Kann und soll man eine Kastrationspflicht für Privathunde einfordern?
Na bittschön, wa soll denn noch alles Pflicht sein? Wir könnten auch als Pflicht einführen, dass jedem größeren Hund unter Narkose die Fangzähne gezogen werden, als Beißprävention.
Mein Freigänger-Kater war kastriert, mein alter Rüde war kastriert, meine dies Jahr angeschaffte Hündin schläft sich den Eingriff soeben aus und ihr kleiner Sohn ist mit 12 Monaten dran. Ich bin kein Gegner der Kastration.
ABER das alles waren meine freien Entscheidungen, die ich für mich auch ethisch begründen kann. Dazu zwingen wird mich mit Sicherheit keiner.
Der Sachkundenachweis ist Schwachsinn pur, wenn nicht auch die andere Seite geschult wird.
Vorgestern wankte die frisch kastrierte Maya zur Wiese, um ein sehr dringendes Lackerl zu machen. Den Eingang hatte sie noch im Vorderlauf, der ganze Bauch war eingepackt. Ich weiß, dass mein TA recht großzügig mit Beruhigungsmitteln ist und die Tiere noch am nächsten Tag seeehr schläfrig sind. Ich hab auf Leine/Mauli verzichtet, das Tier war schon eingeschränkt und sekkiert genug an diesem Tag.
Uns kamen zwei Kinder entgegen, sahen den Hund, begannen zu kreischen und zu weinen. Weil es ein Hund ist, weil er nicht angeleint ist, weil er sie deswegen im nächsten Moment zerfleischen wird. Die Kinder versteckten sich hinter einem Auto, der Vater begann zu schimpfen und zu fuchteln.
Maya reagierte mit einem Blick der Kategorie *Hä?* und stolperte Richtung Bett. Ich hab mich auf ein Kopfschütteln beschränkt, weil was willst da noch sagen.
DAS sind die Leute die dringend eine Schulung brauchen, eine Schulung bezüglich der Welt, in der wir leben. In dieser Welt haben auch Tiere ihren Platz, wilde und gezähmte. Wer nicht weiß, wie er mit ihnen umgeht und Verletzungen vermeidet, der sollte das dringend lernen. Man kann nicht alle Hunde, Haie, Bären, Wölfe etc ausrotten oder "entschärfen", nur damit solche Leute und die Kinder, welche sie leider haben, sich nicht fürchten müssen.