Hm... :dozey: Ich traue Hunden schon zu, dass sie von selbst und freiwillig immer zuerst die Alternative wählen, die das geringste Konfliktpotential bedeutet. Also durchaus ganz alleine zu wünschenswertem Verhalten fähig sind. Erkennen muss ich es halt können und notfalls fördern.
Die Frage ist wohl eher: Was ist wünschenswertes Verhalten? Und da gebe ich dir recht: Da vermenschlichen wir Hunde zu sehr und erwarten Verhalten, das Hunde gar nicht leisten können. Weil wir Menschen uns als Maß aller Dinge sehen und vergessen, dass Hunde die Welt anders sehen.
Nur: Für mich macht es letztlich auch keinen Unterschied, ob man Alternativverhalten oder Abbruchsignal konditioniert. Beides orientiert sich nur an menschlichen Erwartungen und nicht an hündischen Bedürfnissen.
In Hauseingängen zu schnuppern ist in meinen Augen jedenfalls kein unerwünschtes Verhalten, dem ich mit konditionierten Alternativerhalten gegensteuern wollen würde. Bei meinem Großen bin ich sogar sehr stolz darauf, dass er sich auf unseren seltenen Stadtgängen inzwischen lieber für Hauseingänge entscheidet, bevor er Passanten anpöbelt. Und diesen gemeinsamen Wortschatz habe ich nicht mit ihm erarbeitet, ich habe nur seinen Wortschatz verstanden und erlaubt.
Aus Menschensicht vielleicht. Aber kannst du sie auch aus Hundesicht besser beurteilen?
Woher weiß dein Hund das? Wie hast du es ihm bewiesen?
Na dann haben viele HH halt einfach zu doofe Hunde. Z.B. Jene Hunde die nicht verträglich sind und jeden ruhig vorbeigehenden anderen Hund bedrohen würden, wenn man sie ließe…irgendwie sehe ich da keinerlei Entscheidung der Hunde gegen den Konflikt
Man vermenschlicht einen Hund keineswegs, wenn man seinen Wunsch, z.B. vor lauter Begeisterung einem alten Menschen raufzuspringen, unterbindet
Macht sich nämlich nicht so gut, wenns nen letalen Ausgang z.b. wg. eines Oberschenkelhalsbruches gibt und man als HH vor Gericht sagt: „Tja Frau Rat, ich wollt mich nicht als das Maß aller Dinge sehen, wollt meinen Hund nicht vermenschlichen….“
In Haueingängen schnüffeln finde ich nicht berauschend – allerdings brauchte ich es nie als „Alternativverhalten“, weil meine Hunde nie Passanten angepöbelt haben –
wenn ich mir vorstell, mein nicht gerade kleiner Hund schnüffelt, Haustor geht auf, 5 jähriges Kind stapft fröhlich raus, muss sich enorm einbremsen und erschrickt womöglich total…
ich halte es für rücksichtslos eine derartige Möglichkeit nicht in Betracht zu ziehen und darauf Rücksicht zu nehmen….Menschen kommen nun mal aus dem Haustor und haben ein Recht auf „Barrierefreiheit“
Und wenns für den Hund 100 x aus seiner Sicht klass wäre, ein fremdes 2jähriges Kind abzuschlecken…die Sicht des Hundes ist mir – pardon – völlig wurscht in so einem Fall
Ich beweis meinem Hund schlicht gar nichts…wäre nämlich irgendwie nicht so logisch ihn aus dem Sessellift springen zu lassen, um ihm zu beweisen, dass das nicht so gut wirkt, abgesehen davon, dass er dann mit großer Wahrscheinlichkeit tot ist und nichts mehr bewiesen werden kann