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forintos
Guest
AW: Foxtrott mit dem Wolf
Boah, bist Du umständlich!
Hätte man in einem Satz sagen können.
Und von der Klingelei halt ich auch nix. Erstens haben wir einen geregelten Tageablauf, die Hunde sind nie so lange drinnen, bis sie schon "z'ammzwicken" müssen. Und wenn einer außer der Zeit muß, dann seh ich das am Verhalten und geh raus, ganz einfach.
lg
Karin
klickertrainer schrieb:hallo Georg,
nein es ist keineswegs umständlich sondern entspricht der natürlichen
weise wie hunde lernen in artgerechter weise.
hunde lernen durch verknüpfung zeitgleicher ereignisse.
damit sie also über haupt richtig lernen können,
müssen sie zuerst wissen wie das verhalten mit sie ein hörz- oder
sichtzeichen verknüpfen sollen überhaupt funktioniert.
was also der mensch mit einem bestimmten signal verknüpfen will.
es wird also zuerst sichergestellt das keine fehlverknüpfungen stattfinden.
(also nicht versehentlich das falsche gelernt wird).
das ist ganz im gegenteil wesentlich effizienter.
wenn du nicht tango tanzen kannst, dann lernst du es auch nicht besser
wenn dir dabei jemand ins ohr brüllt und dich dabei gleichzeitig über die tanzfläche schleift, sondern besser ruhig und konzentriert, schritt für schritt.
es gibt dazu einen tollen artikel von gary wilkes:
der genau das für menschen sehr anschaulich, lustig und treffend beschreibt.
Also Vorhang auf für Gary Wilkes:
"Foxtrott mit einem Wolf":
Eine der Besten Parabeln des hundlichen Lernprinzips
aus der englischsprachigen Homepage von Gary Wilkes
unter diesem Titel hat Gary Wilkes eine Betrachtung in veröffentlicht.
Sie ist so überzeugend, daß ich sie hier sinngemäß wiedergeben möchte.
Sie haben einen Traum. Sie können (noch) nicht tanzen, werden aber auf einem Fest dazu aufgefordert. Die Musik spielt, Sie sind verunsichert, aber Ihr Partner flüstert Ihnen hilfsbereit und mitfühlend "Foxtrott" zu. (G.W. wählte das wegen des Wortspiels. Es kann ja schlimmer kommen und "Rumba heißen!)
Was sagt Ihnen das Wort? Nichts! Sie bekommen Schweißperlen auf die Stirn und treten dem Partner, der Sie versucht im richtigen Rhythmus in die richtige Richtung zu schieben, dauernd auf die Füße.
Der zischt schon etwas ungehaltener "Foxtrott!"
Hilft Ihnen das weiter? Nein, Sie stolpern nach wie vor über die Tanzfläche. Ihr Partner (oder Ihre Partnerin) faßt Sie wesentlich fester, schiebt und drückt Sie und wird schließlich sauer, faucht Sie an"Das ist ein Foxtrott, du Trottel!"
Wissen Sie jetzt, was Sie zu tun haben?
Natürlich nicht. Sie hatten ja keine Chance, die richtigen Schritte streßfrei zu lernen.
Und nach der letzten Bemerkung Ihres Partners, die alle gehört haben, würden Sie alles lieber tun als tanzen.
Der Karren ist ganz schön verfahren.
Genau das machen wir mit unseren Hunden, wenn wir Ihnen ein Kommando zurufen, sie zurechtschieben und -drücken und wir erwarten, daß sie wissen, was wir meinen. Und wenn sie es nicht richtig machen, schreien wir sie irgendwann ungeduldig an und offerieren ihnen ein Arsenal an Bezeichnungen ihres Unvermögens oder reißen sie gar unbeherrscht an der Leine herum.
Lernen wir die Schritte durch ein freundliches Lächeln ermuntert, gelobt durch einen strahlenden Blick, informiert durch ein Nicken, genau der Hüftschwung ist richtig, dann macht es Spaß!
Erfahren wir dann, wir hätten einen Pasodoble gelernt, werden wir das Wort immer in angenehmer Erinnerung haben.
Genauso sollten wir mit unseren Hunden lernen. Ihnen ein Kommando ins Ohr zu schreien und an ihnen herum zu reißen, solange Sie keine Chance hatten, zu lernen, worum es geht, ist genauso sinnloser Streß, wie der oben beschriebener Foxtrott.
Boah, bist Du umständlich!

Und von der Klingelei halt ich auch nix. Erstens haben wir einen geregelten Tageablauf, die Hunde sind nie so lange drinnen, bis sie schon "z'ammzwicken" müssen. Und wenn einer außer der Zeit muß, dann seh ich das am Verhalten und geh raus, ganz einfach.
lg
Karin