Regel, sondern die Ausnahme ist, aber es gibt sie trotzdem noch: die Bauern, die sich AUCH um ihre Katzen kümmern. Leider hatten wir eine Zeitlang sehr "engagierte" Einsteller, die die "armen Katzerln" unbedingt "retten" mußten. Das ging soweit, daß unser SB sogar fremde Würfe geholt hat, weil er keine Katzen mehr hatte. Und ich weiß aus eigener Beobachtung (war eine Zeitlang immer recht spät im Stall), daß die Katzen auch gefüttert werden.
Wie gesagt: leider die Ausnahme!

Aber wenn wirklich ALLE Nicht-Zuchtkatzen kastriert werden würden (wie es das Gesetz eigentlich vorsieht), hätten die Bauern schon bald ein Problem, denn die Mäuse würden wohl überhand nehmen...

Kathi (die aber NULL Mitleid mit denen hätte, die ihre Kitten erschlagen)
 
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