Hallo!!
Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und die ganzen Beiträge zu diesem Thema gelesen. Komme aus dem Kopfschütteln nicht raus!!
Meine 1. Hündin war durch die Vorbesitzer "geschädigt". Haben der Kleinen nichts beigebracht, die Hündin hatte keine Ordnung, keine regelmäßigen Futterzeiten und zu allem Überdruss wurde sie noch mit einem Kleinkind zusammengetan und niemand hat aufgepasst!!!
Ich hatte dann eine kleine verhaltensgestörte 1 1/2-jährige Hündin bekommen die ich vor dem Tierheim gerettet habe. Anfangs hatten wir eine schwere Zeit aber Susi hat ihr Vorleben nie vergessen und war 15 1/2 Jahre eine tolle Wegbegleiterin für mich. Leider habe ich manche Dinge nie aus "ihr raus bekommen" - sie hat Kinder total gehasst und wurde bissig sobald sie nur ein Kind angreifen wollte.
Jetzt habe ich im Mai mein Paulinchen bekommen. Habe schon viele Probleme mit ihr durchlebt und auch ihre Vorgeschichte wird wohl ein Leben lang unser Zusammenleben behaften. Die Kleine wurde in Ungarn in einem Hühnerkäfig gehalten (wohl ca. 3 Jahre) und hat garnichts gekannt als sie von einer Tierschützerin gerettet wurde. Bei dieser war sie "nur" einer von 11 Hunden, aber sie hat ihr den Weg in ein normales Hundeleben geebnet. Dann ist die kleine Maus zu mir gekommen und wir haben in den letzten 7 Monaten viele Höhen und Tiefen erlebt. Im Moment ist sie dabei ein "normaler" Hund zu geben, sie kann sich jetzt auch freuen und einem in die Augen schauen!
Ich will damit sagen, dass die Welpenzeit einen Hund für´s Leben prägt und dass negative Erfahrungen in dieser Zeit den Hund (und Besitzer) sein ganzes Leben verfolgen.
Vergiss bitte nicht, dass Dein Hund wohl mindestens noch 10 Jahre zu Leben und ein Anrecht auf ein schönes Hundeleben hat. Verstehe es nicht, dass es Deinem arbeitslosen Lebensgefährten zu stressig ist den Hund tagsüber zu versorgen wenn Du auf der Arbeit bist. Ein Hund kann so einen langen Tag zu einem schönen Tag machen. Man kann viel zusammen unternehmen, spielen, spazieren gehen, sich mit anderen Hundebesitzern treffen............ Aber Dein LG hat wohl jegliche Anlehnung an ein normales Leben verloren. Klar, ist es schlimm wenn man keine Arbeit hat, aber gerade dann (mit soviel ungewollter Freizeit) ist doch der Hund ein toller Gefährte.
Alles was Du geschrieben hast zeigt mir aber, dass das Interesse für den Kleinen total fehlt und Du kannst diese Defizite nicht nach der Arbeit nachholen. Ich würde SCHNELLSTENS einen geeigneten Platz für das Tier suchen, der Hund braucht einen Besitzer mit viel Zeit, guten Schuhen und vor allen Dingen einen Besitzer der das Tier liebt und seine Freizeit gerne mit ihm teilt.
So, der Beitrag ist leider recht lange geworden, aber ich mußte das einfach mal schreiben. Ich kenne mich (leider) mit verhaltensgestörten Hunden aus und hoffe, dass ihr noch rechtzeitig die richtige Entscheidung für den Kleinen trifft. Er muss sein ganzes Leben mit diesen Eindrücken aus der Welpenzeit leben!!!
Viele Grüße von Anke und Paulinchen
