Leopold --- Danke
Schön langsam frage ich mich, ob man grundsätzlich als Listenhundehalter in Verteidigungshaltung geht, wenn jemand etwas Negatives über *seine* Rasse schreibt oder ob man dem Ganzen grundsätzlich anders gegenüber steht. Denn die die hier das Verhalten des angreifenden Hundes *verstehen* können, bzw. verteidigen, halten Listenhunde.. Ist das Betriebsblindheit oder bedingungslose Liebe zur Rasse ??
Auf alle Fälle bestärkt es mich, dass ich nicht in diese Gruppe von HH gehören möchte.
Mein Fazit: Ich wünsche Reiterin, Jogger, Pferd und dem Yorkie, dass sie alles schnell wieder verarbeiten und in Zukunft sicher ins Gelände gehen können...
wenn andere hundehalter bereitts vor deinem 11 wochen alten welpen flüchten, jeder blick deines hundes von anderen als potentielle aggression angesehen wird, wenn dir jeder prophezeit "das wird einmal ein monster" - dann verändert das deinen blickwinkel - insbesondere auch dafür, wieviele leute sich das verhalten ihres "lieben hundes" schönreden.
ich will das verhalten des hundes hier im thread nicht verteidigen, auch wenn sich das womöglich so liest - ein hund darf heutzutage schlicht und ergreifden solche dinge nicht machen, egal welche erklärung ich dafür finde - und egal welcher hund es ist. ich würd nur wollen, dass sich leute mehr damit auseinandersetzen, was passieren könnte.
meine hunde sind bisher von allen möglichen hunden gebissen worden (da seh ich zwar auch ein fehlverhalten bei mir - ich hab selber meine hunde viel zu lange eher sorglos durch die gegend laufen lassen. zwar immer mit beißkorb - aber halt sonst nicht sonderlich kontrolliert) - da standen teils die besitzer direkt daneben und haben allen ernstes beteuert, das war nicht ihr hund, das muss schon vorher passiert sein.
da frag ich mich ernsthaft, wie blind manche durch die gegend laufen.
was hier passiert ist, find ich alles andere als witzig. würde mein hund jemals eine solche situation verursachen, würden mir alle erklräungsversuche nix nutzen - mein hund hat jemanden verletzt, ich hab es nicht verhindert = meine schuld. und ich möchte niemals an sowas schuld haben.
aber abgesehen von der schuldfrage - für mich ist der schuld, dessen hund sowas verursacht. (ich sehe es allerdings als den bedenklicheren part, dass ein hund einen anderen einfach angreift. dass der hund in der situation noch ans pferd geht, seh ich als den weniger abnormalen teil an der geschichte) - wie kommt jemand anderes dazu, durch meinen hund zu schaden zu kommen? das find ich nun ganz und gar nicht in ordnung - und jetzt das große ABER.
wenn es eine erklärung für das verhalten und die situation gibt, macht das nichts wieder gut oder befreit den hundehalter aus der verantwortung für seinen hund, nur nicht darüber zu sprechen, was passieren kann, wie gesagt, nicht um diese situation zu entschuldigen, sondern sich allgemein darüber kar zu werden, dass hunde auch dinge tun können, die jenseits von "der will nur spielen" sind, halte ich auch für verkehrt.
ich versuche den hund aus der geschichte insofern "zu verstehen", als dass ich selber darauf achte, wie meine hunde in manchen situationen reagieren, eben damit ich nicht eines tages blöd dasteh und sage "das hat er aber noch nie gemacht.", aber dazu gehört auch, dass ich mich damit auseinandersetze, wie hunde ticken könnten.
dass meine windhündin einen zwergspitz zerlegt, war z.b. in dem moment so für mich auch nicht absehbar, aber ich war mir grundsätzlich im klaren darüber, dass sowas mit einem hund, der bereits gejagt hat und sonst nichts kennt, passieren könnte - also konnte ich eingreifen und stand nicht wie gelähmt daneben "was mach ich jetzt? was mach ich jetzt? oh, mein gott, das hat sie ja noch nie gemacht." - das fällt zwar nicht in die kategorie "hund erkennt hund und greift ihn deshalb an" sondern eher in die rubrik "hund erkennt hund nicht als solchen, weil der jagdreiz überwiegt" - aber es würde nichts daran ändern, dass sie den hund getötet hätte, wär ich nicht dazwischengegangen.
ich will überhaupt nicht, dass einer meiner hunde irgendjemandes hund, pferd, kind beißt - in alltäglichen momenten halte ich es auch für ziemlich ausgeschlossen, dass sowas überhaupt passieren könnte - aber ich weiß nicht, was in "nicht alltäglichen situationen" passieren könnte. also muss ich ein auge auf meine hunde haben - je klarer mir ist, was in ihnen vorgehen könnte, umso eher kann ich womöglich eingreifen oder es erst gar nicht so weit kommen lassen.
und das gilt nunmal für alle hunde. wenn ich nochmal mit einem ganz offensichtlich " aus dem nichts heraus" gebissenen hund dastehe und mir ein anderer hundbesitzer im brustton der überzeugung sagt "mein hund macht sowas nicht" - dann werde ich demnächst vermutlich den wutanfall des jahres kriegen.
