ich kanns mir ehrlich gesagt schon vorstellen, dass es hier massive probleme gibt!
nach einem gespräch mit dem chef der wiener "waste watcher" hat mir dieser geschichten erzählt, da schnallst ab!
und genau das sind die leute, die hundehaltern ein schlechtes image geben, die häufig negativ auffallen, die allerdings weder ihre hunde anmelden, noch ausbilden, noch steuer zahlen etc.
ergo: die erreicht man mit hundeführschein + rasselisten sowieso nicht!
und wenn man sich die, von dir erwähnten, hundehalter in gürtelnähe ansieht, muss man zu der feststellung kommen, dass viele SOKAS von, ich nenne sie mal "Österreichern mit Migrationshintergrund", gehalten werden.
Und das da Beschwerden vorprogrammiert sind, ist klar. Da hat man gleich 2 Feindbilder: Hunde + Ausländer
Ob diese Beschwerden/Anschuldigungen auch den Tatsachen entsprechen, steht auf einem anderen Blatt.
glaub ich sofort, dass die waste watchers allerhand nettigkeiten zu hören und zu sehen bekommen, nur ganz bestimmt nicht nur von klischeekampfhundhaltern.
ich kann hier nur von meiner subjektiven wahrnehmung sprechen - aber gerade in gemeindebauten erleb ich eine art gruppendynamik. die jungen "kampfhundhalter", insbesondere wenn sie ausländischstämmig sind, gehören quasi nirgendwo dazu und sind demzufolge für alle anderen die bösen.
bei mir in der anlage gibt es eine art hackordnung. grad die alten damen mit dem dicken dackel im schlepptau, die die sommers den ganzen tag draußen sitzen, geben den ton an. wer von den "alteingesessenen" nicht akzeptiert wird, hat sofort schlechte nachrede.
von den "alteingesessenen" räumt kaum einer den hundsdreck weg oder leint den hund an, die
"haben das schon immer so gemacht". die nachbarn, die sich daran durchaus stören, zetteln aber um des lieben friedens willen keine ernstere streiterei mit dem seit ewig nachbarn an. die lassen ihren frust dann an anderen aus. dass der fredl nowratil schon seit dreissig jahren unerzogene hunde hat, die auch nicht besonders freundlich sind, ist relativ wurscht, weil der wohnt da schon seit 40 jahren, mit dem will man sich`s nicht verscherzen.
für neuzugezogene familien hat der fredl aber keine langzeitnachbarschaftsimmunität, genauso wie neuzugänge für den fredl irgendwie suspekt sind. die, die jeder seit ewig kennt, dürfen praktisch machen, was sie wollen, die werden nur von den "neuen" kritisiert, die aber von den "alten" nicht akzeptiert werden.
neue junge familie im haus, die die "regeln" nicht einfach hin nimmt, sorgt schon mal für probleme, gottbewahre wenn das dann noch keine "echten österreicher" sind, oder keiner so genau weiß, wovon die leben...
ich hab z.b. nur deshalb keine probleme, obwohl ich drei hunde und sogar einen "kampfhund" hab (der nicht als solcher erkannt wird, weil ich nicht "ins bild passe"), weil ich mit alten leuten kann - wäre ich nicht hablwegs akzeptiert, hätt ich vermutlich schon längst den amtstierarzt daheim gehabt oder zig beschwerden bei wiener wohnen.
der ältere herr von der nachbarstiege spuckt und flucht mittlerweile nicht mehr, wenn ich mit den hunden vorbeigeh, der nachbar, der seine hunde grundsätzlich auf die grünfläche vorm haus kacken lässt, natürlich ohne sich danach zu bücken, kontrolliert nicht mehr, ob ICH eh die hinterlassenschaften meiner hunde wegräume und ich darf mittlerweile schon am haus vorbeigehen, ohne dass er mich mit unfreundlichkeiten bedenkt, weil die hundetiere einmal schrecklich an der leine gepöbelt haben. nur eine alte dame lugt immer noch grimmig blickend aus dem fenster, hat mich aber seit ewigkeiten nicht mehr für`s bloße vorbeigehen mit hund beschimpft.
teilweise ziemlich skuril, welche minidramen sich in solchen wohnsiedlungen abspielen und was dann daraus wird - ich kenn z.b. hier im umkreis einen einzigen womöglich wirklich auffälligen hund - einen australian shepherd, der vor unterforderung alles angeht, das sich bewegt, allerdings gibt es deutlich mehr auffällige hundebesitzer - quer durch alle gehaltenen rassen
das bild vom bösenbösen kampfhund sitzt aber schon sehr fest in den köpfen, da gehen all die anderen idiotenbesitzer daneben völlig unter.
besonders befremdlich der halter einer pitbullhündin. der kann pöbeln und schimpfen, dass dir hören und sehen vergeht, hochgradig unsympatischer zeitgenosse, sein hund dagegen ein nettes, älteres hundemädchen, phlegmatisch, freundlich, eher typus mauerblümchen.
allerdings löst dieser ungustl sofort eine fatale assoziationskette aus - arschloch - arschloch mit kampfhund - nur solche typen haben kampfhunde - der braucht einen solchen hund als egokrücke (dabei ist die hündin reines antiagressionstraining) - typ ist womöglich gefährlich, dann ist es wohl auch sein hund - hund ist gefährlich
hund ist gefährlich bleibt irgendwie hängen, dass nur der typ auffällig wird, geht völlig unter.
im prinzip läuft das wohl bei vielen "kampfhunden" so. gerade bei pit und staff (auch wenn die stadt wien deutlich mehr hunde zu kampfhunden stigmatisiert, sind es doch diese beiden rassen, die jeder vorm geistigen auge hat) seh ich eine vielzahl fast schon ungewöhnlich menschenfreundlicher, zugänglicher, anhänglicher hunde, die nur das pech haben nicht den optischen kriterien für
"boa süüüüüüß!" zu entsprechen und überdurchschnittlich oft überdurchschnittlich dümmliche halter hinterherzuziehen - oder vielleicht wirkt es einfach nur nach überdurchschnittlich oft, weil auf diese hunde mehr geachtet wird...